Göttingen; Mahnwache gegen Atomkraft

SK 20.06.2011 21:45 Themen: Atom
Am 20.06. fand um 18 Uhr eine Mahnwache gegen Atomkraft statt.
Am 20.06. fand in Göttingen vor dem Alten Rathaus in Göttingen um 18 Uhr eine Mahnwache gegen Atomkrat statt. Ca. einhunder Menschen waren dabei. Es wurde unter anderem in Redebeiträgen kritisiert, das der aktuelle Atomkompromiss von der Partei: Bündnis 90/Die Grünen wohl mitgetragen werden wird.

Aus diesem Anlaß findet am Donnerstag, den 23. Juni um 18 Uhr eine Extra-Mahnwache vor dem Grünen Zentrum, Lange-Geismar-Str. 73 in Göttingen statt.

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Ergänzungen

Informationsschluss in Grohnde / Spontandemo

pg 20.06.2011 - 23:12
Es gab Berichte über die Blockade vor dem AKW Brockdorf sowie der Aktion InfomationsSchluss in Grohnde. Dort hatten am Sonntag einige Aktivisten das Infozentrum des Atomkraftwerkes besucht, um vor dem Hintergrund des erschreckend bröckelnden AKW-Kühlturm viele Desinformationen richtig zu stellen. Das hatte die AKW-Leitung so erschreckt, dass die Öffnungszeit am Nachmittag ausfiel, DesinformationsSchluss also.
Weiterhin wurde die dabei entstandene Grohnder Erklärung sowie ein offener Brief an Jürgen Trittin verlesen. Der möchte beim Grünen Kreisverband am Donnerstag Werbung für die Zustimmung zu weiteren 11 Jahren Atomkraft machen.
Daher zogen nach der Mahnwache 30 Menschen unter dem Motto „Never forget where you´re coming from“ zum Grünen Zentrum, um dieses draußen wie drinnen zu verschönern. Trotz „Jürgen, Jürgen“ Sprechchören ließ sich Trittin selbst leider nicht blicken.

Pressemitteilung und Fotos vom Grünen Zentrum

Vermittlung 21.06.2011 - 16:55
Pressemitteilung

Göttinger Anti-Atom-Gruppen protestieren bei Mitgliederversammlung der Grünen - Forderung nach sofortigem Atomausstieg bleibt bestehen

Der angebliche Atomaustieg der Bundesregieurng ist völlig unzureichend. Nach den Regierungsplänen sollen noch neun große AKWs bis 2022 Strom und Atommüll produzieren. Die Regierung wirbt dafür auch bei der Opposition um Zustimmung. Die Parteispitze der Grünen hat diese Zustimmung bereits erteilt. Am Samstag soll ein Sonderparteitag der Grünen endgültig entscheiden.

Am Donnerstagabend will Fraktionschef Jürgen Trittin die Göttinger Grünen davon überzeugen, dass ein "Ja" zu den Regieurngsplänen richtig ist. Die örtlichen Anti-Atom-Initiativen fordern von den Göttinger Grünen dagegen ein "Nein". Wir werden vor und bei der öffentlichen Mitgliederversammlung am Donnerstag Präsenz zeigen.

Die Anti-Atom-Initiative Göttingen und das Göttinger Anti-Atom-Plenum rufen auf zu einer

> Kundgebung am Donnerstag, 23. Juni, 18 Uhr
> vor dem Grünen Zentrum, Lange-Geismar-Straße 73

Um 19 Uhr beginnt im 3. Stock des Gebäudes die öffentliche Kreismitgliederversammlung der Grünen.

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Noch ein Artikel net-tribune von heute, 21. Juni 2011

Tausende Menschen bei Mahnwachen gegen Atomkraft

Göttingen - Für einen schnellen Atomausstieg haben bundesweit mehrere tausend Menschen demonstriert. Wie die Anti-Atom-Organisation "Ausgestrahlt" am Dienstag mitteilte, gab es am Montagabend in mehr als 370 Orten Mahnwachen und Kundgebungen. Redner kritisierten, der von der Bundesregierung bis 2022 geplante Ausstieg aus der Atomkraft dauere viel zu lang.

Bei der Mahnwache in Göttingen appellierten Teilnehmer an den Grünen-Fraktionsvorsitzenden und örtlichen Bundestagsabgeordneten Jürgen Trittin, seine Partei nicht zu einer Zustimmung zu den Atombeschlüssen der Regierung zu drängen.

Ein Thema bei den Mahnwachen war auch die Lage im US-Atomkraftwerk Fort Calhoun. Die Anlage ist seit mehreren Tagen vom Hochwasser des Missouri Flusses eingeschlossen. Atomkraftkritiker befürchten, dass das Wasser in sensible Bereiche des Kraftwerks eindringen und einen schweren Unfall auslösen könnte.

Nicht in unserem Namen! Offener Brief Trittin

Anti-Atom-Initiative Göttingen 21.06.2011 - 17:06
Datum: Tue, 21 Jun 2011
Von:  Anti-Atom-Initiative-Goettingen@gmx.de
An:  juergen.trittin@wk.bundestag.de
Betr.: Offener Brief an Jürgen Trittin

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Nicht in unserem Namen!
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Herr Trittin,

ungeachtet der sich täglich ausweitenden Atomkatastrophe in Japan setzt die Bundesregierung weiter auf Atomkraft. Neun große Reaktoren sollen noch bis zu elf Jahre Strom und Atommüll produzieren. Allein die in dieser zusätzlichen Zeit verbrauchten Brennelemente werden rund 300 Castorbehälter füllen.

Sie wissen selbst, dass der angebliche Atomausstieg eine große Mogelpackung ist und die sechs vorgelegten Gesetze zur Energiewende völlig unzureichend sind. Neben viel zu langen AKW-Laufzeiten zementieren sie die Macht der großen Stromkonzerne und verhindern die notwendige Umkehr zu einer dezentralen Energieversorgung. Sie ermöglichen den Bau neuer Kohlekraftwerke und behindern die Entwicklung regenerativer Energieformen.

Sie wissen, dass auch diese Gesetze die Folgekosten und die Risiken der Atomkraft der Allgemeinheit und den künftigen Generationen aufbürden, während die Konzerne noch jahrelang fette Gewinne mit Atomkraft machen und sich zugleich ihre Dominanz auch bei der künftigen Energieversorgung sichern dürfen.

Umweltverbände und Organisationen aus der Anti-AKW-Bewegung haben die Grünen nachdrücklich aufgefordert, diese Gesetze abzulehnen. Sie, Herr Trittin, haben stattdessen im Leitantrag für den Sonderparteitag ihrer Partei empfohlen, den Atomplänen der schwarz-gelben Bundesregierung zuzustimmen.

Das kann nicht verwundern. Denn was die Regierung jetzt als Atomausstieg anpreist, entspricht weitgehend dem, was Sie, Herr Trittin, uns schon vor zehn Jahren als Ausstieg verkauft haben. Es war die rot-grüne Bundesregierung mit Ihnen als Umweltminister, die damals den AKW-Betreibern Reststrommengen zubilligte statt feste Abschaltdaten vorzugeben und die auf diese Weise die Stromverschiebe-Tricks der Industrie begünstigte. Es war Ihre Politik, die grade nicht zur Stilllegung einer nennenswerten Zahl von AKWs führte und mit einer Laufzeitverlängerung endete.

Sie und wir wissen: Die Gesetzesvorschläge der Regierung haben mit einem Atomausstieg nichts zu tun. Für diesen „Atomausstieg“ sind wir nicht jahrzehntelang auf die Straße gegangen. Wir haben nicht dafür demonstriert und blockiert, dass die Bedrohung durch Atomkraftwerke noch zehn bis elf Jahre weitergehen soll. Wir wollen eine Abschaltung der Atomkraftwerke jetzt und einen Atomausstieg, der diesen Namen auch verdient.

Herr Trittin, wir verlangen von Ihnen: Berufen Sie sich in Ihren Reden und taktischen Überlegungen nicht auf die Anti-AKW-Bewegung! Wenn sie troztdem den Gesetzen zustimmen oder es bleiben lassen: Sie handeln nicht in unserem Namen!

Anti-Atom-Initiative Göttingen & Anti-Atom-Plenum Göttingen

Grohnder Erklärung

vom 19. Juni 2011 21.06.2011 - 19:32
Grohnder Erklärung vom 19.06.2011

Präambel

Als betroffene Bürger und Nachbarn des AKWs Grohnde bekennen wir unsere Wut, Sorge und unseren Widerstand gegen den Weiterbetrieb dieses Atomkraftwerks. Wir legen Wert darauf, keine sachlich–„objektive“ Meinung zu vertreten. Wir bekennen unsere leibhaftige Not mit der Ideologie der Atomtechnik, dieser Spaltung von technischer Möglichkeit und gesellschaftlicher Verantwortung für uns und die zukünftigen Generationen.

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Wir als interessierte und gefährdete BewohnerInnen aus dem Umfeld des AKW Grohnde haben das dortige Informationszentrum besucht.
Vor dem Hintergrund eines erschreckend bröckelnden Kühlturms werden Tatsachen, Gefahren und Verdacht verharmlost.
Das Personal soll angeblich durch Trainingssimulatoren auf den Ernstfall bestens vorbereitet sein.
Doch: Im Falle eines SUPER–GAUs sind die BewohnerInnen des weiten Umfeldes schutz - und informationslos. So wie es die Menschen schon in TSCHERNOBYL und FUKUSHIMA ereilt hat, mit all den Folgen, die wir kennen.
Alle Betroffenen von AKW-Unfällen mussten feststellen, dass im Notfall von Betreibern, Regierungen und Verantwortlichen keine verlässlichen Informationen zur Verfügung gestellt wurden – und auch nicht werden.
Das Informationszentrum von E.ON zum AKW Grohnde ist eher ein Desinformationszentrum, in welchem die Besucher, Familien und Schulkinder, von der „Sicherheit“ der Kernkraft überzeugt werden sollen.
Die Sicherheit, die E.ON für notwendig zu erachten erwägt, ist lediglich, ob die Weser zu viel oder zu wenig Wasser führt, ob die maroden Kühltürme kühlen oder nicht kühlen müssen. Alle die für die bisherigen Unfälle verantwortlichen technischen Pannen oder menschliches Versagen bleiben ausgeklammert, werden gar nicht erwähnt. Unsere Gesundheit, die Belastung unserer Umwelt heute und über Generationen hinaus ist diesem unbekannt – bekannten Restrisiko untergeordnet.
In der Broschüre finden wir; das AKW Grohnde sei ein „Gemeinschaftskraftwerk“ – das ist eine unwahre Behauptung, denn die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen lehnt Atomkraft grundsätzlich ab. Sie wollen nicht von E.ON vereinnahmt werden. Der Technische Leiter des AKWs, Herr Böning, behauptet: Wir verstehen die Sorgen der Menschen, und in der Sonderausgabe des E.ON-Organs Einblick finden wir: GROHNDE und FUKUSHIMA sind nicht vergleichbar. Das ist ein unglaublicher Ausdruck von Unverstand, oder: Verdrängung oder gezielte Desinformation – der zu erzielenden Milliarden mit jedem Tag längerer Laufzeit wegen!

Wir lassen uns nicht benebeln von dem Ausstiegs“willen“ der Regierungs- und Oppositionsparteien. Sie sind voll im Griff der Atomkonzerne und gestalten den „Ausstieg“ so moderat für sie, wie sie meinen, es wagen zu können.

Wir wollen den Ausstieg in ganz kurzer Zeit. Das ist möglich, wenn es politisch gewollt würde. Bis dahin wollen wir weiter auf den Straßen und in der Öffentlichkeit präsent sein:

AUSSTIEG AUS DER ATOMENERGIE SOFORT !!!

UMWELTVERTRÄGLICHE, ERNEUERBARE ENERGIE – DEZENTRAL UND IN DER REGIE DER BÜRGER !!!

Grüne Basis rumort +++ Front gegen Tritt-ihn

Weserbergland Nachrichten 22.06.2011 - 01:19
20. Juni 2011 - Weserbergland Nachrichten -

Einstimmiger Beschluß der Mitgliederversammlung des Grünen Kreisverbandes Holzminden

Für schnelleren Atomausstieg: "Grohnde muss deutlich vor 2021 abgeschaltet werden"

 http://www.weserbergland-nachrichten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1716:20-juni-2011-weserbergland-nachrichten-gruene-wollen-den-noch-schnelleren-ausstieg-aus-der-atomenergie&catid=30:holzminden&Itemid=9

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21. Juni 2011 - Weserbergland Nachrichten -

Front gegen Trittin - AKW-Kritiker gehen auf Distanz

Ist dies der erste Haarriss, der zur Abspaltung im grünen Spektrum führt? Weserbergland-Nachrichten.de veröffentlichen als eine der ersten das Dokument der Kritiker

Böse Klatsche für Trittin: Jetzt wird er zur Zielscheibe der AKW-Gegner - Sie glauben ihm nicht mehr, weil er Merkels Ausstiegs-Fahrplan unterstützt

Grohnde/Göttingen/Berlin (wbn). Schluss mit lustig. Die in der Szene einflussreiche Anti-Atombewegung aus Göttingen hat dem ehemaligen rot-grünen Bundesumweltminister Trittin, der weiterhin eine führende Rolle bei den Grünen einnimmt, unverhohlen den Kampf angesagt. Sie hält den Spitzenpolitiker der Grünen für unglaubwürdig weil er dazu auffordert den Ausstiegsplänen der schwarz-gelben Regierung von Angela Merkel zuzustimmen.

Die Weserbergland-Nachrichten.de veröffentlichen die nachfolgende Erklärung im Wortlaut, weil noch nie zuvor von der Sympathisanten-Szene der Grünen so deutlich die rote Karte für einen Frontmann der Grünen wegen dessen inkonsequenter Haltung zum bundesdeutschen Atomausstieg gezeigt worden ist. Die Göttinger AKW-Gegner hatten erst am Sonntag einen spontanen „Auftritt“ im Kernkraftwerk Grohnde gehabt. Nachfolgend der Wortlaut:

 http://www.weserbergland-nachrichten.de/index.php?option=com_content&view=article&id=1719:21-juni-2011-n-weserbergland-nachrichten-front-gegen-trittin-akw-kritiker-gehen-auf-distanz&catid=4:emmerthaler-nachrichten&Itemid=5