Zerstreuen statt demonstrieren! Radio hören in der Hambuger City
Das Freie Sender Kombinat (FSK) hatte für den dritten Adventssamstag dazu aufgerufen in die Hamburger Innenstadt zu gehen. Mitgenommen werden sollte ein Radio, welches möglichst laut auf 93,0 Mhz eingestellt sein sollte.
Im Mai fand im Hauptbahnhof bereits ein erfolgreiches Radioballett statt.
Im Mai fand im Hauptbahnhof bereits ein erfolgreiches Radioballett statt.
Hintergrund der Aktion waren die faktischen Innenstadtverbote für Demonstrationen in den letzten Wochen. Die Aktion war keine Demonstration, sondern eine Zerstreuung. Über das Radio wurden die Inhalte, die in den letzten Wochen an Polizeiketten verhalten, in Form von Redebeiträgen, Parolen, Musik und weiteren Beiträgen in die City getragen.
Passanten wurden zum einen durch die Geräuschkulisse aber auch durch die vielen zu sehenden Radioantennen auf das Geschehen aufmerksam. Nachfragen über den Hintergrund wurden freundlich beantwortet und zumindest uns wurde nie direkt ablehnend begegnet.
Ein längeres Gespräch entwickelte sich mit einem älteren Ehepaar aus Holland. Nachdem sie über die Aktion und die politische Landschaft in Hamburg aufgeklärt waren meinte er, in Anlehnung an Pym Fortuin, "Erschiessen und nicht demonstrieren!". Danach erzählte er, dass er Polizist sei, aber seit dem 1. Dezember in Rente ist. Wenn ihm Einsätze politisch falsch vorkamen hat er sich geweigert Dienst zu tun (z.B. bei Demos gegen Atommüll) und hat deswegen nie größere Probleme bekommen.
Die Hamburger Polizei war natürlich auch in der City unterwegs. Vereinzelt kam es zu Ansprachen von Radio Hörenden "Das müssen sie leiser machen!", versuchten und erfolgreichen Personalienaufnahmen und Platzverweisen. Laut FSK wurde ein durch die Stadt ziehender Trupp musizierender Engel sogar festgenommen.
Wieviele Leute mitgemacht haben ist sehr schwer zu sagen. Alle verteilten sich über die nicht gerade kleine Fläche der Innenstadt und Weihnachtskonsumenten waren auch nicht wenige unterwegs. Aber Radioantennen waren im gesamten Innenstadtbereich sehr präsent und bei einigen Passanten wuchs die Erkenntnis einen neuen Trend ausgemacht zu haben.
In Kaufhäusern sollen sogar die Hi-Fi und Radioabteilungen solidarisch gewesen sein und bei allen Geräten Radio auf 93,0 Mhz empfangen haben.
Noch ein Tipp zum verteilen von Flugblättern in der Weihnachtszeit: Anziehen wie ein Engel oder Weihnachtsmann, die Flugblätter aufgerollt, einzeln mit Schleife versehen aus einem Säckchen holen. Die Passanten bleiben sogar stehen um eins zu bekommen.
Kauft keinen Scheiß, kauft Radios!
Eine schauspielernde Truppe zog musizierend und lobpreisend durch die City
Die kommerzielle Konkurrenz von Radio Hamburg hatte den Weihnachstmann gekauft und überall lockten die Stände der Weihnachtsmärkte.
Teilweise sprachen Beamten Leute mit Radios an. Ihre Maßnahmen konnten sie gegenüber Mikrofonen, die Live über 93,0 Mhz sendeten aber nicht begründen.
Passanten wurden zum einen durch die Geräuschkulisse aber auch durch die vielen zu sehenden Radioantennen auf das Geschehen aufmerksam. Nachfragen über den Hintergrund wurden freundlich beantwortet und zumindest uns wurde nie direkt ablehnend begegnet.
Ein längeres Gespräch entwickelte sich mit einem älteren Ehepaar aus Holland. Nachdem sie über die Aktion und die politische Landschaft in Hamburg aufgeklärt waren meinte er, in Anlehnung an Pym Fortuin, "Erschiessen und nicht demonstrieren!". Danach erzählte er, dass er Polizist sei, aber seit dem 1. Dezember in Rente ist. Wenn ihm Einsätze politisch falsch vorkamen hat er sich geweigert Dienst zu tun (z.B. bei Demos gegen Atommüll) und hat deswegen nie größere Probleme bekommen.
Die Hamburger Polizei war natürlich auch in der City unterwegs. Vereinzelt kam es zu Ansprachen von Radio Hörenden "Das müssen sie leiser machen!", versuchten und erfolgreichen Personalienaufnahmen und Platzverweisen. Laut FSK wurde ein durch die Stadt ziehender Trupp musizierender Engel sogar festgenommen.
Wieviele Leute mitgemacht haben ist sehr schwer zu sagen. Alle verteilten sich über die nicht gerade kleine Fläche der Innenstadt und Weihnachtskonsumenten waren auch nicht wenige unterwegs. Aber Radioantennen waren im gesamten Innenstadtbereich sehr präsent und bei einigen Passanten wuchs die Erkenntnis einen neuen Trend ausgemacht zu haben.
In Kaufhäusern sollen sogar die Hi-Fi und Radioabteilungen solidarisch gewesen sein und bei allen Geräten Radio auf 93,0 Mhz empfangen haben.
Noch ein Tipp zum verteilen von Flugblättern in der Weihnachtszeit: Anziehen wie ein Engel oder Weihnachtsmann, die Flugblätter aufgerollt, einzeln mit Schleife versehen aus einem Säckchen holen. Die Passanten bleiben sogar stehen um eins zu bekommen.
Kauft keinen Scheiß, kauft Radios!
Eine schauspielernde Truppe zog musizierend und lobpreisend durch die City
Die kommerzielle Konkurrenz von Radio Hamburg hatte den Weihnachstmann gekauft und überall lockten die Stände der Weihnachtsmärkte.
Teilweise sprachen Beamten Leute mit Radios an. Ihre Maßnahmen konnten sie gegenüber Mikrofonen, die Live über 93,0 Mhz sendeten aber nicht begründen.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
hamburg lebt
und die Bullen?
wir tragen die lächerlichkeit nicht zu den Bullen, die kommt aus denen heraus. wie muß man sich als Polizist fühlen, wenn man feist gepanzert und bewaffnet auf radiohörende leute zugeht, und denen sagt, sie sollen die radios leiser machen. die aktion heute lief nicht nach deren Regeln, prompt haben die Bullen sich komplett blamiert. sowas muß öfter laufen, find ich. also nicht immer überall radiohören, sondern aktionen die außerhalb der polizeilichen Regeln laufen. Dezentrale Aktionen, wa?
RESPEKT!
Hallo!
Hab' mit der Szene nichts am Hut, bin schon gar nicht links, hab' auch meist eine andere Sicht der Dinge als hier geäußert.
Aber für diese Aktion: RESPEKT! Friedlich, kreativ, neu(?), und die Polizei versucht TROTZDEM repressiv einzugreifen.
Bezeichnend, daß keiner der Schergen die Rechtsgrundlage benennen konnte; es wird sich wohl kaum ein Passant bei ihnen beschwert haben.
Also WIEDERHOLEN bitteschön, und Ansprachen von grüner Seite gleich mitschneiden, Namen geben lassen, Dienstaufsichtsbeschwerden einreichen (fehlende Rechtsgrundlage, Dienstvergehen...).
Nochmals: toller Einfall, schafft Sympathien für Euch!
JEEES
zum glück müssen die nicht vermummt herumlaufen.
weiter so.
bambulistas aller couler zusammenbringen...
Wenn Engelein singen...
Wenn es reicht, schräge zu singen, sollten sich die Grünen doch mal Uschi Glas´ Weihnachtsplatte anhören... ;)
die aktion erinnert mich an die fuckparade
bevor wir zu den anderen demonstranten durchgehen konnten, mussten wir uns von bullen nach "tonabspielgeräten" durchsuchen lassen.
die antiloveparade demo sollte ohne musik ablaufen, fritz radio wollte dann die dj´s, die eigentlich auf den wagen auflegen sollten, im studio auflegen lassen.
die demonstranten sollten radios mitnehmen, damit die musik zu hören ist, um die es schließlich auch bei der demo ging.
das war schon skuril, schließlich ist es nur ein radio...
als bulle muss es oberpeinlich sein, den leuten die radios etc wegzunehmen. man muss sich ständig wundern, wie leute sich für diesen job entscheiden!
die gesichter...