Trauermarsch Frankfurt

Der Trauermarsch begann ca. um 15 UHr an der Hauptwache mit eine Auftaktkundgebung (siehe Bild). Um ca. 15:40 setzte sich der Trauermarsch in Bewegung. Viele Leute hatten eine Blume und Grablichter in der Hand und es gab auch einen Sarg (Bild).
Es waren umgefähr 150-200 Leute. Aber die Resonanz war teilweise gut bei den Passanten.
Am Hauptfriedhof wurde alles nochma aufgebaut und jeder konnte nochma persönlich abschied nehmen indem er die blume auf den sarg legte und etwas sand drüberschüttete. Es gab noch ne Abschlusskundgebung und um 17:15 war alles vorbei.
Insgesamt eine gute aktion. mal was anderes. hier habt ihr nochmal die eine rede.



 http://www.bunte-bande.de



Inhalt Rede:

Wir sind hier erschienen um das erste Opfer des Krieges zu betrauern. Die Wahrheit.
Die Wahrheit, dass dieser Krieg die Menschen im Irak nicht nur von einem furchtbaren Diktator befreien soll, sondern dass hierbei vor allem Menschen sterben werden. Unschuldige, die vorher unter Saddam Hussein litten, leiden nun unter dem Krieg, bei dem es nicht, wie entgegen der Wahrheit behauptet, möglich sein wird zivile Opfer zu vermeiden.
Die Wahrheit, dass der Aggressor und die wahre Gefahr für die Weltsicherheit, nicht der irakische, sondern der, anstelle vom amerikanischen Volk und der Mehrheit, von den Konzernen und der Wirtschaft gewählte, Präsident der Vereinigten Staaten ist.
Die Wahrheit, dass die angebliche Demokratisierung des Iraks, die scheinbar der Vorstellung der US-Amerikanischen Regierung nach, nach diesem Krieg wie automatisch eintreten wird, nicht dem irakischen Volk dienen wird, sondern nur der Wirtschaft der Industrieländer, allen voran die der USA.
Die Wahrheit, dass die Entscheidung für diesen Krieg eine Entscheidung gegen den offenbaren Willen der Mehrheit der Weltbevölkerung bedeutet und dass demnach die sogenannte westliche Demokratie nicht wirklich als Demokratie bezeichnet werden kann. In Großbritanien, Spanien, den Niederlanden und Italien ist die Mehrheit der Bevölkerung gegen diesen Krieg und trotzdem beziehen die gewählten Regierungen dieser Staaten Position für den amerikanischen Kriegskurs. Eine Volksvertretung, die das Volk nicht vertritt hat versagt und kann nicht länger ernst genommen werden.
Die Wahrheit, dass aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage der USA und den in absehbarer Zeit erschöpften Ölreserven ein Krieg für die unfähige Regierung der Vereinigten Staaten das einzige Mittel ist um der Wirtschaft neuen Raum zur Zerstörung zu geben, über die Inkompetenz, was innenpolitische Problemstellungen angeht, der Regierung hinwegzutäuschen, die Waffenindustrie auf der ganzen Welt zu unterstützen, billig an die Förderrechte für die irakischen Ölreserven heranzukommen, die im Falle eines Embargos für den Handel nicht erschlossen werden können und eine auf die Angst der amerikanischen Staatsbürger aufbauende Solidartät des Volkes mit ihrer Regierung zu erzwingen.
Die Wahrheit, dass das ?Nein? der deutschen Regierung nicht etwa ein Nein ist, dass aus moralischen Gründen heraus entschieden wurde, sondern ein Nein, dass aus Angst vor der wirtschaftlichen Benachteiligung Europas gegenüber den USA im Falle eines Krieges, ein Nein, von dem sich die jetzt regierenden Parteien einen Wahlsieg erhofften und ein Nein, dass geschmählert wird durch die unterstützung, die allein schon durch die Überflugsrechte, die Erlaubnis zum Start von deutschen Air-Bases für amerikanische Kriegstruppen, durch Geldmittel, die inoffiziell und offiziell an die US-Amerikanische Wirtschaft und damit an die Regierung fließen und durch Lieferung von Waffenbestandteilen und auch fertiggestellten Waffen.
Die Wahrheit, dass ein Angriffskrieg gegen das Völkerrecht verstößt und dieser Angriff Anschlägen und Attentaten nicht vorbeugt, sondern diese viel mehr herausfordert.
Die Wahrheit, dass es keinesfalls sicher ist, dass nach einem Ausgang des Krieges Frieden im Irak herrschen wird und dass die Wahrscheinlichkeit von schweren Konflikten aufgrund einer ähnlichen Situation wie in Afghanistan, was das Zugehörigkeitsgefühl der Bevölkerung zu ihren Stämmen betrifft, enorm groß ist und ein lang anhaltender Machtkampf zwischen den Volksgruppen sehr wahrscheinlich ist.
Die Wahrheit, dass wegen des enorm hohen Konkurenzdenkens, das zweifellos durch den Kapitalismus gegeben ist vergessen oder sogar toleriert wird, wieviel Menschenleben dieser Konkuerenzkampf, der die Menschen zu einer Ware degradiert und an die Stelle von moralischen oder noch besser menschlichen Grundsätzen den eigenen Vorteil und damit das Interesse von Großunternehmen stellt, was bedeutet, dass nicht alle Menschen, sondern nur diejenigen mit ausreichend Geld eine gewisse Macht ausüben können, messbar an ihrem Vermögen.
Die Wahrheit, dass im Schatten des Krieges soziale Leistungen radikal gekürzt, das so genannte Sozialsystem auf ein kaum noch erträgliches Minimum gekürzt und unter dem Vorwand einer schlechten Konjunktur, die anscheinend über dem sozialen Bewusstsein steht, werden Reformen entschieden, die allein der Wirtschaft, großen Konzernen und Bessergestellten dienen, aber versuchen diejenigen, die nicht das Vermögen haben sich dagegen zu wehren, soweit auszunehmen wie nur eben möglich.
Die Wahrheit, dass das Ziel der USA nach dem Krieg nicht ist eine vom Volk gewählte, demokratische Ordnung einzuführen, sondern nur eine US-hörige Regierung, die ohne die geringsten Zweifel befolgt, was ihnen von den USA vorgegeben wird und damit den Graben zwischen Arm und Reich in diesem Land nur noch mehr vergrößern wird, indem die arme Bevölkerung des Iraks weiterhin an der Armutsgrenze leben wird, während die amerikanischen Besatzer im Reichtum schwelgen und sich an den Rohstoffreserven des Landes bereichern.
Die Wahrheit, dass für die USA nicht die Staatsform, sondern nur die Loyalität zählt, was sie durch ihre Unterstützung verschiedener nicht demokratischer Regime, wie zum Beispiel die dikatorischen Monarchie Saudi-Arabiens, dass ihnen natürlich für diese Unterstützung billig Öl liefert, wobei von diesem Handel allein die kleine superreiche Schicht in Saudi-Arabien davon profitiert, während die Bevölkerung weiterhin um das Überleben kämpfen muss, wodurch der Hass dieser armen Bevölkerung auf die westliche Welt gefördert wird und weshalb nachvollziehbar ist, dass viele Menschen im nahen Osten die Amerikaner bzw. deren Regierung als ihre wahren Feinde ansehen.
Die Wahrheit, dass Regime, die von der US-Regierung heute als hochgefährlich eingestuft werden noch vorwenigen Jahren von den Amerikanern unterstützt wurden, so erhielt Saddam Hussein 1982 von den USA Billionen Dollar und eine Unmenge an Waffen um den Irak als wehrfähigen Partner gegen den Iran zu gewinnen, während jedoch auch der Iran von der US-Regierung unter der Hand Waffen zugespielt bekam um zu verhindern, dass die Iraker zu mächtig würden. Mit denselebn Waffen die der Irak von Amerika erhalten hatte griff Saddam Hussein später Kuwait an. Genauso erhielten Taliban, Al Queda und Osama Bin Laden zur Zeit des kalten Krieges Billionenbeträge und CIA-Ausbildungen, die sie später nutzten um das WorldTradeCenter anzugreifen.
Die Wahrheit, dass nach der als Befreiung angepriesenen Besetzung Kuwaits dort statt einer Demokratie ein Emirat, also die Regentschaft einer Prinzengefolgschaft eingeführt wurde, was wiederum beweist, dass es den Vereinigten Staaten nicht an einem demokratisch geführten Staat, sondern nur an einem lukrativen, beständigem Handelspartner gelegen ist.
Die Wahrheit, dass durch eine höchst lückenhafte, sondierte Kriegsberichterstattung Informationen verfälscht werden, die wahrhaft schrecklichen Bilder von Horrorszenarien, die sich im Krisengebiet abspielen zurückgehalten werden, die Tatsache heruntergespielt wird, dass auch auf amerikanischer Seite tausende von Soldaten sterben werden, wodurch der Eindruck eines rein proffesionellen, sauberen Krieges verstärkt wird und die wahre Brutalität und Gnadenlosigkeit dieses Aktes verschleiert wird.
Die Wahrheit, dass ein jedes Volk das Recht hat über sein Schicksal selbst zu bestimmen und sich von einem Regime selbst, beispielsweise durch eine Revolution, zu befreien und dass eine gerade von den USA, die selbst immer noch diverse Menschenrechte verletzen, mal ganz abgesehen von diesem Krieg, ausgehende Forderung, fast schon absurd wirken muss, da die Bedingung für ein solches Eingreifen in die Machtverhältnisse eines anderen Staates zumindest einmal die vollständige Beachtung eines jeden Menschenrechtes wären.
Um diese Wahrheit und alle anderen Wahrheiten, die dieser Krieg schon als Opfergefordert hat und noch fordern wird zu Grabe zu tragen sind wir heute hier. Doch lasst uns nicht nur bedauern was nicht mehr zu ändern ist, sondern lasst uns auch an die Zukunft denken. So fordern wir als Bunte Bande euch dazu auf auch in Zukunft stark für eure Ziele, gegen jede Form von Krieg und wirtschaftlichem Egoismus einzutreten und somit euer Recht als denkender Mensch warzunehmen. Auch in Zukunft wird es immer wieder Möglichkeiten geben für seine Meinung einzutreten und Aktionsbereitschaft zu zeigen, nehmt diese Chance war. Es besteht Handlungsbedarf - Für jeden von uns!