Mainz: Kommunikationsguerilla beschäftigt Stadt
Wie in verschiedenen Medien berichtet wurde, sorgte heute eine Kommunikationsguerillaaktion in Mainz für Aufsehen. Ein Schreiben der Stadt Mainz informierte die Bürger_Innen der Neustadt, dass die Hindenburgstraße aufgrund der historischen Bedeutung Hindenburgs umbenannt werden soll. Die Postkarte sollte ausgefüllt werden und mit dem möglichen neuen Namen der Straße zurückgeschickt werden. Die Stadt Mainz selbst wusste von nichts.
Die Postkarte die einerseits informierte und andererseits drei Varianten einer Umbenennung vorschlägt (Elisabeth-Darapsky-Straße, Anni-Eisler-Straße und Lea-Zitronenbaum-Straße) wirkte so echt, dass nicht nur Anwohner_Innen ständig irritiert im Rathaus anriefen. Auch der CDU-Stadtbezirksvorsitzende Karsten Lange äußerte sich entsetzt über den vermeintlichen Versuch von SPD und Grünen die Straße umzubenennen. Diese hatten mit der Aktion aber gar nichts zu tun. Stattdessen wollte die "Initiative Dolchstoßlegende war echt blöd" die Ernennung Hitlers als Reichskanzler und die Verbreitung der Dolchstoßlegende durch Hindenburg kritisieren und zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte anregen.
Der Oberbürgermeister Beutel (SPD) stellte Strafanzeige und auch der Ortsvorsteher der Neustadt Nico Klomann (Grüne) war laut Allgemeine Zeitung erschüttert von der Zwietracht schürenden Aktion.
OB Jens Beutel: „Dieser ganze Vorgang ist in hohem Grade geschmacklos. Ich habe Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Dieses auf den ersten Blick vermeintlich ,demokratisch-partizipatorisch’ anmutende Schreiben offenbart seinen überaus fragwürdigen Charakter bei näherer Durchsicht. Ganz klar: Weder ist in Mainz eine Umbenennung der Hindenburgstraße beabsichtigt, noch wurde das Schreiben von der Stadt Mainz oder mir in Auftrag gegeben.“
Alles in allem scheint es eine schöne, tatsächlich demokratisch-partizipatorische Aktion gewesen zu sein, vielen Dank den Akteur_Innen dafür!
Artikel zum Thema:
www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/stadtteile/neustadt/10256290.htm
www.rhein-zeitung.de/startseite_artikel,-Umbenennung-der-Hindenburgstrasse-Schreiben-ist-gefaelscht-_arid,208779.html
www.swr.de/-/id=116/cf=42/nid=116/did=364/eur3lk/index.html?rawQuery=hindenburgstraße&submit.x=0&submit.y=0&submit=finden&query=hindenburgstra%25DFe
http://www.swr.de/swr4/rp/programm/regional/mainz/-/id=263076/nid=263076/did=97814/1gw8h7z/
Bekenner_Innenschreiben:
www.rhein-zeitung.de/startseite_artikel,-Initiative-Dolchstosslegende-war-echt-bloed-_arid,208791.html
WERBUNG:
Interesse am Thema? Entweder gleich selbst aktiv werden oder sich vorher Anregungen holen bei:
Sonja Prünzel und Luther Blisset - Handbuch zur Kommunikationsguerilla
www.jpc.de/jpcng/SESSIONID/da0dd821d9ffe9b403e0615432a560b8/books/detail/-/art/Luther-Blissett-Sonja-Br%FCnzels-Handbuch-der-Kommunikationsguerilla/buchnum/103736543
Der Oberbürgermeister Beutel (SPD) stellte Strafanzeige und auch der Ortsvorsteher der Neustadt Nico Klomann (Grüne) war laut Allgemeine Zeitung erschüttert von der Zwietracht schürenden Aktion.
OB Jens Beutel: „Dieser ganze Vorgang ist in hohem Grade geschmacklos. Ich habe Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Dieses auf den ersten Blick vermeintlich ,demokratisch-partizipatorisch’ anmutende Schreiben offenbart seinen überaus fragwürdigen Charakter bei näherer Durchsicht. Ganz klar: Weder ist in Mainz eine Umbenennung der Hindenburgstraße beabsichtigt, noch wurde das Schreiben von der Stadt Mainz oder mir in Auftrag gegeben.“
Alles in allem scheint es eine schöne, tatsächlich demokratisch-partizipatorische Aktion gewesen zu sein, vielen Dank den Akteur_Innen dafür!
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