[B] Protestcamp am Oranienplatz wird geräumt

+++Freitag 18 Uhr Antonplatz | Henkel - jetzt reissen wir dir die Hütte ab - Demo zum Wohnsitz unsere geliebten Innensenators++++

++++Update 13 Uhr: Die Flüchtlinge die dem Senats-Angebot folgen haben mittlerweile fast das gesamte Camp abgebaut. Zu Auseinandersetzungen mit Flüchtlingen die weiterkämpfen wollen und Refugee-Supportern kam es als auch einige Hütten gegen den Willen ihrer Besitzer abgerissen worden sind. Dabei kam es immer wieder zu Angriffen auf Flüchtlinge und Supportern von mit Messern und Eisenstangen bewaffneten Flüchtlingen. Der Staatsschutz haut sich derweil weg vor lachen. Trotzdem ist es den Supportern des O-Platzes und den wenigen Flüchtlingen die bleiben wollen bisher gelungen 2 Hütten mit Menschenketten vor dem Abriss zu bewahren. Es ist äussert wichtig diese Hütten zu halten, schon allein um zu verhindern das die Polizei den Oranienplatz wie geplant mit Gittern absperrt und ihn damit kurz vorm 1.Mai der Öffentlichkeit zu nehmen. Also kommt schnell zum Oranienplatz nach der Schule oder Arbeit, bringt Lebenmittel und eure Freunde mit um den Platz als Ort des Protestes gegen die Festung Europa und die rassistische Flüchtlingspolitik zu erhalten. Und komm massenhaft um 20 Uhr zum U-BHF Kottbusser Tor zur Protestdemo gegen die Räumung des Camps und am Freitag um 18 Uhr zum Antonplatz in Weissensee, dann werden wir unseren Innensenator besuchen um ihn persönlich unsere Meinung zu sagen.

++++Update 14:30 Uhr: 2 Hütten und ein Zelt stehen noch und werden von Flüchtlingen und Supportern bewacht. Es ist damit zu rechnen das jetzt demnächste die Bauarbeiter und die räumungswilligen Flüchtlinge dem Platz verlassen und das dann die Polizei den Rest der Arbeit übernimmt. Deshalb ist es enorm wichtig das ihr möglichst schnell zum Oranienplatz kommt und die verbliebenen Hütten und Zelte schützt!

Was zeigt dieser Artikel eigentlich für eine widerliches Bild was ihr anscheinend von den Flüchtlingen habt. Wenn sie nicht das machen was ihr ihnen sagt sind sie auf einmal der Gegner? Merkt ihr eigentlich noch was? Kolonialismus pur.

Um 17 Uhr läuft der Abriß noch. Ich wurde soeben über den Platz geleitet. Da waren noch ungefähr 5 Aktivisten auf einem Baum. Der Bagger ist noch mit dem Abriß beschäftigt. Wem das Abrißunternehmen gehört habe ich leider nicht gesehen.
Hab heute morgen um 7 schon die ersten Wannen am Moritzplatz gesehen. War die Räumung angekündigt für heute? Wenn ja, warum waren nicht genug Leute vor Ort?

Es gibt sowohl die Menschen, die gehen wollen, als auch die, die bleiben wollten - ja und es ist beides verständlich. Die Situation ist nicht einfach für niemanden. Die Räumung konnte durch diese "Spaltung" so stattfinden und natürlich ist es für Unterstützer_innen der Anliegen von Flüschtlingen auch schwer zu ertragen, dass wir irgendwie nur Zuschauende sind. Dennoch, Solidarität zeigen, heißt ja nicht, dass ich die die gehen wollten und mit abbauen geholfen haben blöd finde und die die bleiben super. Alle sollen bleiben dürfen, das ist was für jede und jeden gilt und genau hier müssen wir uns solidarisieren. Nehmen wir den 1,5 jährigen Kampf und die heutige Räumung zum Anlass, zu sagen: wir lassen keine und keinen Allein und wir sehen die Notwendigkeit sich politisch weiterhin massiv für das Bleiberecht und gegen die Ilegalisierung zu kämpfen.

Der O-platz ist ein Teil des Kampfes(gewesen) und Anlass daran anzuknüpfen mit den Betroffenen gemeinsam!

Lassen wir uns nicht spalten, sondern verstehen wir die schwierige Situation aller!

Es ist eine politische Forderung, die an Bund und EU zu gehen hat - als erstes! Und Aktiv vor Ort, wo Menschen andere abschieben, einsperren, wegschließen, kriminalisieren... sprich die Institutionen und Schreibtischtäter_innen, die das völlig normal finden...

Ansosnten den Leuten helfen direkt, Unterkünfte etc.

 https://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157643653495783/

"Mit diabolischen Grinsen beobachtet die Grüne Bezirksbürgermeisterin, der Berliner Polizeipräsident und die versammelte Schweinepresse wie sich die Flüchtlinge untereinander streiten und immer wieder übereinanderherfallen."

Weia, ist das peinlich! Kann dem /der nicht mal einer die Basics beibringen? Hassbrille abnehmen und platte Melodramatik weglassen, zum Beispiel. Eigene Klischees hinterfragen soll auch helfen. Oder wird das hier eine linke Seifenoper?

 https://www.youtube.com/watch?v=x2iwR47qYcU

Berliner Demo gegen die Räumung des Flüchtlingscamps am Oranienplatz

 http://youtu.be/Gnh08nGKFIs

kann mich einem posting vorher nur anschließen, dass ein solches vokabular unglaublich peinlich ist...

HIER WEITERE BILDER VON DER DEMO:
 https://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157643671128893/

Der sogenannte "Markt" wird es schon richten, oder was?! Dieses kapitalistische Vermarkten von Wohn- und Lebensraum bringt nämlich zum Ausdruck: Ihr habt kein Recht hier zu sein. Die Menschen mit wenig Einkommen werden dadurch aus ihren Wohnungen und ihrem Kiez vertrieben. Und das ist Gewalt! Und wenn sich die Leute dagegen wehren, dies mit dem rechtsextremen Terror zu vergleichen, bei dem Menschen aus rassistischen Gründen ermordet werden, ist ja nun mal sowas von daneben. Aber solche "Meinungen" lassen sich nicht nur im rechten Lager, sondern auch in bürgelichen und konservativen Kreisen verorten. Und in diesen Kreisen ist es nun auch gerade hip, die antirassistischen Unterstützungsgruppen zu diffamieren. Diese setzen sich wenigstens für die Flüchtlinge ein, im Gegensatz zu solchen bürgerlichen Law&Order-Sesselpupern.

Video von der 20.00 Demo am Kottbuser Tor

 https://www.youtube.com/watch?v=DDC3-JKXdPw

nachdem es um 20 Uhr noch recht mau mit der Beteiligung aussah, ging es aber kurz nach 20.30 Uhr mit 1000 Leuten los. Die Demo wuchs zwischenzeitlich auf etwa 1800 Mensch an. Die Stimmung war wütend und eindeutig, aber nicht aggressiv aktionistisch. sie war in wieten Teilen schnell und Laut ohne Lauti. Das Thema klar: Beiberecht für alle! Schluß mit der rassistischen Ausgrenzungspolitik der BRD und EU.

Die videos sind durchaus für die gesamte Demo repräsentativ. Es gab den Versuch eines Teils von der Rute abzuweichen, der aber durch Unentschlossenheit der vorderen Reihen schnell beendet war. Super in der Situation: die Demo drehte sich einmal komplett um und ging von der Bullenkette weg in die andere Richtung, was ein echtes AHA-erlebnis für viele war, da könnte mal wieder mehr gemacht werden... Nur ging es dann bis zum Heinrichplatz zurück. Problem: auch hier die forderen Reihen wußten nicht so recht wohin und so blieb alles erstmal desorientiert stehen. Eine Gruppe in Kette lief dann wieder zur Rute auf die O-Straße Richtung Skalitzer und nach 10 minuten ließen die bullen uns auch wieder laufen bis zur reichenberger, wo der/die Anmelder die Demo enden ließen. Hier kam es zu etwas heftigeren Rangeleien mit den Staatsdiener-innen. Die hier deutlich minimierte Anzahl in diesem Demoteil hatte nicht mehr die Flexibilität in die Reichenberger Richtung Kotti zurückzulaufen, so verlief es sich dann langsam.

Insgesamt eine gute Demo, ohne Spaltung unter den "Unterstützer_innen" mit Beteiligung einiger Flüchtlinge, aber nicht aller. Eine gewisse flexibilität war spürbar und sollte ausgebaut werden. Sie war thematisch echt klar und echten Stress mit den Bullen wurde offensichtlich an diesem Abend nicht als zweckdienlich empfunden, so dass es fast keine Auseinandersetzungen gab und damit auch kein bullengemachtes ende mit entsprechenden Bildern für die Presse. Einschätzung: die Bullen hätten sich wohl echt die Bilder gewünscht, die vom Eigentlichen ablenken. Gabs aber eben nicht, deshalb auch kaum ausführliche Presseberichte in den bürgerlichen Medien. Die Aktionen am Rande und in der Nacht, von wem auch immer, sind so wie sie sind. Jeder wie er/sie denkt - ob es nutzt müssen die Leute selber einschätzen. Der Demo gings auf jeden Fall um die Menschen und die Scheiß Flüchtlingspolitik, da gibts nicht rumzudeuteln, vonwegen Nutzen für anderes blabla. Wer nicht dabei war, sollte sich die dämlichen Kommentare sparen. jetzt gilt es das Thema weiter zu bearbeiten und voran zu treiben, wir lassen uns nicht spalten lassen Flüchtlinge mit ihren unterschiedlichen Positionen zur Räumung des O-platzes so wie sie sind und sich entscheiden. So sollte es sein! Es gibt eben keine homogenen Gruppen - nirgends und das ist gut so!

Leute, wenn ihr auf eine Demo geht, denkt an die Tipps der Roten Hilfe.
Jede Gruppe sollte zumindest einen halben Liter klares Wasser und etwas zu Essen mitnehmen. Danke an die Leute die Augen gespült haben und Wasser dabei hatten.