Was geht in Bolivien ab?

AntiKap 13.03.2005 06:57 Themen: Soziale Kämpfe Weltweit
Zur aktuellen Lage nach dem abgelehnten Rücktrittsangebot des Präsidenten Mesa
Die sozialen K#mpfe und der Widerstand gegen die neoliberale Globalisierung, die bereits 2003 zum Sturz des damaligen Präsidenten Boliviens geführt haben, halten in dem latainamerikanischen Land weiter an - der jetzige Präsident versucht die Massenmobilisierungen der Gewerkschaften, sozialen Bewegungen und von Basisorganisationen zu brechen, dazu diente ihm ein abgelehntes Rücktrittsangebot an das Parlament.

Felipe Quispe, Sprecher der indigenen Bewegung der Aimaras und Organisator von Straßenblockaden in El Alto und La Paz gab der argentinischen Tageszeitung El Clarin am 9.3.2005 ein Telefoninterview zu der Lage in Bolivien:

Quispe: Wir werden die Proteste fortsetzen. Es ist der einzige Weg um die Stimmen der Indigenen Menschen hörbar zu machen. Wir haben kein Vertrauen in die Abgeordneten.

Clarin: Warum nicht?

Q: Weil sie die Interessen der Konzerne vertreten, die die Reichtümer aus dem Land ziehen. Aguas del Illimani saugt den Anwohnern das Blut aus. Sie verlangen zu hohe Gebühren. Die Investitionen die dir Firma angekündigt hat, haben wir nicht gesehen.

Clarin: Bis wann werden die Proteste weiter gehen?

Q: Bis die Wasserversorgung in der Hand der Anwohner von El Alto ist. Auf dem friedlichen Weg werden wir das nicht erreichen. Mesa hat sich klar ausgedrückt: Er wird das Wasser nicht nationalisieren…

Clarin: La Paz und El Alto waren heute relativ ruhig. Was ist passiert?

Q: Wir haben die Parlamentssitzung abgewartet. Ab morgen gehen die Mobilisierungen weiter.

Clarin: Es gab Zusammenstösse zwischen Gruppen die Strassen blockierten und Arbeitern die sich durch die Blockaden eingeschränkt sahen.

Q: Es gibt eine kleine Minderheit die nach Mesa kräht. Aber unserer Meinung nach sind sie nicht represäntativ, es sind Staatsangestellte. Wir haben viel mehr Kraft, wir haben Sanchez de Lozada gestürzt, dieser hier wird auch stürzen.

Clarin: Der Präsident hat Unterstützung aus vielen Bereichen bekommen.

Q: ..Mesa verkauft unsere Reichtümer. Er ist auf der Seite der Multis und denkt nicht an das Volk. Er ist sogar imstande seine Mutter zu verkaufen.

Quelle:  http://www.joergfischer.biz
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