BLN: 2500 Polizisten räumen Liebig14/Proteste

Antifa 02.02.2011 22:58 Themen: Freiräume
2500 Polizist_innen räumen gewaltsam linkes Hausprojekts „Liebig 14″ / Mehrere tausend Menschen protestieren mit vielfältigen Aktionen im gesamten Stadtgebiet / Am Abend wird eine Demonstration von über 3000 Menschen von der Polizei brutal angegriffen / Anschließend Ausschreitungen

Ein Großaufgebot der Polizei hat am Mittwoch gewaltsam das linksalternative Wohnprojekt in der Liebigstraße 14 in Berlin-Friedrichshain geräumt. Rund 1500 Unterstützer_innen der Bewohner_innen protestierten in den umliegenden Straßen. Aus Solidarität fanden im gesamten Stadtgebiet vielfältige Aktionen statt. Es wurden Kreuzungen blockiert, Barrikaden errichtet, Häuser besetzt, mehrere Spontandemonstrationen und dutzende militante Angriffe auf verschiedene Geschäfte und Gleisanlagen der Deutschen Bahn durchgeführt.
Die Polizei setzte nach eigenen Angaben 2500 Beamt_innen ein. Das Haus war weitläufig mit ihren Einsatzfahrzeugen umstellt. Kamerateams und Journalist_innen, die sich dem Gebäude näherten, wurden von der Polizei abgewiesen. Wie es hieß, zu ihrer eigenen Sicherheit. Direkte Nachbar_innen der Liebig-14-Bewohner_innen brachten ihren Protest zum Ausdruck, indem sie mit Kochgeschirr lärmten.

Die Räumung begann um kurz nach acht Uhr und gestaltete sich nach Polizeiangaben schwierig, da die Bewohner_innen das Treppenhaus eingerissen und sich im dritten Stock verbarrikadiert hatten. Einsatzkräfte drangen folglich über das Dach ein. Erst um die Mittagszeit konnten die sechs Männer und drei Frauen, die sich im Haus aufhielten, festgenommen werden. Vorgeworfen wurde ihnen Körperverletzung. Sie sollen die Beamt_innen bei deren Eindringen in die Wohnung mit einem Spray attackiert haben.

Um 19 Uhr versammelten sich mehrere tausend Menschen zu einer Protestdemonstration, die vom Boxhagener Platz zum geräumten Haus in der Liebigstraße 14 gehen sollte. An der Ecke Revaler Str / Warschauer Str wurde die Spitze der Demonstration von Greiftrupps der Berliner Polizei angegriffen und versucht auseinanderzuknüppeln. Es gab etliche Festnahmen und Verletzte. Aufgrund der massiven Polizeiangriffe wurde die Demonstration vom Veranstalter abgebrochen. Daraufhin kam es im Gebiet der Warschauer Straße zu Ausschreitungen und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die O2-Arena, eine Filiale der Sparkasse und mehrere Einsatzfahrzeuge der Berliner Polizei wurden angegriffen. Im Friedrichshainer Kiez wurden an verschiedenen Stellen Barrikaden errichtet. Es wird erwartet, dass sich die Auseinandersetzungen und militanten Angriffe in der Nacht und den folgenden Tagen fortsetzen.

Live-Ticker:
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Fotos:
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Ergänzungen

Demobericht (situativ)

Anarchistische Presse 02.02.2011 - 23:50
Die Demonstration am Boxhagener Platz um 19.00 Uhr (2.2.2011)startete ohne Lausprecherwagen. Sehr viel Bullen aus Hannover, Ostholstein und Berliner sowieso. (Die Aufzählung der vielen Bullengruppen aus anderen Bundesländern muß wer anders vornehmen.)
Die unübersichtlich große Menge setzte sich irgendwann in Bewegung Richtung Eventmeile Simon-Dach-Str. Und dann Wahrschauer Straße. Auf der Wahrschauer Str Richtung Frankfurter Tor blockten die Bullen die Demo. Immer wieder fette Böller. Wenig Transparente. Viele Leute am Fenster oder auf dem Balkon. Es gab Flaschenwürfe und Festnahmen. Überhaupt wurden viele Parolen gerufen. Die Demoroute aber war durch die Bullen blockiert. Zwei Wasserwerfer fuhren auf der Warscher Strasse vor vor. Es gab keine Initiative diese Blockade durchbrechen zu wollen.
Stattdessen wurden dann die Scheiben der Sparkasse an der Revaler Strasse eingehauen und die Demo began plötzlich Dynamik zu entfalten. Schwer zu sagen wieviel Menschen es waren. Auch hier wieder Festnahmen - aber auch beherztes und militantes Eingreifen um Einzelne zu befreien und der Festnahmen zu entziehen. Weit über 500 kamen am Liegenschftsfond vorbei. Spätestens da wurde der militante Charakter der Demo sichtbar. Ein Teil der Leute deckte den verhassten Liegenschaftsfond mit Steinen ein, bzw. die Bullen welche sich hinter den Fahrzeugen verschanzten und den Büttel für die Institution abgaben. (Zerhauene Scheiben waren gerade nicht zu erkennen gewesen, aber auch jeden Fall Farbbeutel an der Fassade.) Den Bullen gelang es zwar die Öberbraumbrücke dicht zu machen damit die Demo nicht nach Kreuzberg konnte. Doch die Demo war sehr dynamisch und zog plötzlich Richtung Ostbahnhof. Ungefähr 600 Menschen (Bullenschätzung. Ein Teil rannte zu O2 World, ein widerliches neoliberales Prestigeprojekt und Teil von der verhassten "Mediaspree Struktur" eines Herrn Wowereits. Zehn bis zwanzig Scheiben gingen zu Bruch. Das mag sich wenig anhören, hat aber hohen symbolischen Wert. Der Kampf um die Stadt, gegen Mieterhöhung, Gentrifizierung und Verdrängung endet nicht wenn Prestigeprojekte gegen den Widerstand der Bevölkerung durchgesetzt werden, sondern die Steine sind die Erinnerungsauffrischung das es den Menschen ernst ist. (Mit der Räumung der Liebig Strasse ist eine weitere Rote Linie überschritten worden.)Überhaupt wurde gezielt entglast und nicht einfach so. Kleine Autos wurden in Ruhe gelassen. Die wenigen Bullen die es bis zur O2-World schafften konnten keine Zugriffe machen, die Leute waren schon wieder in der Demo untergetaucht. Stattdessen ranzten sie einen Pressefotografen an, der die zerstörten Scheiben fotografierte. Imageschäden tun der Hauptstadt gut. Der Versuch über die nächste Brücke nach Kreuzberg zu gelangen wurde durch Bullen, die nun auch von Vorne kamen, gerade noch verhindert. Doch das tat der Dynamik keinen Abbruch. Ein Teil der Militanten wich einfach wieder Richtung Friedrichshain aus und entglaste noch den Nebeneingang des Ostbahnhofes und diverse Autos (in der Regel Mercedes oder dickere Wagen und Firmenwagen - wenn der Blick nicht täuschte dann der Bahn AG, ein ältere Benz paßte nicht in die sonst sorgfältige Objektauswahl). Nach und nach zerteilte sich die Demo und verkleinerte sich. Sicherlich hat es mehrere verschiedenen Beobachtung gegeben, die dieser Bericht nicht erfassen kann
Einschätzung: Die Bullen waren überrascht, das die Demo nicht wie die Hasen am Wasserwerfer die Ohnmacht einatmen und sich einzeln brutal rausholen lassen. Sondern die Leute gingen in unberechenbare Bewegung miteinander und formierten eine zügige kritische Masse. Einfach zu schnell für den Militärapperat, der Polizei genannt wird. Die Greiftrupps der Zivis waren nicht erkennbar in der Demo - hätten aber auch schwer was riskiert. Leute sind zum Teil die Bullen sehr bewußt und gezielt angegangen wenn sich die Möglichkeit bot. Beine stellen im schnellen Lauf oder in den Rücken springen, bei Festnahmeversuchen. Mutig, Leute. Hochachtung. Die Bullen kamen mit der Beweglichkeit der Demo nicht mit. Hase und Igel. Der Hase war immer schneller und fand ne neue Lücke. Das die O2-Arena was abbekommen hat ist von hoher Qualität. Es ist mehr möglich als wir immer denken. Die Demo war ein Erfolg.
Langer Atem, Freund_innen! Es lebe die Liebig 14. Stoppt Mieterhöhung und Verdrängung.
Umarmung allen Verhafteten!
schwesterliche Grüsse anarchistsicher Pressedienst

Bilder Soli-Demo

Bussi-Hase 03.02.2011 - 00:16
Hier noch ein paar Bilder von der abendlichen Soli-Demo:

 http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157625964111824/

Pressemiteilung der Liebig 14

L14 03.02.2011 - 00:52
Pressemitteilung vom 03. Februar 2011
„Sie waren gewarnt.“- Räumung
- Demonstration am Boxhagener Platz
- Auseinandersetzungen und Sachbeschädigungen während und nach der Demonstration

In den frühen Morgenstunden begannen Einheiten der Polizei das Stadtviertel rund um die Liebig14 weiträumig abzusperren. Trotz Anweisung durch das Landgericht am Dienstagabend, kam der Gerichtsvollzieher der Aufforderung im erklärten Einverständnis mit den Bewohner_innen das Haus zu besichtigen, um sich von der Rechtsunwirksamkeit der ausgestellten Räumungstitel zu überzeugen, nicht nach. „Offensichtlich ging es Senator Körting darum, einen bereits angeordneten Polizeieinsatz mit allen Mitteln durchzusetzen – auch gegen geltende Gesetze.“ so einer der geräumten Bewohner.
Den ganzen Tag über fanden im gesamten Stadtgebiet vielfältige Aktionen statt. Nicht nur in Friedrichshain-Kreuzberg, sondern auch in Schöneberg und Neukölln fanden mehrere Demonstrationen, Flashmobs und Kunstaktionen statt. Die Ringbahn beispielsweise nutzten Aktivist_innen um mit Sesseln, Sofas und anderem Interieur auf die Problematik der Mietverdrängung aufmerksam zu machen.
Die Bewohner_innen drängten bis zum Schluss auf Verhandlungen und wurden von der Berliner Politik ignoriert. Trotz öffentlicher Äußerungen man wolle ein Ersatzobjekt zur Verfügung stellen – insbesondere Schulz (Grüne) und Zimmermann (SPD) – wurde dem Kulturprojekt ein solches Angebot nicht gemacht.
Die außerordentlich große Demonstration, welche am Abend am Boxhagener Platz startete, machte deutlich, dass tausende Menschen die Ignoranz der Stadtpolitik, die Selbstherrlichkeit Körtings und seiner uniformierten Schergen satt haben. „Wir wollten eine friedliche Lösung. Mit einer Räumung durch Spezialeinheiten und mehrere tausend cops hat sich das erledigt. Sie wurden gewarnt. Nun ist es an uns die Stadtentwicklung in unsere eigenen Hände nehmen. Ständig steigende Mieten? Stahl, Glas und Beton überall? Nicht mit uns! Designershops, Luxuslofts, staatliche Institutionen – wir kommen!“ hieß es in einem spontan über Megaphon gehaltenen Redebeitrag.
Nachdem die Demonstration aufgrund massiver Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmer_innen und Polizeikräften auf der Warschauer Straße aufgelöst wurde, zogen mehr als eintausend wütende Menschen Richtung Mitte. Es fiel auf: Gezielt wurden schicke Ladengeschäfte, Einrichtungen und Werbeflächen der BVG, sowie Polizeifahrzeuge angegriffen. Berliner Politker_innen und Polizei haben diese Eskalation zu verantworten. Einziges Ziel: Den privaten Profit einer einzelnen Immobiliengesellschaft mit aller Gewalt durchzusetzen.
Bewohner_innen und Unterstützer_innen der Liebig14 werden keine Ruhe geben. Weitere Protestaktionen werden folgen. „Wir werden laut sein und weiter für eine bunte und vielfältige Stadt kämpfen. Körting und alle die Profit mit Verdrängung machen können sich warm anziehen!“ so eine ehemalige Bewohnerin wütend.

noch mehr bilder

boeseraltermann 03.02.2011 - 01:09

ziften

beobachter 03.02.2011 - 01:51
An der boxhagener strasse ecke warschauer strasse konnte für ca. 5 sekunden eine interessante beobachtung gemacht werden: Eine normale Wanne und ein Sixer mit getönten Scheiben hielten an der Kreuzung, der vw bus öffnete die schiebetür und eine junge frau (ca. 25) mittelgroßer statur mit schwarzer kapuzenjacke, einer jeansjacke mit aufnähern und converse allstars sprang behände in das fahrzeug, welches sich flink entfernte.

Augen auf im Strassenverkehr!
Bullen sehen nicht immer aus, wie du denkst!

Solidarität mit den kämpfenden Mieter_Innen

lesenderarbeiter 03.02.2011 - 03:43
Erklärung der Teilnehmer_Innen des Roten Abend der Internationalen KommunstInnen im Zielona Gora am 2.2.2011


Solidarität mit den kämpfenden Mieter_Innen der Liebigstraße 14


Heute räumte ein großes Polizeiaufgebot die Mieter_Innen des Hauses Liebigstraße 14 und setzte damit die Interessen der Eigentümer Suitbert Beulker und Edwin Thöne durch.
Die haben schon vor mehr als einem Jahr vom Gericht bestätigt bekommen, dass sie rechtmäßig handeln, wenn sie Bewohner_Innen kündigen, weil die ohne Genehmigung des Vermieters eine zweite Tür und einen Boiler eingebaut hatten. Tatsächlich sind immer wieder mit solchen Kündigungsvorwänden und den sie sanktionierenden Urteilen konfrontiert. Auch vielen Erwerbslosen drohen Zwangsumzüge, wenn die Miete höher als der vom Jobcenter genehmigte Vertrag ist. Die Bewohner_Innen derLiebigstraße zeigte durch ihren Widerstand, dass es möglich ist, sich gegen die Vertreibungen aus den Wohnungen zu wehren.
Denn neben dem Arbeitsplatz und dem Jobcenter ist auch die Wohnung seit jeher ein Feld des Klassenkampfes.

Die Häuser, denen die darin wohnen!
Mieter_Innenkämpfe unterstützen!
Wege aus dem Kapitalismus suchen!

Tötungsversuch durch Wannenlenker

Demonstrant 03.02.2011 - 04:57
Kurz hinter der 02-Arena beschleunigte eine verfolgende Wanne auf einmal und raste in die Menge rein. Die Leute konnten gerade so beiseite springen. Die Wanne machte dabei sogar gezielt eine Kurve um noch auf ein Grüppchen zuzurasen, wobei die Wanne selber erst kurz vor der Mauer zum stehen kam. Wäre sie nur ein bisschen schneller gewesen, wäre ein Mensch zwischen Wanne und Mauer zerquetscht worden...

Hier hätte jemand drauf gehen können. Dies wurde bewusst in Kauf genommen, war vielleicht sogar beabsichtigt!

Ich habe die schon einige Scheiße in Berlin machen sehen, aber das war echt krass.

Fotos von der Liebig Demo in Berlin

... 03.02.2011 - 05:00
Bilder von der Liebig 14 Demo nach der Räumung in Berlin + Randale unter:

 http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/sets/72157625840063803/

@wagenlenker

... 03.02.2011 - 06:58
letztes jahr zum naziaufmarsch haben berliner polizistn genau das in magdeburg auch versucht und dabei 2 menschen angefahren, diese blieben zum glück unverletzt, wurden aber sofort in gewahrsam genommen, genauso wie leute die helfen wollten auch, begründung: widerstand gegen staatsgewalt

solidarische grüße nach berlin

noch mehr Fotos

lala 03.02.2011 - 09:27
Hier gibt es - insbesondere von der Polizeigewalt tagsüber - noch weitere Fotos...:

 http://www.demotix.com/news/577120/riots-after-house-eviction-berlin

wie immer

nach solchen 03.02.2011 - 10:02
Ereignissen steht hier viel richtiges und viel etwas übertriebenes, subjektive wahrnehmungen eben.

also noch eins drauf:

die Demo war gross, zum Thema Häuser sicher die grösste in Berlin seit den Köpi-demos. Vor dem stopp durch die Bullen lso Ecke Revaler / Warschauer hatte die Demo um die 3500 Leute, hier war es auch am übersichtlichsten.
Und hier kam auch sowas wier Dynamik auf, die bullen standen etwas unkoordiniert rum und mittendrin und um sie herum kam alles ins laufen. Es war laut, es worde geböllert und die ersten kleineren Sachschäden entstanden. Aber die Riesen-Meute war auch unkoordiniert, chaotisch, wenig ketten, keine Gruppenkommunikation. viele schienen sich auch überhaupt nicht in der gegend auszukennen. Als die Bullen dann vorne zumachten, war es den halbwegs aktionsfähigen Kleingruppen vorbehalten seitlich rauszugehen und irgendwo kleine Aktionen zu machen.
Der Grossteil der Demo war handlungsunfähig und stand fast eine Stunde rum bzw. lief in (zu) kleinen Gruppen planlos durch den Kiez um die Simon-Dach, wo anfangs fast keine Bullen unterwegs waren und eigentlich ALLES möglich gewesen wäre.

Man merkt halt, dass wirklich irre viele Leute auf demütigende Spalierdemos und reines Abwehrverhalten konditioniert sind. Hier wird zugeguckt, abgewartet und beiseite bzw. nach hause oder in die Kneipe/den Späti gegangen, wenns zu heftig oder zu langweilig wird. Ein Verhalten, was vom 1.Mai sattsam bekannt ist. Da sollten wir uns keinen in die Tasche lügen, so etwas wie masssenhafte spontane Handlungsfähigkeit existiert in Berlin nicht mehr, das ist aber auch schon seit ein paar Jahren so.

Auch wenn es am O2 und Kaufhof kaputte Scheiben gab, lässt sich schon sagen dass die Bullen in dieser Nacht bei DER stimmung und über 3000 Leuten verdammt gut und billig weggekommen sind.

Sie schienen auch echte kKordinierugsprobleme zu haben, jedenfalls waren das gefühlt niemals 2500 Bullen und an der Demo waren bis zur Warschauer fast nur Niedersachsen aus H und BS, die teilweise erstaunlich unsicher und unerfahren wirkten und einer organisierten Ausbruchsbewegung nicht viel entgegenzusetzen gehabt hätten. Das war gestern jedenfalls keine ausgeklügelte Berliner Bullen-Gangart.
Aber das ist wie beim Fussball: Hätte, könnte, wenn und aber...sie waren (anfangs) schlecht und wir leider noch schlechter, also verliert man das Spiel mit 1:2.

soweit, so schlecht.
Aber ehrlich gesagt: niemand in meinem Bekanntenkreis hätte vor ein paar Wochen gedacht, dass um die Liebig - Räumung überhaupt so eine Dynamik entstehen würde.
Insofern eine Kontextbedingte Gesamtwertung zwischen 2- und 3+.

@Wannenfahrer

Ein Demonstrant 03.02.2011 - 11:37
Kann der Person die die Geschichte mit der Wanne erzählt hat nur zustimmen, habe es auch gesehen, mir kann minimum wie versuchte schwere Körperverletzung oder Tötung aus, er hat mehrmals auf die Person gezielt! Darauf sprangen auch gleich die Berserker heraus und verpügelten alles was nicht schnell genug war.

Solidarische Grüße
Jede Räumund hat seinen Preis!

wie weiter

a im o 03.02.2011 - 14:49
trotz oder gerade wegen der riots gestern abend sympathisieren viele "normalbürger_innen" in berlin mit der liebig 14 und autonomen. klar, denn auch sie sind von verdrängung, steigenden mieten, polizei- und behördenwillkür, arbeitsmisere, kapitalismus, staat, mehrheitsgesellschaft betroffen. und haben es satt. dies alles sind keine optimistischen fantasien, sondern konnt ich in gesprächen mit anwohner_innen, freunden, familienangehörigen etc feststellen. (eigenes erlebnis: passanten applaudieren beim barrikadenbau und passen auf ob die cops kommen, auch wenn sie eigentlich gerade über die straße mit ihrem auto wollten, die gerade blockiert wird.)

an diese sympathie gilt es jetzt anzuknüpfen. wir sollten uns austauschen, endlich den typischen berliner "szene-tellerrand" überwinden (klappte in letzter zeit vereinzelt ja schon sehr gut, siehe besetzung des umsonstladens letzten sommer am heinrichplatz und der falckensteinstr zusammen mit anwohner_innen) und gemeinsame strategien entwickeln.
dabei sollte es nicht nur bei einem gemeinsamen kampf gegen steigende mieten bleiben, denn sehr viel mehr ist möglich. wir müssen auch ideen und praxis von selbstverwaltung in allen bereichen vermitteln, sprich die entziehung von staat und kapital vorantreiben. gerade in zeiten wie diesen ist das nicht nur nötiger denn je, sondern auch beliebter. und es ist möglich

Liebig 14 militärisch abgesperrt

oh mein goooottt 03.02.2011 - 15:01

In Berlin Gesehen

Lichtraum 03.02.2011 - 23:20
schön auch solche soliaktionen zu sehen!
weiter so.

Liebig 14 Proteste - weitere Fotos und Video

Umbruch Bildarchiv 04.02.2011 - 17:07

Staatsgewalt gegen Bürger

huch! 03.03.2011 - 15:45
Dass in anderen Regimen Bürger zu verprügeln als verwerflich gilt, ist im eigenen Land offenbar nicht OK:
 http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/libyen-berlin-verurteilt-staatliche-gewalt-gegen-eigene-bevoelkerung-aufs-schaerfste_aid_602127.html

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Liebig — Hass

Slow Motion Riot — naja

@naja — halt die schnauze

hier und jetz — 123

WIR KRIEGEN EUCH ALLE — BERILN ICK LIEBE DIR

@naja — hä?

Gehts noch? — wasabi

Körting — Körtings Hund

Dezentrales Konzept? — Auswärtiger

und überhaupt — wen ich