[HH] Einmal die Elbe hoch und zurück!

Antifa HH 18.12.2012 14:56 Themen: Antifa Antirassismus
Seit 1998 finden sich jedes Jahr Neonazis in Magdeburg zusammen, um den
Opfern der Bombardierung der Stadt am 16. Januar 1945 zu gedenken und ihre
geschichtsrevisionistische Propaganda auf die Straße zu tragen.
Im Schatten des jährlichen Großaufmarsches in Dresden entwickelte sich der „Gedenkmarsch“ zu einem bundesweiten Nazitermin. In den vergangenen Jahren wuchs der Aufmarsch kontinuierlich, 2012 waren es 1.300 Teilnehmer_innen.
In Sachsen-Anhalt, einem Bundesland, welches in weiten Teilen von
provinziellen Nazistrukturen geprägt ist, stellt der Magdeburger
„Gedenkmarsch“ den jährlichen Höhepunkt für die regionale Naziszene dar.
Dabei verbinden sich die Größe des Aufmarsches, der starke NS-Bezug, der militärisch geordnete Aufzug und die Fackelzeremonie bei Einbruch der Dunkelheit zu einem identitätsstiftenden Ereignis.
Zugleich dient der „Gedenkmarsch“ der Profilierung eines aufstrebenden
Nazi-Kaders: dem JN Bundesvorsitzenden und Leiter des NPD Ordnungsdienstes Andy Knape. Knape hat den Aufmarsch am 12. Januar 2013 angemeldet, Sascha Braumann den zweiten Termin am 19. Januar 2013. Gemeinsam bilden sie den harten Kern der „Initiative gegen das Vergessen“, welche die Aufmärsche seit Jahren vorbereitet und durchführt. Beide waren organisatorisch am „Tag
der deutschen Zukunft“ am 2. Juni 2012 in Hamburg beteiligt.
Mit der steigenden Größe des Aufmarsches und den erfolgreichen Blockaden in Dresden wuchsen in den vergangenen zwei Jahren auch die Proteste gegen den “Gedenkmarsch“ in Magdeburg. Im Januar 2013 sind Massenblockaden das erste Mal realistisch, da sich das Bündnis Magdeburg Nazifrei seit Monaten spektrenübergreifend auf Blockaden vorbereitet.
Auch der AK Antifa Magdeburg mobilisiert bundesweit zu einer
antifaschistischen Demonstration unter dem Motto „365 Tage offensiv“. Neben dem Ziel den Naziaufmarsch zu verhindern, soll hier zusätzlich thematisiert werden, dass Rassismus, Antisemitismus und Chauvinismus tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelt und somit nicht nur am Tag eines „Gedenkmarsches“ zu bekämpfen sind.
Nach dem Verbot der Aufmärsche in Wunsiedel und Halbe und nach den
erfolgreichen Blockaden in Dresden gibt es für die Naziszene nicht mehr viele regelmäßige Großveranstaltungen dieser Art. Der Aufmarsch in Magdeburg ist neben jenem in Bad Nenndorf eine davon. Auch wir hier in Hamburg wollen dafür sorgen, dass dies nicht so bleibt und fahren gemeinsam nach Magdeburg um den „Gedenkmarsch“ zu verhindern.

Aktuelle Infos unter:
www.antifainfo.de
www.365tageoffensiv.blogsport.eu
www.magdeburg-nazifrei.com
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Ergänzungen

Infoveranstaltung am 8. Januar 2013 in HH

Rotes Hamburg 18.12.2012 - 15:36
Infoveranstaltung zur antifaschistischen Vorabenddemo in Magdeburg am Dienstag, den 8. Januar 2013 um 18:00 Uhr in der B5 Hamburg!

 http://vorabenddemo-md.tk/



Für Januar 2013 planen die Nazis der so genannten “Initiative gegen das Vergessen” um Andy Knape (JN-Bundesvorsitzender) und Sascha Braumann (Blood & Honour), ihren alljährlichen Naziaufmarsch in Magdeburg durchzuführen. Bereits zum 14. Mal nehmen die Nazis die Bombardierung der Stadt Magdeburg im 2. Weltkrieg durch alliierte Kräfte zum Anlass, um ihre menschenverachtende und rassistische Politik auf die Straße zu tragen. Dem wollen wir mit allen Mitteln entgegentreten!

Einen Abend zuvor rufen wir euch auf, an unserer Vorabenddemo teilzunehmen. Damit geht es uns nicht nur ums Warmlaufen zum Naziaufmarsch am Samstag, sondern wir wollen die antifaschistischen, antirassistischen und solidarischen Inhalte in den Vordergrund rücken. Nach dem NSU-Skandal wurde wieder einmal deutlich, dass man sich nicht auf den Staat und ihre (rassistische) Polizei verlassen sollte und dass es um mehr gehen muss, als den reinen Kampf gegen Nazis. Während Nazis staatlich “subventioniert” werden und ihnen bei einigen ihrer Aufmärsche der rote Teppich von der Polizei ausgerollt wird, sehen sich AntifaschistInnen hingegen wiederholt mit den Repressionsbehörden konfrontiert. Nicht der Widerstand gegen menschenverachtende Propaganda der Faschos und ihrer Helfershelfer ist kriminell, sondern das System, das sie hervorbringt. Umso mehr gilt es weiterhin, einen wirkungsvollen antifaschistischen Selbstschutz in den Stadtteilen (und Städten) zu organisieren sowie eine linke Politik zu stärken, die den Kampf gegen jegliche Unterdrückungsverhältnisse mutig und selbstorganisiert in die eigenen Hände nimmt.

In diesem Sinne:
Heraus zur antifaschistischen Vorabenddemo!
Den Naziaufmarsch in Magdeburg verhindern!

Freitag | 11. Januar 2013 | 18 Uhr | Hauptbahnhof | Magdeburg

Mobilisierung

Antifa HH 18.12.2012 - 16:08
Busfahrkarten für eine gemeinsame Fahrt zu den Aktivitäten gegen den
Naziaufmarsch in Magdeburg gibt es in der Schanzenbuchhandlung und im
Infoladen Schwarzmarkt.

4. Januar 2013, 19 Uhr, Hafenvokü, Hafenstraße 116: Antifa Café mit letzten
Infos zur Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch

7. Januar 2013, 19.30 Uhr, Kölibri, Hein-Köllisch-Platz 11-12: Brown Area
East? Veranstaltung zum Neonazismus in Ostdeutschland seit den 1990er
Jahren

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