Die BVG lenkt ein

7sozialfuzzis 06.02.2004 11:51 Themen: Soziale Kämpfe
Die BVG führt im kommenden Jahr wieder ein Sozialticket ein.
SozialticketSich regen bringtSegen

Ergänzung zu Indy-Feature

Aller Meinungenzum Trotz zeigen die erheblichen und kreativen Proteste nun Wirkung.Wie die BVG auf ihrer Homepageberichtet, wird im kommenden Jahr das Sozialticket wieder eingeführt.Die Senatsverwaltungfür Wirtschaft, Arbeit und Frauen gibt in ihrer Presseerklärung bekannt, dass dieVerhandlungen laufen. Über die Höhe des zukünftigen Tickets (old Europe= billet) lassen sich die Vertragspartner nicht aus. Selbstverständlichkönnen die Änderungen noch nicht in diesem Jahr eingeführt werden, dasThema Aussitzen ist nicht nur Dr. Helmunmut Kohl vorbehalten.
DiePressemitteilung enthält einen sauren Beigeschmack. So zeigt Fr.Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz HeidiBeknacke-Werner schon einen Ausblick auf die kommenden Hartzer Käse -Reformen  (guteTextsammlung)auf.

Senatorin HeidiKnake-Werner: "Wir brauchen ein neues Konzept für das Sozialticketschon deshalb, weil durch die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe undSozialhilfe (Arbeitslosengeld II) ab Januar 2005 die Zahl derBedürftigen deutlich ansteigen wird."

Doch: Es ist noch nicht aller Tage Abend, dieWiedereinführung des Sozialtickets zeigt, dass demokratischesEngagement mit energischem Widerstand fähig ist die Verhältnisse inswanken zu bringen.


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Ergänzungen

ein Jahr!

egal 06.02.2004 - 12:52
 http://www.bvg.de/news/newspage290104.html

Bis zum "kommenden Jahr" ist noch fast 1 Jahr!!

Augenwäscherei

chris 06.02.2004 - 13:15
Das die BVG wieder das Sozialticket einführen will, ist reine Ruhighalte-Taktik.
Nach bisherigen Berichte in der bürgerlichen Presse soll ein "neues Sozialticket" ca. 39 Euro kosten. Das ist für viele immer noch extrem viel Geld(bei mir sind das 13% von meiner monatlichen Kohle). Das einzige was damit erreicht werden soll, ist das der Protest gegen die Kürzungen im Sozialbereich abflaut. Das einzig akzeptable wäre ein kostenloser Nahverkehr.

druck verstärken!!!

tamat 06.02.2004 - 13:32
die bvg lenkt ein???
nunja, nur weil wieder verhandlungen geführt werden, ist noch längst nicht absehbar ob und in welcher form ein sozialticket kommt. auch wenn alle beteiligten das ganze schön reden, letztendlich wird die wirtschaftlichkeit eines bestimmten modells den ausschlag geben. es geht nicht darum zu einem möglichst geringen betrag (evtl. nulltarif) sozialhilfeempfänger/-innen zu transportieren, sondern es geht darum den betrag zu bestimmen, der es einerseits der bvg gewährleistet, für das ensprechende angebot geld einzunehmen und andererseits dem senat die möglichkeit gibt, das ganze gerade noch so als sozialticket zu verkaufen.
daher bin ich der meinung nicht zurückzuweichen, sondern den druck noch weiter zu verstärken. die schon laufenden aktionen müssen ausgeweitet werden. es kann nicht sein, dass kontrolleure/-innen noch immer in ganzen zügen ungestört ihrer arbeit nachgehen können.

Arbeitslosenticket, Propanda und mehr

egal 06.02.2004 - 15:56
Wollte eigentlich meinen Artikel unter den Bericht zum Arbeitsamtsaktionstag setzen, doch dann hab ich die Überschrift entdeckt:
"Die BVG lenkt ein"
War ja ein ähnliches Erlebniss, wie vor ein paar Tagen in der U-Bahn im
"Berliner Fenster" der rassistischen BZ: Genauso ne reißerische Überschrift und dann der Hinweis mit der Einführung zum 1.1.2005.
Mensch hab ich da gelacht !!!
Nun wird diese Farce, die für mich schon als kalter Kaffee abgeharkt war, hier mit einem sprachlichen Pathos als großer Erfolg verkauft, wobei ihr nichts gehaltvolles zu bieten habt und bisher relativ wenig klar ist.

Das das dann noch als interessanter/wichtiger/selbstgeschriebener Artikel in den Newswire kommt ist eigentlich ne Frechheit, weil es ja eventuell wirklich informative Artikel aus dem Newswire rausdrängt.

Nun also mein Erfahrungsbericht zum "Überlebenskampf" (um auf eurer Pathosebene mitzumachen) im Großstadtdjungel bezüglich ungestörte Bewegungsfreiheit:

Nachdem ich bereits hier unter dem Bankenskandal posting
 http://de.indymedia.org//2004/02/73585.shtml
ein wenig über die verhinderte Bewegungfreiheit für finanziell Schwache, in Berlin, durch den SPDS Senat berichtet hatte, nun meine weiteren Erfahrungen.

Vorab einige Grundinfos
Die Berliner Verkehrsbetriebe BVG  http://www.bvg.de , die die U-Bahnen, Busse und Tram in Berlin betreiben cooperieren mit der Deutschen Bahn AG (DB) die die Berliner S-Bahn betreibt.
 http://www.s-bahn-berlin.de/
Diese sind wiederum mit den Umland Verkehrsbetrieben zum VBB  http://www.vbbonline.de/
zusammengeschlossen.
Während die BVG etc unzählige "willige VollstreckerInnen" als Kontrolleties
(auch von Subfirmen) warscheinlich mit den mitlerweile üblichen Dumpinglöhnen
 http://www.taz.de/pt/2004/02/03/a0265.nf/text
auf die Menschheit losläßt und gleichzeitig genug Geld für Werbung gegen "Schwarzfahren" hat,
Zitat:" Die BVG hat zur weiteren Senkung der Schwarzfahrerzahlen eine Kampagne unter dem Motto "Fahr fair. BVG" gestartet."
 http://www.bvg.de/news/newspage281003.html
ist kein Geld für`s Sozialticket vorhanden.

Wer einmal im Verwaltungsbau der BVG am Kleistpark war, weiß für welch einen aufgeblähten Verwaltungsapperat, mit unfähigen Mitarbeitern (meine persönliche Erfahrung) die von Senat jährlich zugeschossenen Millonen verpulvert werden.

Noch interessanter ist das geziehlte verschweigen des Arbeitlsoentickets.
In den meisten Publikationen der BVG taucht es nicht auf, bzw eigentlich hab ich es bisher nirgens gefunden.
Auf den webseiten sind sie per Suchfunktion zu finden
Sie heißen dort "Sondertickets" ! (finanziell Schwache werden ausgesondert)

hier die Infos von den webseiten:
Berlin-Ticket für Bezieher von Arbeitslosenhilfe (Berlin Ticket A):
beteiligte Verkehrsunternehmen
S-Bahn Berlin GmbH
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
Gültigkeit
Berlin-Tickets für Bezieher von Arbeitslosenhilfe (Berlin-Ticket A) sind persönliche Zeitkarten und bestehen aus einer Kundenkarte mit dazugehörigem Wertabschnitt, Lichtbild und einer Gültigkeitsbefristung. Sie sind nicht übertragbar und gelten für eine beliebige Anzahl von Fahrten in den Verkehrsmitteln der beteiligten Verkehrsunternehmen innerhalb des Tarifbereichs Berlin, Teilbereiche AB, für den Kalendermonat, der auf dem Wertabschnitt mit Monat und Jahr bezeichnet ist.

Wertabschnitte können nur von Inhabern des Berlin-Tickets A, nach erfolgter Bestätigung der Berechtigung auf der Kundenkarte durch die Arbeitsämter in Berlin, bei der S-Bahn-Berlin GmbH und der BVG erworben werden.
Das Berlin-Ticket A berechtigt zur unentgeltlichen Mitnahme eines Fahrrades.
Das Berlin-Ticket A berechtigt nicht zum Lösen eines Anschlussfahrausweises für den Tarifbereich Berlin, Teilbereich C.
Das Angebot entfällt zum 1.4.2004 !!!
Preis Monatskarte: 23.50 EUR

Die Bezeichnug "Sondertickets" macht nochmal zusätzlich zu der Abschaffung des Sozialhilfe Tickets und demnächst der Arbeitslosen und Seniorentickets deutlich, welch eine brutale Verwertungslogik, d.h. welche Ideologie des Raubtierkapitalismus in den Chefetagen der BVG herrscht. Trotz Millionenzuschüße vom Senat.

Während vor ein paar Jahren beim Arbeitsamt die Stammnummer in Kundennummer umgeändert wurde und "wir" nun als Kunden verarscht werden. Tauchen jetzt so hübsche Begriffe wie Jobcasting auf.
Die meinen das Niveau von BZ/BILD, Dieter Bohlen, Big Brother, der Djungelshow,
Radio Energie etc anscheinend noch unterbieten zu müssen.

Vor einiger Zeit, wies im Feuilleton einer gehobeneren Zeitung, ein Soziologe auf den Wiedersinn des Kundenbegriffs hin. Kunden sind freiwillig, der Arbeitsamtbesuch ist Zwang !
Geändert hat das nichts, da die SachbearbeiterInnen lieber gegen Kopftücher und schreiende Kinder auf dem Flur hetzen (habs so erlebt) als sog. "Qualitätszeitungen" zu lesen, bzw sie ja sowieso nichts anderes sind als "willige VollstreckerInnen" die die Begriffpropaganda einfach übernehmen. (Befehl und Gehorsam)

Die "Sondertickets" sind so besonders, das es sie auch nicht überall gibt, ihre Existenz würde ja sonst auch auffallen, deshalb hier die weitere Vorgehensweise:
mit einem Passfoto muß Mensch zu einen dieser Orte:
BVG:
Die Kundenkarten für das Berlin-Ticket A werden an folgenden BVG-Verkaufsstellen ausgestellt:
U Turmstraße, U Hermannplatz, U Rathaus Steglitz, U Leopoldplatz.
dann steht da noch der mitlerweile hinfällige Satz:
"Das Angebot gilt bis zum 31. Juli 2004. " (die woll uns verarschen)

bei der S-Bahn sieht das so aus:
Die Kundenkarten für das Berlin-Ticket A (Bezieher von Arbeitslosenhilfe) werden an den S-Bahn-Schaltern Ostkreuz, Pankow und Wedding, sowie im S-Bahn-Kundenzentrum Spandau ausgestellt (bitte Passbild mitbringen).
 http://www.s-bahn-berlin.de/aboundtickets/sondertickets.htm

BVG:
Tarifanpassung zum 1. April 2004 ("Tarifanpassung" wieder so ein dreister Verarschungsbegriff)
da neben der ab 1. Januar 2004 entfallenden Berlin-Karte S ab dem 01.04.2004 auch das Berlin-Ticket A und die Seniorenkarten eingestellt werden.
 http://www.bvg.de/news/newspage171203.html
Verhandlungen zwischen Senat, BVG und VBB auf gutem Weg
 http://www.bvg.de/news/newspage290104.html
Zitat: "In der Übergangszeit bis zur Einführung des neuen Sozialtickets bleibt nach Mitteilung der Sozialsenatorin den berechtigten Sozialhilfeempfangenden die Möglichkeit, sich die Differenz zwischen der VBB-Umweltkarte und einem Eigenanteil von 20,40 Euro vom Sozialamt erstatten zu lassen. "
Das wird ja ein interessanter Kampf mit der Sachbeabeiterin, die zuletzt meinte, die ähnlichen in den Medien veröffentlichten Aussagen seien nicht zutreffend.
Mal sehen ob sie auch die BVG webseite anzweifelt ?

AUSSER DEN BVG VERANTWORTLICHEN AUF DIE FÜSSE ZU TRETEN; AUFS DACH ZU STEIGEN UND VOR DIE TÜR ZU KACKEN, IST ES ANGEBRACHT ÖFFENTLICHKEITSARBEIT ZU BETREIBEN UM SELBSTBEWUSSTE "KUNDINNEN"(ha,ha) AUF DIE SACHBEARBEITERINNEN LOSZULASSEN.

Die BVG ist eine öffenliche Gesellschaft die Mio Steuergelder als Zuschüße bekommt und verpulvert, eigentlich müßte mensch da doch erwarten können auf deren webseite einen Rechenschaftsbericht über ihre Ausgaben einsehen zu können.
Oder bleibt das nur den korrupten Abgeordneten vorbehalten ? Transparenz ?

hier noch ein paar Dokumente zum Thema:

25.09.2003:
PERSPEKTIVEN DER BVG-SANIERUNG
 http://www.benjamin-hoff.de/infodienst/wirtschaft/200309251300.html

Die Berlin-Karte S läuft aus: Suche nach Lösungen
 http://www.s-bahn-berlin.de/aktuell/2003/172_sozialtarife.htm

Wolf verhandelt mit BVG über Sozialticket
Senat wird aber keine Zuschüsse mehr zahlen
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/309852.html

Senat will über neues Sozialticket verhandeln
 http://morgenpost.berlin1.de/archiv2004/040121/berlin/story654511.html

Rabiater Sparkurs für Berlin
Rot-roter Senat kürzt Zuschüsse für Sozialhilfeempfänger Kita-Gebühren steigen / Langzeitstudenten sollen für Uni zahlen
 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2003/0621/politik/0064/

 http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bvv/drucksachen/02/02681.html

 http://www.berlin-brandenburg.dgb.de/filemanager/download/200/UListeNovember2003.pdf

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Noch eine Anmerkung zu diesem Schlußsatz:

"Doch: Es ist noch nicht aller Tage Abend, die Wiedereinführung des Sozialtickets zeigt, dass demokratisches Engagement mit energischem Widerstand fähig ist die Verhältnisse ins wanken zu bringen."

Jau es wankt, ihr scheint ja ganz schön einen über den Durst getrunken zu haben.
Könnt ja schon mal ne "Weltrevolutions Siegesfete" ausrufen, weil um die Ecke ne Straße verkehrsberuhigt wird.
Selten soviel Stuss in einem Satz zusammengefasst gelesen.

So fängt Integration ins System an

Peter Lustig 06.02.2004 - 16:06
Ich war selbst bei der Aktion dabei und werde den Eindruck nicht los, daß hier wieder so eine Integrationsscheisse läuft. Die Forderung lautete 10 Euro Monatsticket für Leute mit weniger als 700 Euro Einkommen. Für die Betroffenen ist das elementar. Aber Papi Grottian und die angelernten Politstudies wollen ja nur ihre Anerkennung durch das System. Die sagen sich, Hauptsache das System hat uns und unsere Namen zur Kenntnis genommen. Vielleicht winkt ja dann eine Karriere in der SPD oder in irgendeiner Nicht-NGO. Das ist halt doch wieder so ein elitärer Scheiß. Und genau das befürchten nämlich die Betroffenen, wenn selbsternannte Menschenfreunde sich vorne hinstellen und ja nur für andere was tun wollen. Also: Die Bewegung von BVG und Senat ist ein Skandal! Für sofortige Einführung des 10 Eurotickets. Alles für alle, sonst gibts Krawalle!

antrag stellen

sozi-empfänger 06.02.2004 - 18:07
alle sozi-empfänger brauchen auf dem amt nur einen formlosen (bei mir nur mündlichen) antrag auf die ? 38,10 mehrkosten zum normalen monatsticket stellen und bekommen das geld ab 1.1. nachgezahlt.

Zuzahlung auf Sozialamt nach Ticket_Kill

Maxi 25.03.2004 - 02:01
Die im letzten Beitrag genannte Zuzahlung des Sozialamtes zu den Fahrkosten nach Wegfall der Sozialkarte gestaltet sich leider oft etwas komplizierter, als es der Autor dieser Zeilen erlebt hat.

Die Ersatzzahlung zum SOzuialticket wird in jedem Bezirk und teilweise von jedem SAChbearbeiter anderrs gehandhabt und nur wenige wissen genauer, wie es funktioniert, wie sie die Leistung Beantragen, welche Bescheingung man sinnvoller Weise mitbringen sollte.

SOZIALNETZ BERLIN publiziert ueber die URL

 http://people.freenet.de/sozialnetz/SC-Tab_Vgl.BEZIRKE-004.htm

eine Auswertung der konkreten BEwiligungs_Praxis und veroeffentlicht ueber von dort verlinkt unter "BEZIRK MITTE" eine Interne Arbeitsanweisung des dortigen Rathauses fuer die Sachbearbeiter im Originaltext.

Ein Reihe weiterer Tips & Dokumente Rund um die Sozialkarte findet man ueber die URL

www.sozialkarte.de.nr

Gruss Maxi_5

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