Boundaries-to-Bridges Tour 2003/2004

BTB 26.10.2003 01:00 Themen: Indymedia Kultur Weltweit
English version | Aktuelle Infos über die BTB-Karawane

Die Karawane ist ein Schmelztiegel von KünstlerInnen, MedienaktivistInnen, WissenschaflterInnen und TechnikerInnen aus aller Welt und allen Sparten. Ihr Ziel ist es Menschen, ihre Musik, ihre Kunst und Neugier und somit die unterschiedlichsten Formen der Kommunikation zusammen zu führen und so ein gemeinsames Programm zu entwickeln. Dies dient dazu Erfahrungen und Schwerpunkte zu sammeln um altgewohnte Formen der Wahrnehmung aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Dies gleicht einem unbeständigen, ungewohnten und multikulturellen "Circus of Madness", der gemeinsam und kommerzfrei feiernd auf Reisen geht.

In Südspanien treffen bereits aus ganz Europa und aus Übersee Menschen zusammen, um gemeinsam die erste europäisch-afrikanische Kulturkarawane zu beginnen. Treffpunkt ist Andalusien, das vor der Reconquista im 15. Jahrhundert ein Zentrum hybrider Kultur und der Toleranz war. Muslime, Juden und Christen konnten von ihren gegenseitigen intellektuellen und kulturellen Errungenschaften profitieren, der Austausch brachte eigene neue Formen der Kultur hervor. Und zu Zeiten des historischen Andalusiens war der Übergang über die Strasse von Gibraltar keine Grenze, sondern eine Brücke. Die Menschen, die sich in Südspanien treffen, vermissen diese Brücke. Sie wollen sie wieder errichten.

Aktuelles über die Tour hier
Workshop Planung

Im Artikel: Zum Entwicklungsstand des Projektes | Projektbeschreibung | Wer ist die Karawane? | Programm | Kontakt | Indymedia in Afrika
Eine Gruppe aus europäischen und nordafrikanischen AktivistInnen trifft sich im Oktober 2003 in Almeria (Spanien), von wo aus sich eine Karawane über Sevilla (Spanien), Ceuta und vielleicht dem SETI Camp (Marokko), Larache (Marokko), Sahara, Mauretanien nach St. Louis (Senegal) in Bewegung setzen und dort schätzungsweise im März 2004 ankommen.

Jede Region, die die Karawane passiert wird der Platz eines Festivals sein, das durch die Zusammenarbeit der Karawane und ihren lokalen Partnerorganisationen entsteht. Obwohl alle Festivals im Kontext der Karawane stehen, werden sie doch ? in ihrem inhaltlichen Focus wie auch in ihrer Form ? sehr unterschiedlich sein. Der spezielle Charakter jedes Festivals kommt in der Vorbereitung und dem Verständnis der lokalen und regionalen Partner zum Ausdruck.

Das Konzept der Tour ist es, Gemeinschaften näher zusammen zu führen und Unterstützung bei der Entwicklung anderer durch Informationsaustausch und praktischen Übungen zu fördern. Somit werden in die Tour KünstlerInnen, MedienaktivistInnen, WissenschaftlerInnen und Kollektive involviert sein. Im Laufe der Karawane werden wir den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit für die Entwicklung verschiedener Gemeinschaften legen. Während der Tour werden eine Reihe gemeinsamer Workshops zur weiteren Bereicherung unserer derzeitigen Erfahrungen sehr bedeutend sein. Außerdem wird technisches Material zur Verfügung stehen um lokale Projekte vor allem in Afrika zu unterstützen, als der BEGINN unseres Prozesses AKTIV EINE BRÜCKE ÜBER DIE DIGITALE KLUFT ZU SCHLAGEN.

Zum Entwicklungsstand des Projektes

Im Rahmen des Kulturfestivals U-Site Fusion Ende Juni wurde mit der Umgestaltung eines Flugzeughangars in ein interplanetares Narrenraumschiff begonnen. Das Narrenschiff startete dann starten und schlug auf unterschiedlichen Veranstaltungen in Berlin und Umland seine Circuszelte auf. Nach dem Kongress des Institute of Nomadology vom 19.-21. September 2003 ist die Abfahrt nach Spanien geplant.

Die Karawane formiert sich im Oktober in Südspanien formieren, Mitte November wird sie nach Marokko übersetzen und von Mitte Februar bis Ende März von Südmarokko bis nach St. Louis in den Senegal ziehen.

Projektbeschreibung

Die Karawane strebt eine Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Gruppen aus allen Ländern an, welche sie durchquert. Diese Zusammenarbeit spielt sich in drei Kernbereichen ab:

1. Kulturaustausch

Die Karawane wird als eine Plattform für Gespräche, Workshops, Informationsaustausch, Feste, Zirkus und Schauspiel-Aufführungen dienen und wird außerdem ein mobiles Kino dabei haben, das Dokumentationen und Filme zeigen wird, die alle mit den Themen Immigration und Grenzen zu tun haben werden. Die Karawane ist permanent offen für alle, die sich ihr anschließen wollen, ob nur für einen kurzen Auftritt oder die gesamte Zeit der Tour. Derzeit sind neben einer Reihe unterschiedlicher Einzelpersonen und Gruppen, selbst-organisierte MigrantInnen-Gruppen aus Marokko und Senegal involviert, die in Spanien und Marokko leben.

-The Circus of Madness: Der Circus versteht sich als ein kulturübergreifendes Kommunikationsmedium, das durch einfache Mittel Unterhaltung bietet aber auch inhaltliche Themen auf unkonventionelle Art darstellen will. Das Circuszelt wird das runde Dach und der zentrale Versammlungsort der Karawane sein. Elemente sind Theater, Akrobatik, Musik, Pantomime, Performance usw.

-Mobiles Kino: Das Ziel des mobilen Kinos ist das permanente Filmen und Vorführen der Kulturen durch die sich die Karawane bewegt: Eindrücke, Interviews, Dokumentation und Unterhaltungsfilme werden an jedem Ort produziert und an den weiteren Stationen wieder präsentiert. Jeder Standort der Karawane wird damit zur Produktionsstätte des mobilen Kinos. Interessenten können lernen mit Video- und Schnittechnik zu arbeiten.

-Free Parties: In der Tradition mobiler Soundsystems werden an den jeweiligen Orten Parties veranstaltet, die zusammen mit dem Circus und dem Kino vor allem lokalen KünstlerInnen und MusikerInnen ein Forum bieten soll.

2. Entwicklungszusammenarbeit

Im Rahmen der Karawane wird die Zusammenarbeit mit Gruppen und Initiativen im Maghreb angestrebt. Hierbei geht es vor allem um den Transfer von Hardware und Wissen in den Bereichen alternative Energieformen, Mobilität, Autarkie und Medien-/Informationstechnologie. Im einzelnen ist vorgesehen Materialien wie auf Gemüseöl (englisch) umgerüstete Fahrzeuge und Generatoren, Computer, Filmschnittechnik, Solaranlagen, Radiosender und ähnliches in Europa als Spenden zu organisieren und einigen im Kontext der Karawane arbeitenden Gruppen im Maghreb zur Verfügung zu stellen.
Hierbei ist die Kooperation mit dem gemeinnützigen Berliner Entwicklungs-zusammenarbeitsverein SONED e.V. ein wichtiger Bestandteil. Weitere Partnerorganisationen mit bereits bestehenden Verbindungen in den Maghreb und nach Westafrika sind aufgerufen sich zu beteiligen. Jede Form der Material- oder Geldspende (gegen Spendenquittung) ist herzlich willkommen. (info@memenet.de)

3. Institute of Nomadology

Zur reflexiven Begleitung der Karawane sind eine Anzahl von wissenschaftlichen Kongressen des "Institute of Nomadology" geplant. Dies ist ein Zusammenschluss freier Wissenschaftler, die sich mit Nomadentum, Migration und Zukunftsforschung beschäftigen.

In den Kongressen werden folgende Schwerpunkte bearbeitet:
-Nordafrikanische MigrantInnen in Europa (Transnationale Räume, Des-Integration)
-Europäische Interessen und Politik gegenüber dem Maghreb (EuroMediterrane Freihandelszone, Schengen)
-Entwicklungspolitik und Kulturaustausch (Antworten auf ökonomische Ungleichheit und den "Kampf der Kulturen")
-Moderne Politik der Maghreb-Staaten (Postkoloniale Situation, Zivilgesellschaft, Demokratisierung)
-Formen alternativer Energie- und Mobilitätskonzepte
-Zukunftsforschung, Entwicklung von Visionen
-Gemeinsames Lehren und Lernen

Nach dem Eröffnungskongress zu Beginn der Karawane vom 19. bis 21. September 2003 in Berlin werden in ähnlicher Form Veranstaltungen in Tangier (1. bis 10. Dezember 2003), in Südmarokko (25. Januar bis 5. Februar 2004) und in St. Louis im Senegal (21. bis 29. März 2004) geplant. Hierbei werden die Kongresse in die sonstigen Veranstaltungen (Circus, Parties, Workshops) integriert sein. Kooperationspartner wird voraussichtlich das Kulturwissenschaftliche Institut der Humboldt Universität zu Berlin. sein. Weitere Kooperationspartner werden hier und vor Ort dringend gesucht. Das Ziel dieser Kongresse soll sein, mit lokalen wie internationalen Fachleuten und Betroffenen allgemeine Fragen zum Thema mit konkreten Anforderungen und Problemen zu verknüpfen, gegenseitigen inhaltlichen Austausch zu fördern und Impulse für ein neues Denken anzuregen.

Wer ist die Karawane?

"Die Karawane sind alle die mitmachen"

Bisher beteiligte Gruppen:

Memenet: Eine Initiative Berliner Veranstalter, Filmemacher und Performancekünstler. (www.memenet.de)

SONED e.v.: Southern Network for Environment and Development. Ein Berliner Entwicklungszusammenarbeitsverein, der seit über 10 Jahren Projekte unter anderem in Kenia, Nigeria und Gambia mit Solartechnik, Fahrrädern, LKWs, mechanischen Nähmaschinen etc. unterstützt und dortige Produkte in Berlin vertreibt. (www.soned.de)

Filmbrigade Nord: Ein mobiles Kino, das mit 35 mm Projektoren ausgerüstet ein ähnliches Projekt bereits vor 3 Jahren geplant hatte und jetzt im Rahmen der Boundaries-to-Bridges-Tour durchführen wird.

Institute of Nomadology ist ein Zusammenschluss von freien WissenschaftlerInnen, die sich mit den Themen Nomadentum, Migration und Futurologie beschäftigen.

indymedia: dem internationen Netzwerk unabhängiger, hierarchieloser Medienkollective. www.indymedia.org

Weitere Kooperationen mit unterschiedlichen Gruppen aus den Bereichen Medientechnik (Radiokampagne Berlin, Indimedia, CCC...), Entwicklungspolitik (Berliner Entwicklungs-politischer Ratschlag e.v. ...), Migrationspolitik (No Border, Attac, ...) und Umwelttechnik sind im Entstehen.

Alle Projekte die sich mit den Zielen und Inhalten der Boundaries-to-Bridges-Tour identifizieren können, sind herzlich eingeladen und aufgefordert sich an dem permanent in Entwicklung begriffenen und unhierarchisch-kooperativ organisierten Projekt in welcher Form auch immer zu beteiligen!!

Programm

- Andalusien Oktober, November 2003

Almeria / 10.Oktober bis 12. Oktober / BtB_Festival
Sevilla / 24. Oktober bis 26.Oktober / three cultures festival
Ceuta/Septa / 5. November bis 9. November / Protestcamp C.E.T.I
(Altern. : Martil, Marokko)

- Marokko November, Dezember 2003

Al Hocima / 14. bis 16. November / Amarzirgh Festival
Larache / 28. November bis 30. November / Pateras Festival
Zentral-Marokko / Zwei Wochen Mitte Dezember / Forum Social Festival
Sued-Marokko / Zwei Wochen Ende Dezember, Januar / Nomad-Festival

- Mauretanien Januar 2004

Nouckashoot / Zwei Wochen Mitte Januar / Theatre et Dance Festival

- Senegal Februar, Maerz 2004

St.Louis / Zwei Wochen Anfang Feb. / btb-Festival
Dakar / Anfang Maerz / Indymedia! Afrika Festival

Kontakt

Wenn du Interesse hast an der Karawane teil zu nehmen oder wenn du Informationen erhalten oder beisteuern möchtest kannst du mit der Karawane Kontakt aufnehmen unter.

www.memenet.de
info@memenet.de
c/o Mark Butler
Gubenerstr. 29
10425 Berlin
fon: +49 - 30 - 29 36 57 40

Teilnahmebedingungen und FAQs,

Indymedia in Afrika

Kurz- und langfristige Aussichten von Indymedia in AfrikaDie langfristige Aussicht für afrikanische AktivistInnen ist es überall auf dem Kontinent eigene IMCs zu gründen und sie sowohl für ihren Kampf um eine bessere Gesellschaft zu nutzen als auch ein Beispiel für alternative Wege einer hierarchielosen Gesellschaft zu setzen, die die Teilnahme an Demokratie unterstützt. Dies führt zu einer gerechteren Gesellschaft.

Direkte Perspektive. Wir hoffen unsere Erfahrungen über IMCs unter den wenigen AktivistInnen sähen zu können, die mit uns in Afrika Kontakt aufnehmen. Um diskutieren, klarstellen und erklären zu können was indy eigentlich ist und will. Vor allem den Unterschied zwischen indymedia und dem, was in Afrika weitläufig unter Independent Media bekannt ist. Denn während diese unabhängigen Medien in Afrika ihren Fokus auf die Kritik an der Regierung hat, nutzt indymedia die gesamte Bandbreite um allen Menschen in der Gesellschaft eine Teilnahme zu ermöglichen. Zum Beispiel schafft es die eingeschränkte Möglichkeit ab, dass nur die, die in den Behörden Arbeiten ihren Weg in die Regierung schaffen, was das Resultat einiger aktiver Mitarbeiter unabhängiger Medien war. indymedia schlägt eine Lösung vor, welche die Gesellschaftsstruktur verbessert und nicht nur mit den Fehlverhalten der Regierung umgeht. In Workshops, die wir während der "Boundaries to Bridges Tour" organisieren möchten hoffen wir: diese Dinge zu klären und dass wir am Ende der Tour (März 2004) eine Handvoll Menschen gewonnen haben, die KAPIERT haben was indymedia ist, wie es funktioniert und welchen Beitrag es leistet, in Afrika politisches Bewusstsein zu schaffen und die gesellschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Dann werden die afrikanischen AktivistInnen in Zukunft die Spitze bilden und indymedia weiter verbreiten und andere Aktivistinnen um den Globus können ihnen bei ihrer Entstehung helfen.

Somit gilt für die Tour; 1.) es besteht Bedarf an der Teilnahme vieler IMC-AktivistInnen mit Erfahrung, wie das Netzwerk funktioniert, um Workshops zu organisieren und darin mitzuhelfen; bis jetzt haben sich noch nicht allzu viele angemeldet. Es ist deutlich dass es schwer wird AktivistInnen zu bekommen, die die ganzen 6 Monate (Oktober 2003 bis März 2004) bei der Karawane mitwirken werden. Doch wir könnten AktivistInnen bekommen, die nur in drei afrikanischen Staaten mitmachen könnten um für ein zwei Tage Workshops zu leiten. Der wichtigste Punkt wird Anfang März 2004 das Alternative Medien Festival (mit dem Fokus auf indymedia) im Senegal sein. Dort hoffen wir auf die Präsenz von anderen indymedia-AktivistInnen und Mitwirkenden aus unabhängigen Medien aus allen Teilen des Kontinents.

Wenn du bei den Workshops mithelfen oder selbst einen anbieten möchtest, schreib an:
imc-africa@lists.indymedia.org oder sphinx@indymedia.org Links
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Ergänzungen

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