1. Mai [Erfurt] Das ist da Letzte!

1337 01.05.2011 18:30 Themen: Soziale Kämpfe
Auch in Erfurt trafen sich - wir überall bundesweit - heute mehrere hundert Menschen, um ihren Wunsch nach "guter Arbeit, fairen Löhnen und sozialer Sicherheit" mehr oder weniger öffentlichkeitswirksam propagieren zu können. Die einzige erwähnenswerte oppositionelle Meinung wurde von den Falken (KV Erfurt) mittels eine Flugblatts vertreten.
Da das sozialdemokratisch-reformistische Anliegen der Parteien und Gewerkschaften nach der "sozial verträglichen" Ausbeutung und der quantitativ "besseren" Verwaltung unseres Elends namens Lohnsystem für einige Menschen einfach nicht unbeantwortet bleiben konnte, verfassten Mitglieder des Kreisverbandes Erfurt der Sozialitischen Jugend - Die Falken ein Flugblatt gegen Lohnarbeit, welches mit "Das ist das Letzte!" (bezugnehmend auch das DGB-Motto zum 1.Mai "Das ist das Mindeste!") betitelt war. Neben diesem Flugblatt wurden noch einige Ausgaben vom "Magazin" und "Kritik und Krise", sowie Restbestände der Broschüre zur Kampagne "Pink Rabbit gegen Deutschland" und der Aufkleber von Junge Linke gegen Nation und Kapital "Patrioten sind Idioten. Überall." ausgelegt.
Des Weiteren wurde der Veranstaltungsort - der erfurter Anger - mittels Straßenkreide mit einigen Parolen (u.a. "Nieder mit dem Lohnsystem!", "Es lebe die marxistisch-pessimistische Jugend", "Evviva il comunismo e la libertà", sowie "Keine Macht für niemand"), sowie Kinderzeichnungen belebt.




Hier ein Auszug aus dem Flugblatt:
"DAS IST DAS LETZTE!
Flugschrift gegen Lohnarbeit zu 1.Mai

Bundesweit versammeln sich heute tausende Menschen - vom sozialdemokratischen Gewerkschaftler bis zum linksradikalen Antikapitalisten - um ihre Forderungen nach fairen Löhnen, guter Arbeit und sozialer Sicherheit auf die Straße zu
tragen.

FAIRE LÖHNE UND TROTZDEM SCHEISSE!
Diese Themen betreffen die meisten von uns. Denn arbeiten gehen muss jeder, der sich seinen
Lebensunterhalt verdienen muss. Wer noch nicht arbeitet, der arbeitet wie wir quasi darauf hin: Wir machen Ausbildungen, studieren und legen uns dafür ins Zeug, eines Tages einen Job zu bekommen. Selbst wenn jemand individuelles Interesse am jeweiligen Beruf vorschiebt, kann über dessen eigentlichen Zweck kaum hinweggetäuscht werden: Geld verdienen, um alles lebensnotwendige überhaupt kaufen zu können. Darin liegt der Zwang zur Arbeit, und deshalb haben wir, wie die Meisten, keinen Bock auf diese. Dass wir möglichst gut verdienen und einer möglichst angenehmen Arbeit nachgehen möchten, kommt erst an zweiter Stelle. Denn die Perspektive, von Hartz IV zu leben und sich dafür auch noch permanent auf dem Amt und bei der Arbeitssuche den Arsch aufreißen zu müssen, ist
noch unangenehmer.
Doch statt die Gründe für dieses Elend zu untersuchen,dient das Gerede am ? . Mai nur dazu, die immer gleichen Parolen und Forderungen nach „fairen Löhnen“ und „guter Arbeit“ zu skandieren.

Was aber sind eigentlich faire Löhne? Wer könnte entscheiden, welche Leistung wie viel wert ist? Wir wüssten kein Kriterium und finden auch niemanden, der als Richter(in) der Fairness auftreten könnte. Denn wie sollte man die Anstrengung, die Arbeit bedeutet und die von Job zu Job grundverschieden ist, objektiv messen? (...)"
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Ergänzungen

Unvollständigkeit

WURST 01.05.2011 - 23:34
Weshalb zitierst Du nur einen Teil der Flugschrift und endest mit (...)?

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 2 Kommentare an

Köln: Erster Mai — AS Köln /Bonn

@WURST — 1337