Dresden: Aller guten Dinge sind drei!

addn.me 15.12.2011 00:26 Themen: Antifa Blogwire
Ungeachtet der anhaltenden Repression gegen Nazigegnerinnen und Nazigegner hat das Aktionsbündnis "Dresden Nazifrei" mit den Vorbereitungen für die bundesweite Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch im Februar in Dresden begonnen. Wie in den beiden letzten Jahren auch, ruft das Bündnis dazu auf, mit Massenblockaden in "sitzweite" der geplanten Nazigroßdemonstration am 18. Februar, den Aufmarsch auch im dritten Jahr in Folge zu verhindern. Unterstützt wird der Aufruf wieder von zahlreichen Prominenten aus Kultur, Wissenschaft und Politik. Erneut werden in der sächsischen Landeshauptstadt fast 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den Protesten erwartet. Die Stadt selbst plant nach eigenen Angaben für den gleichen Tag einen Massenkundgebung mit mehreren zehntausend Menschen in Hör- und Sichtweite der Nazidemonstration.
Gestern hat das Bündnis "Dresden Nazifrei" sein Konzept zur Verhinderung des Nazigroßaufmarschs am 18. Februar 2012 vorgestellt. Der Aufruf, der auch in diesem Jahr wieder von zahlreichen Prominenten aus Kultur, Wissenschaft und Politik unterschrieben wurde, richtet sich erneut gegen einen geplanten Aufmarsch mehrerer tausend Nazis welcher wie in den vergangenen beiden Jahren auch, mit Massenblockaden verhindert werden soll. Die Nazis versuchen in Dresden schon seit mehr als zehn Jahren, an das Gedenken und damit den Mythos der "unschuldigen Stadt" anzuknüpfen, so das Bündnis in seinem Aufruf und führt aus, dass der Aufmarsch erst "durch Ignorieren und Wegschauen seitens der Stadtverwaltung und eine mangelnde Entschlossenheit großer Teile der Dresdner Zivilgesellschaft" zu einem der größten Naziaufmärsche in Europa werden konnte. Auch für nächstes Jahr haben Nazis sowohl am 13. als auch am 18. Februar eigene Veranstaltungen in der Innenstadt angemeldet.

Das Bündnis plant, am 13. Februar einen "Täterspuren"-Mahngang durchzuführen, um an die nationalsozialistische Vergangenheit der Stadt zu erinnern, aber auch um sich damit gegen "jede Form von Geschichtsrevisionismus" zur Wehr zu setzen, indem Nazis keine Möglichkeit gegeben werden soll, Teile der "deutschen Geschichte zu verklären und die NS-Verbrechen zu verherrlichen". In diesem Jahr war der Mahngang kurzfristig durch die Gerichte zugunsten eines Naziaufmarsches am 13. Februar auf der Altstadtseite verboten worden. Der 18. Februar soll dann im nächsten Jahr wieder ganz im Zeichen der Blockaden stehen. Ein breites Bündnis aus aus Antifagruppen, lokalen Initiativen und Aktionsgruppen, Gewerkschaften, Parteien und Jugendverbänden, religiösen Gruppen sowie zahlreichen weiteren Organisationen und Einzelpersonen soll deutlich machen, dass Blockaden legitimes Mittel zivilen Ungehorsams bleiben werden. Ihre Kritik richtet sich aber auch gegen die womöglich rechtswidrigen Funkzellenabfragen, politisch motivierte Strafverfahren und Immunitätsaufhebungen, die zum Ziel haben, die Proteste gegen den Aufmarsch zu spalten.

Dazu soll es ähnlich wie im November in den kommenden Wochen weitere Termine für Blockadetrainings geben, um dort ein möglichst eskalationsfreies Verhalten bei Sitzblockaden zu üben. Dabei soll es nach Aussage eines Bündnissprechers jedoch nicht darum gehen, die Auseinandersetzung mit der Polizei zu suchen, sondern den Naziaufmarsch zu blockieren. Außerdem hat das Bündnis pünktlich zum Kampagnenstart seine Internetseite überarbeitet und wird in den kommenden Wochen damit beginnen, die Plakate und Aufrufe zu versenden. Sie begrüßten die Ergebnisse der "Arbeitsgruppe 13. Februar", das Gedenken auf dem Heidefriedhof zu kippen und sich für eine "Vielfalt der Protestformen" einzusetzen. Die Arbeitsgruppe hatte die Bevölkerung dazu aufgerufen, bis 11. Dezember ein Motto für den 18. Februar 2012 zu finden. Nun soll eine Jury aus den rund 50 eingegangenen Vorschlägen einen Leitspruch für die parteiübergreifende Kundgebung in Hör- und Sichtweite des Naziaufmarsches finden.
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Ergänzungen

AG 13. Februar gibt Motto bekannt

HinzundKunz 15.12.2011 - 21:12
AG 13. Februar gibt Motto für 2012 bekannt: „Mit Mut, Respekt und Toleranz – Dresden bekennt Farbe“

 http://www.dnn-online.de/web/dnn/politik/detail/-/specific/AG-13-Februar-gibt-Motto-bekannt-Mit-Mut-Respekt-und-Toleranz-Dresden-bekennt-Farbe-577690205

Leider hat man in Dresden das Gefühl, das die Nazigegner bzw. Kritiker des Opfer-Trauer-Kultes vom übermäßigen Teil der Dresdner als die eigentlich störende Gruppe empfunden wird und die Politik halbherzig reagiert weil sie sich, aufgrund weltweiter medialer Aufmerksamkeit, um den "guten Ruf" sorgt und nur deshalb den Anschein von Gegenaktivität erwecken möchte! Noch vor 4 Jahren hat es kaum einen interessiert, wie viel tausend Faschos hier durch die Straßen ziehen! Seit aber die BBC Kamerateams nach Dresden schickt, tut man sehr eifrig! Mit dem verlogenen Getue wollen sie den Anschein einer weltoffenen Stadt zur Schau tragen, wohl wissend das da die Kluft zwischen Darstellung und Wirklichkeit sehr weit auseinanderliegen! Die Ausnahme im Reigen der Neoantifaschisten bildet wie so oft die FDP, welche noch immer von "Berufsdemonstranten" "Krawalltouristen" "Linksextremisten" oder einem "Linken Terrormob" fantasiert, der über eine trauernde hilflose Stadt herfallen will und deshalb erst das friedliche Miteinander beim "Gedenken" gestört sieht!!!
Hierfür ist die Ausdrucksweise eines Herrn Lohmeyer (Johannes Lohmeyer, Dresdner FDP-Chef und Hotelbesitzer!) gegenüber denen, die er für jugendliche "Unruhestifter" "Autonome" o. "Zecken" hält und die sich auch noch (sehr zu seinem Leidwesen) gegenüber seines Hotels eingerichtet haben, exemplarisch! (So weit zur neoliberalen Sicht der FDP!)

Ich würde sogar behaupten das 40-60% der Dresdner mit Antifaschismus und alternativer linker bzw. autonomer Subkultur nichts zu tun haben wollen und diese als Spinner Kommunisten oder einfach als Zecken diffamieren, die nur auf Krawalle & Randale aus sind oder ihnen das Haus plündern bzw. es niederbrennen wollen!
(Und, das hätte ich fast vergessen, natürlich "hm Babba sein Liebling", also die Familienkutsche, abfackeln!)
Je weiter man in Richtung der Randgebiete kommt, im Besonderen die südlichen Randgebiete, umso krasser werden derartige Aussagen!
Also, wen wollen die hier verarschen mit diesem Motto?
Mir wird bei einer derartigen Heuchelei kotzübel! Trotz alle dem, werden WIR auch im Februar 2012 die Straßen für uns gewinnen und wenn es sein muss sie auch erobern!
­Komme was da wolle, SO ODER SO, auch 2012 wird es keine Nazidemo in DD geben!
Deshalb würde ich den Slogan von 2011 "NICHT EIN, BRING ZWEI" ändern in "NICHT ZWEI, BRINGT DREI" FREUNDE mit, um den Nazis auch 2012 den Weg zu zustellen, mit jedem & allem, was gerade verfügbar ist!!
WIR sehen UNS, am 13./18.02.2012 hoffentlich zahlreich, in Dresden!
NO PASARAN!

Erwin Pelzig zur Telefonüberwachung in DD

HinzundKunz 16.12.2011 - 00:52
Erwin Pelzig zur Telefonüberwachung und dem sächsischen Demokratieverständnis.

 http://www.youtube.com/watch?v=2s0ie7lUnmQ

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Kack-NAZIS — Waren IMMER

dresden — hugo

@mods — zrt

Endlich Mobi? — HinzundKunz