Marburg heute in camouflage

Marburger Bundeswehr 19.01.2012 14:31 Themen: Militarismus
AStA fordert Ausladung von Bundeswehr-Redner
Jetzt ist gerade ein Bundeswehrhäscher in der Arbeitsagentur Marburg und versucht für die Bundeswehr "Frischfleisch" zu ködern. Ab 16 Uhr kann man von ihm auch einen Vortrag hören.
 http://www.arbeitsagentur.de/nn_169806/Dienststellen/RD-H/Marburg/AA/A01-Allgemein/Presse/2012/-002-Info-Bundeswehr.html


Heute um 19:15 Uhr wird Dr. Stephan Weber als Leiter der Rechtsabteilung des

Zentrum Innerer Führung der Bundeswehr in Koblenz einen Vortrag über

"Die Durchsetzung des Völkerstrafrechts in der Bundeswehr" halten.

 http://www.uni-marburg.de/icwc/aktuelles/events/ringvorlesungbw


Ein Vortrag des Vorsitzenden der Abteilung, die eine neue

"Taschenkarte" für die Soldaten in die Wege leitete, in dem der

präventive Angriff juristisch legitimiert wird.

 http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,634338,00.html

www.focus.de/politik/weitere-meldungen/afghanistan-neue-taschenkarte-fuer-soldaten_aid_420956.html





Ein Vortrag des Vorsitzenden der Abteilung, die im

Kunduz-Untersuchungsausschuss für die Nicht-Durchsetzung des

VÖlkerstrafrechts, also für die Durchsetzung eines Kriegsverbrechens

gesorgt hat, das kurz nach der Änderung der Taschenkarte vorgefallen

ist.

 http://www.faz.net/themenarchiv/2.978/afghanistan-die-mechanismen-der-kundus-affaere-1595987.html?selectedTab=comments&tabCounter=3&showMarginalSlot=1




Hier die Pressemitteilung des AStA der Uni Marburg:


Der AStA Marburg fordert die Universitätsleitung auf, Dr. Stefan Weber, Leiter der Rechtsabteilung der inneren Führung der Bundeswehr, nicht an der Uni sprechen zu lassen. Es gilt den Einfluss von militärischer Forschung an der Philipps-Universität aufzudecken und ausschließlich zivile Forschung und Lehre zuzulassen. Der AStA lehnt die Bereitstellung von universitärem Raum für Angehörige der Bundeswehr ab.

Pressemitteilung

Dr. Stefan Weber, Leiter der Rechtsabteilung der inneren Führung der Bundeswehr, hält am 19. Januar einen Vortrag zum Thema "Die Durchsetzung des Völkerstrafrechts in der Bundeswehr" im Rahmen der Ringvorlesung „die Praxis des Völkerstrafrechts in Deutschland“. Die Veranstaltung wird organisiert von dem Forschungs- und Dokumentationszentrum für Kriegsverbrecherprozesse in Marburg.

Der AStA Marburg sieht Wissenschaft in der Verantwortung zu friedlicher Forschung und ist im Sinne der Tübinger Zivilklausel-Erklärung gegen militärische Forschung und Lehre. Auch gegen solche, die falsches Vorgehen der Bundeswehr legitimiert. „Wenn Bundeswehrangehörige an der Universität sprechen, kann eine wissenschaftliche Verantwortung für den Frieden nicht gegeben sein“, so der Referent für Hochschulpolitik Jamal Lutz. Der AStA Marburg fordert die Universitätsleitung daher auf Dr. Stefan Weber nicht an der Uni sprechen zu lassen. Weiterhin gelte es den Einfluss von militärischer Forschung an der Philipps-Universität aufzudecken und ausschließlich zivile Forschung und Lehre zuzulassen. Die Bereitstellung von universitärem Raum für Angehörige der Bundeswehr lehne man ab.

Die Bundeswehr tritt immer mehr bewusst im zivilen Raum in Erscheinung. So ist sie standardmäßig auf Jobmessen vertreten und dringt sogar schon in Grundschulen vor. Dort gibt sie sich als normale Arbeitgeberin und gibt einseitige Vorstellungen von Konfliktlösung schon an Kinder weiter. Die Militarisierung der Gesellschaft schreitet so nachhaltig voran. Auch in wissenschaftliche Diskussionen findet die Bundeswehr immer mehr Einfluss und verbreitet dort meist sehr exklusive Ansichten, wie zum Beispiel die Rechtfertigung der Kundus-Affäre.

Stefan Weber ist Leiter der Rechtsabteilung der inneren Führung und war federführend in der Auslegung des Kundus-Bombardements mit 142 zivilen Opfern als Kollateralschaden beteiligt. Wissenschaftliche Neutralität könne hier, laut Meinung des AStA, schwer gegeben sein und gerade das mache ihn ungeeignet für einen Vortrag innerhalb einer wissenschaftlichen Ringvorlesung an der Universität Marburg. „Will die Universität nicht als kriegsbefürwortend in Erscheinung treten, muss ihr normativer Anspruch pazifistisch sein“, so Lutz abschließend.
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Ergänzungen

Kein Bund fürs Leben!

SaZ 19.01.2012 - 19:30
Dass zur Bundeswehr gehen alles andere als sexy ist, ist klar. Ausserdem: Warum man nicht seine Gesundheit für diesen Verein aufs Spiel setzen sollte in „Kein Bund fürs Leben“:
 http://strassenauszucker.blogsport.de/2009/04/21/kein-bund-fuers-leben/