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Generalstreik Griechenland

Ralf Dreis 24.10.2011 15:08
Heike Schrader luegt in ihrem Artikel in der jungen welt zum Generalstreik in Griechenland.
Heike Schrader lügt!
Betrifft den Artikel „Mörderischer Angriff“ in der Tageszeitung junge welt vom 21. Okt. 2011. In
der fett gedruckten Unterüberschrift behauptet die junge welt „Hintergründe zu den gewaltsamen
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten“ in Athen liefern zu wollen. Der folgende Artikel
strotzt dann jedoch nur so vor Auslassungen, Verdrehungen, Halbwahrheiten und Parteipropaganda
der KKE. Da Heike Schrader seit Jahren in Athen lebt dürfte ihr all das bekannt sein. Der Artikel
kann deshalb nur als wissentliches Lügenkonstrukt bezeichnet werden.
Zu den Auseinandersetzungen war es am 2. Tag des 48stündigen Generalstreiks zwischen einem
Block von AnarchistInnen, Linksradikalen und nicht eingebundenen Jugendlichen einerseits und
Ordnern der stalinistischen KKE, ihrer Jungendorganisation und der von der KKE dominierten
Gewerkschaftsfront Pame gekommen. Das 53-jährige Pame-Mitglied Dimítris Kotzarídis erlitt nach
Tränengas- und Blendschockgranatenbeschuss durch die MAT-Sondereinheiten der Polizei einen
Herz- und Atemstillstand und verstarb noch vor Ort. Ärzte, die vergeblich versuchten ihn
wiederzubeleben, führen seinen Tod auf das Einatmen großer Mengen von Tränengas zurück. Nach
Aussagen eines ihn begleitenden Bekannten, war er nicht an den Auseinandersetzungen beteiligt
und „fiel direkt nachdem eine Tränengasgranate vor seinen Füßen explodierte, plötzlich um.“
Anstatt diesen erneuten Polizeimord anzuklagen, sprach die KKE-Vorsitzende Aléka Paparíga die
Polizeikräfte noch am 20. Okt. auf einer Pressekonferenz von jeder Schuld frei. Dass Schrader im
Artikel nicht einmal die Todesumstände erwähnt spricht Bände. Bei ihr liest sich das
folgendermaßen: „Als »organisierten mörderischen Angriff von Befehle ausführenden
Provokateuren« bezeichnete die Kommunistische Partei Griechenlands, KKE, den Angriff auf ihre
Gewerkschaftsfront PAME am Donnerstag. Dabei hatten mehrere hundert Vermummte den
Demonstrationsblock der PAME vor dem griechischen Parlament mit Steinen, Rauchgeschossen
und sogar Brandbomben angegriffen. Bei den Auseinandersetzungen wurden mehr als 40 Menschen
verletzt, der PAME-Gewerkschafter Dimitris Kotzaridis erlitt einen tödlichen Herzinfarkt.“
An dem Satz ist einzig das Zitat der KKE richtig zitiert! Und das die griechischen Stalinisten all
diejenigen, die nicht ihren eigenen Befehlen gehorchen als „Befehle ausführende Provokateure“
bezeichnet ist bekannt. So waren, angefangen von den aufständischen BesetzerInnen des
Polytechnikums 1973, von denen einige ihren Kampf gegen die Militärdiktatur mit dem Tod
bezahlten, bis zu den Beteiligten des sozialen Aufstands im Dezember 2008, als nach der
Ermordung von Aléxandros Grigorópoulos tagelang griechische Innenstädte brannten, laut KKE
immer nur „Provokateure“ am Werk.
Des weiteren wurde am 20. Okt. 2011 kein „Demonstrationsblock der Pame“ angegriffen, sondern
die mit Helmen, Knüppeln und Vierkanthölzern bewaffnete Schutztruppe der Pame, die über viele
Stunden das Parlamentsgebäude vor anderen DemonstrantInnen geschützt hatte. Dieser Schutz,
wohlgemerkt des Gebäudes in dem in diesen Stunden die weitere Ausplünderung des Landes
beschlossen wurde, geschah mit körperlichen Zwangsdurchsuchungen, Taschen-, und teilweise
Personalienkontrollen „verdächtiger“ DemonstrantInnen und sollte bis zum Ende der
Abstimmungsprozedur aufrecht gehalten werden. Die so freiwerdenden Polizeikräfte tranken in
dieser Zeit Café, bzw. verteilten sich strategisch in den umliegenden Straßenzügen. Schon am Tag
zuvor, dem ersten Tag des Generalstreiks, hatte die KKE über vier Stunden die komplette Straße vor
dem Parlament für andere Demonstrierende dicht gemacht. Nur um Haaresbreite konnte dabei eine
Straßenschlacht zwischen der seit zwei Wochen streikenden Müllarbeitergewerkschaft und der KKE
vermieden werden. Nicht umsonst zeigten sich die ParlamentarierInnen beeindruckt vom „gut
organisierten Schutzschild der KKE für die parlamentarische Demokratie“. Bei früheren
Generalstreiks hatten zum Teil zehntausende Demonstrierende versucht das Parlament zu stürmen,
was zu heftigen Straßenschlachten mit den Polizeikräften und vielen Unannehmlichkeiten für die
„Volksvertreter“ geführt hatte. Anarchistische und linksradikale Gruppen hatten auch jetzt im
Vorfeld erklärt, dass nur die Erstürmung und Besetzung des Parlaments neue Sparbeschlüsse
verhindern könne.
Die „mehrere hundert Vermummte“, waren dann auch mehrere tausend Menschen, die genug vom
unterdrückerischen Tun der KKE haben. Sie prügelten sich in der Folge im übrigen mit den nicht
minder behelmten und vermummten „roten Bullen“ der Partei und die „mehr als vierzig Verletzten“
dürften zu einem nicht geringen Teil die von den KKE-Ordnern „verhafteten Provokateure“ sein,
die zuerst übel zusammengeschlagen und dann den echten Bullen übergeben wurden.
„Doch der brutale Angriff auf Griechenlands Kommunisten kommt nicht aus heiterem Himmel:“
Da hat Schrader tatsächlich recht - allerdings schreibt sie nichts dazu in ihrem Artikel. War es im
letzten Jahrzehnt relativ ruhig was körperliche Auseinandersetzungen in der griechischen Linken
betrifft, so liegt dies vor allem daran, dass die KKE seit bestimmt 15 Jahren nur noch getrennt von
allen anderen demonstrierte und somit keine direkte Gefahr mehr für die körperliche Unversehrtheit
all derer darstellte, die sich ihr nicht unterordneten. Einzig aus diesem Grund kam es in letzter Zeit
nicht zu den in den 70er, 80er und 90er Jahren regelmäßig stattfindenden brutalen Prügeleinsätzen
der KKE-Schläger, die oftmals in Zusammenarbeit mit den MAT-Sondereinsatzbullen auf
Demoblöcke von Linksradikalen, Autonomen, AnarchistInnen, und „Wilder Jugend“ im Rahmen
der Gedenkdemonstrationen zum 17. November losgingen. (u.a. 1979, 1995, 1998, 1999).
Insofern ist das ständige Geheule der KKE über „bezahlte, vermummte Provokateure“ oder
„Anarcho-Faschisten“, die zum Schaden der Partei mit dem Staat zusammenarbeiten, mehr als
scheinheilig. Die einzige organisatorische (linke?) Macht, die in Griechenland ständig mit allen
Mitteln konkurrierende Strukturen - und hierbei vor allem so genannte oder tatsächliche
Linksabweichler, Trotzkisten, Anarchisten - bekämpft, ist die KKE. Dass sie dabei wann immer es
ihr nötig erscheint mit dem Staatsapparat zusammenarbeitet versteht sich von selbst.
Momentan versucht die KKE den Mehrwert der Demonstrationen und der Auseinandersetzungen
für sich zu verbuchen:
- Anerkennung vom System für den Schutz desselben eingeheimst,
- gleichzeitig „kämpferisch“ mit Helm und Knüppel dagegen in die Schlacht gezogen - und
außerdem noch „Opfer staatlich gelenkter Provokateure“.
Da kommt ein Toter gerade recht - nur schade, dass ihn kein Stein von „Vermummten“ erschlagen
hat.
Beim Generalstreik vom 19./20. Oktober haben hunderttausende Menschen die KKE in Aktion
erlebt (frei nach dem Motto „wer nicht für mich ist, ist der Feind“ wurden auch AktivistInnen der
„bezahlt wird nicht“-Kampagne von den KP-Schlägern verprügelt) und konnten sich erneut ein
Urteil bilden. Die kommenden Mobilisierungen werden zeigen welchen Schluss sie daraus gezogen
haben. Da Massenmedien, PolitikerInnen aller Parteien, staatstragende Gewerkschaften und die
KKE an diesem Punkt eine propagandistische Einheitsfront bilden, kommt es - wie immer - aufs
eigene Denken an.
Ralf Dreis, Vólos Griechenland
Ralf Dreis schreibt seit ca. 20 Jahren für die linke und anarchistische Presse aus und über
Griechenland. u.a. in junge welt, Jungle World, analyse und kritik, Direkte Aktion,
Graswurzelrevolution. Er ist außerdem Übersetzer der griechischen Schriftstellerin Lily Zográfou,
deren Bücher bei Edition AV erscheinen.
zur Ansicht folgt der Artikel von Heike Schrader, junge welt
Mörderischer Angriff
Griechenland: Zu den Hintergründen der gewaltsamen
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten gegen die Kürzungspolitik
der Regierung
Als »organisierten mörderischen Angriff von Befehle ausführenden Provokateuren« bezeichnete die
Kommunistische Partei Griechenlands, KKE, den Angriff auf ihre Gewerkschaftsfront PAME am
Donnerstag. Dabei hatten mehrere hundert Vermummte den Demonstrationsblock der PAME vor
dem griechischen Parlament mit Steinen, Rauchgeschossen und sogar Brandbomben angegriffen.
Bei den Auseinandersetzungen wurden mehr als 40 Menschen verletzt, der PAME-Gewerkschafter
Dimitris Kotzaridis erlitt einen tödlichen Herzinfarkt. Im Internetportal Indymedia dagegen wurde
die Attacke auf die Gewerkschafter als anarchistischer »Angriff auf die Schergen der KKE, die die
Rolle der Polizei übernommen haben« bejubelt. In- und ausländische Medien sprachen von einem
Übergriff Vermummter auf friedliche Demonstranten, die Hintergründe vermochte niemand zu
erklären. Doch der brutale Angriff auf Griechenlands Kommunisten kommt nicht aus heiterem
Himmel:
Für die einen war es ein hoffnungsvolles Zeichen für eine Wendung hin zur gemeinsamen Aktion,
für die anderen die endgültige Demaskierung der KKE als Steigbügelhalter der Herrschenden. In
der Vergangenheit hatten KKE und ihre Gewerkschaftsfront PAME stets im Alleingang agiert, bei
Generalstreiks separate Kundgebungen organisiert und dafür gesorgt, daß die eigenen Anhänger
den Syntagma-Platz im Herzen Athens bei Eintreffen der Demonstrationen von
Gewerkschaftsdachverbänden, außerparlamentarischen Linken und anarchistischem Spektrum
schon wieder verlassen hatten. Bereits beim letzten zweitägigen Generalstreik Ende Juni aber
organisierte die PAME zwar ihre getrennte Kundgebung, zeigte aber anschließend zusammen mit
allen anderen am Syntagma-Platz Präsenz. Dies wiederholte sich beim Generalstreik vergangenen
Mittwoch und Donnerstag. An beiden Tagen besetzte die PAME mit Zehntausenden Anhängern den
gesamten Boulevard oberhalb des Platzes direkt vor dem Parlament, ihren Demonstrationsblock
dabei wie immer durch eine dichte Kette mit Helmen und Knüppeln bewaffneter Mitglieder
abschirmend. Insbesondere wurde den anderen Demonstrantengruppen der Zugang zum
provokanten Absperrzaun der Polizei am Parlament verwehrt, ein Ort, an dem es in der
Vergangenheit regelmäßig zu Straßenschlachten zwischen militanten Demonstranten und der
Staatsmacht gekommen war. Mit dem Resultat, daß Zehntausende friedlicher Protestteilnehmer
entweder fluchtartig den Platz verlassen mußten oder im Tränengasnebel versanken. Es ist sicher
kein Zufall, daß dieses für griechische Massendemonstrationen mittlerweile gewohnte Szenario am
Mittwoch erst kurz nach Abzug der PAME am Nachmittag einsetzte.
Für den Donnerstag hatte die PAME ihre Anhänger zu einer symbolischen Umzingelung des
Parlaments mobilisiert, dabei aber klargestellt, daß man den Abgeordneten nicht den Zutritt zum
Haus verwehren werde. Andere Demonstranten warfen der PAME daraufhin vor, der PASOK so erst
die bequeme Zustimmung zum eigentlich bekämpften Gesetz zu ermöglichen. Stimmen aus Kreisen
der Anarchisten und der radikalen Linken sprachen sogar davon, daß KKE und PAME damit den
Polizeischutz des Parlaments übernommen hätten. Einen eigenen Plan zu dessen Blockade hatte
indes niemand vorgestellt, Gewerkschaftsdachverbände und außerparlamentarische Linke hatten
lediglich zu einer Demonstration vor dem Parlament aufgerufen.
Die der PAME angedichtete Rolle des bürgerlichen Schutzpolizisten dürfte denn auch der Vorwand
für den mörderischen Angriff auf die Gewerkschafter gewesen sein. Inwieweit dabei bezahlte
Polizeispitzel ihre Hand im Spiel hatten, wird wohl kaum aufgedeckt werden. Das griechische
anarchistische Spektrum steht in klarer politischer Feindschaft zur von der KKE vertretenen
Ideologie des organisierten Klassenkampfes, des demokratischen Zentralismus, der Rolle der
Partei und vielem mehr. Tätliche Angriffe auf Parteistrukturen oder Demonstrationsblocks der KKE
hat es auch in der Vergangenheit bereits gegeben, mehrheitlich wird die Auseinandersetzung
allerdings politisch geführt. In der Linken und bei den Gewerkschaften wurde der Angriff einhellig
verurteilt.
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Ergänzungen

Bitte um Quellenangabe

copy&paste 24.10.2011 - 15:43
Eine Quellenangabe wäre doch angebracht, wenn der Artikel hier schon unter Ralf Dreis Namen gepostet wurde. Finde dazu nichts im Internet.

Mal wieder anarchistische Opfermythen ...

Mogli 24.10.2011 - 17:39
Widerlich, wie hier Anarchisten den Tod eines Genossen sowie die "Wir zahlen nicht"-Bewegung (Den Plirono) instrumentalisieren.

Den Plirono hat sich übrigens von den Anarchisten klar distanziert und deren sinnlose Gewalt verurteilt. - Scheint die Anarcho-Szene hierzulande aber offenbar nicht zu jucken. Schließlich kann ja mal wieder dem Feindbild des bösen "Stalinisten" und sich selber als Opfer gefrönt werden.
Eine Reflexion, ob es gerechtfertigt ist, Genossen mit Brandflaschen und Steinen zu bewerfen, nur weil die keinen Bock auf sinnlose und kontraporduktive Randale hatten, scheint die anarchistische Szene ja nicht hinzubekommen.

"Anarchismus ist", da hatte Lenin wohl ganz recht, "ist ein Produkt der Verzweiflung. Die Mentalität des aus dem Gleise geworfenen Intellektuellen oder des Lumpenproletariers, aber nicht des Proletariers. [...] - Keinerlei Doktrin oder revolutionäre Lehre, keine Theorie. - Zersplitterung der Arbeiterbewegung. - Völliges Fiasko bei Versuchen der revolutionären Bewegung (Proudhonismus 1871, Bakunismus 1873). - Unterwerfung der Arbeiterklasse unter die bürgerliche Politik, verhüllt als Negierung der Politik."
Lenin: Anarchismus und Sozialismus, 1901 (LW 5, 334-336)

Dank an die PAME-Ordner

Rotes Banner 24.10.2011 - 18:32
Dreis, der FAU Mitglied ist, schreibt:

"Des weiteren wurde am 20. Okt. 2011 kein „Demonstrationsblock der Pame“ angegriffen, sondern
die mit Helmen, Knüppeln und Vierkanthölzern bewaffnete Schutztruppe der Pame, die über viele
Stunden das Parlamentsgebäude vor anderen DemonstrantInnen geschützt hatte."

Der erste Teil dessen, was Dreis schreibt ist mißverständlich, der zweite infam (wenn er nicht einfach dumm ist).

Die PAME hat jedes Recht ihre Demonstration in geeigneter Weise zu schützen, dies gilt auch für die KKE. Dass dies Dank des Einsatzes von mit Knüppeln bewaffnen und durch Helme etwas geschützten Ordnern tatsächlich auch weitgehend gelungen ist, also dass die PAME weitgehend das machen konnte, was sie wollte, ist sehr erfreulich. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn es den anarcho-faschistischen Provokateuren (die nicht identisch sind mit Anarchisten a la Kropotkin und anderen) tatsächlich gelungen wäre, in die Masse der unbewaffneten PAME-Demonstranten einzudringen. Insofern: Dank an die mutige und entschlossene PAME-"Schutztruppe". Arbeiter und Arbeiterinnen brauchen davon mehr, nicht weniger, wenn sie nicht weiter Occupy-Wall Street spielen oder sich in lächerlichem und von Mal zu Mal widerlicherem Ritual des Werfens von Benzinflaschen - diesmal sogar auf die PAME-Demonstranten - sich ergehen und wenn sie nicht am Ende immer heulen wollen.

Die PAME heult übrigens nicht, dem Genossen Dimitris Kotzaridis wurde in angemessener Weise gedacht, in Hunderten von Betrieben klärt die PAME über die Ereignisse vor dem Parlament auf - die Sympathien für die anarcho-faschistischen Provokateure (die auch für den Tod der Bankangestellten verantwortlich sind, ein Ereignis, dass vom griechischen Staat bestellt und von den "Anarchisten" zum richtigen Zeitpunkt geliefert wurde) werden weiter zurückgehen. Gut so.

Die PAME ist, wie die KKE, entschiedener Gegner der "Sparmaßnahmen" und des Kapitalismus - zahllose Streiks und parlamentarische und außerparlamentarische Aktionen unter relativ großer Beteiligung beweisen das. Die PAME schützt nicht "das Parlamentsgebäude", wie auch das Gebäude genauso wenig der Feind ist, wie die Bullen (beides werden die Anarcho-Faschisten niemals begreifen).

Gegner der PAME sind dementsprechend auch nicht Mülltonnen und Weihnachtsbäume (die so schön brennen), es sind nicht die Bankangestellten (die auch gut brennen), es sind nicht die Bullen (brennen auch), sondern der griechische kapitalistische Staat, die NATO und die EU. Es sind also Feinde zu bekämpfen, die sich nicht mit Mollies und Steinen bekämpfen lassen.

 http://inter.kke.gr/News/news2011/2011-10-21-murderous-attack-info


Marfin Bank News

Rotes Banner 24.10.2011 - 19:38
Die 4 Toten in der Marfinbank wurden von niemanden gerechtfertigt, stattdessen lähmen sie die Bewegung bis heute. Die Stadtguerilla der "Feuerzellen", deren "Umfeld" dafür vom Staat später als Mutmaßliche dargestellt wurde, hatte in einem Kommunique direkt danach diese Angriffe als antisozial verdammt und darauf hin gewiesen, daß zuvor die Buchhandlung direkt gegenüber der Bank und ein weiterer Laden in der gleichen Art attackiert wurden. Kurz vor einem Großaktionstag Anfang Mai diesen Jahres wurden von der Polizei Überwachungsvideos veröffentlicht, die die angeblichen Täter zeigen sollen. Daraufhin wurden Hausdurchsuchungen durchgeführt und zwar im oben benannten "Umfeld". Danach sind offensichtlich zuviele Sachen passiert und/oder die Sache verlief im Sande, bzw. die Beweise reichten nicht für weitere Verfahren und Haftbefehle. Die Polizei liess verlauten, sie wären sich sicher, wer es war, könnten es aber nicht beweisen, weil Handschuhe getragen wurden.
Genauso wie damals wurden am Donnerstag den 20.10.2011 erneut Bankangestellte von ihren Chefs eingesperrt und zwar direkt am Syntagma

 http://www.grreporter.info/en/police_investigation_found_five_fireraising_anarchists_year_after_tragedy_marfin_bank/4449
 http://www.occupiedlondon.org/blog/2011/04/29/561-police-raid-houses-in-exarcheia-and-kypseli-in-athens-detain-three-in-relation-to-the-marfin-bank-deaths/

Angriff oder Verteidigung?

xxx 24.10.2011 - 20:37
Hier kann man sehen wer wen angreift und wer sich immer wieder zurückzieht. Wer schmeißt Steine und Mollis?

Mehr zu der Lügnerin Heike Schrader...

Skase,Heike! 25.10.2011 - 00:44
Heike Schrader war auch diejenige, welche im Anschluss an die tragischen Umstände und die Toten rund um die Marfin-Bank eine Stellungnahme des Katalipsi (besetztes Haus) Skaramagga zu den Vorfällen übersetzte. So weit so gut, die Übersetzung war ebenso wie die Stellungnahme ansich einigermaßen brauchbar. Es wurde darin das Mitgefühl mit den Betroffenen ausgedrückt, aber darüberhinaus den Verhältnissen, der Polizei und besonders den Bank-Chefs eine Mitschuld zugesprochen (keine Arbeitsschutzmaßnahmen, Streikverbot, Einschluss etc.).
Der Skandal bei diesem Artikel bestand jedoch darin, dass die Überschrift lautete:

"Die Mörder [!!!] "betrauern" ihre Opfer"

Check:  https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/2010/05-07/015.php
Dies ist nicht nur unwahr und respektlos, sondern vielmehr verleumderisch und schlichtweg dumm.
Das beschriebene Kollektiv hat in Athen eher einen "Hippie-Ruf", sprich, dort sammeln sich die eher wenig bis garnicht gewaltsam Kämpfenden.
Bleibt die Frage, ob dieser Schwachsinn gefährlicher Unwissenheit oder ideologischem Kalkül entstammt.
Sollte tatsächlich letzteres der Fall sein (und davon ist spätestens nach diesem Artikel auszugehen), sollte ernsthaft überlegt werden, wie man dieser Lügnerin das Maul stopfen kann (nein, ich rede hier nicht von Mord!)....
Auf jeden Fall arbeitet Heike Schrader jenseits aller wissenschaftlichen und journalistischen Standarts und sollte allein schon deswegen nicht mehr irgendwo Artikel veröffentlichen dürfen!
Und die junge Welt gehört sowieso boykottiert...

Gegen die Lügen der Herrschenden und der (herrschen wollenden) autoritären Sozialisten!

KKE zu Angriff auf die PAME

noName 25.10.2011 - 04:07
Artikel der Abteilung Internationale Beziehungen des ZK der KKE zu der Berichterstattung internationaler Medien über den mörderischen Angriff auf die PAME-Großkundgebung

Die Volks- und Arbeiterbewegung hat die Kraft, den provokatorischen Mechanismen des bürgerlichen Systems entgegenzutreten.

Der mörderische Angriff von anarchistisch-faschistischen Gruppen auf die überwältigende Kundgebung der klassenbewussten Gewerkschaften, die sich in der PAME zusammengeschlossen haben, gegen die neuen volksfeindlichen Maßnahmen der Regierung, ist um die ganze Welt gegangen. Dennoch gab es viele Versuche der bürgerlichen Massenmedien, die Fakten zu verdrehen.
 http://de.kke.gr/news/news2011/2011-10-21-murderous-attack-info/

Draus lernen

kritische masse 25.10.2011 - 11:23
Am zweiten Tag des Generalstreiks in Griechenland letzte Woche kam es zu heftigen Konfrontationen zwischen den PAME-Gewerkschaftern und Vermummten, die in den bürgerlichen und in ultralinken Medien als Schwarzer Block, Autonome und dergleichen bezeichnet und als "besonders radikal links" verkauft werden. Vermutlich sympathisieren Menschen in Deutschland, die sich der "autonomen Szene" zuordnen mit diesen Gruppen in Griechenland. Soweit sie es tun, sind sie schlecht beraten. Was da passiert, hat mit "links" nichts zu tun, auch wenn sich radikalisierte Jugendliche dazu missbrauchen lassen, diesen Kräften nachzulaufen. Soweit es sich bei den griechischen Autonomen um ehrliche Leute handelt, machen sie einen Fehler, wenn sie sich gegen die kommunistischen Gewerkschafter hetzen lassen.



Diese Gruppen sind durchsetzt mit Polizeispitzeln, Geheimdienstleuten, bezahlten Schlägern aus dem Lumpenproletariat, dem Rotlicht-Milieu und privaten "Sicherheitsdiensten". Sie repräsentieren nicht eine "andere Linke" oder den "entschiedensten Teil der Linken". Die Schaufenster kleiner Läden einzuschlagen und deren Inhaber damit auf die Seite der Reaktion, von "Sicherheit und Recht und Ordnung" zu treiben, ist nicht revolutionär. Brände zu legen (bei denen in Griechenland schon drei Menschen umgekommen sind), ist nicht revolutionär. Wenn ein paarhundert Leute so tun, als könnten sie die noch gut funktionierende bis an die Zähne bewaffnete Staatsmacht physisch herausfordern, ist das nicht revolutionär, sondern bestenfalls bescheuert. Das sind objektiv Provokationen, die nur zu Niederlagen, Verschärfung der Repression und Material zu deren Begründung, der Entmutigung der Volksmassen führen können.Es gab letzte Woche keinerlei Bedingungen, das bürgerliche Parlament zum Teufel zu jagen, aber der Versuch wäre ein guter massenwirksamer Vorwand gewesen, die Panzer anrollen zu lassen.



In Griechenland gärt es, Massen von Menschen haben angefangen, sich in den Wohnvierteln und Betrieben zu organisieren, zu streiken und auf die Strasse zu gehen. Die Stimmung ist erbittert. Viele Menschen sind verzweifelt, weil sie nicht mehr wissen, wie die die Miete bezahlen, die Kredite abzahlen und ausreichend Essen einkaufen sollen. Aber die kommunistiche Partei als die weitaus einflussreichste linke Kraft erhielt bei den letzten Wahlen um die 10 % Stimmen, und die Linke insgesamt, die zumindest verbal "systemkritisch" ist, hat nur eine - wenn auch starke und wachsende - Minderheit hinter sich. Die sozialdemokratische PASOK und die Rechtsparteien haben immer noch grossen Anhang in der Bevölkerung, weniger, weil sie noch irgendjemanden "überzeugen" würden, sondern weil sie die Angst vor Veränderung, das Zaudern, das Festhalten an illusionären Auswegen repräsentieren.



Die Kommunisten und die von ihnen beeinflussten Massenorganisationen tun alles, um das zu ändern, und sie sind dabei erfolgreich. Aber noch sind die Bedingungen für einen "Bruch mit dem System", für eine Revolution nicht gegeben. Wut und Verzweiflung genügen nicht. Eine Revolution kann nur dann erfolgreich sein, einen Machtkampf können die "kleinen Leute" nur dann für sich entscheiden, wenn sie in ihrer Masse fest entschlossen sind, die Machtfrage zu stellen und nötigenfalls mit ihrem Leben dafür einzustehen, und wenn sie eine einigermassen durchdachte Vorstellung davon haben, wie es "danach" weitergehen soll. Billiger ist das nicht zu haben.



So weit ist es in Griechenland nicht, auch wenn es in den Köpfen mächtig gärt und Massen von Menschen politisch nach links gehen. Wenn in diesem Moment Kräfte, deren ehrliche Teile sich für besonders radikal halten, so tun, als könnten sie - selbst nur wenige Tausend Menschen zählend - "Revolution machen" spielen sie Revolutionstheater. Mit blindwütigen Aktionen, die die noch Unentschiedenen und Schwankenden nur abschrecken können, zeigen sie selbst ihre politische Unreife und die Unfähigkeit, dem angemassten Avantgarde-Anspruch gerecht zu werden.



Was diese Gruppen jetzt in Griechenland aufführen, ist nicht Ungewöhnliches. Praktisch jede wirkliche Massenbeweguing in der Geschichte der Arbeiterbewegung ist von solchen "Erscheinungen" begleitet. In ihnen mischen sich stets kleinbürgerliches Maulheldentum mit den Versuchen der Herrschenden, solche Bewegungen zu spalten, Fronten innerhalb der veränderungswilligen Kräfte aufzubauen, um von sich selber abzulenken, sinnlose, weil nicht gewinnbare, Kämpfe zu inszenieren, den Massen beizubringen, dass sie unfähig sind, wirkliche Veränderungen durchzusetzen oder gar die Macht zu ergreifen. Stets richtet sich der Hauptstoss dieser Kräfte gegen den Kern solcher Massenbewegungen, also in der Regel gegen die Kommunisten. Wenn heute in Griechenland Menschen, die sich als Anarchisten oder Anhänger Trotzkis verstehen, ihre physischen Attacken und ihre Hetze gegen die KKE, PAME und die kommunistisch beeinflussten Massenorganisationen richten, ist das ganz der "übliche Verlauf". Mit Revolution hat das nichts zu tun, aber viel mit Provokation. Und in den eigenen Reihen die Polizeispitzel, Zuhälter, Faschisten und "SIcherheitsdienst"-Leute zu dulden, während man gleichzeitig die Kommunisten beschuldigt, in Wirklichkeit eine "Ordnungsmnacht" zu sein und die Revolution aufzuhalten, ist eine Schande. Die ehrlichen Kräfte müssen sich von diesem Gesindel trennen und scharf abgrenzen, wenn sie nicht zu dessen blinden unfreiwilligen Handlangern werden wollen.



In Deutschland sind solche Fragen noch "virtuell", eine Angelegenheit von Sympathien und Antipathien. Aber man kann auch vorausschauend lernen, indem man Bewegungen anderswo genau anschaut und für sich selber Konsequenzen daraus zieht. Das sollten die Leute in Deutschland, die sich jetzt mit den "Vermummten" in Griechenland solidarisieren und sich gegen die griechischen kommunisten vereinnahmen lassen, dringend tun.

Der Syntagnaplatz

Rotes Banner 25.10.2011 - 18:50
... und im Übrigen ist der Syntagmaplatz ohnehin nicht der Ort des eigentlichen Kampfes.

Das sagt Genossin Aleka Papariga sehr richtig (im Video, 11:16).

 http://www.youtube.com/watch?v=sHMLD_Vql0o&feature=player_embedded#!

@Mogli hör auf zu lügen@mod inhaltliche ergän

zung MIT Qellenangabe stehenlassen! 26.10.2011 - 10:50
"Den Plirono" hat sich in ihren Stellungnahmen klar von den Verleumdungen der stalinistischen KKE/PAME gegen sie distanziert. Sie streitet in einer Videobotschaft ab, dass der von dem KKE-Blatt "Ριζοσπάστη" als "Anführer der Provokateure" geoutete Mann teil ihrer Bewegung ist und sie jemals an den Zusammenstößen beteiligt war. Sie bestreitet außerdem ausdrücklich, dass wie von der PAME behauptet, ihre Bewegung einen "mörderischen Angriff" auf PAME-Mitglieder angezettelt hätte, der zu Verletzten und sogar zum Tod des Pame-Mitglieds Dimítris Kotzarídis geführt haben soll. Sie gibt an, zu keiner Zeit Gewalt angewendet zu haben und belegt das mit einem Video. Sie greift die KKE in ihrer Pressemitteilung sogar noch scharf an:

 http://epitropesdiodiastop.blogspot.com/2011/10/blog-post_1014.html (Pressemitteilung)
 http://www.youtube.com/watch?v=8Cvp9ssgE8k&feature=player_detailpage (Videoantwort auf den Ριζοσπάστη-Artikel)

www.oxidiodia.gr und www.denplironodenplirono.com



KKE - Ein Hoch auf "Genosse" Stalin und dessen herausragende Errungenschaften im Kampf für den Sozialismus in der Sovjetunion:
htxxtp:// inter.kke. gr/News/2009news/18congres-resolution-2nd (18th Congress, Resolution on Socialism)
htxxtp:// inter.kke. gr/News/2008news/2008-12-thesis-socialism#_Conclusions_concerning_the_role%20of (Thesis on Socialism)

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viel wichtiger — haircut

ML-Quatsch! — @mogli

@rotes banner — kommunist

@Ralf Dreis — sic!

@Rotes Banner — Ralf Dreis hat bisher nichts geschrieben

@commünist — Rotes Banner

@Rotes Banner — blabla

@Skase,Heike! 25.10.2011 - 00:44 — kein jw-abo da...

@noName, Rotes Banner, Mogli, Wolf & Co — "K"KE Grußbotschaft

@kritische masse — antifeixista

Autopsie in 9 Tagen — wir warten

Panzer und so — blabla