Berlin: Proteste gegen Querfront-Konferenz rufen zu Aktualisierung des Antifasch
Von der gegenüberliegenden Straßenseite blicken einige neugierige Konferenzteilnehmer herüber, während Ilka Schröder mit ihrem Auftaktredebeitrag beginnt. Im neuen Deutschland - gemeint ist damit nicht die gleichnamige Tageszeitung sondern die wiedervereinigte Berliner Republik - hat sich nach Ansicht der grünen Europaabgeordneten Geschichtsrevisionismus als Leitkultur durchgesetzt. Er dient der Normalisierung deutscher Großmachtambitionen - ob in kriegerischer Form wie 1999 in Jugoslawien oder in Form des gegenwärtigen, auf den Handelspartner Irak zugeschnittenen Nationalpazifismus.
Während die Europäische Union von der Finanzierung der Selbstmordattentäter durch das Baath-Regime in Höhe von 25.000 US-Dollar pro Familie abzulenken versucht, duldet sie die "Terrorfinanzierung der Autonomiebehörde" und tätigt mit ihren Finanzhilfen eine "Investititon in den mörderischen Antisemitismus". Ilka Schröders Bemühungen um einen Untersuchungsausschuß zu den umstritten Transaktionen an die Arafat-Behörde sind im Europäischen Parlament als angeblich durch die israelische Regierung initiiert zurückgewiesen worden. Stattdessen geht die Union dazu über, durch die Pläne einer Europäische Eingreiftruppe mit scharfem Mandat "den Einsatz deutscher Steuergelder zum Mord an Juden um eine weitere Facette zu bereichern".
Bernd Beier, Außenpolitikredakteur der jungle World, referiert über die Verbindungen des "deutschen Antiimperialismus" zum "irakischen militärisch-ökonomischen Komplex". Mit dem Vizepräsidenten des nach Angaben von Pro Asyl von Bagdad aus gesteuerten "Kongresses der Auslandsiraker", Aziz Akazaz sei auf der Kalaschnikow-Konferenz ein "Lautsprecher von Saddam Husseins Baath-Partei" anwesend. Die "Deutsch-irakische Gesellschaft", deren Generalsekretär Akazaz sei, veranstaltet "Soldaritätsflüge", an denen u. a. der nordrheinwestfälische Landtagsabgeordnete Jamal Karsli teilgenommen hatte.
Ihr Präsident Walter Sommerfeld hat am gestrigen Freitag an ein sog. "deutsch-irakisches Expertentreffen" im Heidelberger Grand Plaza Hotel veranstaltet, an dem auch der Generalsekretär der "Arab Federation for Chemical and Petrochemical Industries" beteiligt war, dem UN-Sonderberichterstatter Max van der Stoel wegen seiner Rolle beim Aufbau des irakischen Giftgasprogramms Teilnahme an Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorwirft. Bernd Beier faßt die Vorgeschichte des unter dem Einfluß des Ex-68ers und Nationalrevolutionärs Bernd Rabehl entstandenen Kalaschnikowprojekts zusammen und fragt, was dessen Kongreß von der deutschen Außenpolitik unterscheidet, "außer daß er sie radikalisieren möchte".
Die Funktion solcher Veranstaltungen besteht Beier zufolge darin, "die Regierung dahin zu bringen, wo sie sowieso hin möchte." Der nationalrevolutionäre Hintergrund erklärt nach seiner Sicht die Übereinstimmungen mit "der Vergaserfraktion des deutschen und irakischen Kapitals": Die Solidarität mit Dritte-Welt-Diktatoren sei in der Geschichte der Linken immer nur ein Mittel zum Rückimport des Nationalbolschewismus in die Metropolen gewesen.
Der darauffolgende Redebeitrag der Hummel-Antifa befaßt sich mit dem Konzept "Querfront". Dahinter steht nach einer Selbstdarstellung von Kalaschnikow-Herausgeber Stefan Pribnow das Anliegen, sich "mit der Nation und ihrer Geschichte zu befassen", während der Internetpublizist Peter Töpfer Querfront als das Betrachten "sozialer Fragen vom nationalen Standpunkt aus" definiert hatte, welchem sich "politische Zuordungnen" unterzuordnen hätten. Nicht nur im Zusammenhang mit Positionen zur Nahostpolitik, sondern überall dort, wo Linke auf die "notwendig falsche Kategorie Volk" zurückgriffen, seien sie für Querfront-Konzeptionen anfällig. Diese haben zur Folge, daß "die angeblich kritischsten Ränder der Gesellschaft sagen was deutscher Mainstream ist."
Ein Vertreter der Antideutschen Kommunisten beleuchtet die Entwicklung der Antifa im Lauf der Neunziger Jahre. Nachdem bereits zuvor die politische Theoriebildung vernachlässigt worden sei, hat spätestens die NPD-Verbotskampagne das Antifa-Selbstbild im Kern treffen können. Dies sei möglich gewesen, da die aktionistische Zentrierung auf die "aktiven Freunde des historischen Nationalsozialismus" die Einsicht in die Folgen der Tatsache erschwert hat, daß die "deutsche Zwischenkriegszeit" von den klassischen Bündnispartnern der Antifa beendet worden sei. "Zeitgemäßer Revisionismus" kommt heute weniger von den Vertretern der faschistischen Kontinunität als von der linksnationalen Regierung, die zudem auch Antiamerikanismus und Antisemitismus "volksnaher als die Nationaldemokraten" vermittelt.
Diese inzwischen offensichtlich gewordene Lage sei von Seiten der Antifa nicht rechtzeitig erkannt worden, eine selbstkritische Neubewertung der Situation durch die Antifa als ganzes nicht erfolgt. Nach dem "Zusammenbrechen der herkömmlichen Antifa-Politikmuster" heißt Antifaschismus, "die Klärung und Spaltung innerhalb der Linken voranzutreiben". Welche Spaltung? "Ein neuer Antifaschismus muß klar machen, daß die Protagonisten dieser Konferenz, jedoch auch ihre Verteidiger und Sympathisanten mit der Linken etwa soviel zu tun haben wie Ernst Röhm, die Brüder Strasser oder Jassir Arafat." Die Antifa stehe vor einer Entscheidung, zur Auswahl stünden der Bruch mit der rot-braunen Querfront oder die "Selbstauflösung im völkischen Allerlei."
Abschließend redet ein Sprecher der Bahamas-Redaktion. Er wirft der Antifaschistischen Aktion Berlin vor, kritiklos ein ehemaliges Mitglied in Schutz zu nehmen. Mey Dudin, die "bis vor ganz kurzer Zeit aktives und führendes Mitglied" der AAB gewesen sei, trete als Referentin der Kalaschnikow-Konferenz auf, während die "die mit Abstand größte antifaschistische Gruppe Berlins" die Proteste dagegen "gezielt demobilisiert" habe. Dieser Vorwurf überrascht, da die AAB noch vor zwei Jahren nach Vergewaltigungsvorwürfen gegen ein ehemaliges Mitglied für dieselbe Praxis unaufgeforderten Applaus der Bahamas-Redaktion erhalten hatte.
Sein vorbereiteter Beitrag analysiert die "Motivation deutscher Linker für ihre Palästinasolidarität bzw. Israelkritik" und das "deutsche Bedürfnis nach Nahostkonferenzen" am Beispiel des Psychologieprofessors Dr. Wolfgang Marx von der Universität Zürich, der in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 19.09. auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs zur Unterstützung Möllemanns argumentiert hatte. Ausgehend von der Scharpingphrase, daß er "als Deutscher nicht wegschauen" könne gelangt der FAZ-Autor zu einer Rechtfertigung von nationalem "Zorn als heiligem Gefühl", die dem Bahamas-Sprecher zufolge stellvertretend für andere "propalästinensisch verklausulierte Bekenntnisse zur eigenen Nation" "alles auf den Punkt bringt, was wir als nationalrevolutionär zu kritisieren gelernt haben und deshalb unter anderem heute hier sind".
Er wertet die Kalaschnikow-Konferenz als "linksradikale Avantgarde einer großen deutschen Bewegung". Diese könnte jedoch trotz der Synchronisierung ihrer Israelpositionen mit der geschichtsrevisionistischen deutschen Leitkultur "gleichwohl als Verlierer dastehen", da sie anders als die letztere "negativ vom Kapitalismus sprechen", von dem sie "nur das verstanden haben, was die Nazis auch für zentral hielten". Auch wenn das Querfront-Spektrum vor deren Hintergrund irrelevant erscheinen könnte, mache es dennoch einen Unterschied für die Linke, wie sie sich dazu verhalte: Wo Nationalrevolutionäre als dazugehörig betrachtet werden, müssten die Waffen gegen diese Leitkultur stumpf sein. So habe die linke Antisemitismuskritik der Zuspitzung des deutschen Geschichtsrevisionismus gegen die Person des israelischen Regierungschefs, welche die entscheidende ideologische Brücke zwischen dem FAZ-Autor Marx und dem Querfront-Spektrum darstelle, bislang kaum klare Positionen entgegenzusetzen.
Währenddessen werde im Rahmen der "großen deutschen Agitation für den Frieden und gegen die USA" Kritik an der israelischen Regierung dazu instrumentalisiert, die Vernichtungsdrohungen des irakischen Baathismus zu relativieren, wie es der Grünen-Abgeordnete Ströbele bereits im Ersten Golfkrieg praktiziert hatte. In den Augen des Bahamas-Sprecher folgt daraus die Notwendigkeit einer weiteren Polarisierung: "Wer es nicht hinbekommt, seine Kritik am Antisemitismus dahingehend zuzuspitzen, sich apodiktisch, laut und offen von dieser deutschen Friedensbewegung abzusetzen, der hat es nicht verdient, als Antisemitismuskritiker bezeichnet zu werden."
Die Kundgebung schließt mit der Hoffnung, "daß es vielleicht irgendwann nicht mehr möglich sein wird, die Aggression gegen Israel als linke Politik zu verkaufen." Währenddessen hat im Neuen-Deutschland-Haus die Querfront-Konferenz begonnen: Ein Podium, das mit polterndem Trotz sein subversives Selbstverständnis proklamiert, drei Dutzend vorwiegend ältere Herren, die sich selbst feiern, eine Handvoll junge Autonome, die schüchtern Taschenkontrolle spielen und sich über Walkie-Talkie und Securityarmbinde freuen, sowie ein Staatsschützer mit dem obligatorischen Knopf im Ohr, der in der hinteren Ecke des Raumes Platz genommen hat.
Audios1. Polizei I
- "Für uns wird es nachher zu einer unkontrollierten Lage" - Gespräch mit dem Einsatzleiter der Polizei über Gewaltandrohungen im Internet
2. Polizei II
- "Wen müssen Sie hier vor wem schützen?" - Gespräch mit einem weiteren Polizeibeamten
- "Die Freunde Sharons sind die übelsten Antisemiten. Das ist genau so, als ob ich die Leute, die für Hitler waren, als die Pro-Deutschen bezeichen würde und die Leute, die gegen Hitler waren, als Antideutsche." - Said Dudin (PFLP), Referent der Kalaschnikow-Konferenz
4. Redebeiträge der Protestkundgebung
- 00:00 Ilka Schröder (MdEP)
- 07:07 Bernd Beier (jungle World)
- 19:19 Hummel Antifa
- 24:24 Antideutsche Kommunisten
- 35:35 Bahamas-Redaktion
- "Ich denke, daß die Linke in Deutschland stärker geworden ist, die die Intifada als das bezeichnet, was sie ist, nämlich eine antisemitische Terrorintifada" - Ilka Schröder, Mitglied des Europaparlaments
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
Ergänzungen
Gute Zusammenstellung!
Was ich besonders erschreckend finde, ist die Selbstverständlichkeit, mit der sich Leute die sich links nennen mit den Querfrontlern der Kalschnikow aufrtreten.
Bei der Gegenkundgebung fand ich bedenklich, daß Leute von Bahamas und ADK teilnehmen konnten. Neben ihren Rassismus und ihrer Kriegsverherrlichung sind gerade die ADK umstritten, seit sie vor einigen in Heidelberg Überlebende des Holocaust (VVN) angegriffen ahben.
Krasses Bild
warum auf der startseite
es ist der psychoterror der sich antideutsch nennenden stalinsekten auf projekte wie indymedia, dass solche sachen schon auf die startseite genommen werden.
Sehr gut!
1. Das ist ein vorbildich zusammengestellter Beitrag (in Bezug auf Technix). Nettes Bildchen, interessante mp3s, viele Links etc. Lob!
2. Ich möchte dem/der SchreiberIn vor mir eigentlich recht geben, ABER: Der Staat Israel ist eben KEIN Staat wie jeder andere, sondern eine aus der Geschichte abgeleitete Notwendigkeit, denjenigen Schutz zu gewähren, die als Folge kapitalistischer Vergesellschaftung zur Zielscheibe des bürgerlichen Subjekts wurden. Seine Existenz ist daher nicht mit anderen Staaten zu vergleichen.
(so zumindest verstehe ich das. Antideutsche Theorie- und Marxismusapparatschiks werden mich für dieses verkürzte Verständnis jetzt wohl steinigen wollen, aber naja...)
Zitat:
"Fest steht: Der Antisemitismus, enthalten im
Anti-Israelismus oder Anti-Zionismus wie das
Gewitter in der Wolke, ist wiederum ehrbar. Er
kann ordinär reden, dann heißt
das "Verbrecherstaat Israel". Er kann es auf
manierlichere Art machen und
vom "Brückenkopf des Imperialismus"
sprechen.
Ich weiß so gut wie irgendwer und jedermann,
dass Israel objektiv die unerfreuliche Rolle der
Besatzungsmacht trägt. Alles zu justifizieren,
was die diversen Regierungen Israels
unternehmen, fällt mir nicht ein. Meine
persönlichen Beziehungen zu diesem Land ...
sind quasi null: Ich habe es niemals besucht,
spreche seine Sprache nicht, seine Kultur ist
mir auf geradezu schmähliche Weise fremd,
seine Religion ist nicht die meine. Dennoch ist
das Bestehen dieses Staatswesens mir
wichtiger als das irgendeines anderen".
(Jean Améry)
neurechte kategorien auf beiden seiten
- wer die brd 2002 als volksgemeinschaft bezeichntet und begreift wie 33-45 verharmlost durch analyseschwäche den damaligen deutschen terror
- wer nur vom "palästinensischen mob" redet reproduziert rassistische kategorien
- wer die politik sharons verteidigt und die solidarität mit sharon zur antifaschistischen pflicht einfordert, als einzige anti-antisemitische tat bezeichnet, reproduziert die rechte und antisemitsche gleichsetzung von israelische regierung=jüdinnen und juden
- wer den koran mit mein kampf vergleicht verharmlost den nationalsozialismus
- wer die jetzige nahostsituation vergleicht mit 33-45 (von aktuter bedrohungsebene quasi der shoa gleich wie die bahamas) der verharmlost die singularität des holocaust
- wer negiert, daß der konflikt in nahost auch eine eigene ebene jenseits der shoa besitzt ist auf der ebene eines joseph fischer, der , um deutsche kriegsbeteiligung zu legitimieren im kosovo ein auschwitz herbeiredet und damit die singularität der shoa destruiert.
- wer gesellschaften nur noch als mob und volksgemeinschaften sieht hat sich von der antinationalen intention verabschiedet, zu zeigen, was verinnerlichte nationale identitätskonstrukte sind : herrschaftskonstrukte, die soziale gegensätze vernebeln und die es zu überwinden gilt : überall ! und von einer weltweiten linken perspektive einer sozialen bewegung gegen die verhältnisse als bedingung für umwälzung dieser.
da nützt euch auch nicht euer pseudowissenschaftlicher ton in euren reden, ihr seid nicht besser als die spinner der kalaschnikow -
diese inflationären pseudoanalysen und begriffsgebräuche auf beiden seiten sind schlimm !
kalaschnikow und bahamas zerschlagen (am besten, ihr zerschlagt euch gegenseitig, gewinnen würde eine libertäre linke)
nationalismus, rassismus, antisemitismus bekämpfen - und, natürlich für den freiheitlichen kommunismus ! für die anarchie !
gutes améry-zitat!
Wenn wir dann über Staaten hinweg sind, wird das auch Israel nicht ausnehmen (oder nicht; aber das möge man den Menschen dort überlassen, und es ist eh noch nicht soweit).
Die Sensibilitäten und Sorgen der anderen Fraktion einfach mal akzeptieren. Wäre doch möglich, oder?
Da protestieren Rassisten gegen Rassisten!
Bernd Beier ist doch zum völlig bemitleidenswerten alten Linken mit VErschwärungswahn verkommen. Der druckt und vertritt jeden Scheiss und Ilka Schröder hat ne kleine Überdosis Antideutschtum abbekommen und halluziniert hysterisch in der Gegend rum.
Die Absicht an dieser Welt irgend etwas zu verändern, haben sie doch schon längst aufgegeben. Sie suhlen sich nur in dogmatisch-verblendeter Rechthaberei und sind das Spiegelbild von Rabehl, Kalashnikow und KOnsorten. In einigen Jahren werden sie wieder voll in den Staat integriert sein (in den Schoß der Volksgemeinschaft sind sie ja schon zurück gekehrt) und ebenso weiter auf Linken herum hacken.
Warum haben sie sich nicht gegenseitig geschlagen?
Damit hätten sie allen Linken einen Gefallen getan.
@ mods: kleine Nachbesserungen
Berlin: Proteste gegen Querfront-Konferenz rufen zu Aktualisierung des Antifaschismus auf (5 audios)
bzw., wenn es sich innerhalb der 80-Zeichen-Grenze bewegen muß:
Proteste gegen Querfront-Konferenz fordern Aktualisierung des Antifaschismus
außerdem sind aus der Zusammenfassung die Links verschwunden, bitte durch diese Fassung ersetzen:
Vor dem Hintergrund von Aufmärschen antisemitischer Gruppen zum Jahrestag des offiziellen Beginns der Zweiten Intifada fand in Berlin eine sogenannte "Nahost-Konferenz" des bereits in der Vergangenheit wegen des Imports rechter Positionen in linke Diskurse scharf kritisierten Onlinemagazins "Kalaschnikow" statt. Begleitet wurde das Treffen, an dem unter dem Schutz einer Polizeihundertschaft 40 sich weitgehend als antikapitalistisch verstehende Intifada-Anhänger teilnahmen, von Protesten antideutscher Gruppen. Ca. 150 Personen waren dem Aufruf zu einer Gegenkundgebung gefolgt. Kernthese der Veranstaltung, die unter dem Motto der Solidarität mit Israel stand: Auch wenn die Wühltätigkeit von Nationalrevolutionären in der Linken im Windschatten einer weit bedrohlicheren geschichtsrevisionistischen Leitkultur erfolge, seien die Proteste dagegen "ein wichtiger Anfang" zur "Neuformulierung des Antifaschismus und der Entwicklung einer entsprechenden Praxis."
Schade....
Für eine Solidarität mit den Menschen, die sich für Frieden einsetzten. Gleichzeitig aber gegen KriegstreiberInnen und Rassistinnen vorgehen! Die Parolen der Antideutschen sind nicht mehr diskutierbar! (Das ist meine Meinung zu dem Thema) Wer antritt der an sich schwachen Linken in Deutschland das Leben so schwer wie möglich zu machen, stösst auf Widerstand. Auch ich musste mich von Antideutschen schon als Antisemit beschimpfen lassen, weil ich Scharons Politik kritisierte! Die Antideutschen wollen einfach nicht kapieren, dass der Terror von beiden Seiten ausgeht. So etwas werde ich mir in Zukunft nicht mehr gefallen lassen!
Ich sehe es nicht so, dass das Problem mit den Antideutschen sich nur auf eine paar Spammer auf Indymedia bezieht.
Handelt es sich beil Karl vielleicht um den Karl, der im Ruhrgebiet schon länger als Antideutscher Provokateur und Journalist in Erscheinung tritt? Würde schon auf ihn passen.
Schade
@ die Mods: weitere Veränderungen
Danke
Liebr andersrum
Ilka Schröder jetzt antideutsch?
Ilka Schröder voll durchgeknallt!
unsinn
wichtige Veranstaltung - sehr guter Artikel
Der beste Redebeitrag kam von dem "JUNGLE WORLD" Redakteur. Die HUmmel Antifa war ok. Der ADK und BAHAMAS Beitrag waren das übliche Blabla. Richtige Ideologiekritik mit Nazi-Relativierungen bzgl. Yassir Arafat und Co.
Die arabischen Despotien, die den Antisemitismus längst verinnerlicht haben, zu kritisieren (inkl. der linksdeutschen Soli-Spinner) heißt noch lange nicht, deutsche Geschichte ins Klo zu packen, in dem man eine Projektion Richtung Nahen Osten liefert. Einfach Panne, vor allem die dämlichen Jubler, als die Nazi Größen in einem Satz mit Arafat fielen...peinlich.
Teile der Antideutschen sind an diesen Stellen längst aus dem Ruder geraten und offenbar nicht mehr zu retten. Trotzdem ein gelungener Morgen!
@war da
einer der drin war
prost
aab war konferenzteilnehmer
antifa heißt aussortieren!
Müssen jetzt wohl alle Antideutschen aus unsren Zusammenhängen aussperren.
x-berg.de
However. Das Angekacke bzgl. der AAB verwundert micht jetzt und erinnert wieder nur an den Volkszorn der Unorganisierten. Das Dissen von dem BAHAMAS Vertreter war auch voll bescheuert. Es mag ja sein, daß der moralisch-nationalistische Anti-Imperialismus noch nicht vollständig aus den Reihen gefegt wurde. Das ist auch ein Prozess und kein Umlegen eines Schalters. Mir sind viele Menschen aus der AAB, die Anhänger der Kritischen Theorie sind, bekannt. Zum Glück sind die noch nicht soweit, die neuen Neonazis im arabischen Raum zu sehen, wie es der ADK Berlin Typ in seiner Rede quasi forderte, sondern immer noch in Berlin und anderswo.
auslese?
Bitte mal ausführen @anarcho
"Bei der Gegenkundgebung fand ich bedenklich, daß Leute von Bahamas und ADK teilnehmen konnten. Neben ihren Rassismus und ihrer Kriegsverherrlichung sind gerade die ADK umstritten, seit sie vor einigen in Heidelberg Überlebende des Holocaust (VVN) angegriffen ahben."
Diese Heidelberg-Geschichte sollte man vielleicht mal im Detail ausführen. Wer hat wen wann genau angegriffen, wie und weswegen? Holocaust Überlebende sind ja nicht per se unantastbar - man nehme Fritz Teppich. Den kann man z.B. ohne weiteres verbal als den Antizionisten angreifen, der er ist. Damit spricht man ihm das Leid, das er selbst ertragen musste, nicht ab. Vielmehr lässt er sich aber natürlich von Querfrontlern instrumentalisieren, nach dem Motto: "Schaut her, wir haben einen Holocaust Überlebenden auf unserer Seite - da können wir keine Antisemiten sein". Auch das ist legitim angreifbar.
Daher wüsste ich gern, auf welchen Vorfall Du Dich hier genau beziehst. Übrigens sollte man - auch wenn ich kein heißer Verehrer dieser Gruppe bin - festhalten, dass die ADK als solches vor "einigen [Jahren?] in Heidelberg" noch nicht existiert haben und es sich somit wohl nur um einzelne Mitglieder handeln kann - was auch immer diese getan haben mögen.
ausgenuetzt? @g.z.
http://x-berg.de/article.pl?sid=02/09/27/2247200
@ Kampf der Dummheit
enzensberger, däubler-gmelin, berlusconi
berlusconi goes enzensberger.
whos next?
jaja
deine projektionsfaehigkeiten haette ich gern, vielleicht koennte ich mich dann auch entscheiden ueber deine dummheit lachen oder weinen zu koennen.
p.s. nette arbeit javier.
Ich bin nicht Arafat
ist ja nett, dass ihr euch so viele gedanken macht,
aber ich bin weder arafat noch hussein
und schon gar nicht bush.
- nur damit das ein für alle mal klar ist.
@Mods
Peter Nowak, Frankfurter Rundschau 30.09.2002
Von Peter Nowak (Berlin)
Wer wissen will, was die Berliner Linke zurzeit umtreibt, konnte am Samstagmittag einen Einblick bekommen. In einer Plattenbausiedlung im Stadtteil Friedrichshain hatten sich etwa 80 Menschen versammelt. Mit einer Kombination aus roten Fahnen und israelischen Staatsfahnen lösten sie bei Passanten fragende Blicke aus. Auf Transparenten wurde die Botschaft eindeutiger vermittelt: "Lang lebe Israel! Gegen den antisemitischen Terror und ihre Hintermänner" hieß es da.
"Es gibt viele Orte, um gegen Antisemitismus zu demonstrieren" - mit diesen Worten eröffnete die ehemals grüne, jetzt parteilose Europaabgeordnete Ilka Schröder die Kundgebung. Zu anderen Zeiten hätte Fritz Teppich auf einer solchen Veranstaltung nicht gefehlt. Schließlich hat der jüdische Altlinke in den letzten Jahren immer wieder vor der Gefahr durch Neonazismus und Antisemitismus gewarnt.
Tatsächlich hat Teppich am Samstag auch das Wort ergriffen. Doch nicht auf der Kundgebung, sondern auf jener Nahost-Konferenz, die der Anlass für die Proteste war.
Organisiert wurde sie vom PDS-nahen Online-Verlagshaus des einstigen SED-Zentralorgans Neues Deutschland, das sich bis heute sein Ostambiente bewahrt hat. Die Referenten der Konferenz argumentierten zum Großteil in marxistischen Kategorien. Theorien über die unterschiedlichen wirtschaftlichen Interessen der USA und der EU-Länder im Nahen Osten wurden diskutiert, und die Geschichte der zionistischen Bewegung wurde aus traditionsmarxistischer Sicht ausgebreitet. Bei tagespolitischen Fragen geriet das politische Koordinatensystem arg durcheinander. So erntete der israelische Publizist Shraga Elam Zustimmung für seine Einschätzung, dass der in den letzten Tagen viel zitierte Wahlkampfflyer des FDP-Politikers Jürgen Möllemann, der dessen politische Karriere beenden könnte, "eine gemäßigt formulierte Zustandsbeschreibung ohne jeden Antisemitismus" gewesen sei.
Solche Äußerungen hätten die Freunde Israels in Rage gebracht. Doch nur wenige von ihnen haben nach Kundgebungsende einen Abstecher in den Konferenzsaal gemacht. Schließlich hatten sie ihre Einschätzung der Konferenz schon vor Beginn verbreitet. Damit muss sich jetzt noch die Justiz beschäftigen. Weil in - im Internet zirkulierenden - Aufrufen Konferenzteilnehmer in die Nähe von Antisemiten und sogar "potenziellen Judenmördern" gerückt wurden, hat Said Dudin für die Veranstalter juristische Schritte angekündigt.
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