Kolumbien/Nürnberg: Gewerschaftskampf und Coca-Cola

Brummbärin 29.09.2002 23:07 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Am 25.9.02 lud die organisierte autonomie nürnberg zur veranstaltung "widerstand vs. neoliberalismus/ kolumbien, coca-cola und der widerstand gegen das mörderische geschäft kapitalistischer globalisierung".
Am 25.9.02 lud die organisierte autonomie nürnberg zur veranstaltung "widerstand vs. neoliberalismus/ kolumbien, coca-cola und der widerstand gegen das mörderische geschäft kapitalistischer globalisierung". als referenten waren raul zelik (buchautor) und der 2. vorsitzender der kolumbianischen gewerkschaft sinaltrainal edgar paez da. die desi war mit 90 leuten gut gefüllt. im anschluss an die veranstaltung ging eine resolution rum die mensch unterschreiben konnte. inhalt s.u. am nächsten morgen war um 10.30 uhr eine öffentliche pressekonferenz am dgb haus angesetzt. leider war keine presse da und auch der dgb kam der aufforderung nicht nach den kolumbianischen kollegen und die delegation zu begrüssen. nachdem plötzlich ein 6m transpi an der fassade auftauchte zogen die 20 leute ins gewerkschaftshaus. dort wurden stockwerk für stockwerk die verschiedenen gewerkschaften besucht und um die unterstützung der resolution gebeten. leider hatten sich die gewerkschaftsbosse bereits verzogen oder waren erbost wenn mensch in ihre wichtigen sitzungen reinplatzte. an einem gespräch mit dem kolumbianschen kollegen waren sie nicht interessiert und solidarität kann mensch vom dgb nürnberg auch nicht erwarten.

**************************************************************
RESOLUTION

-Zur Unterstützung der kolumbianischen Gewerkschaft SINALTRAINAL gegen die mörderische Firmenpolitik von Coca Cola
-und zur Aufforderung an die Nürnberger Gewerkschaftsverbände, die Kampagne von SINALTRAINAL zu unterstützen


Schluss mit dem Krieg gegen GewerkschafterInnen und soziale Bewegungen in Kolumbien!
Stoppt die mörderische Firmenpolitik von Coca Cola!

Die kolumbianische Gewerkschaft SINALTRAINAL (Lebensmittelbranche) verzeichnete in den vergangenen Jahren über 120 Anschläge auf ihre Mitglieder, 8 ihrer Gewerkschaftsführer starben dabei in verschiedenen kolumbianischen Coca-Cola-Werken - ermordet von paramilitärischen Gruppen im Auftrag des Unternehmens. Zuletzt erschossen Paramilitärs den Gewerkschaftsfunkionär Adolfo de Jesus Munera Lopez am 31. August 2002, nachdem er 10 (!) Tage zuvor einen Arbeitsprozess gegen Coca-Cola gewonnen hatte. In keinem Land der Welt sterben so viele GewerkschafterInnen eines gewaltsamen Todes wie in Kolumbien. Über 100 Morde an Gewerkschaftsmitglieder registrierte der kolumbianische Gewerkschaftsdachverband CUT in diesem Jahr, fast 160 waren es im vergangenen Jahr, nahezu 4000 im Laufe des vergangenen Jahrzehntes. Die Straflosigkeit beträgt 100 %, die Proteste der Gewerkschaften werden im Gegensatz dazu regelmäßig von staatlichen Ordnungskräften angegriffen.

Hiermit unterstützen wir die weltweite Kampagne von SINALTRAINAL gegen die mörderische Firmenpolitik von Coca Cola und gegen den paramilitärischen und staatlichen Terror gegen die Gewerkschaften in Kolumbien.

Wir fordern die Nürnberger Gewerkschaftsverbände auf, sich mit ihren kolumbianischen GewerkschaftskollegInnen zu solidarisieren, sie und ihre Kampagne zu unterstützen. Den globalen Angriffen der Unternehmer muss globaler Widerstand entgegengesetzt werden. Wir fordern die Gewerkschaften auf, den Druck auf Unternehmen und Regierungen zu erhöhen, damit das Morden in Kolumbien und anderswo beendet wird.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Gute Aktion!

anarchia si 30.09.2002 - 03:14
Den Gewerkschaftsbossen soll ruhig klargemacht werden, daß wir bescheidwissen. Vielleicht wäre es hilfreich ihnene den Link zu schicken mit dem Hinweis darauf wieviele Leute Indy lesen? Desweiteren müssen wir den Aktiontag im Oktober dazu nutzen auch die Basis der Gewerkschaften mehr zu erreichen.
Gratulation zur guten Aktion!

jub..mehr davon!

30.09.2002 - 19:21
daimler und wie sie alle heissen, sollten auch mal wachrüttelt werden

Fragender 30.09.2002 - 21:10
Ist es jetzt verboten Coca Cola zu kaufen?

vom Feinsten

Knuddl 01.10.2002 - 21:48
Schoene Aktion da in Nuernberg, und auch dass mal jemand ueber etwas schreibt was in Deutschland zu Kolumbien so ablaeuft find ich klasse. Wuerde mich freuen wenn oefter Leute mal auf die Idee kaemen von derlei Sachen zu berichten. Ist ja oft nicht viel los aber gerade bis zum 10.10. muesste sich da doch einiges tun?!

@ fragender

durstiger 02.10.2002 - 16:05
coca cola trinken ist ncht verboten aber extrem uncool.

wenn du dich mal etwas auf den indy seiten unter dem stichwort cola umschaust merkst du schnell, dass inzwischen Blut am Cola klebt.

mucho gusto

reisenderr 03.10.2002 - 19:08
toll das solche aktionen laufen und mensch was davon mitkriegt.... Mehr davon - habe mich auch voll ueber die Fotos gefreut echt gut!

einfach machen = Direkte Aktion

con las selvas 07.10.2002 - 01:02
Unterstützung geht auch schlicht und einfach
>> ich habe das murder+ Cola-Flasche -"Logo" mit
Infotext und links als halb Din-a-5-Flugi zig Mal
gedruckt und damit
>> alle erdenklichen Freiflächen der Stadt kopiert
BLUT+Cola - Cola + BLUT >> hier hat " mans" jeden -
falls mitbekommen
>> allerdings reagieren Bürger auf Contra-Cola mit
auffallender Nichttoleranz
> Schwarze Katze und miau

Schreibfehler

con las selvas 07.10.2002 - 01:23
soll natürlich beklebt und nicht kopiert heissen
entschuldigung
>> es geht auch darum die " sauberen Strassen" wieder
realistisch werden zu lassen - den Schmutz von unterm
Teppich wieder sichtbar zu machen
>> satt die "Säuberungsstrategien " einfach so zu akzep-
tieren
>> auf Verantwortung gestossen zu werden mag ja unangenehm
sein .......aber der wahre Dreck muss ja auch nicht ein -
fach geschluckt werden
>> Was verdammt eigetnlich ist an COLA so unverzichtbar-
das ist ja schoin bald lächerlich