Innenstadt: Ja! - Aktionstag: na ja! (Hamburg)

rudolf sch. (rednosed raindeer) 22.12.2001 22:45 Themen: Antirassismus
Am 22.12. fand in Hamburg ein Innenstadtaktionstag statt. Neben der Demonstration mit 700 Leuten fanden noch mehrere kleinere Aktionen statt.
Beherrschendes Thema war zwar der Einsatz von Brechmitteln, aber der Aktionstag richtete sich in vorweihnachtlicher Zeit in der Einkaufsmeile auch gegen die neuen "Sicherheitspakete" und Law & Order-Politik im Allgemeinen.
Auf dem Weg zur Demo fielen dem aufmerksamen Auge viele kleine bunte Zettel mit politischen Informationen auf dem Boden der Fußgängerzone auf. Bei der Demo selbst waren über 650 (offizielle Zahl im Videotext) Leute. Die Demo ging dann über die Mönckebergstr. mit einer Zwischenkundgebung am Gerhard-Hauptmann-Platz bis zum Jungfernstieg.
Die Demo war ziemlich ruhig, gut besucht und wurde zum Ende hin immer kleiner. Vielleicht lag es an der Kälte. Vielleicht auch an der erdrückende weihnachtlichen Stimmung im Konsumrausch. Am Jungfernstieg kam etwas Hektik bei den begleitenden Beamten auf, da die Demo plötzlich auf der falschen Straßenseite lief. Dies wurde wurde nach kurzer Absprache gestattet. Aber bis direkt vor das Alsterhaus wurde die Demo doch nicht gelassen. Deswegen wurde die Abschlußkundgebung auf der Kreuzung Jungfernstieg/Neuer Wall abgehalten. Ein etwas öffentlicher Ort als der eigentlich geplante Abschlußort. Nur leider führte dies für die Polizei zu größeren verkehrstechnischen Problemen. Neuer Wall und Jungfernstieg waren komplett abgesperrt. Bei der Zwischenkundgebung gab es fünf Redebeiträge, bei der Abschlußkundgebung hab ich nicht gezählt. Es kann sich also kein Passant beschweren, dass es keine Inhalte gegeben hätte.
Die Polizei blieb bis auf die obligatorische Absicherung der Bannmeile des Rathauses im Hintergrund.
Zum Ende der Kundgebung gab es eine kleine, aber feine, Agit-Prop-Aktion. 20 Soldaten marschierte, hörten eine Rede des Kranzlers, gelobten, informierten und halfen. Die Uraufführung fand am Donnerstag in Ottensen statt.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof gab es noch lecker Essen gegen Essensmarken (Verkaufen oder Verschenken war verboten, deswegen gab es Essensmarken, die Kostenlos verteilt wurden). Die zwei Töpfe waren schnell leer.
Darüberhinaus stachen noch etliche mit rot-weißen-Flatterband abgesperrte Zonen ins Auge. "Freiraum", "Kuschelecke", "nostalgisch besetzte Zone", usw.
Sollten irgendwelche Aktionen nicht erwähnt worden sein, so habt Nachsicht. Niemand kann überall sein. Selber berichten und/oder einen Kommentar schreiben

Da in Hamburger Lokalmedien verbreitet wird, dass die Demo sich gegen den Einsatz von Brechmitteln gerichtet hat, ist nochmal zu betonen, dass der gesamte Aktionstag sich auch gegen Sicherheitspakete, Rassismus, Law & Order, Privatisierung und Vertreibung gerichtet hat.

neue Rekruten beim marschieren und informieren


lecker Essen


"Kuschelecke" und "nostalgisch besetzte Zone"


Am Sammelpunkt der Demo tauchte dieser Herr (Bomberjacke, Palituch) auf. Jürgen Gerg (Ex)-Landesvorsitzender der NPD Schleswig-Holstein und eigentlich eher den "Freien Nationalisten" um Worch und Wulff zuzurechnen. Da in der NPD-SH die Posten und Positionen aufgrund von internen Streitigkeiten ständig wechseln (von der Bundespartei abgesetzt werden) weiß niemand so genau (inklusive der Nazis) wer gerade welchen Posten innehat.
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Ergänzungen

Danke für Eure Aktivitäten

Krümelmonster 23.12.2001 - 03:57
herzlichen Dank für diese kreative Aktion! Hoffentlich inspiriert sie auch die Berliner/innen (und natürlich die kritischen und engagierten Menschen in allen anderen Städten!), die ja außer langweiligen Latschdemos (zu denen aufgrund der Dominanz von Politapparatschiks auch kaum noch Leute kommen) kaum was hinbekommen!

so muß es sein...

kobold 23.12.2001 - 05:35
sehr schön die soldaten. sind kaum von den echten zu unterscheiden. dann noch lecker vokue. auch wenn es beim ersten mal vielleicht nicht sofort klappt, so muessen progressive aktionen in den 2002ern aussehen.
die beullettin auf dem letzten bild steht einfach für sich. für jedeN eindeutig zu erkennnen. wenn mensch die bilder vorher betrachtet wirkt sie sogar irgendwie verloren und lächerlich...
(wie bullen nunmal sind - lachhaft!)

super!

jule 23.12.2001 - 14:08
schöne sache, eure aktion!!
hoffe das das so weiter geht, bei euch und überall!

an alle anderen :rafft euch auf und erfindet ideen!!
Damit alle sehen wie kreativ unser widerstand sein kann.

liebe und soligrüsse aus dem (verpennten) ac

Kalt aber Lustig

Teilnehmer 23.12.2001 - 16:45
Jürgen Gerg (Mit Pali-Tuch aufgelaufen!) hatte es nach seiner Entdeckung ziemlich eilig, die Straßenseite zu wechseln und bei den Grünen (nicht der Partei...) Schutz zu suchen. Dorthin wurde er noch von einigen engagierten Leuten begleitet, er kam jedoch ohne Blessuren davon. Danach wurde er noch von ein paar Demonstranten umringt (siehe Fotos), verarscht und ein Trompeter hat ihm im wahrsten Sinne des Wortes den Marsch geblasen. Besonders gelungen fand ich noch das Sicherheits-Memory: Aus ca. 50x50 cm großen Tafeln wurden Memorykarten mit Polizei, Gefängnissen, Überwachungskameras etc. gebastelt und die Passanten konnten gegeneinander spielen und Preise gewinnen. Dazu wurde das ganze noch köstlich kommentiert. So macht demonstrieren wieder spaß!

Überflüssig

Sponky 23.12.2001 - 17:44
Warum stellt ihr euch auf die Seite von Drogendealern? Jene bringen unsägliches Leid über zig Süchtige, wogegen der Brechmitteleinsatz vergleichsweise harmlos ist. Gegen Dealer muss mit aller Härte und null Toleranz vorgeganen werden, nur so ist der Drogensumpf auszutrocknen.

geschenke verteilen

gabriel 23.12.2001 - 17:50
im umkreis der demo liefen mehrere engel. sie verteilten geschenke, die ihnen von den passanten gerne abgenommen wurden. es waren kleine weiße papierröllchen mit goldenem band drumrum. wer sie aufmachte hatte plötzlich eine kotztüte in der hand (brotbeutel aus papier mit entsprechenden hinweisen). gefüllt war dieser noch mit dem flugi zum aktionstag. das war bisher die kreativste aktion, die ich gesehen hab, um flugblätter zu verteilen. und sie gingen weg wie warme semmeln.

sponky, du bist zum kotzen!!!

sonador 23.12.2001 - 18:30
Erstmal riesiges Lob für diesen Aktionstag!!!
Sollten öfters solche Aktionen stattfinden,
da es so einfacher ist, auch "normale BürgerInnen"
anzusprechen, wie z.B. beim Memory oder der Suppenaktion.
Einfach prima waren die Gesichter der sich eigentlich gerade
im Konsumrausch befindenen Menschen, und wie brav sie sich alle am Suppenstand angestellt haben!! Wunderbar!!
Und zu dir Sponky!!!
Ich weiß zwar nicht, wie Du zu Deiner Meinung kommst, aber
daß sie falsch und lächerlich ist, ist ja wohl klar!!!!
Daher:
Legalisierung aller Drogen!!!
Stop des Brechmitteleinsatzes bundesweit!!!
Strafrechtliche Verfolgung der Mörder des 1. Brechmittelopfers!!!
Offene Grenzen für alle!! Kein Mensch íst illegal!!!

Sonador, Du bist ein Brechmittel !!!!!!!!!!!!

Sponky 23.12.2001 - 18:55
>Ich weiß zwar nicht, wie Du zu Deiner Meinung kommst, aber >daß sie falsch und lächerlich ist, ist ja wohl klar!!!!

Sehr schlüssige Argumentation :-)
Dadurch, daß du so laut schreist, werden Deine Argumente nicht besser. Drogendealer sind skrupelose Menschen, denen das Schicksal anderer egal ist. Der Tod des Dealers in Hamburg war kein Mord, sondern ein Unfall. Sicher muss man diesen Fall genau untersuchen, aber mir tun eher die Süchtigen leid, die dieser Dealer auf dem Gewissen hat. Und wer für die Legalisierung von Drogen ist, weiss nicht wovon er spricht. Drogen zerstören die Seele des Menschen. Es gibt kein Recht auf Rausch, sondern der Staat muss in bestimmten Bereichen die Mensche vor sich selbst schützen.

@sponky

xxxx 23.12.2001 - 19:30
- willst du die leute, die alkohol verkaufen auch für die folgen von besoffenen autofahrern verantwortlich machen?
- die dealer sind nur ein kleiner faktor im der großen problematik im umgang mit drogen. und es wird sie solange geben solange sich damit geld machen läßt.
- schonmal was von prohibition gehört? da war selbst der genuß von alkohol verboten. und was ist passiert? al capone wurde reich. verbote von rauschfördernden mitteln kann also keine lösung sein. mal von der schweren frage was denn nun zu schlimm ist ab. z.b. könnten coffein oder teein auch als rauschmittel gelten.
- die kleinen dealer auf der straße haben meißt mehr skrupel als ihre hintermänner (die garantiert nie kotzen müssen), da sie ihre kunden jeden tag sehen.
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gäbe noch viel mehr argumente auszutauschen und sachen zu bedenken, aber mir ist gerade nicht danach.

und wer schützt uns vor dir?????

pustekuchen 23.12.2001 - 19:38
lieber sponky!
ich finde es ja sehr schön das du weisst wer schlecht und wer gut auf dieser welt ist!!!!solche leute braucht das land!!!!nur leider kommt es mir so vor als wenn du ein wenig kurz gedacht hast.vielleicht solltest du ein wenig nachdenken bevor du deine geistigen ergüsse hier verbreitest!!
deine argumente sind übrigens auch nicht so die knaller.
also, ab in den staatlichen schutzbereich mit dir

Gut und Böse

sponky 23.12.2001 - 20:07
Ja, ich glaube zu wissen, wer gut und wer böse ist in diesem Land. Böse sind Leute, die Drogen verkaufen unter Ausnutzung der Notlage der Süchtigen. Gut sind Leute, die andere Menschen vor den Gefahren des Drogenkonsums schützen. Alle Drogen bergen die Gefahr, Menschen zu zerstören, die einen mehr, die anderen weniger. Daher darf es keine Legalisierung von Drogen geben, sondern zum Ziel führt nur eine konsequente Anti-Drogen-Politik, die die Verhinderung von Drogenkonsum zum Ziel hat. Alkohol ist eine Kulturdroge, die in Maßen genossen nicht schadet und gesellschaftlich leider akzeptiert ist (ganz im Gegensatz zu den "gängigen" illegalen Drogen).

echo in der lokalpresse

zeitungsleser 24.12.2001 - 01:57
taz:
 http://www.taz.de/pt/2001/12/24/a0215.nf/text
Schily kann sich Pakete schenken
Demonstration in der Innenstadt gegen Brechmitteleinsatz, Sicherheitspakete und Innenstadtverordnung
Von Kai von Appen
Mit provokativen Aktionen in der City und einer Demo über die Kaufmeile Mönckebergstraße haben am Samstag knapp tausend Menschen gegen die Sicherheitspakete der Rot-Grünen Bundesregierung sowie die Aufrüstungspläne des Rechtsblock-Senats für Hamburgs Innenstadt protestiert. Überschattet wurde der lang geplante Aktionstag durch den Tod des 19-jährigen Achidi J. aus Kamerun, der bei einem gewaltsamen Brechmitteleinsatz vor zwei Wochen in der Rechtsmedizin der Uniklinik Eppendorf gestorben ist. "Brechmittelvergabe ist Folter und staatlicher Mord", so der aktualisierte Tenor des Aktionstages.
In dem Zusammenhang atta-ckierten RednerInnen unter dem Motto: "Hamburg - Hauptstadt des Organisierten Erbrechens" die verfehlte und auf Repression gegen Kleindealer ausgelegte Drogenpolitik des Rot-Grünen Vorgängersenats, die nun von der Schwarz-Schill-Regierung noch restriktiver fortgesetzt werde. "Es wird immer gedealt werden, solange Süchtige ihre Drogen nur auf den Straße kaufen können." Nutznießer der staatlichen Politik sei die Organisierte Kriminalität, die immer die sozial schwächste Gruppen für ihre Geschäfte benutze. "Vor Jahren waren es junge Kurden, heute sind es unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afrika," wettert ein Sozialarbeiter. "Für die Jugendlichen ist das Dealen Arbeit, um sich auf der Straße durchzuschlagen."
Das Einflößen von Brechmitteln diene nicht der Strafverfolgung und Beweissicherung, "sondern wird als abschreckende Ersatzstrafe verhängt, ohne das jemand durch ein Gericht verurteilt worden ist".
Aber auch die neuen Sicherheitsgesetze standen im Visier der TeilnehmerInnen. Sei seien eine "umfassende sicherheitspolitische Mobilmachung" nach dem Motto: "Jeder ist verdächtigt und wer sich den Gesetzen widersetzt ist Komplize." Aus den Rechten der BürgerInnen gegenüber staatlichen Zumutungen seien Rechte des Staates geworden, seine Behörden ohne Widerspruch mit allen beschaffbaren Informationen zu versorgen. "In der Logik der Sicherheit und Ordnung wird der Notstand zum Normalfall und die bürgerliche Gesellschaft zum Kontrollregime ohne Phrasen." Kein Wunder sei es daher, dass selbst Kontrollinstanzen, wie die Datenschutzbeauftragten, denunziert würden mit ihren Warnungen vor ungezügelter Überwachung.
Voll auf Repression gegen sozial Schwache setzen auch die Rechtsblock-Pläne, mit einer Innenstadtverordnung um Obdachlose, BettlerInnen und Junkies aus einer "kundenorientierten Dienstleistungs-City" zu vertreiben. "Es dürfen nur noch Menschen die City betreten, die Kaufkraft haben", so eine Sprecherin. Um diese "Erlebniswelt der Reichen" durchzusetzen, werde es künftig vermehrt Wachdienste, Polizei, Securities, sowie S- und U-Bahnwachen geben und Videoüberwachungsysteme eingesetzt werden. Orwells Vision vom Überwachungsstaat werde Realität, erklärten die DemonstrantInnen.
MOPO:
 http://www.mopo.de/seiten/20011224/hamburg-artikel3.html
Brechmittel-Protest zum Einkaufstrubel
Genervte Autofahrer, verständnislos dreinblickende Passanten - im hektischen Einkaufsgewühl stießen die knapp 700 Demonstranten mit ihren Forderungen auf wenig Zustimmung. Unter dem Motto "Gegen Brechmittel und Rassismus" hatten mehrere Organisationen zu dem Protestmarsch durch die City aufgerufen.
Unterbrochen von zwei halbstündigen Kundgebungen zogen die Teilnehmer über die Mönckebergstraße zum Jungfernstieg. Mit dabei: Rotfloristen aus dem Schanzenviertel, Vertreter der "Black Community", der Ärzte-Opposition und verschiedener antirassistischer Gruppen. Sie zeigten Spruchbänder, auf denen sie die Law-and-Order-Politik der neuen Regierung verurteilten und vor einem Überwachungsstaat warnten. Verbale Prügel musste sich der Chef der UKE-Gerichtsmedizin, Prof. Klaus Püschel, gefallen lassen. Auch nach dem Tod des durch einen gewaltsamen Brechmittel-Einsatz gestorbenen Dealers Achidi J. (19) will der Arzt die umstrittene Praxis zur Beweissicherung weiter unterstützen. Am Freitag hatten 57 der 98 UKE-Anästhesisten und 28 Pflegekräfte mit Protestschreiben gegen die Fortsetzung erzwungener Brechmitteleinsätze protestiert (MOPO berichtete).
mat
Abendblatt:
 http://www.abendblatt.de/bin/ha/set_frame/set_frame.cgi?seiten_url=/contents/ha/news/lokales/html/241201/1324EX11.HTM
Innenstadt: Demonstration gegen Brechmitteleinsätze
Rund 650 Menschen haben am Sonnabend in der Innenstadt gegen den Einsatz von Brechmitteln demonstriert. Zu dem Protestmarsch hatten mehrere "anti-rassistische Gruppen" aufgerufen, nachdem am 12. Dezember der 19 Jahre alte Drogendealer Achidi J. im Universitätsklinikum Eppendorf nach einem Brechmitteleinsatz gestorben war. Unter dem Motto "Gegen Brechmittel und Rassismus" wollten die Veranstalter mit der Aktion die Innenstadt-Besucher zu Weihnachten aufrütteln und auf die Gefahren der Brechmitteleinsätze hinweisen. Die Veranstaltung verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. (vlsim)

an die Theorethiker!!!!

24.12.2001 - 13:01

an die Theorethiker!!!!

BASTA!!!!! 24.12.2001 - 13:17
Wer will denn verbieten? wer will denn verpflichten?
Ist es nicht jedermensch`s Eigenverantwortung oder die so ft gepriesene selbstbestimmung, jene oder andere Drogen zu konsumieren?
Ich kenne Leute, die sich tod sauf(t)en und Leute die ihr Leben auf-die-Reihe bekommen, obwohl sie crack, lsd oder heroin nehmen. Viele kiffer hingegen bewegen sich "gar nicht" und es gibt Leute, die fahren noch besser Auto wenn sie sich 10g reingehau´n ham als so mancheR straight-edgerIn.
Meine bitte ist: macht was ihr wollt aber lasst das auch alle anderen tun. Es ist meine Sache was ich aus meinem Leben/Körper mache. Und nicht die eines Staates, Diktators, einer Parteizentrale, Mama´s, Papa´s oder sonst irgendeines spinners. Ich nehme mein leben (den Joint) selber in die Hand!!!

Opfer-Täter-Debatte sinnlos

24.12.2001 - 14:18
Die Argumentation, Dealer wären für das Leid von Drogenabhängigen verantwortlich, ist leider etwas zu simpel. Tatsache ist, dass Süchtige ihren Stoff brauchen. Solange es Süchtige gibt wird es auch Leute geben, die ihnen das Zeug besorgen! Ich finde es auch scheiße, dass es Leute gibt, die sich an dieser Tatsache bereichern, sei es aus reiner Profitgier oder um "überleben zu können". Durch alleinige Repressionen gegen Dealer ist das Drogenproblem jedoch nicht zu lösen. Deshalb ist die Legalisierung aller illegalisierten Drogen die einzige Möglichkei, das Drogenproblem dauerhaft zu bekämpfen. Legalisierung heißt nicht, dass sich jeder im Supermarkt mal eben ein paar Gramm Heroin kaufen kann, sondern dass der Stoff von offiziellen Stellen und unter Aufsicht an abhängige abgegeben wird. Auf diese Weise gäbe es kein "Dealerproblem" mehr und auch keine Beschaffungskriminalität. Stattdessen könnte so den Abhängigen am Besten geholfen werden. Ganz unabhängig davon hat der Brechmitteleinsatz in der Praxis so gut wie keine Auswirkungen auf eventuelle Konsequenzen für Intensivdealer. Es handelt sich zudem um eine Präventivmaßnahme, die zu einem großenteil auch dazu gedacht ist, Dealer einzuschüchtern. Leute, die sich gegen den Brechmitteleinsatz aussprechen, tun dies keineswegs um Dealer zu schützen, sondern um sich für die Wahrung von Menschenrechten einzusetzen und um sich gegen eine rassistische Drogenpolitik (denn leider gelten Schwarze nunmal schon aufgrund ihrer Hautfarbe als grundsätzlich verdächtig und auch nur bei ihnen wurden bislang in HH Brechmittel verabreicht) zu wehren. Leider verstehen viele Leute (wie z.B. Spooky) diese Zusammenhänge nicht, ich finde es jedoch konstruktiver, hier Aufklärungsarbeit zu leisten, anstatt solche Leute gleich verbal ins Abseits zu schießen.