Berlin: Goethe-Institut besetzt
Als Reaktion auf das heutige Distomo-Urteil, mit dem der Bundesgerichtshof die Enschädigungsansprüche von Opfern des Massakers von Distomo am 10.Juni 1944 ablehnte, haben AktivistInnen der Antifaschistischen Linken Berlin das Berliner Goethe-Institut besetzt.
Sofortige Entschädigung aller NS-Opfer und deren Hinterbliebener!
Am heutigen Donnerstag, den 26. Juni 2003 hat ein Dutzend AktivistInnen der Antifaschistischen Linken Berlin [ALB] vorübergehend Räume des Berliner Goethe-Institutes in der Neuen Schönhauser Straße 20 in Berlin-Mitte besetzt. Sie wollten damit ihrer Forderung nach sofortiger Entschädigung aller Opfer des NS-Terrors und deren Hinterbliebener Nachdruck verleihen. Anlass war die heutige Urteilsverkündung des Bundesgerichtshofes (BGH) in Karlsruhe über Schadenersatzansprüche gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen eines vor fast 60 Jahren stattgefundenen Verbrechens.
Nach einer halben Stunde beendete die ALB die Aktion - die AktivistInnen verließen das Gebäude.
Am 10. Juni 1944 hatte die faschistische Waffen-SS im griechischen Bergarbeiterdorf Distomo in der Nähe von Delphi als "Vergeltungsaktion" für Partisanenaktivitäten ein Massaker unter der Bevölkerung angerichtet, dem 218 Einwohner des Dorfes - überwiegend Frauen und Kinder sowie ältere Menschen - zum Opfer fielen. Das Dorf wurde anschließend bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die KlägerInnen, deren Eltern bei dem Massaker ums Leben kamen, fordern von Deutschland, für die in der Nazi-Zeit begangenen Verbrechen zu haften und Schadenersatzansprüche zu begleichen.
„Wir haben uns bewusst für die Besetzung des Goethe-Institutes entschieden, da dessen Eignerin die Bundesrepublik Deutschland, Rechtsnachfolgerin des Dritten Reiches, ist. Bereits im September 2000 sollte unter anderem das Goethe-Institut in Athen nach einem Urteil des obersten Gerichtshofes Griechenlands Aeropag zwangsversteigert werden. Das Gericht hatte damals den Überlebenden und Hinterbliebenen der Opfer des Distomo-Massakers 56 Millionen D-Mark Schadenersatz zugesprochen, die Bundesregierung jedoch jegliche Zahlungen verweigert.“, erklärt eine Aktivistin der ALB. „Auch“, so weiter, „habe die Bundesregierung damals diese Frage politisch klären wollen, passiert ist jedoch bisher nichts.“.
Deutschland muss zahlen! Entschädigung aller NS-Opfer – sofort!
Am heutigen Donnerstag, den 26. Juni 2003 hat ein Dutzend AktivistInnen der Antifaschistischen Linken Berlin [ALB] vorübergehend Räume des Berliner Goethe-Institutes in der Neuen Schönhauser Straße 20 in Berlin-Mitte besetzt. Sie wollten damit ihrer Forderung nach sofortiger Entschädigung aller Opfer des NS-Terrors und deren Hinterbliebener Nachdruck verleihen. Anlass war die heutige Urteilsverkündung des Bundesgerichtshofes (BGH) in Karlsruhe über Schadenersatzansprüche gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen eines vor fast 60 Jahren stattgefundenen Verbrechens.
Nach einer halben Stunde beendete die ALB die Aktion - die AktivistInnen verließen das Gebäude.
Am 10. Juni 1944 hatte die faschistische Waffen-SS im griechischen Bergarbeiterdorf Distomo in der Nähe von Delphi als "Vergeltungsaktion" für Partisanenaktivitäten ein Massaker unter der Bevölkerung angerichtet, dem 218 Einwohner des Dorfes - überwiegend Frauen und Kinder sowie ältere Menschen - zum Opfer fielen. Das Dorf wurde anschließend bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die KlägerInnen, deren Eltern bei dem Massaker ums Leben kamen, fordern von Deutschland, für die in der Nazi-Zeit begangenen Verbrechen zu haften und Schadenersatzansprüche zu begleichen.
„Wir haben uns bewusst für die Besetzung des Goethe-Institutes entschieden, da dessen Eignerin die Bundesrepublik Deutschland, Rechtsnachfolgerin des Dritten Reiches, ist. Bereits im September 2000 sollte unter anderem das Goethe-Institut in Athen nach einem Urteil des obersten Gerichtshofes Griechenlands Aeropag zwangsversteigert werden. Das Gericht hatte damals den Überlebenden und Hinterbliebenen der Opfer des Distomo-Massakers 56 Millionen D-Mark Schadenersatz zugesprochen, die Bundesregierung jedoch jegliche Zahlungen verweigert.“, erklärt eine Aktivistin der ALB. „Auch“, so weiter, „habe die Bundesregierung damals diese Frage politisch klären wollen, passiert ist jedoch bisher nichts.“.
Deutschland muss zahlen! Entschädigung aller NS-Opfer – sofort!
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Ergänzungen
Super !
Schön
Bei x-berg.de gibt´s auch eine kleine Story dazu, auch im Zusammenhang mit den Aktivitäten der deutschen Politik, die Benes-Dekrete aufzuheben, um dann den Weg dort freizumachen für Entschädigungen.
sehr schön
Hut ab!
@kurt
Medien
Deutschland ist nach wie vor eines der reichsten Länder der Welt, es sollte uns also doch möglich sein die Betroffenen zu entschädigen, selbst wenn die heutige Generation keinen Einfluss auf die Dinge vor 1945 hatte. Übrigens zahlt jeder Steuern, schonmal auf den Kassenbong geschaut, da steht unten dick und fett "Mehrwertsteuer" drauf.
Ja, aber das Geld an heutige Opfer
Und das Geld soll genommen werden von den Profiteuren des Nazi Regimes, da gibt es heute welche diese sind viele Milliarden schwer.
Die bisherigen Entschaedigungen haben doch ueberwiegend die kleinen Leute, die seinerzeit nichts zu sagen hatten oder sogar Opfer des Regimes (falls diese in Deutschland geblieben sind) bezahlt.
Also Gerechtigkeit, verlangt zuerst mal von den Profiteuren das Geld.
warum denn das Goethe-Institut
Wenn Griechenland das dortige GI zwangsversteigern wollte, dann kann da wiederum das GI nichts dazu, sondern vermutlich war das der einzige bundesdeutsche Vermoegen auf das sie so einfach Zugriff haben.
Das Goethte Institut kann auch nicht viel fuer die Entscheidungen des hiesigen BGHs.
Das GI zu besetzen kommt mir eher ein bisschen wie eine GEiselnahme am Unschuldigen vor.
Sehr gut!!!
Sehr gut
Nur mal so...
Scherzkekse
Und dass es (junge) Leute gibt, die das Goethe-Institut in Berlin besetzen wegen Straftaten, die im letzten Jahrhundert passiert sind, ist schon ulkig. Ansosnten haben die Leute es auch nicht so mit Recht und Ordnung.
Vielleicht sollten sie gleich mal rüber, zur tschechischen Botschaft und die besetzen. Meine Nachbarn sind auch nie entschädigt worden für die Verluste an Angehörigen und Eigentum (obwohl diese Verbrechen sogar nach dem Krieg statt fanden).
Leute, gibts eigentlich sonst noch was in eurem Leben als das Ausfechten der Schlachten des letzten Jahrhunderts?
Das Goethe-Institut
Vielleicht ist es traurig, dass die klagenden Griechen, die vor 60 jahren schreckliche Verluste erleiden mussten, nicht ein wenig Entschädigung von wem auch immer bekommen, aber 60 Jahre sind 60 Jahre und die heutige Generation kann keine Sühne mehr leisten. Höchstens Geld zahlen.
@scherzkekse
weiter so
Cooles Sache
Suppi
Die Junge Welt hat Euch ja die ganze Titelseite gewidmet - weiter so und lasst Euch nicht unterkriegen.
Was ist die Junge Welt?
Schön, schön
das Goethe Institut...
Erst informieren, dann kommentieren!!!
Danke ALB