Verstecktes Theater gegen Mc Doof in Gießen

Nicht Ärgern Wg. Hausdurchsuchung e.V. 19.10.2002 19:01 Themen: Globalisierung Ökologie
Am 16.10. war ein internationaler Mc Donalds Workers Resistance Day angesetzt. Weltweit gab es Aktionen, in D-Land u.a. in Hamburg, Leipzig ... und auch in Gießen hatten Menschen sich überlegt, Mc Doof als ein Symbol für die kapitalistische Verwertungsmaschinerie, Nahrungsmittelverschwendung, Arbeitshetze und Tierleid anzugreifen (ohne zu leugnen, dass es nicht um einzelne Konzerne geht). Eine Gruppe mit selbst mitgebrachtem, ökigem Essen und verstecktes Theater sorgten für einige Aufmerksamkeit.
Gegen Mittag versuchten wir uns ein erstes Mal in einer Mc Doof Filiale. Eine Person gab an der Kasse, im Rahmen des Schulunterrichts eine Umfrage durchzuführen ... trotz Drängen seiten der Mitarbeitis wollte sie wissen, was Mc Doof für die Umwelt tue und wie die Arbeitsbedingungen und nicht erlaubte gewerkschaftliche Organisierung einzuschätzen seien. Spürbar war jedoch, dass die Angestellten kaum in der Lage waren, auf die Fragen zu antworten, was neben Verständigungsproblemen sicher daran liegen dürfte, dass Mc Doof seine Lohnsklavis bewusst nicht informiert und in die Lage versetzt, den Laden nach außen offensiv zu verteidigen. So konnten zwei weitere Personen nur über Zwischenrufe vermitteln, z.B. "sieh dir doch mal die Müllberge hier an - dann weißt du, was Mc Donalds für die Umwelt tut". Da wir direkt hinter der fragenden Person standen und uns kleidungstechnisch nicht wirklich abhoben, litt aber unsere Glaubwürdigkeit, keine Gruppe zu sein, u.a. da ansonsten kaum Konsumentis sich angestellt hatten. Und so beendeten wir die Aktion recht schnell. Später hörten wir Berichte, dass in der besagten Filiale zahlreiche Türen und wohl auch Toiletten mit Anti-McDoof-Aufklebis versehen waren ("Mc Doof steht für Ausbeutung, Umweltzerstörung und Arbeitshetze")

Nachmittags, in größerer Besetzung, besuchten wir ein weiteres "Restaurant" mit dem gelben "M" - dieses mal mit einer anderen Idee und mehr Erfolg in der Durchführung: Eine Gruppe mit Picknickkorb machte es sich an einem Tisch im Eingangbereich bequem, packte Brot, Äpfel, Süßigkeiten, Marmelade und ökige Brotaufstriche aus und fing an zu mampfen. Weitere, eher unauffällig wirkende Leute verteilten sich an anliegende Tische, um dann später in das Geschehen eingreifen zu können. Nach ein, zwei Minuten betrete ich als letzte den Laden, blicke neugierig zu den Selbstmitrbringis und gehe dann zur Kasse, um dort Mitarbeitis ins Gespräch zu verwickeln: "Ich gehe sonst nicht hier rein, aber das Essen sieht ja lecker aus - sind zur Zeit Ökowochen?" Woraufhin mein Gegenüber nur meinte, das Essen stamme nicht von hier und außerdem seien die Leute "pervers". Auch ich setze mich etwas entfert von den Selbstmitbringis an einen Tisch. Nach einiger Zeit tritt das Geschäftsführi an diese heran und fordert die Menschen auf, ihr Essen einzupacken. Sofort gibt es Diskussionen darüber, dass Menschen selbst entscheiden sollen, wo sie was essen wollen usw. Ein verstecktes Theaterkünstli, das gerade "zufällig" am Tisch vorbei schlenderte um ihr Tablett weg zu bringen, solidarisiert sich mit den Selbstmitbringis ... "Hey cool, dass sind ja richtige Äpfel!? Auch wir an den anderen Tischen empören uns laut über die Ankacke - angesichts er neugierigen Blicke war zu merken, dass das versteckte Theater die Aufmerksamkeit der Konsumentis auf sich zog, einige standen auf und kamen näher, um das Gespräch mitzukriegen. Nachdem das Geschäftsführi ging und zwei mal zurück kam, verlassen die Aktivistis den Laden, da sie den Eindruck hatten, dass dieser Geschäftsführi ziemlich angespannt und fertig war und das wohl auch so formulierte, er würde seinen Job verlieren, wenn er uns nicht raus kicke. Schließlich ging es uns nicht darum, einzelne Menschen fertig zu machen oder einzuschüchtern.

Trotz aller Kritiken und Ideen zur Verbesserung, fanden wir im nachhinein fanden, dass solche Aktionen öfters laufen könnten, auch im Alltag ... es ist ja kein großer Aufwand, das Frühstück usw. mit in die Eisdiele, Restaurant oder im Sommer in Tiefkühlabteilungen zu schleppen. Auch, um mehr Übung in verstecktem Theater zu bekommen, welches durchaus noch ausbaufähig ist und intensiver in der Vermittlung sein könnte.

Herrschaft und Verwertung angreifen ... Alternativen im Alltag aufbauen!
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Ergänzungen

lulli 19.10.2002 - 19:14
na, da habt ihr die mitarbeitis und lohnsklavis ja richtig aufgeklärt, ihr revoluzzis...

jetzt mal im ernst: an eurer beschissenen und gar nicht komischen schreibweise erkennt mensch doch euren paternalistischen blick auf eure "objekte"!
mensch und siehe da: migranten haben verständigungsprobleme und McD labert sie wenigstens nicht mit ihrem cooperate-idendity-müll zu, bla bla bla.

mal eine spaßige aufgabe für euch: stellt euch doch demnächst mal an ne "ausländer"behörde oder ein sozialamt und interviewt mal migrantinnen oder sozial schwache, wie wichtig ihnen "der umweltschutz" ist, ich hoffe die erklären euch das mal kurz und ohne große worte.

Erklärung zur

19.10.2002 - 19:27
Hey .. beruhig dich mal, ich glaube, du hast hier was in den falschen Hals bekommen. Die "Is"-Schreibweise ist der Versuch, eine geschlechtsneutrale Sprache zu finden und wird ja im Text auch durchgehend verwendet, sowohl für 'uns' Aktivistis als auch andere - Ziel ist keineswegs gewesen, Menschen zum Objekt zu machen. Und zu der Verständigungsproblematik: Damit meinte ich, dass wir das in unserer Aktion nicht bedacht haben und es wichtig gewesen wäre, sich vorher genauer zu überlegen, wie wir an die größtenteils nicht-deutschen Leute heran treten wollen - das ist nicht gelungen, und auch nicht, auf deren Lebenssituation einzugehen. Aber das hätte ich auch mit in den Bericht nehmen sollen, sorry.

Hm

M 19.10.2002 - 19:40
Immerhin etwas zum Aktionstag. Leider haben Aktionen dieser Art nur manchmal Erfolg. Die Schreibweise "Mitarbeitis" ist aber wirklich etwas daneben. Hört sich etwas herablassend an, auch wenns so nicht gemeint ist. Warum ne eigene Sznesprache kreieren? Gibt doch Begriffe wie "Mitarbeitenden" oder "die Leute, die da arbeiten" oder was auch immer.
Zm ersten Kommentar: Dont Feed The Troll

nichtdeutsch???

Andi 19.10.2002 - 19:48
Soso, das Personal bestand größtenteils aus Leuten, die "nichtdeutsch" sind? Haben sie euch ihren Pass gezeigt, oder seht ihr Leuten so was an???

19.10.2002 - 19:50
Ich stehe weiter hinter dem Schreibstil, zumal ja auch die Aktionsgruppe mit Aktivistis usw. bezeichnet wird - es also herablassend gegenüber allen wäre, was ich nicht finde. Aber das immer nur die MitarbeiterInnen benannt werden, verstehe ich nicht.

Dont feed the Troll

19.10.2002 - 19:54

Einheit macht stark!

19.10.2002 - 20:23

Dont feed the Troll

Die Partei, die Partei hat immer recht 19.10.2002 - 20:35
Kritiker raus!
Kritiker, Kritiker. Raus, raus, raus!

Frage

Frager 19.10.2002 - 20:41
Gibt es eigentlich eine Übersicht(sseite), auf der alle Aktionen zu diesem Tag gesammelt wurden?
Hab auf diveren Indy-Seiten was gefunden, aber würde mir erst dann die Mühe machen, was zusammenzustellen, wenns das nicht schon irgendwo ist. Ansonsten kann die Ergänzungsfunktion hier ja dazu benutzt werden, was genau zum Thema zu ergänzen/zusammenzustellen.


Zum Troll-Problem: Kritik muss schon sein - aber bei dem Niveaulosen Angepisse, sollte wirklich ignoriert werden und der Troll nicht gefüttert werden!

'Ne Frage an die BeitragsschreiberInnen

Rätselmensch 19.10.2002 - 20:53
Ihr erwähnt in der Einleitung, dass es in Leipzig Aktionen gegeben hätte. Könnt ihr mir bitte mal eure Quellen dazu nennen? Danke.

kritik nur wenn sie gefällig ist

fantawildberries 19.10.2002 - 21:10
dass auf indymedia immer gleich alle kritiker zu trollen abgestempelt werden müssen...ist echt ein toller trick um sich gegen kritik immun zu machen.
aber schreibi nummer eins um die möglichst unpersönliche schreibweise mal zu übernehmen, hat einfach recht. es gibt wichtigere dinge, als mc donalds anzugreifen.
aber die gute alte anti-usa stimmung lässt sich wohl so schnell nicht vertreiben. und so eine aktion gibt einem auch gleich das gefühl ein guter mensch zu sein. hey seht her leute, ich ess öko, bin pc und revoluzzi.

"das gefühl ein guter mensch zu sein"

antifanta 19.10.2002 - 22:08
"fantawildberries" hat seine persönliche wohlfühl- identität ebenfalls schon gefunden , und es ist auch offensichtlich welche : "besser herrenmensch als gutmensch."

füttert doch was ihr wollt

warum eigendlich keine kritik? 19.10.2002 - 22:18
nun krikiker als sektierer und trolls zu bezeichnen ist wohl wirklich kaum ein mittel um sich geistich behaupten zu können zumal die kritik gänzlich angebracht ist
ihr habt also eure umfrage gemacht....und ihr habt auch aufkleber an klotüren geklebt....na und der nächstschletere wichtigtuer macht sie ab und vergessen ist die aktion
und nur mal so durchgespielt McD wäre daran wirklich zugrunde gegangen dass ihr sie so blossgestellt habt..und hätte tatsächlich dichtgemacht ich wette dass spätestens nach zwei tagen an irgendeiner anderen dreckigen strassenecke ein noch dreckigerer McD mit noch ausländerrischsten ausländerarbeiter aufmacht
kritik ist angebracht in dem falle ist von meiner seite sogar hohn angebracht da ich doch als halbwegs kluger type sagen kann welche dimension eine aktion haben müsste die dazu führen würde dass ein gesammtes kapitalsystem zusammenbricht und nicht nur die kleinste einheit dessen...........

warum...

euch hab ich lieb 19.10.2002 - 23:26
... nicht mal zur Abwechslung sich bei McD bewerben, n paar Monate täglich acht Stunden am Grill sich die Klavierfingerchen verbrennen für 6Euro die Stunde und dabei die ausländischen Kollegen gewerkschaftlich organisieren? Lässt sich bestimmt prima in euern Alltag integrieren und sicher lernt ihr da mehr als in eurer Therapiewerkstatt. Guten Appetit!

@ fantawildberries und JB

xxx 19.10.2002 - 23:41
Was macht ihr denn so für tolle Aktionen?
Vom nichts tun ändert sich ja schließlich nichts und wenn alle die etwas ändern wollen immer nur in der Bude rum sitzen und lesen, dann erst recht nicht.
Also Kritik kann ja vielleicht angebracht sein, aber deswegen muß ja nicht gleich alles total runter gemacht werden. In diesem Sinne: Aus vielen Wassertropfen können Wasserfälle werden!!!!!!!!!!!!

Bildung statt Selbstverwirklichung

jb 20.10.2002 - 00:24
Der Passus "Bildung statt Selbstverwirklichung" ist ja eine nett entlarvende Sache im Text von diesem offenbar ja doch sehr fleißigen Projektwerkstatts-Hassi.

Ansonsten: Nett, hier wieder erwähnt zu werden. Wie wäre es, wenn ich bei der Aktion gar nicht dabei war? Ach tschuldigung, ich vergaß. JedeR hier ist jb - das Analysevermögen etlicher der Schlammwerfis kommt über das Zählen bis 1 ja nicht hinweg.

Zur McDoof-Aktion in Leipzig stand auch was auf Indy. Gleich nach dem Aktionstag.

Bis zur nächsten Aktion ... ach ja - von wegen Buch lesen oder Aktion machen. Beides ist angesagt. Schließlich: Es kommt nicht darauf an, die Welt zu interpretieren, sondern sie zu verändern. Hat schlaue Sachen gesagt, der olle Marx! Vielleicht lest Ihr den mal ...

Unter dem angegebenen Link finden sich ein paar Debatten, die wir so führen. Und versuchen, mit Aktionen Normalität zu attackieren. Dabei sollte es in der Tat um mehr gehen als "nur" McDoof, Castor, Nazis oder irgendwelche einzelnen Nationen.

Gefällt mir nicht

Manfred Ackermann 20.10.2002 - 00:28
Gute Aktion, aber total beschissene Schreibweise! Schreibt doch manierlich. Dieser Blödsinn jedes Objekt zu neutralsieren. Er ist er und sie ist sie. Punkt.

Es ist soweit

Warhead 20.10.2002 - 00:36
Sage mir was du isst und ich sage dir wer du bist....
In Saasen wurden mittlerweile Gehirne durch einen schwammartigen Royal mit Käse ersetzt.
McDonalds ist multinational,wo du auch auftauchst McDonalds ist schon da.McDonalds erspart einem jegliche Überraschungen,ein Cheeseburger wird überall wie ein Cheeseburger schmecken und auch so aussehen,ausser in Indien.
Du kommt aus malaiischen Dschungel,halb zerfressen von Insekten und du erblickst McDonalds-Keine Überraschungen.
Dein Flugzeug macht Notlandung in Workuta,kaum aus dem rauchenden Wrack gekrabbelt erblickst du ein gelbes M-Keine Experimente.Im Kolumbianischen Dschungel von der FARC entführt,dein erstes Frühstück nach drei Tagen zum Basiscamp ist ein Schwabbelbrötchen-die permanente Revolution nicht ohne McFlurry...sollen die Menschen doch rostige Nägel Futtern und Heizöl als Salatsouce verwenden,die Konvertermägen des 21. Jahrhunderts werden auch Asphalt und granitharte Grünkernbratlinge problemlos verdauen.
Aber McDonalds ist eine Lebensphilosphie der es Einhalt zu gebieten gilt.Das alles in beliebigen Mengen ersetz und reproduzierbar sei.Von der Kuh,welche nur noch in Fraktalen vorkommt bis hin zu umgeformten "Obst" und "Salat".Selbst die dort "Schaffenden"sind generierte Reproduktionsgehilfen.
Die Natur kommt bei McDonalds in einer Art simulierten,surrealen kafkaeske vor wie sie selbst Joseph Boys oder Pablo Picasso nicht besser hätten gestalten können.Selbst Warhol scheute davor zurück die pervertierte Groteske halbwegs vernünftig zu persiflieren.Weil es nicht geht.Dieser Konzern verändert nicht nur die Essgewohnheiten ganzer Kontinente,sondern sieht im Menschen nichts weiter als Nahrungsaufnahmeorgane.Und da sollte Kritik und Aktion nicht gerechtfertigt sein??
Ich finde die Performance die da in und um den Laden ablief ganz gut,eine nette Charade,einige Elemente hätten von mir stammen können...nagut,ich hätte eine zynisch-schwarze Komödie inszeniert,aber was wollt ihr....Brennende Barrikaden??Den Manager fesseln und zwischen seinen Brötchenhälften grillen??Den ganzen Scheissladen,inclusive der halben Stadt in die Luft jagen??
Die verwandte Sprache??Mitarbeitis,Aktivistis,Geschäftsführis,alles wieder Auskotzis,oder was iss....hört sich ein wenig infantil an,nicht über die pränatale Phase hinausgekommen,Logopädentrauma...wer weiss

der nationale fantawildberries hat recht

kommie-studie 20.10.2002 - 03:25
menschen stumpf zu beschimpfen, weil sie anderer meinung sind, ist natürlich kritik. lenin war ja auch mit den kronstädtern sehr kritisch und hitler mit den linken und so weiter. *lol*
kritik, wie kommies sie verstehen führt in gulag-systeme.

@ hab euch lieb

HanZ 20.10.2002 - 03:34
Du wirst lachen: Diese Idee wurde sogar mehrmals umgesetzt. Die McDonalds-Chfs hatten mit dem Beginn einer Betriebsratsgründung dermassen probleme, daß sie die Leute dann mit riesen Geldsummen zur Kündigung bewegten. Das Geld könnte ja in alterntive Projekte gesteckt werden...

Kritische Masse erreicht

Warhead 20.10.2002 - 03:47
Deine "Zugabe" schlägt so ziemlich alles Dagewesene der letzten Monate.Das muss man sich wie Caramel auf der Zunge zergehen lassen,hach.Man sollte ein Archiv der kranken Kommentare einrichten und einen Irrwitzaward verleihen.
Der glückliche Gewinner wird wahlweise in einem Paddelboot mitten im Atlantic oder im Dschungel von Kolumbien ausgesetzt

McSpotlight

none 20.10.2002 - 15:28
Es gibt noch keine lokale Gruppe von McSpotlight bzw. McLibel in Deutschland.

 http://www.mcspotlight.org/campaigns/countries/ger/ger.html

aktivisti

antifi 20.10.2002 - 15:40
Ich habe schon mehrmals mitbekommen, wie die auf dem Foto zu sehende, voluminöse Aktivisti in der Öffentlichkeit Frauen angepöbelt hat, die chic gekleidet und geschminkt waren. Der Vorwurf lautete in etwa: Du prostituierst dich mit deinem Aussehen für Männer. Diese Szene ist wohl charakteristisch für das Verständnis von Individualität und Freiheit, das Leuten wie jener Aktivisti vorschwebt und zeigt, dass das nicht das geringste mit Emanzipation zu tun hat.

Neue Aktion!!!

Aktivisti 20.10.2002 - 16:27
Gestern gab es noch eine direkte Aktion in Giessen:

 http://www.indymedia.de/2002/10/31857.shtml

von wegen geschlechsneutral...

grammatikfetischistIn 20.10.2002 - 16:50
...find ich persönlich überzogen, sicher, das geschlecht, wie es gesellschaftlich gesehen wird ist konstruiert, aber wenn ihr dann geschlechtsneutral schreiben wollt, dann auch wenigtstens konsequent. etwa wie im englischen nur einen artikel verwenden. also: das gruppi, statt die gruppe, das arbeitshetzi statt die arbeitshetze, das nahrungsmittelverschwendi, statt bla, ne?
und siehe da: bald werdet ihr merken, dass das total aufwändig ist UND, meine persönliche einschätzung: im alltagsgebrauch setzt ihr das sowieso nicht um.

nett hier

MichaW 20.10.2002 - 23:57
Wo man hinsurft: Zwei Leute machen eine Aktion und dreißig Leute reden sich danach den Mund fusslig, beschimpfen sich wüst und regen sich über Kleinigkeiten auf. Sehr einladend. Ist ja vielleicht reaktionär, aber zu "relativ" Gleichgesinnten netter zu sein als zu "offensichtlich" überhaupt-gar-nichts-Verstehenden ("Normalos") halte ich schon für eine Grundvorraussetzung, um überhaupt jemals irgendetwas zu erreichen.

"McDoof"-Aufkleber?

Maximilian 21.10.2002 - 12:18
Woher bekommt man diese besagten Aufkleber? Wäre interessant einige davon in die Hände zu bekommen um McD-Filialien damit zu verschönern.

Antwort

JB 21.10.2002 - 12:25
Frag doch mal bei uns hoppetrotteln bei der Projektwerkstatt in Saasen

Büttel der Polizei

jb? 21.10.2002 - 12:36
Das ist inzwischen auch normal geworden. Werden Aktionsberichte aus dem Gießener Raum veröffentlicht, melden sich immer Leute zu Wort, die gleich wissen, daß es die Projektwerkstatt war. Neu ist (siehe Kommentar hier drüber), daß es jetzt ständig mit unseren Absendern passiert.

Also ... wer auch immer da gegen die Projektwerkstatt kämpft: Es ist entweder Polizei, VS u.ä. selbst oder eben solche Leute aus linken Zusammenhängen (denn das die uns genau kennen, ist unübersehbar), die uns offenbar gerne im Knast haben würden, damit sie ihre Dominanz in linken Strukturen weiter in Ruhe ausleben können.

Aus vollen Kübeln

Warhead 21.10.2002 - 17:47
Eure Aktionsformen sind reichlich plakativ.
Wir haben mal aus Protest gegen Schlachthofpraktiken und Massentierhaltung Schweine vor einem Landschaftsministerium abgekippt.Wir bedienten uns,naheliegenderweise,beim Schlachthof.Die Schweine sahen aber viel zu gut und ungequält aus.Also prügelten wir eine halbe Stunde lang mit Eisenstangen auf den frischtoten Schweinen herum,damit die Passanten richtig ekliges wie Blutergüsse,eingeschlagene Schädel,ausgelaufene Augen,zermanschte Knochen und ähnliches zu sehen bekommen.
Ihr kasteit euch gleich selbst, wie ein Pilger der den Weg von Lourdes zum heiligen Vater in Rom auf Knien geht oder ein Kreuz auf dem Rücken schleppt.
Wenn ich nun ins KaDeWe gehe und dort hundert Austern wegschlürfe oder mir drei grosse Hummer einspachtele wird es nicht ausbleiben das ich dort ebenfalls alles vollkübele.
Nehmts mir nicht übel,aber eure Aktionsform finde ich leicht degeneriert und nicht sonderlich ästhetisch.
Irgendwie erinnert mich das ganze an Monthy Pythons Sinn des Lebens.Eine Szene in einem Lukulltempel wo ein Vielfraß alles bestellt, die Karte von oben bis unten, und nach einer Pfefferminzoblate die er noch eingeschoben bekommt,platzt.Vor der Fressorgie kotzt er noch,inclusive der Putzfrau,alles voll.

mensch

jb 21.10.2002 - 20:04
es ist echt langweilig. Immer dasselbe. Erst kommen die Leute mit den Guru-Vorwürfen, dann ist von Sandalen die Rede, andere halten uns für unglaubwürdig. Es reicht, wie weit ist Indymedia eigentlich verkommen, dass wir hier als anti-amerikanisch dargestellt werden dürfen?!

Ein für allemal: Macht selber kreative Aktionen, wenn Ihr was erreichen wollt und lest lieber mal Graswurzelrevolution als ständig vor dem Bildschirm zu sitzen.

Und wenn Ihr wirklich wissen wollt, ob eine direkte Aktion stattgefunden habt ruft einfach an.

Socken???

Warhead 21.10.2002 - 21:10
Man fragt sich allen Enstes warum der Staatsschutz den Laden razzt und die Socken aus dem Fenster schmeisst,ob die nichts besseres zu tun haben.Ich würde den Amtsarazt mit einem Trupp Neurologen hinschicken und Jagdscheine ausstellen...

Kein Sinn mehr ...

sp12 21.10.2002 - 21:58
Tja, was soll mensch da noch machen - jetzt schreiben Leute ständig Kommentare mit 'unseren' Namen oder erfinden Aktionen, die ProjektwerkstättlerInnen gemacht haben sollen - so, dass wir dann als anti-amerikanische Ökotrottel da stehen, und nicht als HerrschaftskritikerInnen, die sich weder gegen noch für eine Nation positionieren, sondern Herrschaft angreifen und uns mit den Menschen solidarisieren, die das auch tun ... egal wo.

Aus der Anonymität von Indymedia heraus ist das Faken seitens unserer GegnerInnen (ich weiß nicht, wie ich euch anders einordnen sollte) möglich, ohne dass ich groß etwas daran ändern könnte. Und das bedeutet, dass hier kaum noch etwas ernst zu nehmen ist und eine Debatte um Inhalte unmöglich wird. Das scheint gewollt zu sein.

Ich würde mir wünschen, dass unsere GegnerInnen ihren Stil überdenken, uns inhaltlich kritisieren und direkt ansprechen. Kommunikationsguerilla scheint ihr ja zu beherrschen - setzt das doch mal gegen Staat, Markt und Herrschaft ein! Dann wäre eine gemeinsame Diskussion zumindest möglich ;-)

Nachdenken!

Rumpelstielzchen 21.10.2002 - 22:10
Ich glaub, so langsam versteh ich die Welt nicht mehr. Da gibt es doch tatsächlich ein "Grüppchen" in Deutschland das richtig coole Aktionen auf die Reihe kriegt. In dieser Gruppe ist ein Mensch dabei der in zig Bereichen, die mensch sich nur vorstellen kann, aktiv ist. Es steht außer frage das dieser Mensch recht umstritten ist. Auch ich stimme keinesfalls in allen Dingen mit ihm überein. Fakt ist aber das durch diesen Menschen viel angeleitet und vermittelt wird. Nun gibt es wiederum andere Menschen die mit diesem nicht klarkommen, ihn nicht leiden können und was weiß ich alles. Es kommt zu Denunziation, Pöbelei und Niedermache. Und nun kommt es auch schon soweit, das sich das nicht mehr nur gegen ihn wendet sondern gegen die gesamte Gruppe. Das dabei vielleicht Leute verletzt und deprimiert werden scheint egal zu sein?! Leider hat die Sache einen Haken. Diese anpisse stört nicht nur Leute die in dieser Gruppe sind sondern auch Leute die von außen her schweigen zusehen. Es gibt vielleicht Menschen die das erste mal auf Indymedia sind weil sie gehört haben das dort gute politische Debatten geführt werden. Vielleicht interessieren die sich auch für Herrschaftslosigkeit, Freiräume, Visionen?! Und die lesen dann so was. Ich kann mir gut vorstellen das denen ganz schnell das Interesse an Politik vergeht, und das sie sich lieber vor den Fernseher hängen als für Freiheit zu kämpfen. Es ist denk ich an der Zeit auf diese Menschen Rücksicht zu nehmen, und sie lieber zu fördern. Wenn jemensch nicht mit Aktionen der "Projektwerkstattis" einverstanden ist, dann OK. Aber wie wäre es dann mit Verbesserungsvorschlägen und produktiver Kritik. Aber bitte in Form von Argumentation. Leute denkt doch mal nach... wir wollen doch gemeinsam was erreichen, und nicht irgendwann als gespaltene, zerüttelte Linke dastehen und sagen: "wir sind mit unseren Visionen gescheitert, weil wir uns alle nicht mögen". Wir wollen doch eigentlich eine "bessere" Welt in der keine sinnlose Anmache mehr vorhanden ist. Also zeigen wir jetzt der bürgerlichen Welt was wir anders haben wollen, und heben unser Niveau einfach mal auf gute Argumentationsweise an. Und dann fangen wir endlich mal an Gruppen zu unterstützen die Freiräume aufbauen wollen. Denn es gibt Freiheit: "Sie liegt jenseits der Grenzen die wir uns selbst errichten" (Zitat aus dem Film: "Instinct")

Gruß an die Leute der Projektwerkstatt. Lasst euch nicht einkriegen und bleibt weiter so aktiv. Die Revolution beginnt in unseren köpfen!

Das Krasse bei den Troll-Postings...

Berliner 21.10.2002 - 23:37
Mittlerweile ist im Stil echt kein Unterschied zwischen Nazis, Bullen/VSlern und dogmatischen Kommunisten zu erkennen. Manchmal denke ich, daß die 70er offener und progressiver waren. Die Tatsache, daß die meisten Schimpfkommentare nur Minuten nach irgendwelchen Projektwerkstatt-Postings kommen, impliziert, daß hier eine Gruppe (oder nur eine Person?) rund um die Uhr vor dem Rechner sitzt und eine ziemlich ekelhafte COUNTER-Kampagne führt. Egal wie krass manchmal Aktionen von denen in Saasen sind: Mit faschistoiden Methoden vorzugehen, zeigt wes Geistes Kind die Trolls hier sind. Ihr scheint ja nicht mal selbst Eure Ideologie zu trauen - sonst würdet Ihr nicht zu solchen Mitteln greifen.

PS: Indy bekommt Ihr so eh nicht kaputt!

meine letzte ergänzung

jb? 22.10.2002 - 00:24
also, ich habe die nase voll. jetzt werden die aktionen unserer aktivistis von indy-media schon gelöscht. nur weil sich irgendwelche leute darüber lustig machen, dass wir drei aktionen zu drei verschiedenen themenfeldern machen können glauben jetzt auch schon die mods an die fake-gerüchte. das ist echt ein riesen scheiss hier. ich habe gerade den bericht unserer letzten aktion nochmal reingestellt. und wenn ihr euch das nächste mal nicht sicher seid, ruft zur not (aber nur im notfall) halt bei uns an.
so, nen schönen abend noch dem miefigen rest.

Richtigstellung

ompa 22.10.2002 - 16:57
Ich muss das hier mal richtig stellen - es gab nur diese Aktion hier, alles andere war erfundener Scheiß von irgendwelchen Leuten die die Projektwerkstatt nicht mögen.

@ompa

links und frei-spass dabei 22.10.2002 - 18:04
Hallo!

weisst Du das oder vermutest Du das nur? Gegen alle Aktionen wurde ja bisher Vorwürfe gemacht. Ich finde ja, sie passen zusammen und ein mensch mit Namen jb? sagt alles sei echt. Ehrlich gesagt habe ich trotz meine Kritik heute ein bisschen geschmunzelt. Naja, wenns nicht stimmen sollte ist es dann wenigstens eine krasse Idee.

Grüsse ihr lieben und grüsst mir den Jörg!

Direkte Aktion = Widerstand und Vision

Projektwerkstätti 22.10.2002 - 18:45
Da Indymedia vor allem der Berichterstattung dient, sind hier in den letzten Wochen etliche Aktionsberichte aus Mittelhessen gelandet (gegen Bundeswehrjubiläum, Wahl(veranstaltungen), Einheitsfeiertag, Pozilei, Gerichte/Knast, Rassismus usw.). Doch die Idee direkter Aktion ist die Verbindung von visionären Positionen und kreativem Widerstand. Daher läuft auch viel Debatte ... und ein Projekt ist wieder neu gestartet worden - leider kam das nicht auf die Titelseite von Indymedia. Daher hier der Link ... viel mehr inhaltliche Texte und Strategiepapiere sind unter  http://www.hoppetosse.net zu finden.

So...

Warhead 22.10.2002 - 21:03
...erschafft man einen Hoax.Durch die darauffolgenden Spekulationen wird und bleib er dann lebensfähig.
Und welcher Schwachmat hat mich eigentlich gefaked??

neue Aktion

Aktivistis 23.10.2002 - 13:43
ich habe mal die neue Aktion extra gepostet, um die Diskussion zu strukturieren
 http://www.indymedia.de/2002/10/32004.shtml

Aktionsübersicht auf www.projektwerkstatt.de

Projektwerkstätti 23.10.2002 - 13:58
Unter dem angegebenen Link sind die Aktionen in und um die Projektwerkstatt aufgelistet - mit einem HTML-Befehl "object" sind auch die Indymedia-Seiten eingebunden, von denen wir sagen können, daß es die Aktionen tatsächlich gegeben hat. Damit gibt es zum einen eine nette Übersicht und zum anderen können alle, die das unterscheiden wollen, prüfen, welche Texte und Aktionen tatsächlich von hier stammen oder hier bekannt sind ... schließlich kommt es zur Zeit ständig zu Veröffentlichungen auf Indymedia unter unserem Namen oder unter Namen von hier beteiligten Personen. Wäre nett, wenn Ihr draufklickt ...


P.S. Um nochmal was klarzustellen: Spaß macht dieser Krampf hier herzlich wenig. Sicherlich auch den Indymedia-Leuten nicht. Der Stil ist widerlich und wir wollen uns die Spielregeln dieser Schlammwerfer nicht aufdrücken lassen. Allerdings finden wir es nach wie vor richtig, darauf hinzuweisen, daß in vielen der Kommentare der SchlammwerferInnen Insiderkenntnisse vor allem aus Marburger sowie zum Teil Gießener Zusammenhängen zu finden sind. Daher ist tatsächlich sehr wahrscheinlich, daß die Mails oder zumindest ein Teil davon aus linken Gruppen kommt. Angesichts der auch außerhalb von Indymedia immer wieder vorhandenen offenen Feindschaft (z.B. wurde die Projektwerkstatt auf Radio Unerhört Marburg von einem Aktivisten als "Politsekte" beschimpft, Veranstaltungen untersagt in linken Zentren usw.) vor allem der von altlinken Eliten dominierten Gruppen ist das Ganze auch nicht überraschend. Wir finden das Ganze schade, zumal konkrete Projekte immer wieder darunter leiden und ein direkter Kontakt von Beginn an abgelehnt wurde. Mit Streitkultur und Vielfalt hat solche Ausgrenzung wenig zu tun ...

sind hier alle Irre

Projektwerkstattkenni 23.10.2002 - 14:16
sind hier alle Irre?!


Sag mal, das war ja echt vorauszusehen, dass das jetzt kommt. Stalinistenvorwürfe und die Gelaber die Aktion habe nicht stattgefunden, immer das selbe. Und dann Euer echt scheissreaktionärer Ton. Als Info an alle: Auf der angegebenen URL über mir steht natürlich noch nichts von der Aktion, die ja auch erst gestern und wie Ihr unter
 http://www.indymedia.de/2002/10/31694.shtmlbs nachlesen konntet haben wir durch die Bullen verursacht ja auch derzeit ein kleines Server-Problem, dass wir hoffentlich bald behoben haben.
Also nicht labern, aktiv werden!

@"MANNfred Ackermann"

l@rs::strojny 23.10.2002 - 15:15
Stimmt MANNfred, Objekte neutralisieren, Menschen zu Subjekten ihres Handelns machen.
Tschüs Menschfredi

Weiterhin sehr kreativ!

Projektwerkstätti 24.10.2002 - 00:39
Sehr gut ... wenn die Prowe-HasserInnen das für politische Aktion nutzen würden. Also: Es gilt der angegebene Link. Und Serverprobleme gibts keine! War aber eine gute Idee, das zu behaupten - immerhin die Strategie Eures Hasses ist beeindruckend!
 http://www.projektwerkstatt.de/aktuell_index.html gilt, wer wissen will, welche Aktionen es tatsächlich gab.

gut gelüftete, preiswerte, helle Restaurants

chickenburger 10.12.2002 - 14:32
McDonald's, der Kampf geht weiter!

Wer kennt nicht einen Dialog wie den folgenden aus dem Theaterstück 'Das waren die Neunziger Jahre'?

Desiree: Aber man muß schon ganz schön am Ende sein, wenn man zu McDonald geht!

Ulla: Der Chefsalat schmeckt gar nicht so schlecht. (rasch hintennach) Mich hat da nämlich mal einer hin eingeladen.

Daniel (sie neckisch bemitleidend): Du Arme, das muß aber ein ganz schöner Depp gewesen sein.

Sogar Ulla, die einen Einwand versucht, redet sich hier heraus, nur eingeladen worden zu sein.

Wir hingegen lieben McDonald's, wiewohl wir niemanden darauf verpflichten wollen, dies ebenfalls zu tun. In unseren Reihen finden sich ja schließlich auch dogmatische Anhänger von Burger King und sogar Kentucky Fried Chicken. Besser als Richard Herzinger und Hannes Stein in ihrem Buch 'Endzeit-Propheten oder Die Offensive der Antiwestler' können wir es leider nicht auf den Punkt bringen. Deshalb wollen wir zur Verteidigung eine Passage zitieren (vgl. S.24-25):

McDonald's ist nicht zu unrecht zum Symbol für die Amerikanisierung geworden. Keine Frage, wer gerne Chateaubriand ißt und dazu erlesene französische Rotweine genießen will, kommt dort nicht auf seine Kosten. Legt man aber die deutsche Currybuden-Kultur als Maßstab an, so erweist sich die vielgeschmähte Fast-Food-Kette als geniale Antwort auf die Speisebedürfnisse der modernen Massengesellschaft. Das Lokal ist gepflegt, das Personal freundlich, und man kann für wenig Geld eine ordentliche Mahlzeit zu sich nehmen. Und das gilt überall auf der Welt - McDonald's ist eine wahrhaft universalistische Einrichtung.

Die Rechten hassen McDonald's, weil es auf zivilisierte Weise die Idee des nationalsozialistischen Eintopfsonntags überboten hat (Motto: einen Teller warme Suppe für jeden Volksgenossen). Die Linken hassen McDonald's, weil es die alte Forderung der Arbeiterbewegung verwirklicht hat, auch der Proletarier solle an den Fleischtöpfen der Bourgeoisie teilhaben dürfen und in gut gelüftete und helle Restaurants gehen können. McDonald's symbolisiert das amerikanische Experiment, Gleichheit für alle mit Profitstreben und unternehmerischer Inititative zu verbinden - ein Experiment, das trotz aller kulturpessimistischen Unkenrufe funktioniert. So kommt es, daß sich ernsthafte Vertreter des Geistes, von Günter Grass bis Heiner Müller, nicht entblöden, unermüdlich den Kulturverfall zu geißeln, der sich in der Existenz von McDonald's manifestiere.

Daß hier eine tiefere Motivation am Werke sein muß als die Abneigung gegen Cheeseburgers, beweist die Tatsache, daß noch niemand die "Skandinavisierung" Mitteleuropas angeprangert hat. Dabei überschwemmt die Ikea-Möbelkultur seit Jahren die Wohnstuben des (nicht zuletzt linken) Mittelstandes. Wir sprechen an dieser Stelle eine Warnung aus: Wenn die Antiamerikaner nicht aufhören, gegen McDonald's zu Felde zu ziehen, dann werden wir eine Bürgerinitiative "Bekämpft den Schweden in euch!" gründen. Und dann, wehe euch, ihr Nietzsche- und Lettau-Leser! Wir werden euch eure Regalkultur madig machen! Zählt lieber schon einmal eure Geldscheine, ihr edlen Kulturmenschen, denn unter Mahagoni-Schränken mit schweinsledern gebundenen Gesamtausgaben unserer großen Dichter und Denker werdet ihr dann nicht davonkommen.