Fotos: Oury-Jalloh das war Mord 2007-2012

Umbruch Bildarchiv 11.01.2012 17:35 Themen: Antirassismus
Nach einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 10.1.12 hat die Polizeiführung jetzt ihr Vorgehen auf der Oury-Jalloh-Demonstration in Dessau gerechtfertigt. Als Begründung gaben sie an, dass es "nach Jahren erstmals wieder Plakate mit dem Slogan ("Oury Jalloh - das war Mord") bei der jährlichen Gedenk-Demo gegeben habe(n), nicht nur Sprechchöre"
Eine glatte Lüge, wie eine Zusammenstellung von Fotos der Gedenkdemos für Oury Jalloh 2007 - 2012 beweist.

Fotos unter:  http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/070112oury_jalloh.html
"Aufgrund des Landgerichts-Urteils sei klar gewesen, dass man eingreifen müsse, als die Transparente am Samstag auftauchten, sagte ein hoher Beamter. Ein Plakat wurde schließlich zu Beginn der Demo beschlagnahmt, ein zweites erst am Schluss, um den Umzug nicht zu gefährden." (siehe: mz-web.de  http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1321007893784&openMenu=1013016724285&calledPageId=1013016724285&listid=1018881578312)

Sowohl die Transparente, auf die es die Polizei am 7.1.2012 in Dessau vor allem abgesehen hatte, als auch Plakate mit dem Slogan werden seit Jahren auf den Gedenkdemos für Oury Jalloh offen gezeigt, wie die Zusammenstellung aus den Jahren 2007 - 2012 beweist. Bemerkungswert ist, dass die Polizei dabei auch gegen ein Transparent eingeschritten ist, das die politische Forderung erhebt: "Klagt an wegen Mord", und gegen ein anderes, dass das Strafgesetzbuch zitiert: "Mörder ist, wer ... aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam ... einen Menschen tötet. (§211 StGB) Wir gedenken Oury Jalloh". Mindestens zwei DemonstrantInnen, die dieses Transparent auf der diesjährigen Oury-Jalloh-Demonstration trugen, wurden nach der Demo im Hauptbahnhof von der Polizei festgenommen und mussten ihre Personalien angeben. Dieser rechtswidrige Einsatz der Polizei, der die Eskalation im Anschluss an die Demo im Hauptbahnhof zur Folge hatte, ist Auslöser für die schweren Verletzungen, die Mouctar Bah und Komi E. zugefügt wurden.

The Voice und andere Flüchtlingsgruppen haben für den 12.1. um 17 Uhr in Frankfurt zu einer Kundgebung aufgerufen. Sie fordern die lückenlose Aufklärung der polizeilichen Maßnahmen an diesem Tag und dass die verantwortlichen Beamten vor Gericht gestellt werden.

Weitere Infos unter:

 http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/
 http://thevoiceforum.org/
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Soli-Kundgebung Bundesweit am 13.01

Wir lassen uns nichts mehr gefallen 11.01.2012 - 21:38
Am Freitag dem 13. Januar 2012 findet in Dessau eine Soli-Kundgebung für die Opfer der Polizeigewalt statt. (15.30 Uhr, am Rathaus-Center, Markt, Friedensglocke)
Wir ruf euch auf diese Soli-Kundgebung zahlreich zu besuchen und zu unterstützen.
Wir wollen diese Dessauer Verhältnisse nicht dulden und diese weiter in die Öffentlichkeit tragen.

Daher bitten wir alle die nicht den Weg nach Dessau auf sich nehmen können in ihren Städten eigene Aktionen zu starten.
Für eine bundesweiten Soli-Aktion am 13.01.2012!
Seid kreativ und werdet aktiv.
Unsere Solidarität gegen ihre Repression!!!

 http://nonazisdessau.blogsport.de/


 http://de.indymedia.org/2012/01/322906.shtml

Umstrittener Spruch seit Jahren zu lesen

---- 11.01.2012 - 22:56
DESSAU/MZ/ASC. Nach dem Einsatz beim Oury-Jalloh-Gedenken in Dessau gerät die Polizei weiter in Erklärungsnot. Entgegen ihrer Darstellung sind Transparente mit der umstrittenen Aufschrift "Oury Jalloh, das war Mord" auch in den zurückliegenden Jahren auf Gedenk-Demonstrationen in Dessau aufgetaucht. Aus Polizeikreisen hatte es am Dienstag geheißen, der fragliche Slogan sei erstmals seit Jahren wieder zu lesen und nicht nur in Sprechchören zu hören gewesen, deshalb habe man eingreifen müssen.

"Das ist eine Schutzbehauptung", sagte Steffen Andersch von der Rechtsextremismus-Beratungsstelle Projekt Gegenpart, "solche Plakate gab es auch in den letzten Jahren". Bestätigt wird diese Aussage durch das Berliner Fotoarchiv Umbruch. Der Fotografen-Verein begleitet die Oury-Jalloh-Demos in Dessau nach eigenen Angaben seit Jahren. Umbruch hat auf seiner Website Bilder von 2007 bis 2012 zusammengestellt, auf denen der Slogan mehrmals zu lesen ist. Der Verein versicherte, alle Motive seien in Dessau aufgenommen.

Unterdessen erreicht der Fall den Landtag: Im Innenausschuss sollen heute Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und Polizeipräsident Kurt Schnieber Rede und Antwort stehen. Der Dessauer Ausländerbeauftragte Harold Ibanez Vaca forderte Stahlknecht auf, "Transparenz zu schaffen, wie es zu diesen Ausschreitungen kommen konnte".


Quelle:  http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1321007894731

Molotow-Cocktail trifft Polizeirevier

Reader 19.01.2012 - 00:57
Nach dem zweiten Angriff auf die Polizei in Sachsen-Anhalt innerhalb weniger Tage hat Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) eine harte Gangart angekündigt. „Das sind Angriffe auf unsere Demokratie und unseren Rechtsstaat“, sagte er.

Unbekannte hatten in der Nacht zum Mittwoch einen Brandanschlag auf das Polizeirevier in Dessau-Roßlau verübt. Am Wochenende hatte am Rande einer Demo in Magdeburg eine Betonplatte auf einen Polizisten nur knapp verfehlt. Solche Zustände werde er nicht tolerieren, sagte der Minister. Auch Beleidigungen von Polizisten werde er nicht zulassen.

In Dessau schleuderten die Täter einen Molotowcocktail gegen eine Seitentür des Polizeireviers. Eine Scheibe wurde zerstört. An eine Mauer des Gebäudes wurde der Schriftzug „Oury Jalloh, das war Mord“ gesprüht.(...)

Weiterlesen:  http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta%2Fpage&atype=ksArtikel&aid=1326867056926

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 2 Kommentare

Warum?

Bullenfroind 13.01.2012 - 08:41
ist dann noch niemand wegen Mordes verurteilt worden?

das war doof!

Arbeitskreis Christy Schwundeck 14.01.2012 - 13:45
weil z.b. auch nach auffassung des zuständigen richters - die entsprechenden zitate darfst du gerne selbst googlen - polizeibeamte es vor gericht mit der wahrheit nicht immer so ganz genau nehmen oder die aussage verweigern.

im falle von amir ageeb, der an einen flugzeug gefesselt erstickte, oder wahlweise auch im mondschein-prozess, wo ein schlägertrupp bereitschaft zwei kollegen von der hamburger kripo auf die intensiv station geprügelt haben, gab es im übrigen durchaus haftstrafen wegen tötungsdelikten.

ausserdem, lieber "bullenfroind", geht es hier nicht um die frage ob "mord" das richtige wort ist, sondern einzig darum, ob man es sagen darf, und vor allem WIE die bullen gegen einen entsprechenden verstoss (falls er denn überhaupt vorliegt) vorgehen darf.

für eine gefährderansprache im vorfeld wegen eines möglichen verstosses gegen eine verfügun der versammlungsbehörde gibt es jedenfalls keine rechtsgrundlage, genausowenig wie für das blockieren der demo route oder gezielten tritten auf am boden liegende personen.