Noch mehr Freihandel

Maira 08.04.2001 20:08 Themen: Globalisierung
Grobe Beschreibung des gesamtamerikanischen Freihandelsamkommens und verschiedene Protestansaetze dagegen.
Vom 20.- 22. April dieses Jahres soll in Quebec ueber das
gesamtamerikanische Freihandelsabkommen weitergehandelt werden. Die USA, aus deren Initiative
das ganze 1994 hervorging moechte die Verhandlungen gerne beschleunigen, damit
es schon 2003 und damit 2 Jahrew vor dem eigentlich geplanten Termin
inkraft treten kann.

Seit 1994 wurde ueber dieses Abkommen im geheimen verhandelt.Daran beteiligt
waren die Wirtschaftsminister der 34 Staaten Nord-und Suedamerikas unter
Ausschluss Kubas.Schritt fuer Schritt wurde auch die Wirtschaft in die
Verhandlungen mit einbezogen.

Wie es auch schon bei anderen Freihandelsabkommen der Fall ist wird es auch
dieses fuer die Unternehmen leichter machen, Arbeiter- und
Umweltschutzbestimmungen zu Umgehen.
Ausserdem wird es die Privatisierung stark beschleunigen, was insbesondere
in den lebenswichtigen Bereichen, wie der Wasserversorgung, der
Elektizitaetsindustrie sowie Schulen und Universitaeten zu Ver teuerungen fueren wird.
Gleichzeitig wird die wirtschaftliche Unglaichheit zwischen den
Verhandlungspartnern die Vorteile die dieses Abkommen mit sich bringen wird eindeutig auf
die Seite der besser Enteickelten, reicheren Laender bringen.

Dass die USA die Verhandlungen beschleunigen will kann entwedewr bedeuten,
dass sie die Suedamerikanischen Zusammenschluesse "Mercado Comun del Sur " und
die " Comunidad Andina de Naciones " schwaechen will, oder, dass die USA
damit der Europaeischen Union entgegentreten will und Lateinamerika und die
Karibik als einfache Liferanten billiger Rohstoffe benutzen will. Oder
natuerlich beides.



Gegen dieses hier mal grob dargestellte Freihandelsabkommen regt sich auch
schon von verschiedenen Seiten Protest. Hier mal 3 Beispiele aus Suedamerika:

Am 4. April begann in Buenos Aires eine Versammlung von
Sozialorganisationen, Akademikern und anderen Menschen, die die Auswirkungen des
Freihandelsabkommens insbesondere fuer die Doerfer in Lateinamerika und der Karibik
analisieren wollen. Gleichzeitig kuendigen sie Proteste gegen die weiteren
Verhandlungen dieses Abkommens an.( Mehr dazu vielleicht spaeter)

Eine ander argentinische Gruppe, die sich
"primaveradepraga"(Pragerfruehling) nennt verbreitet die Idee, Kulturdenkmaeler, Haeuser, Bruechen und anderes
mit dem Satz: "No se vende-no al ALCA" ( Nicht zu verkaufen- Nein zum GAFA,
oder wie auch immer die deutsche Abkuerzung lautet ) zu verschoenern. Das
ganze moeglicht schwarz auf weiss und mit rot durchgekreutzt, was das Verbot
verdeutlichen soll.

Der Praesident Venezuelas, der mit dem brasilianischen Beauftragten
Fernando Henrigue Cardoso die Absicht der USA, das gesamtamerikanische Abkommen zu
konkretisieren analysiert hat sagt dazu, dass es keine Integration geben
kann, ohne dass das Leben und die Zukunft unserer produktiven Sektoren vorher
gestaerkt wird.
Und fragt: Werden wir uns mir maechtigeren Laendern ohne Grund
zusammenschliessen? Was wird unserer geschwaechten Witschaft, unserer Agarproduktion
unserer Industrie passieren?
Cardoso sagt, dass 2003 die Entwiklungslaender Amerikas nicht in der Lage
sein werden an dem Wirtschaftsblock zu gleichen Konditionen wie die
industrialisierten Laender teilzunehmen. Der brasilianische Kanzler sagt dazu, dass
sein Land auf dem 3. Gipfeltreffen in Kanada den Vorschlag, dass
Freihandelsabkommen weiter zu konkretisieren nicht unterstuetzen wird.
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Ergänzungen

Noch mehr Freihandel

Revolutz 08.04.2001 - 20:25
Das Kapital will sich den Gesamten Globus unterwerfen, und versklaven, lassen wir es zu?

Freihandel

SmithList 11.04.2001 - 22:59
Eine Web-Seite, die sich über den Protest gegen die "Globalisierung" definiert, sollte irgendwo auch eine Argumentation anbieten, warum man eigentlich dagegen sein muß.
Natürlich gibt es hundert Gründe gegen den Freihandel, aber auch den einen oder anderen dafür.
Auch die wirtschaftlich schwächer entwickelten Länder haben vom Handel manchmal Vorteile.
Die Frage nach Sinn und Zweck des internationalen Kapital- und Warenaustausches ist doch nicht einfach auf gut und böse zu reduzieren!
Schließlich sind die Grenzen zwischen Ländern und Völkern eine ziemlich willkürliche und zufällige Angelegenheit, warum sollte da ausgerechnet die antinationalistische, antirassistische Linke so sehr für die Beibehaltung aller Zoll- und Wirtschaftsgrenzen einsetzen?

Das alles muss doch mal irgendwann und irgendwie in einer Weise erklärt werden, die auch für denjenigen nachvollziehbar ist, der ein bißchen Ahnung von Volkswirtschaft hat und nicht einfach nur mit linken Schlagworten zufrieden ist.

Und zwar sowohl allgemein als auch mal fein säuberlich an einem konkreten Beispiel...

Ich mein's nur gut.


kein widerspruch

an11 05.05.2001 - 22:14
es ist kein Widerspruch gleichzeitig gegen kapitalistischen Freihandel zu seinUND Grenzen als etwas unnatürliches und vielleicht sogar als etwas überflüssiges zu betrachten. Die Nordamerikanische Freihandelszone,die ja bereits existiert ,zeigt ,dass nur Vermehrung des Profits erwünscht ist und kein sonstiger Austausch.Mexikaner sind in den usa nicht erwünscht.Freihandelszone bedeutet Ausbeutung,und keinesfalls eine totale Aufhebung der Grenzen,im Gegenteil ,die usa Grenze zu Mexico wird brutal abgeschirmt.