Antiziganistische Demonstration in Varnsdorf

speakerin 2 19.09.2011 15:17 Themen: Antifa Antirassismus
Sieben Tage nach der letzten antiziganistischen Demonstration zogen erneut wieder 500 – 600 Menschen durch Varnsdorf.
Die Kundgebung begann um 14:15 Uhr auf dem Marktplatz. Gegen 14.45 Uhr setzte sich der Demonstrationszug in Bewegung. Unter den Demonstranten befanden sich, wie in der letzten Woche auch, viele gewaltbereite Faschisten aus anderen Städten, die „bürgerliche Mitte“, darunter viele Kinder. Die Faschisten skandierten wiederum Parolen wie „Tschechien den Tschechen“ und „Frei, Sozial und National“.
Der Demozug endete etwa 200 – 300 Meter vor der, von Roma bewohnten Unterkunft, an einer Polizeikette. Nach eine Polizeidurchsage und darauf folgenden lautstarken Protesten wurde eine Sitzblockade initiiert. Diese hatte ungefähr eine halbe Stunde bestand. Danach formierte sich der Demonstrationszug erneut. Vor einer Kirche in der Innenstadt, wurde der Zug wiederum von der Polizei gestoppt. Die Menschenmenge zerstreute sich nach circa einer halben Stunde.
An der Mandaubrücke waren noch einige Faschisten und Einwohner_innen versammelt. Aber auch dort versperrte ein Aufgebot der Polizei den Weg. Diese war mit einer Hundestaffel sowie einem Wasserwerfer vor Ort.
An diesem Tag gab es keine gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ein Mann, der rassistische Sprüche skandiert hatte, wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen.
Am Morgen hatte im Rathaus ein Treffen von Stadtführung und Bürgern stattgefunden. Wie romove.radio.cz berichtet, hatte die Stadtführung die Bürger aufgerufen, sich nicht an der
Anti – Roma – Demonstration zu beteiligen. Vizebürgermeister Karel Dubský sagte bei dem Treffen, dass es keinen Grund für die Anti – Roma – Proteste gebe, da die Kriminalität vor Ort nicht wachse, sondern „markant abgenommen“ habe.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass es auch in den nächsten Wochen weitere Antiziganistische Demonstrationen geben wird. Die Ablehnung der Roma ist in der Bevölkerung seit Jahren tief verwurzelt. Da fallen die antiziganistischen Parolen der Faschisten auf fruchtbaren Boden.

Antifaschist_innen in der Region sind dabei, die bestehende Kontakte auszubauen und abzustimmen, wann und wie antifaschistisch interveniert wird. Dazu wird es im September ein Treffen geben, zu der alle antifaschistischen Gruppen eingeladen sind. Bitte erfragt den konkreten Termin und Ort auf den üblichen Kommunikationswegen. Emails werden nur PGP beantwortet.

Wer Hinweise zu den Fotos hat, kann diese gern per email an antifa_lausitz[at]fastmail.us senden.
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