[RGB] Eine erschreckende Bilanz
Während sich in den Medien alles um die NSU-Terrorzelle („Nationalsozialistischer Untergrund“) und die Fehler des Verfassungsschutzes dreht, treiben Neonazis in sächsischen Kleinstädten weiterhin ihr Unwesen. Hier nur ein kleiner Auszug von Naziübergriffen aus dem Raum Mittelsachsen im ersten Halbjahr 2012:
25.01.2012 – 15:30 – Lunzenau
3 junge Neonazis lauern einem alternativen Jugendlichen nach der Schule auf und greifen ihn an. Fazit: mehrere Prellungen, 2 fach gebrochene Nase, ein abgebrochener Zahn.
11.02.2012 – 20:30 – 21:00 – Penig
3 Neonazis belästigen und bedrängen eine alternative Jugendliche mit Sätzen wie „Penig bleibt braun“, „Sowas wie du gehört ins Gas“ und „Du kannst froh sein, dass du ein Mädchen bist, sonst hätten wir dir schon längst das Genick gebrochen“.
17.02.2012 – 18.02.2012 – Penig
In der Nacht wird der Briefkasten des am 25.01.2012 angegriffen Jugendlichen in die Luft gesprengt.
06.03.2012 – Lunzenau
Mitarbeiter des Ordnungsamts stellen am Nachmittag auf der Töpfergasse Schmierereien fest. Unbekannte hatten an eine Treppe ein Hakenkreuz, 50 cm x 50 cm, geschmiert. Außerdem befinden sich an einer Mauer und an einer Hauswand mehrere meterlange Schriftzüge, die Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen enthalten, darunter SS-Runen. Eine Schadenssumme ist noch nicht bekannt. (Quelle: PD Chemnitz-Erzgebirge)
16.03. – 17.03.2012 – Rochlitz
Nazis beschmieren das Bahnhofsgebäude mit SS-Runen und Hakenkreuzen mit orangener Farbe. Unleserliche Graffitis in der selben Farbe befinden sich ebenfalls an der Grundschule und der Agentur für Arbeit.
18.03. – ca. 01:30 – Rochlitz
4 vermummte Neonazis verfolgen mit einem dunkelblauen Passat einen Linksalternativen in der Uferstraße. Dieser kann glücklicherweise flüchten.
13.04.2012 – 19:00 – Geringswalde
Beim Aufhängen von Plakaten für eine Veranstaltung der Partei „Die Linke“ werden zwei Personen durch einen stadtbekannten Neonazi angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Der Täter attackiert zunächst einen der Plakatierer mit mehreren Fausthieben im Gesichtsbereich. Als der Geschädigte fliehen will, wird er erneut durch Schläge auf den Hinterkopf zu Boden gebracht. Der hinzueilende zweite Plakatierer wird ebenfalls von dem Neonazi angegriffen, welcher sich laut Aussagen der Geschädigten anschließend noch mit einem Baseballschläger bewaffnet. Durch Schläge in den Kopfbereich erleidet einer der beiden Betroffenen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, welches im Krankenhaus behandelt werden muss.
29.04. – 02:00 – Rochlitz
„Hexenfeuer“ – Nach verbalen Auseinandersetzungen auf dem Markt verfolgen einige Neonazis einen alternativen Jugendlichen. Schließlich greifen fünf Neonazis in der Nähe des Friedhofes drei Alternative an. Zuvor hielten die Neonazis sich wahrscheinlich in der Nähe der Alten Schmiede auf und beobachteten das Grundstück des alternativen Clubs. Es kommt glücklicherweise nur zu leichten Verletzungen.
06.05 – 00:30 – Geithain
Die LVZ berichtet: „‚Du bist Ausländer, Du musst hier von Geithain weggehen. Die Pizzeria musst Du zumachen, sonst machen wir Dich tot‘ hätten die Männer gesagt, erklärte Khan Amir, der aus Pakistan stammt. Einer habe ein großes Messer in der Hand gehabt. Mit einer Bierflasche sei mehrfach gegen die Scheibe geschlagen worden, sie bekam ein Loch. Durch das sei dann ein Stein geflogen gekommen, der im Innenraum auch Schaden anrichtete, so der Angestellte.“
12.05. – / – Geithain
Neonazis verprügeln einen Alternativen auf dem städtischen Feuerwehrfest.
12.05. – 00:15 – Geithain
Vor der Pizzeria in der Katharinenstraße, deren Mitarbeiter eine Woche zuvor „ausländer“-feindlich bedroht wurden, detoniert kurz nach Mitternacht ein Sprengsatz. Möglicherweise handelt es sich um einen selbstgebastelteten Böller mit enormer Sprengkraft. Verletzt wird niemand, aber das Wohnhaus wird evakuiert. Der Laden war zum Zeitpunkt der Explosion bereits geschlossen. Das Landeskriminalamt und die Sonderkommission Rechtsextremismus nehmen Ermittlungen auf.
12.05. – 01:00 – Limbach-Oberfrohna
In der Nacht vom 11.05 auf den 12.05 ziehen gegen 1 Uhr ungefähr zehn Nazis zur Sachsenstraße 26 und bewerfen das Haus mit Flaschen und Steinen. Die grölende Meute fordert die Hausbewohner auf, sich ihr zu stellen. Bei dem Angriff gehen die Fensterscheibe eines Bewohners durch einen Flaschenwurf zu Bruch. Anzeige wird erstattet.
Der Angriff in Limbach-Oberfrohna reiht sich in die angekündigte „Mai-Offensive“ ein, die bisher schon einen Nasenbruch und mehrere leichtere Verletzungen verzeichnet.
02.06. – 04:00 – Rochlitz
Gegen 04:00 Uhr begeben sich 2 alternative Jugendliche auf den Heimweg von der „Alten Schmiede“ Rochlitz. In Höhe von Sterns Metall und Schrotthandel werden sie von einer Person auf das Gelände eingeladen, um noch ein Bier zu trinken. Auf dem Gelände werden ihnen die Personalausweise abgenommen und abkopiert. Kurz darauf werden sie von einigen der ca. 10 anwesenden Personen als „Zecken“ bezeichnet und herumgeschubst. Dies artet dann soweit aus, dass einer der Betroffenen mit Verdacht auf mehrere Rippenbrüche ins Krankenhaus muss. Fazit: 3 Rippenbrüche, mehrere leichte Blessuren.
03.06. – 00:00 – Rochlitz
Nachdem bereits am Vortag zwei alternative Jugendliche auf dem Heimweg von der „Alten Schmiede“ aufgegriffen und angegriffen wurden, ereignet sich diese Nacht ein ähnlicher Vorfall. Gegen Mitternacht begeben sich wieder zwei alternative Jugendliche auf den Heimweg vom genannten Club. In der Höhe des Schrottplatzes bemerken sie, wie ein Mann mit Kapuze aus dem Vereinsheim des BSC Motor Rochlitz sich in ihre Richtung bewegt. Dieser greift beide anschließend mit Schlägen ins Gesicht an. Eines der Opfer erleidet einen Nasenbeinbruch, das zweite Opfer wird „nur“ leicht verletzt.
Insgesamt zählten wir bis jetzt 22 Straftaten mit vermutlich neonazistischem Hintergrund bis Anfang Juni. Diese Gewaltbereitschaft ist insbesondere in der sächsischen Provinz seit Jahren graue Normalität. Zu oft sieht die Landbevölkerung weg, bagatellisiert die Taten oder schützt die Täter, weil diese aus ihrer Mitte kommen. Jugendliche, die Neonazismus nicht tolerieren, sind fast tagtäglich Beleidigungen und Diffarmierungen ausgesetzt, auch Gewalttaten sind keine Seltenheit. Hinzu kommt eine Justiz, die nicht selten auf dem rechten Auge blind ist. Wir fordern einen offensiven Umgang mit Neonazis und ihrer Ideologie. Gegen das Schweigen der Provinz!
3 junge Neonazis lauern einem alternativen Jugendlichen nach der Schule auf und greifen ihn an. Fazit: mehrere Prellungen, 2 fach gebrochene Nase, ein abgebrochener Zahn.
11.02.2012 – 20:30 – 21:00 – Penig
3 Neonazis belästigen und bedrängen eine alternative Jugendliche mit Sätzen wie „Penig bleibt braun“, „Sowas wie du gehört ins Gas“ und „Du kannst froh sein, dass du ein Mädchen bist, sonst hätten wir dir schon längst das Genick gebrochen“.
17.02.2012 – 18.02.2012 – Penig
In der Nacht wird der Briefkasten des am 25.01.2012 angegriffen Jugendlichen in die Luft gesprengt.
06.03.2012 – Lunzenau
Mitarbeiter des Ordnungsamts stellen am Nachmittag auf der Töpfergasse Schmierereien fest. Unbekannte hatten an eine Treppe ein Hakenkreuz, 50 cm x 50 cm, geschmiert. Außerdem befinden sich an einer Mauer und an einer Hauswand mehrere meterlange Schriftzüge, die Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen enthalten, darunter SS-Runen. Eine Schadenssumme ist noch nicht bekannt. (Quelle: PD Chemnitz-Erzgebirge)
16.03. – 17.03.2012 – Rochlitz
Nazis beschmieren das Bahnhofsgebäude mit SS-Runen und Hakenkreuzen mit orangener Farbe. Unleserliche Graffitis in der selben Farbe befinden sich ebenfalls an der Grundschule und der Agentur für Arbeit.
18.03. – ca. 01:30 – Rochlitz
4 vermummte Neonazis verfolgen mit einem dunkelblauen Passat einen Linksalternativen in der Uferstraße. Dieser kann glücklicherweise flüchten.
13.04.2012 – 19:00 – Geringswalde
Beim Aufhängen von Plakaten für eine Veranstaltung der Partei „Die Linke“ werden zwei Personen durch einen stadtbekannten Neonazi angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Der Täter attackiert zunächst einen der Plakatierer mit mehreren Fausthieben im Gesichtsbereich. Als der Geschädigte fliehen will, wird er erneut durch Schläge auf den Hinterkopf zu Boden gebracht. Der hinzueilende zweite Plakatierer wird ebenfalls von dem Neonazi angegriffen, welcher sich laut Aussagen der Geschädigten anschließend noch mit einem Baseballschläger bewaffnet. Durch Schläge in den Kopfbereich erleidet einer der beiden Betroffenen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma, welches im Krankenhaus behandelt werden muss.
29.04. – 02:00 – Rochlitz
„Hexenfeuer“ – Nach verbalen Auseinandersetzungen auf dem Markt verfolgen einige Neonazis einen alternativen Jugendlichen. Schließlich greifen fünf Neonazis in der Nähe des Friedhofes drei Alternative an. Zuvor hielten die Neonazis sich wahrscheinlich in der Nähe der Alten Schmiede auf und beobachteten das Grundstück des alternativen Clubs. Es kommt glücklicherweise nur zu leichten Verletzungen.
06.05 – 00:30 – Geithain
Die LVZ berichtet: „‚Du bist Ausländer, Du musst hier von Geithain weggehen. Die Pizzeria musst Du zumachen, sonst machen wir Dich tot‘ hätten die Männer gesagt, erklärte Khan Amir, der aus Pakistan stammt. Einer habe ein großes Messer in der Hand gehabt. Mit einer Bierflasche sei mehrfach gegen die Scheibe geschlagen worden, sie bekam ein Loch. Durch das sei dann ein Stein geflogen gekommen, der im Innenraum auch Schaden anrichtete, so der Angestellte.“
12.05. – / – Geithain
Neonazis verprügeln einen Alternativen auf dem städtischen Feuerwehrfest.
12.05. – 00:15 – Geithain
Vor der Pizzeria in der Katharinenstraße, deren Mitarbeiter eine Woche zuvor „ausländer“-feindlich bedroht wurden, detoniert kurz nach Mitternacht ein Sprengsatz. Möglicherweise handelt es sich um einen selbstgebastelteten Böller mit enormer Sprengkraft. Verletzt wird niemand, aber das Wohnhaus wird evakuiert. Der Laden war zum Zeitpunkt der Explosion bereits geschlossen. Das Landeskriminalamt und die Sonderkommission Rechtsextremismus nehmen Ermittlungen auf.
12.05. – 01:00 – Limbach-Oberfrohna
In der Nacht vom 11.05 auf den 12.05 ziehen gegen 1 Uhr ungefähr zehn Nazis zur Sachsenstraße 26 und bewerfen das Haus mit Flaschen und Steinen. Die grölende Meute fordert die Hausbewohner auf, sich ihr zu stellen. Bei dem Angriff gehen die Fensterscheibe eines Bewohners durch einen Flaschenwurf zu Bruch. Anzeige wird erstattet.
Der Angriff in Limbach-Oberfrohna reiht sich in die angekündigte „Mai-Offensive“ ein, die bisher schon einen Nasenbruch und mehrere leichtere Verletzungen verzeichnet.
02.06. – 04:00 – Rochlitz
Gegen 04:00 Uhr begeben sich 2 alternative Jugendliche auf den Heimweg von der „Alten Schmiede“ Rochlitz. In Höhe von Sterns Metall und Schrotthandel werden sie von einer Person auf das Gelände eingeladen, um noch ein Bier zu trinken. Auf dem Gelände werden ihnen die Personalausweise abgenommen und abkopiert. Kurz darauf werden sie von einigen der ca. 10 anwesenden Personen als „Zecken“ bezeichnet und herumgeschubst. Dies artet dann soweit aus, dass einer der Betroffenen mit Verdacht auf mehrere Rippenbrüche ins Krankenhaus muss. Fazit: 3 Rippenbrüche, mehrere leichte Blessuren.
03.06. – 00:00 – Rochlitz
Nachdem bereits am Vortag zwei alternative Jugendliche auf dem Heimweg von der „Alten Schmiede“ aufgegriffen und angegriffen wurden, ereignet sich diese Nacht ein ähnlicher Vorfall. Gegen Mitternacht begeben sich wieder zwei alternative Jugendliche auf den Heimweg vom genannten Club. In der Höhe des Schrottplatzes bemerken sie, wie ein Mann mit Kapuze aus dem Vereinsheim des BSC Motor Rochlitz sich in ihre Richtung bewegt. Dieser greift beide anschließend mit Schlägen ins Gesicht an. Eines der Opfer erleidet einen Nasenbeinbruch, das zweite Opfer wird „nur“ leicht verletzt.
Insgesamt zählten wir bis jetzt 22 Straftaten mit vermutlich neonazistischem Hintergrund bis Anfang Juni. Diese Gewaltbereitschaft ist insbesondere in der sächsischen Provinz seit Jahren graue Normalität. Zu oft sieht die Landbevölkerung weg, bagatellisiert die Taten oder schützt die Täter, weil diese aus ihrer Mitte kommen. Jugendliche, die Neonazismus nicht tolerieren, sind fast tagtäglich Beleidigungen und Diffarmierungen ausgesetzt, auch Gewalttaten sind keine Seltenheit. Hinzu kommt eine Justiz, die nicht selten auf dem rechten Auge blind ist. Wir fordern einen offensiven Umgang mit Neonazis und ihrer Ideologie. Gegen das Schweigen der Provinz!
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