[B] Neonazistin lügt über Messer-Antifas

nachbarschaftshilfe rudow 28.06.2011 14:33 Themen: Antifa
Die Polizei möchte Ermittlungsbefugnisse. Die Presse möchte von einer Rechts-/Links-Gewaltspirale schwafeln und die Nazis möchten Rumopfern, damit aus der Aufmerksamkeit gerät, dass sie mit teils potentiell tödlichen Brandanschlägen auf die Wohnhäuser(!) Unbeteiligter auf eingesteckte Prügel (Prellungen, Schürfwunden) bei ihren Anführern reagieren. Da kommt die Rudower Neonazistin Jennifer Anschütz mit ihrer Story über einen Messerangriff von Antifas gerade recht. Mal wieder.
Alter Wein

Schon am Sonntag präsentierten das Paar Patrick Weiß/ Jennifer Anschütz auf der zentralen Internetseite der Berliner Neonazis (NW Berlin) eine ähnlich lautende Geschichte in mehreren Teilen:
"Bereits im Mai dieses Jahres begannen Linksextremisten in Berlin Neukölln nationale Menschen zu terrorisieren. Zuerst vergriffen sie sich an einer deutschen Familie. Ihnen wurde zuerst das Auto angezündet, sie bekamen Drohbriefe, die Frau wurde auf dem Weg zum Kindergarten abgefangen und persönlich bedroht und zu guter Letzt wurde der Kinderwagen im Hausflur angezündet."

Definitiv stimmen tut an der Behauptung nur, dass das Auto angezündet wurde. Und dies aller Wahrscheinlichkeit nach auch von Linken (s. unten). Menschen waren dabei nicht gefährdet. Dass Antifas Kinderwägen anzünden, hat es noch nie gegeben und ist völlig abwegig. Auch die "deutsche Mutter, die Kinder hat, wird bedroht"-Story kommt hier bereits vor, allerdings werden die Kinder noch einigermaßen subtil eingeflochten. Unzufrieden waren die beiden Neonazis allerdings mit der Reaktion der Polizei, die laut Nazi-Bericht nicht wie erwartet spurte, obwohl das Paar doch gleich die angeblichen 2 Täter mit Bild präsentierte. (Die "falsche Beschudigung" dürfte als Mittel Berliner Neonazis spätestens seit dem "Fall Matti" bekannt sein.) Da musste wohl nochmal nachgelegt werden.

Alter Wein im neuen Schlauch

Nun liegt eine erweiterte Variante der "bedrohten deutschen Mutter mit ihren Kindern"-Geschichte vor, die medial in der aktuell hochkochenden Situation viel erfolgreicher ist: Ein Antifa-Angriff mit einem Messer. So heisst es in der Pressemeldung der Polizei (s. unten): "Die 22-Jährige lief kurz nach 18 Uhr mit einem Kinderwagen, in dem sich der einjährige Sohn befand, sowie dessen zwei älteren Geschwistern die Neuhofer Straße entlang, als drei Unbekannte aus einem Gebüsch kamen, und sie mit einem Messer angriffen. [...] Während die Kinder mit dem Schrecken davon kamen, erlitt die 22-Jährige oberflächliche Verletzungen, die nicht behandelt werden mussten." Das ist die Erzählung von Jennifer Anschütz. Unabhängige Zeug/innen gibt es für diesen Vorfall nicht. Messerangriffe durch Antifas gibt es auch nicht - schon gar nicht auf Mutter+Kind.

Immerhin scheint auch dem Tagesspiegel die Sache etwas komisch vorzukommen. (Im Gegensatz zur BZ im übrigen, die die Story nur zu gerne schluckte.) Den Autor/innen des Tsp. fällt zu Recht auf, dass "Messerangriffe in der linken Szene unüblich" sind. Auch der Staatsschutz lässt sich damit zitieren, dass er "nicht ausschliessen" könne, dass es sich um "eine fingierte Tat" handeln könne.

Die "deutsche Mutter" und ihre "Beschützer"

Jennifer Anschütz lügt in einem solchen Zusammenhang nicht zum ersten mal. Bereits im April 2003 lieferte sie den Anlass für einen brutalen Übergriff von Neonazis an der Rudower Spinne, bei dem 25 Neonazis am U-Bahnhof Rudow 6 migrantische Jugendliche attackieren, u.a. mit einem Baseballschläger (mit SS-Runen). Dabei verletzten sie einen Jugendlichen schwer. Auch die eingreifende Polizei wurde angegriffen. Anschütz hatte ihre "Kameraden" insbesondere den Haupttäter Nico Rauschenbach zuvor angestachelt, indem sie fälschlicherweise behauptete, dass die attakierten Jugendlichen einige Stunden zuvor auf dem Baumblütenfest in Britz über sie gelacht hätten. Tatsächlich waren diese nie dort - ob überhaupt jemand gelacht hatte, ist unklar. Verurteilt wurde Anschütz für ihren nicht unerheblichen Tatanteil hingegen nie. Sie wurde nicht einmal vor Gericht gestellt.

Ausblick: Gefahr

Die Story stinkt wie nur irgendwas. Sogar noch mehr als der Henker-Vorfall (Brandanschlag auf Nazi-Kneipe im Wohngebäude), der von den Berliner Neonazis völlig merkbefreit monatelang Linken angelastet wurde. Mittlerweile ist auch ihnen klar geworden, dass es sich um eine brutale Auseinandersetzung in ihrem eigenen Milieu gehandelt hat. Die Täter waren ihnen einfach nur nicht persönlich bekannt.

Bedenklich ist nun folgendes: Dass die Messer-Story nicht stimmt, hindert Neonazis nicht daran, sie glauben zu wollen und sie als Vorwand zu nehmen, weiter in ähnlicher Weise lebensgefährliche Brandanschläge zu begehen, wie sie es Sonntag Nacht getan haben. Darauf müssen wir uns einstellen.


Presse:

BZ:  http://www.bz-berlin.de/tatorte/mutter-mit-drei-kindern-angegriffen-article1214187.html
Tagesspiegel:  http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/drei-maenner-attackieren-mutter-mit-kindern-staatsschutz-ermittelt/4331532.html

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Hier die Pressemitteilung der Polizei:

Pressemeldung
Eingabe: 28.06.2011 - 08:35 Uhr
Mutter mit Kindern angegriffen
Neukölln

# 2396

Unbekannte attackierten gestern Abend eine Frau in Rudow, die sich mit ihren drei Kindern auf dem Heimweg befand. Die 22-Jährige lief kurz nach 18 Uhr mit einem Kinderwagen, in dem sich der einjährige Sohn befand, sowie dessen zwei älteren Geschwistern die Neuhofer Straße entlang, als drei Unbekannte aus einem Gebüsch kamen, und sie mit einem Messer angriffen. Als sich ein Auto näherte, flüchtete das Trio in unbekannte Richtung. Während die Kinder mit dem Schrecken davon kamen, erlitt die 22-Jährige oberflächliche Verletzungen, die nicht behandelt werden mussten. Die alarmierten Polizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung ein.

 http://www.berlin.de/polizei/presse-fahndung/archiv/349492/index.html

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Hier der ältere Vorfall, bei dem das Auto von Patrick Weiß im Vorfeld der versuchten Kreuzberg-Demo der Neoazis angezündet wurde:

"naziauto abgefackelt

wir haben in der nacht auf den 13. mai 2011 das auto von patrick weiss angezündet. er wohnt in rudow in der neuhofer str XX. der neonazi ist für die aktuellsten aktivitäten von nazis in berlin mit verantwortlich. sowas kommt von sowas."

 https://directactionde.ucrony.net/node/1151
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Ergänzungen

Links

Linker 28.06.2011 - 14:53
[B] 4 NPD-Funktionäre in 4 Tagen angegriffen
 http://de.indymedia.org/2011/06/310619.shtml

Berlin: Brandanschlag auf Falkenheim ASH
 http://de.indymedia.org/2011/06/310669.shtml

Rostock: Solisponti nach Naziangriffen in Berlin
 http://de.indymedia.org/2011/06/310733.shtml

Lies Antifa-Publikationen

Dein Name 28.06.2011 - 15:58
Das ist kein Täterwissen. Lies einfach mal Fight Back und anderes:

 http://antifa-neukoelln.net/component/weblinks/41-gruppen-buendnisse-a-projekte-in-neukoelln/25-antifa-recherche-neukoelln

Dass die zusammen sind, ist seit Jahren absolut kein Geheimnis.

richtiger Link

für den Skeptiker 28.06.2011 - 16:04

Aus Tagesspiegel

nn 28.06.2011 - 22:40
..."Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Messerangriffe sind allerdings in der linken Szene unüblich. Sollten Linksextremisten die Täter sein,
„wäre das eine weitere Stufe der Eskalation“, sagte ein Sicherheitsexperte.
Die Polizei prüft auch, ob es sich um eine fingierte Tat handeln könnte."

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/berlin/messerangriff-auf-frau-eines-neonazis/4335236.html

Tsp.: Zweifel der Polizei wachsen

Lügen-Jenny 30.06.2011 - 17:25
29.06.2011 Von Hadija Haruna, Frank Jansen
"Islamgegner ziehen vors Kreuzberger Rathaus"

[...]
"Unterdessen wachsen in Sicherheitskreisen die Zweifel, dass die Ehefrau eines Rechtsextremen aus Rudow tatsächlich einer Messerattacke von Linken ausgesetzt war. Altgediente Experten sagten, sie könnten sich an keinen Fall erinnern, bei dem Linksextreme auch Stichwaffen eingesetzt hätten. Die 22-Jährige hatte am Montag der Polizei berichtet, sie sei in Rudow mit ihren Kindern unterwegs gewesen und von drei Männern überfallen worden. Die Beamten stellten „oberflächliche Verletzungen“ fest, die nicht behandelt werden mussten. Merkwürdig sei, dass die Frau erst von zu Hause die Polizei gerufen habe – und dass die rechte Szene im Internet nur zurückhaltend auf die Geschichte eingehe. Außerdem gebe es keine Augenzeugen.

Für die Behörden ist der Fall von besonderem Interesse, da ein Messerangriff von Linken eine neue Qualität im Konflikt mit Neonazis bedeuten würde. So habe bisher die Lust an der direkten Zerstörung des Kontrahenten mehr im Mittelpunkt rechtsextremer Gruppen gestanden, sagte Uwe Backes vom Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden."

 http://www.tagesspiegel.de/berlin/islamgegner-ziehen-vors-kreuzberger-rathaus/4339188.html

Polizei: auch Kinderwagenstory ist Quatsch

mein Name 30.06.2011 - 18:48
Zwar aus der extrem rechten Jungen Freiheit (28.06.11), aber teilweise ganz interessant:

"Einen Tag später wurde ihr Kinderwagen im Fahrradkeller angezündet. Da seine Frau den Wagen zwei Tage zuvor dabei hatte, als sie von den beiden Linksextremisten bedroht worden war, vermutet ihr Mann, daß dieser gezielt in Brand gesteckt wurde. Die Ermittler hätten das aber damals für unwahrscheinlich gehalten."

Der Rest des Artikel in der JF ist hingegen Blödsinn, da nur die Lügen-Story von Jennifer und Patrick Weiß wiedergegeben wird.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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wer hier wie — jibba

Trick 17 ohne Selbstverarsche — Juristisch begabt

und wieder 48h — juristisch begabt