LandInSicht-Camp in Hamburg

ein schiff wird kommen 19.08.2002 13:47 Themen: Antirassismus
Vom 16. bis zum 22. August zelteten 300 bis 400 AktivistInnen beim LandInSicht-Camp im Hamburger Freihafen direkt gegenüber der Landungsbrücken.

Mittwoch: (Bilder)
Partitur für sieben Sirenen und Polizei; Kundgebung vor der Ausländerbehörde; Soli-Kundgebung am franz. Konsulat; Abschiebung des "Alten Schweden"; die Seeräuber-Jenny war unterwegs; Abschlußplenum
Dienstag: (Bilder)
Stadtspaziergang gegen Kolonialismus und Rassismus; alternative Hafenrundfahrt; Besuch bei SS-Kriegsverbecher; Veranstaltung zu 57 Jahren Holocaust
Montag: (Bilder)
Flugblätter verteilen bei Blohm & Voss; Antikriegsaktion in Harburg; (indy)medi-night auf dem Camp; Jubeln bei Angela Merkel
Sonntag: (Bilder)
Kontrollen an den Landungsbrücke; Sonntagsspaziergang zum Abschiebeknast in Norderstedt (Glasmoor); SPD-Kinderfest im Flora-Park; laut Radio hören gegen Brechmitteleinsätze
Samstag: (Bilder)
Auftakveranstaltung in der Innenstadt und St. Georg; Okkupierung des Hauptbahnhofs; Aktion gegen Brechmitteleinsätze im Nobelrestaurant
Freitag: (Bilder)
Treffen an der Sternschanze und Bezug des Camps.

Website des Camps mit Material, Programm, Berichten u.v.m.
Beiträge zur Debatte über das Camp:
Überblick verloren oder innenpolitisches Scheitern

Im letzten Moment bot die Stadt doch noch eine Fläche zum Zelten an. Den eigentlich favorisierten Platz in Entenwerder wollte sie nicht hergeben. Nun sind die Zelte im Hamburger Freihafen neben dem Musicalzelt des "Königs der Löwen" und direkt gegenüber des Touristenmagneten Landungsbrücken aufgeschlagen.
Tägliche machen sich Leute auf den Weg zu Aktionen in der Stadt. Auf dem Camp finden Diskussionrunden und Workshops statt.
Bisher hat es nicht geregnet. Das Wasser ist noch nicht bedrohlich gestiegen (der Tidenhub beträgt alleine schon ein paar Meter). Das kein Rasen sondern nur Sand da ist stört kaum. Stimmung ist gut. Der Blick auf die Hamburger Skyline lohnt sich (Tags + Nachts). Schiffe gleiten vorbei.




Kritik am Camp
Antisemitismus, Holocaustleugnung... auf einem
was dagegen ?
Keine Stellungnahme ist auch eine Stellungnahme ?
like ice in the sunshine
Rückblick auf das Land in Sicht Camp
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Ergänzungen

glaubensfragen??

ungläubige 21.08.2002 - 16:14
irgendwie glaub ich's immer nicht dass die strukturen im linken (sommer??)lager so zäh sind--z.b. dass ein sexismus-anlaufpunkt anlass zum dissenz sein kann.....
finde ich echt schräg...
und dass der aktions-kritik-artikel so schnell weg war, mag ich auch nicht so recht glauben...

genauer?

?? 21.08.2002 - 16:17
was meinst du? was meisnt du mit "dass der aktions-kritik-artikel so schnell weg war"?

jenauer

nochma 22.08.2002 - 10:31
Na, es gab da mittwoch mittag einen artikel, der ganz schnell weg war.

dialog

mariea 25.08.2002 - 13:06
anja:Kannst du mir mal deinen Bleistift leihen ?
jo:ja,mußt du anspitzen.
anja:Blei ist am Messer,Messer muß ins Wasser.
jo:willst du mir wasser bringen ?
anja:Wieso soll ich dir Wasser bringen ?(wäscht Messer ab )
Blei ist im Wasser,Wasser muß in die Elbe.
jo: Hä ?
Anja:(gibt Bleistift zurück ) 20 Cent.Fürs Spitzen.
-
Anja:Jo,würdest du Wasser mit mir in die Elbe schütten ?
Jo zieht Handschuhe an.Jo zieht Handschuhe wieder aus.

Dichtung und Wahrheit

Lisa 28.08.2002 - 12:12
Ich kann red-eye nur zustimmen. Die Statements hier zu einem Camp, das gerade nicht Konflikte wegorganisiert hat, sondern vorangetragen, Statements vom Hörensagen, die nur das reproduzieren, was mensch und hier: mann offenbar nicht anders DENKEN kann, also KANN auch die Realität nicht anders gewesen sein; diese oft ebenso großmäuligen, selbstgerechten wie uninformierten Postings machen mich verdammt nachenklich. Wer nutzt da warum die Anonymität des Internet um direkten Auseinandersetzungen auszuweichen, die auf dem Camp geführt wurden bzw. hätten geführt werden können, wenn mensch sich nur nicht so gerne in die scheinbar "richtige" Position oder noch einfacher gleich die Opferposition mogeln würde, aus der dann so gut gejammert und gelogen werden kann. Echt Scheiße!

Fehlt noch der Nachtrag: Nachdem diejenigen, die die Vorbereitung der Auseinandersetzung um Sexismus verbummelt haben, auf den bundesweiten Vorbereitungstreffen dann gleich gar nicht mehr auftauchten, wurde in der AG, die den Workshop zu Sexualität vorbereitete besprochen, eine Anlaufstelle einzurichten. Aus dieser Initiative entstand der Workshop dazu auf dem Camp, an dem anfangs auch Leute aus der bw Vorbereitung saßen, die das dann vor allem aus Zeitgründen (oder was meint ihr, wer hat den Rest des Camps organisiert?!) aber auch weil sie - soweit ich das weiß - die Auseinandersetzung in dieser AG nicht sehr produktiv fanden, nicht mehr weiter mitdiskutierten, sehr wohl aber die Einrichtung der Anlaufstelle mittrugen - wie übrigens das ganze Camp.

Und eine Kritik sexistischer Verhältnisse war vielerorts Teil der Diskussionen auf dem Camp. Halt nicht gelabelt und als Bekenntnispolitik a la "ich bin für "die Sexismusdebatte"" - sondern inhaltlich im Sexualitäts-Workshop z.B. als Aufzeigen geschlechtsspezifisch codierter Zugänge zu Sexualität oder in dem Workshop zum Seeräuber-Jenny Theater. Dort wurde stundenlang, teils aus eigener Erfahrung über die Arbeitssituation von Hotelangestellten diskutiert und die geschlechtsspezifischen Hierarchien, die dort vorhanden sind.

Es macht echt müde, jeden Tratsch von Leuten, die so gerne den Skandal und so ungern die Auseinandersetzung suchen, zurückzuweisen.

Streit

H. Ena 28.08.2002 - 19:24
Hallo,Doc.Liebe ist nicht Medizin ist nicht Liebe. liebe macht krak und abhängig und läßt Schwächen und begrenztheiten fühlen und kränkt und tut weh.liebe ist nicht Ehevertrag,wird nicht ausgehandelt,fordert alles,scheitert,gelingt.
Eienes Morgens wachte sie auf und stellte fest,das sie frei ist.

Keine inneren Grenzen .Noborder-not no skin

28.08.2002 - 22:50
Die Idee,das es auf einem Campingplatz keine inneren Grenzen geben darf,gehört in die Klamottenkiste und das so- tun-als ob verschleiert innere Widersprüche respektive den Geschlechterwiderspruch,erstmal egal ob Überhaupt oder Daneben.Halbinseln sind keine Utopischen Orte.Das Darüberhinweggehen fördert die Projektion von Gefahr auf den äußeren Feind.Der trägt Uniform.Real.Jeder der auf dem Camp anwesenden Männer kann mich,theoretisch,vergewaltigen.(Außer den Schwachen,den Alten,den Kranken,den Impotenten.Es müßte in meinem Interesse sein,das so viele wie möglich,theoretisch, impotent werden.Oder schwach.Ich müßte mein möglichstes tun ,dieses Ziel zu erreichen.Dies böte mir die größtmögliche innere Sicherheit ).
Frauen ohne Mann:Was mich konstituiert ist im besten Falle mein eigenes Fühlen und Wollen.Was mich ,real,sozialisiert,ist der Fremde Blick.Der Fremde Griff. Der Blick der überwachenden Kamera.Der Polizei- Griff.Ich bin öffentliches Eigentum,ausgestellt auf einer Verkehrs-Insel.Was sie sehen ist:sie gehört ncht dem Hauptmann.Da ist keiner,der sie beschützt.(Ich muß sie beschützen.Der Bulle und das Mädchen.)
Sehen sie:die Prostituierte ohne Zuhälter?
Was sie sehen ist:sie will es nicht anders.Sie will uns nicht. Der werden wir es zeigen.
Leugnung innerer Widersprüche macht uns schwach.Wir gehen mit noch dünnerer haut. Noch mehr weggesehen.Gehen Sie zurück auf los.