Neues zum Autonomen Raum in Florenz

Dies soll gerade eine Spaltung der Bewegung verhindern (ein Vertreter der Disobbedienti erklärte in einem Interview, daß für die Disobbedienti dieser autonome Raum nicht zur Debatte stehe). Im Vorfeld des ESF verbreiten die italienischen Zeitungen Panik vor angeblichen "gewalttätigen" Angehörigen des "Black Block" die nach Florenz reisen würden. Die italienische Regierung behauptete, daß das Schengener Abkommen aufgehoben werde und scharfe Kontrollen an Italiens Grenzen erfolgen würden. Dieser Panikmache muß eine Solidarität von Gruppen und Netzwerken aus vielen Ländern entgegengebracht werden, die Bewegungsfreiheit für alle fordern und auch stellvertretend für diejenigen nach Italien reisen, denen als Flüchtlinge oder Genua-AktivistInnen die Einreise verwehrt würde.

Der autonome Raum soll ein deutliches Gegengewicht gegen sozialdemokratische Verbesserungsvorschläge für den Kapitalismus (Tobin-Steuer und andere staatsorientierte Maßnahmen) darstellen, wie sie auf dem ESF vorrangig diskutiert werden und außerparlamentarische Organisierung stärken. Dem ESF wird nicht konfrontativ begegnet (einige Gruppen beim autonomen Raum bieten ihre Workshops auch auf dem ESF an), aber gemeinsam sollen konstruktive Interventionsmöglichkeiten diskutiert werden.

Gruppen die sich am autonomen Raum in Florenz beteiligen kritisieren beispielsweise den starken Einfluß von hierarchisch strukturierten Organisationen und Parteien, der Vorrang staatsorientierter Lösungsansätze für kapitalistische Krisen und Eurozentrismus. Sie stellen dem eine Orientierung auf dezentrale basisdemokratische Organisierung, auf politische Praxis im Alltag und lokale Aktionen, die Entwicklung von neuen Kommunikationsformen und eine Diskussion von Alternativen, usw. entgegen, getreu dem zapatistischen Motto "für eine Welt, in die viele Welten passen". Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sie soll bereits hier und jetzt denkbar und erlebbar werden. In Argentinien haben sich in der Wirtschaftskrise Menschen in NachbarInnenschaftsversammlungen zusammengesetzt, es wurden Fabriken besetzt, und die Leute sind überzeugt, daß sie alle gehen sollen: Que Se Vayan Todos, alle PolitikerInnen.

Die angekündigten Workshops beim autonomen Raum beleuchten daher die Wirtschaftskrise und die sozialen Bewegungen in Argentinien (Koordination zum globalen Aktionstag am 20.12.) und drehen sich um Themen wie Medienaktivismus, nicht hierarchische Selbstorganisierung, , Vorbereitung von Kampagnen und Aktionen 2003 (Proteste gegen Krieg, NATO-Treffen in München, WEF in Davos, G8 Gipfel in Evian, usw.).

Eur@ction Hub:  http://www.inventati.org/hub/
Autonomous Space at the European Social Forum in Florence:  http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/space/
European Social Forum: [Authoritarians & reformists of the left] Sovereign and Multitude:  http://www.ainfos.ca/ainfos336/ainfos01939.html

Kritik am ESF:  http://web.inter.nl.net/users/Paul.Treanor/esf.html
Kritik am Weltsozialforum (WSF):  http://www.nadir.org/nadir/initiativ/agp/free/wsf/
Europäisches Sozialforum in Florenz: Spaltungsversuche abgewehrt?:  http://www.jungewelt.de/2002/10-24/016.php

Bundesweite Arbeitsgruppe zur Vorbereitung des ESF:  http://www.dsf-gsf.de
Weltsozialforum 2003:  http://www.weltsozialforum.de
ESF: Ein anderes Europa ist möglich:  http://www.fse-esf.org

Vor dem ESF in Florenz: Medienhetze in Italien:  http://www.indymedia.de/2002/10/31637.shtml
preparando l'ESF:  http://www.italy.indymedia.org/#305
ESF: autonomer Raum in Florenz:  http://www.indymedia.de/2002/08/27638.shtml
Ein Autonomer Raum während des ESF in Florenz 6.-10. Nov.:  http://www.indymedia.de/2002/09/29594.shtml