Rassismus tötet!

INFORIOT 01.06.2013 13:47 Themen: Antifa Antirassismus
Suizid im Flüchtlingsheim in Eisenhüttenstadt / Demonstration am kommenden Montag

Am Mittwoch, den 28. Mai, nahm sich ein 21-jähriger Geflüchteter in der Zentralen Aufnahmestelle für Asylsuchende (ZAST) in Eisenhüttenstadt das Leben. Bereits seit letzten Sonntag wird für eine Demonstration gegen Abschiebung, Lager und Residenzpflicht in Eisenhüttenstadt mobilisiert.
Am Mittwoch, den 28. Mai, nahm sich ein 21-jähriger Geflüchteter in der Zentralen Aufnahmestelle für Asylsuchende (ZAST) in Eisenhüttenstadt das Leben. Die Berliner Initative fels berichtet, dass der aus dem Tschad Geflohene noch am vergangegen Samstag an der Großdemonstration zum 20. Jahrestag der Abschaffung des Asylrechts in Berlin teilnahm. Dem jungen Mann, der nach Angaben des Flüchtlingsrats in Dresden Opfer eines rassistischen Übergriffs wurde, drohte im Rahmen der Dublin-II-Veordnung zum 29. Mai die Abschiebung nach Italien. Ein Sprecher des brandenburgischen Innenministeriums teilte gegenüber dem RBB indes mit, zu den Hintergründen der Tat keine Angaben machen zu können. Ein Abschiedsbrief liege nicht vor.

Über die katastrophalen Lebensumstände in der ZAST wurde immer wieder berichtet (1 / 2 / 3 / 4). Laut dem Flüchtlingsrat Brandenburg gab es dort trotz aller Proteste, die unter anderem auf die mangelhafte psychosoziale Betreuung der Menschen vor Ort aufmerksam machten, keine wesentlichen Verbesserungen.

Bereits seit letzten Sonntag wird für eine Link zu einer Webseite">Demonstration gegen Abschiebung, Lager und Residenzpflicht in Eisenhüttenstadt mobilisiert. Die Sprecherin von fels, Hannah Schuster, ruft nun „zur Solidarität mit den Geflüchteten und zur Teilnahme an der Demonstration in Eisenhüttenstadt am Montag auf.“ Die Demonstration startet um 16 Uhr an der Zentralen Aufnahmestelle in Eisenhüttenstadt und führt von dort aus ins Stadtzentrum. Zugtreffpunkt für aus Richtung Berlin Anreisende ist um 13 Uhr am Ostbahnhof.

Die letzteDemonstrationgegen den Abschiebeknast und die ZAST in Eisenhüttenstadt fand 2009 statt. Damals wurden nicht nur die widrigen Lebensumstände und die restriktive Asylpolitik thematisiert, sondern auch auf den Fall von Alice K. aufmerksam gemacht. Sie wurde 2003 mehrere Stunden lang im Abschiebegefängnis durch Fesselung gefoltert.
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Ergänzungen

Refugee Protest Demo in Eisenhüttenstadt

Link 02.06.2013 - 13:30

Refugees gestoppt auf dem Weg zu Blockupy / R

feuer und flamme 03.06.2013 - 16:21