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Die linke Formierung

Antifaschistische Gruppe Freiberg 24.01.2011 17:36
„[D]ie Entscheidung ist gefallen. Für den 19. Februar 2011 gibt es die Großmobilisierung zu Massenblockaden nach Dresden.“ Dass man vor diesem Spektakel, bei dem das Gros der Teilnehmenden an den unheimlichen Aufmarsch der ML-Zombies auf der LLL-Demo beinahe heranreicht, besser Reißaus nehmen sollte, möchten wir im Folgenden versuchen darzulegen.
Der Fluch des Superlativs!!!

Großmobilisierung; Massenblockaden; Event; Europas größter Naziaufmarsch; endgültig Geschichte werden zu lassen; bundesweit; auf jeden Fall zu verhindern; können und werden wir nicht; öffentlichkeitswirksam; aktiv werden; Aktionstag; trommelt alle eure Freunde zusammen usw. usf. Diese Sprache spricht Bände. Man braucht nicht erst Victor Klemperers L.T.I. zu lesen, um den Tatendrang, die Kraft und den superlativierten Sinn zu erkennen, mit denen bei no pasarán und Dresden-Nazifrei Politik gemacht wird: Mit einer Sprache, die schon von ihrer Struktur her auf etwas verweist, das zum Fürchten ist. Welch autoritärer Gestus muss in den Köpfen der Menschen herrschen, die die überwiegende Zahl ihrer Ergüsse mit Ausrufezeichen beenden und für die es Höchstleistungen darstellt, Sätze zu formulieren. Sätze, die diese Bezeichnung verdienen und vom Jargon emanzipiert ohne Verlautbarungen der Entschlossenheit und Versicherungen der eigenen, gemeinsamen Identität auskommen. Sätze also, die Inhalt, oder im höchsten aller Fälle gar Kritik, transportieren.

So kommen bei der Mobilisierung nach Dresden Form und Inhalt in wunderbarer Weise zusammen; bricht jedes Wort dem Bedürfnis nach Gemeinsamkeit, Identität und autonomem Gruppen kuscheln sich Bahn. Wie für die L.T.I., so gilt auch für die Sprache der Mobilisierung: „Tendenz, gespannte Bewegung auf ein Ziel hin, ist Pflichtgebot, elementares und allgemeines. (..) Sein ganzer Sprachschatz ist von dem Willen zur Bewegung, zum Handeln beherrscht.“1 Tätigkeitsworte und das Schreiben im Futur sind symptomatisch für die Aufrufe von no pasarán und Dresden-Nazifrei: wir werden; blockieren; verhindern, stoppen; wollen; es nicht belassen werden usw. usf. Die Bewegung ist Alles, der Einzelne Nichts. Stillstand ist der Tod.

„Der Weg ist das Ziel“
no pasarán

„Dieses Ziel eint uns“
Dresden-Nazifrei

Es gibt daher Aktionskonferenzen, Aktionskonsense, Blockadetrainings und dergleichen mehr. Alles verweist auf das Prinzip der Bewegung und die Tat an sich. Im Aufruf für 2011 ist eine Begründung für das Blockadespektakel no pasarán gerade einmal drei Sätze wert; Dresden Nazifrei verzichtet gleich ganz darauf. Anscheinend will man längst nicht mehr überzeugen, sondern rekrutieren. Das Verhindern von Naziaufmärschen scheint sich für die überwiegende Mehrheit bereits aus sich selbst heraus zu legitimieren und bedarf keiner weiteren Ziele und Analysen. Daran schließt ein weiteres zentrales Merkmal der Verlautbarungen no pasaráns und Dresden-Nazifreis an: Das der Behauptung. Der Naziaufmarsch am 13. Februar wäre der wichtigste Naziaufmarsch Europas, ist etwa zu lesen. Doch Belege dafür finden sich höchstens rudimentär zwischen den drei Sätzen, die als Begründung nicht durchgehen können.2 Warum aber sollte ausgerechnet das durchgekaute und abgehandelte Thema der Trauermärsche bedeutsamer sein, als etwa zahlreiche Demonstrationen gegen sogenannte Kinderschänder, herbeihalluzinierte „Überfremdung“, Globalisierung, oder aktuelle politische Anlässe? Waren etwa die antisemitischen Aufmärsche anlässlich der Verteidigung des israelischen Souveräns gegen die „Free-Gaza Flotille“ im letzten Jahr, an denen sich u.a. auch die Antifaschistische Linke Berlin – eine im no pasarán-Bündnis organisierte Gruppe – beteiligte3, nicht minder gefährlich? Eine Tatsache, die die ALB als Bündnispartner völlig diskreditieren sollte. Und ist die Behauptung kein Schlag ins Gesicht jener Antifaschist_innen in Ungarn und Russland, die dort einer organisierten rechten Pogromstimmung ausgesetzt sind?4

Dennoch verwundert es nicht, wie die Massenbündnisse zu dieser Feststellung kommen. Für ihren begrenzten Horizont scheinen die Ereignisse in und um Dresden der Nabel der Welt zu sein. Wer die eigene Relevanz nur an den versammelten Massen auf der Straße misst, wem die Teilnehmendenzahlen auf Demonstrationen Erfolgsindikatoren sind, wer als ideelle Gesamtantifaschist_in trotz durch und durch mackerhaften Gebärdens auf Gender Gap beharrend nur in Organisationszusammenhängen denken kann, muss zwangsläufig im mobilisierungstechnischen Schwanzvergleich5 mit den Neonazis enden und genau dort deren Gefährlichkeit erblicken. In dieser Art der Auseinandersetzung kommen no pasarán und Dresden-Nazifrei der von ihnen kritisieren Extremismusdoktrin erstaunlich nahe.

Eine Kritik an neonazistischen und anderen menschenverachtenden Ideologien kommt nicht umhin, diese auf ihre Wirkmächtigkeit zu untersuchen. Wie es auch no pasarán richtig benennt, sind autoritäre Charakterstrukturen und menschenverachtendes Denken in der Gesellschaft weit verbreitet. Jedoch muss man auch anerkennen, dass es mittlerweile in fast allen Teilen der Gesellschaft Konsens ist, sich von Neonazis zu distanzieren und der Trauermarsch überall auf starke Ablehnung stößt. In Dresden ist für die Nazis kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Niemand will sie haben; nicht einmal die stockkonservative Oberbürgermeisterin Helma Orosz. Wenn no pasarán daher schreiben, dass die Aktionen von Dresden-Nazifrei und no pasarán als genauso störend empfunden würden, wie die menschenverachtende Propaganda(sic!) der Neonazis, ist das eine dreiste Behauptung, die von der Wirklichkeit Lügen gestraft wird. Dass die Bündnisse nicht gerade das Wohlwollen der Stadtoberen auf sich ziehen, ist sicher der Fall – mehr aber auch nicht. Die Außenseiterrolle, die no pasarán für sich in Anspruch nimmt, ist längst vom gesellschaftlichen Mainstream rekuperiert und lediglich der Gestus ein anderer.

Oft – und dort liegt das Problem – äußert sich das jedoch nur in einem Unbehagen gegen Nazis, das irgendwo zwischen sozialer Erwünschtheit, Selbstvergewisserung und Antira-Aktivismus zu verorten und aus diesem Grund nicht in der Lage ist, über eine Ablehnung von Neonazis hinauszugehen. Gegen Nazis zu sein ist OK, den Kapitalismus zu kritisieren und mit ihm verbundene Phänomene, wie Vereinzelung, Entfremdung, empfundene Ohnmacht und die fehlende Subjektivität der Individuen, als eine der Ursachen für Massenbewegungen und kollektive Identifizierung zu benennen, zu viel des Guten. Theodor W. Adorno schrieb bereits 1963 in seinem Aufsatz Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit, dass das Nachleben des Nationalsozialismus in der Demokratie potentiell bedrohlicher sei, als das Nachleben des Nationalsozialismus gegen die Demokratie.6 Und auch mehr als 40 Jahre später ist Deutschland von einer faschistischen Machtübername unendlich weit entfernt. Daher ist der Verweis darauf, dass das Blockadespektakel durch die deutsche Geschichte notwendig wird, bereits empirisch widerlegt. Notwendig wäre ganz anderes, etwa, sich die Ursachen für menschenverachtendes Denken bewusst zu machen und an deren Abschaffung zu arbeiten.

Obwohl behauptet wird, mit den durchgeführten Blockadeaktionen den Rahmen des symbolischen Protestes verlassen zu haben, sind die Blockaden letzten Endes genau das – rein symbolische Aktionen. Dresden-Nazifrei verrät dies auch, wenn Leute dazu aufgefordert werden, ein wirksames Zeichen zu setzen. Menschenverachtendem Gedankengut auf der Straße begegnen zu wollen, ist utopisch. Vor allem aber haben die Blockaden keinen Adressaten und einen Erkenntnisgewinn werden sie nicht bieten. Nazis, die um ihre gesellschaftliche Marginalität wissen, bekommen das an diesem Tag lediglich noch einmal gespiegelt, während alle anderen sich gegenseitig bestätigen, wie blöd sie Nazis finden. Um nicht falsch verstanden zu werden: Wenn Nazis am 19. Februar einen richtig beschissenen Trauermarsch erleben, ist das unbedingt zu begrüßen – aber wir glauben, dass es nicht die Auswirkungen hat, wie die Blockadelustigen sie sich gern einreden. Nach Dresden zu fahren ist einfach, aber nutzlos und hat mit Zivilcourage nichts zu tun. Es ist eine riesige Selbstbespaßung, die die dafür aufgebrachte Mühe nicht wert ist.

Angesichts all der Zumutungen, die diese Gesellschaft bereit hält, ist es geradezu irrwitzig, für ein Event, wie den 13. Februar, seine Kraft und Energie zu verschwenden, wo es an anderen Stellen so viele Gründe gibt, sich einzumischen. Welche Fortschritte könnten im Asylrecht und der deutschen Abschiebepraxis erreicht werden, gäbe es einen annähernd vergleichbaren Protest dagegen. Wie viele Menschen könnten vor widrigen Lebensumständen oder ihrem Tod bewahrt werden, riefe einmal ein Bündnis dazu auf, Abschiebungen zu verhindern. Und wie viel reicher an Perspektiven wäre die Provinz, flösse Engagement auch einmal dort hin. Jede progressive politische Veranstaltung im Jugendclub; selbst jedes kulturelle Programm, das nicht von rechten Inhalten oder rechtem Publikum dominiert wird, ist dort nachhaltiger, als die noch so große Großblockade. Doch dort fehlen sowohl der klar lokalisierbare „Feind“, an dem sich abzuarbeiten wäre, als auch der jährliche Eventcharakter. Denn damit rechnet das autonome Herz: Dass in Dresden was geht!

Der Spaßfaktor

Genau diese bewegungslinke Scheiße ist es, die es für uns unerträglich macht, die Mobilisierungen nach Dresden gutzuheißen. „Der Mobi-Stuff des Antifa-Bündnis „no pasarán“ für diese Saison(sic!) ist fertig.“, heißt es etwa auf der Homepage des Bündnisses no pasarán, so, als würde man ein Fußballspiel bewerben.

Der Trauermarsch der Nazis und die Proteste dagegen wurden längst zu einer Schimäre aufgeblasen, die sich selbst am Leben erhält und für nicht wenige Gruppen den einzigen Zweck ihrer politischen Arbeit ausmacht. Das Ziel fällt dabei hinter die Inszenierung zurück.
Gesellschaftskritik ist kein Karnevalsverein. Wer schon Wochen vor dem 19. Februar voller Spannung und Vorfreude darauf brennt, in Dresden ein bisschen Action zu erleben, liquidiert damit die Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft, in der eine Auseinandersetzung mit menschenverachtendem Gedankengut obsolet wäre, zugunsten des privaten Vergnügens. Das ist natürlich – um im Sprech von Dresden-Nazifrei zu bleiben – legitim, aber hat mit einer Auseinandersetzung mit menschenverachtendem Denken etwa so viel zu tun, wie ein Wanderausflug mit dem AK Freizeit in die Sächsische Schweiz.

Im Aufruf no pasaráns für 2011 wird es hingegen problematisch. „Wir stören gerne“, steht dort geschrieben. Eine winzige Überschrift, in der doch so Vieles steckt. Müsste es nicht zum Kotzen sein, überhaupt die Anstrengungen betreiben zu müssen, die no pasarán und Dresden-Nazifrei zweifelsohne leisten? Könnten nicht auch die Menschen bei no pasarán und Dresden-Nazifrei ihre begrenzte Lebenzeit sinnvoller nutzen, gäbe es die Naziaufmärsche gar nicht?
Etwas gern zu tun impliziert unweigerlich ein sich Abfinden mit den Verhältnissen und das nicht etwa in Resignation, was zwar bedauerlich, aber eher noch nachvollziehbar wäre, sondern in purer Zufriedenheit. Es ist dagegen zum Kotzen, in einer Gesellschaft wie dieser leben zu müssen. Jeden Tag, den das länger der Fall ist, ist ein Tag, der für immer verloren ist. An der Kritik daran (die von den Bündnissen noch nicht einmal geleistet wird) Spaß zu haben, ist nichts anderes als Sadismus.

Des Weiteren ist die zitierte Passage Indiz dafür, welches Moment in der Mobilisierung eine große Rolle spielt. Selbst das Wort Mobilisierung weißt darauf hin. Die Blockaden sind nicht nur Mittel, sondern auch Zweck für sich. Zusammen in einer Blockade zu sitzen ist aufregend und schweißt zusammen wie der Winter die Volksgenossen im Winterhilfswerk. Man harrt gemeinsam in eisiger Kälte und Schnee aus und geht solidarisch miteinander um. Grund genug, alle politischen Divergenzen ad acta zu legen und die Klassengrenzen zu vergessen. Das ist die Ersatzgemeinschaft als Kompensation für die eigene Marginalität im handlichen Taschenformat.

Wie in jedem Prozess der Identifikation braucht es auch hierbei einen klaren Feind, gegen den sich abgegrenzt werden kann. Zu kritisieren ist daran nicht, dass Neonazis es sind, von denen sich abgegrenzt wird, sondern, dass dieser Prozess überhaupt der Identifikation dient. Dabei wird sich nicht mit Ideologien auseinandergesetzt und ein kritischer Begriff von Gesellschaft gebildet, sondern vor allem dessen versichert, dass man selbst doch auf „der guten Seite“ steht. Ist das dann einmal erfolgt, wird stillschweigend, zustimmend oder gar aktiv unterstützend in Sportgruppen Jagd auf Neonazis - oder wen man dafür hält – gemacht und in Kauf genommen, dass sich Menschen beim Angriff mit Pflastersteinen ernsthaft verletzen und dann noch erwartet, dass dergleichen Verhalten nicht etwa eine Denunziation bei der Polizei nach sich zieht, sondern Stillschweigen vor den „Repressionsapparaten des Staates“.

Sandkastengeneral ra0105 meldet...

Dieser Korpsgeist findet ebenfalls Ausdruck in Sprache und Gestik no pasaráns. Texte und Aufrufe des Bündnisses strotzen von militärischen Begriffen: Neonazis mussten eine empfindliche Niederlage hinnehmen, umzingeln, Busse in einer langen Kolonne, das Nazi-Großevent wird geknackt, Gegner, örtliche Verlagerung der Blockaden, wird von uns nicht unbeantwortet bleiben. Die Antifaschistische Linke Berlin ist sich noch nicht einmal zu blöd, von Menschenblockaden zu sprechen. Warum nicht gleich von Menschenmaterial? Bei no pasarán sind es Tausende von Menschen, die die Schlagkraft der Truppe ausmachen. Und auf der Website findet sich tatsächlich eine Adaption des Slogans Che Guevaras „Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam“: „Schafft zwei, drei, viele Busse...“.

Die angestrebten Massenblockaden sind ein Mittel, auf das man setzt. Ebenfalls eine Formulierung, die man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte. Auf etwas zu setzen ist der Fall, wenn man bewusst eine Strategie verfolgt. Das intendiert ein Kalkül, Abwägung von Sachverhalten, wie man es aus Militärmanövern, oder auch der institutionalisierten Politik kennt. Es geht dabei um Hegemonie auf dem Schlachtfeld, oder in der Gesellschaft; um Interessenkampf, oder Entscheidung auf der Straße. Wer auf etwas setzt, hat längst begonnen, Realpolitik zu machen. Verwundern muss das nicht bei denen, die nicht den Kapitalismus mitsamt seinen Vergesellschaftungsformen überwinden wollen, sondern nur ein auf Ausbeutung basierendes Wirtschaftssystem.

Quo vadis Dresden?

Wie kann vor diesen Hintergründen ein ideologiekritischer Umgang mit und in Dresden stattfinden? Wir sind der Ansicht, dass das Abarbeiten an Nazis auf der Straße in Dresden zu nichts führen wird. Gerade in der sächsischen Provinz geht von organisierten Neonazis eine akute Gefahr aus. Sie liegt nicht nur in Leib und Leben bedrohender Gewalt, sondern in ihrem Einfluss auf die Sozialisation der Jugendlichen und der Erosion alternativer Subkultur. Dass dagegen das alljährliche, überdimensionierte Familientreffen in Dresden eine derart wichtige Vernetzungs-, Bestärkungs- und Politisierungsfunktion einnimmt, wie immer wieder behauptet, möchten wir nicht völlig abstreiten, aber in der dargebrachten Vehemenz bezweifeln. Es erscheint im Gegenteil auch die Vermutung nicht völlig abwegig, dass die Aufmerksamkeit, mit der die Naziaufmärsche in Dresden begleitet werden, für diese verstärkend wirkt. Denn dass Frustration zu Selbstreflexion führen kann, ist eine steile These, wie nicht zuletzt die Ausschreitungen im Anschluss des verhinderten Trauermarsches im letzten Jahr belegen. Der Verbreitung menschenverachtenden Gedankengutes werden no pasarán und Dresden-Nazifrei auf dieser Weise nicht begegnen können.

Hier liegt auch die Gefahr, die wir im Kern der Proteste entdecken. Der militante Gestus und die Beteiligung der widerwärtigsten Gruppen und Einzelpersonen reproduzieren menschenverachtendes Gedankengut auf unterschiedlichste Art und Weise. Die Politisierung von Menschen, die in Dresden sicherlich geschieht, birgt neben Chancen auch große Gefahren. An deren Ende könnten an der Stelle von kritischen Menschen auch Sozialdemokraten, Grüne, ML-Kommunisten oder andere linke Elendsverwalter stehen. Das Erleben als Teil eines breiten Bündnisses verheißt jedenfalls nichts Gutes. Für die zu leistende radikale Gesellschaftskritik ist das wahrscheinlich viel gefährlicher, als die organisierten Neonazis, um die sich längst die zivilgesellschaftlichen Institutionen kümmern.

Antifaschistische Gruppe Freiberg, Januar 2011
  1. Klemperer, Victor (1957): LTI. Stuttgart: Reclam, 22. Auflage 2007, S. 304. [zurück]
  2. „Der alljährlich als Trauermarsch inszenierte Großaufmarsch stellt mit zuletzt über 6.000 TeilnehmerInnen den größten Naziaufmarsch Europas dar. Aber er ist nicht nur wegen seiner Größe relevant, sondern auch wegen seiner Ausstrahlungswirkung ins europäische Ausland und seiner Binnenwirkung in die verschiedenen, sonst oft zerstrittenen Spektren der Nazis. Autonome Nationalisten, NPD, DVU, der ganz rechte Rand von Burschenschaften und Verbänden sowie Nazis aus anderen europäischen Ländern kamen zusammen und konnten sich gemeinsam als mächtige Bewegung darstellen und erleben.“, ist alles, was im Aufruf von no pasarán dazu geschrieben steht. [zurück]
  3. Vgl.: http://anti.blogsport.de/2010/06/01/stoppt-das-massaker-in-gaza-ueber-linke-und-ihre-freunde/ [zurück]
  4. Vgl.: http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,734389,00.html und http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/pogromstimmung-in-moskau/ [zurück]
  5. Ein besonders drastisches Beispiel findet sich z.B. hier: http://de.indymedia.org/2011/01/298545.shtml?c=on#c694825 [zurück]
  6. Adorno, Theodor W. (1963): Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit. In: Eingriffe. Neun kritische Modelle. Frankfurt am Main: Suhrkamp, Sonderausgabe zum 40jährigen Bestehen der edition suhrkamp 2003, S. 126. [zurück]
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Ergänzungen

Essiggesichter

Antifa Bürlyn 24.01.2011 - 17:50
Geht zurück in euren Stall und schmollt da weiter das man euch eure Spielwiese Dresden abgenommen hat.

ja genau!

true antifascist 24.01.2011 - 17:52
bleibt daheim, diskutiert stundenlang mit euren besten genossen (nur mit diesen!) und verfasst dann geschwurbelpamphlete wie dieses.

DAS IST DER EINZIGE WEG ZUM COMMUNISMUS!

dieses Pamphlet

einfach mal 24.01.2011 - 17:53
IGNORIEREN.
natürlich muß man sich unerwünschten Zeitgenossen in den Weg stellen, und dies schfft man wahrlich nicht allein .
NO PASARAN !

Haha!

Dein Name 24.01.2011 - 17:58
Realsatire pur...

Die Lösung

unabhängiger Szeneberater 24.01.2011 - 18:01
Am besten die Linken abschaffen, dann ist die Welt in Sachsen und für die Antifa Freiberg wieder in Ordnung.

Darauf ein fröhliches "Sieg ...!"

danke danke danke

für diesen 24.01.2011 - 18:01
artikel!!!!!

"...und dann noch erwartet, dass dergleichen Verhalten nicht etwa eine Denunziation bei der Polizei nach sich zieht, sondern Stillschweigen vor den „Repressionsapparaten des Staates“."

Ihr würdet zur Polizei gehen und Menschen denunzieren die Steine auf Nazis werfen?

Bleibt zu hoffen dass der Artikel von den restriktiven Indy-Mods nicht sofort versteckt gelöscht oder whatever wird, neu wäre dies ja keineswegs.

Bahamasspinner

Arzgebirgler 24.01.2011 - 18:04
Schade, die Antifa Freiberg hatte früher mal was drauf, in den letzten 2 Jahren sind die zu einem reinen Bahamasnachbeterverein verkommen, insofern kann einen so ein Müll nicht mehr verwundern. Ideologiekritisch geht die Welt zugrunde.

egal

kommt noch 24.01.2011 - 18:17
es scheint als wenn bei der "antifa" freiberg die ersten dicken krokodilstränen die wangen runterfließen, denn !NEIN! auch diesmal müsst ihr leider eure nationalfahnen zu hause lassen.

aber hauptsache in nem ordentlich gepflegten Szenesprech mal wieder richtig auf die kacke gehauen.

ein glück das in freiberg ne Menge geht, und ihr gar keine zeit habt nach dresden zu fahren, denn der nächste adorno - lesezirkel organsisiert sich nicht von selbst.

p.s. ihr entschuldigt das ich weder 3 fremdwörter pro satz benutze, sowie auf groß- & kleinschreibung verzichte.

deutsch...deutscher...antifa freiberg

FAKE ?

Antifaschistische Aktion 24.01.2011 - 18:22
Bei dem Artikel stellt sich die Frage ob die Gruppe von der CDU und der den BdV finanziert wird.
Völlig absurder reaktionärer Käse.

meck

ich 24.01.2011 - 18:28
guter und wichtiger text.
schön, dass es sowas in sachsen auch noch gibt.
in vielen stellen, erkennt mensch sich wirklich wieder, leider.
besonders gefällt die sprachliche analyse in bezug auf klemperer.

selbst aus der tiefsten sächsischen provinz stammend, war dresden immer eine möglichkeit, orks zu ärgern. vielleicht auch in erwartung "da geht was". jedenfalls, tausende orks mit fackeln die an der synagoge vorbeilaufen, wie 2007 in dresden, is auch nicht wirklich amüsant. aber das is auch die crux bei der entwicklung der letzten jahre in dresden, früher waren es einige hundert, wenn´s gut lief 1000, heute sprechen wir von ganz anderen zahlen. früher stand mensch dem spektakel ohnmächtig gegenüber, hat von solchen zahlen wie heute geträumt, aber heute, irgendwas is da halt wirklich auf der strecke geblieben und das trifft der text ganz gut.

für einen selbst ist es ein katzensprung nach dresden, wenn ich dafür aber stunden lang bus fahren würde, muss mir die sache schon verdammt wichtig sein, ich würde wohl nicht 800 km fahren, da ich eben die scheiße schon vor der haustür habe. nichtsdestotrotz freue ich mich auch über diejenigen die kommen.

jedenfalls, vielen dank für den text.
der vom letzten jahr war auch spitze, sei an dieser stelle auch noch mal erwähnt.

Üble Sache, das...

RedZack 24.01.2011 - 18:37
"Angesichts all der Zumutungen, die diese Gesellschaft bereit
hält, ist es geradezu irrwitzig, für ein Event, wie den 13.
Februar, seine Kraft und Energie zu verschwenden"...

Angesichts all der Zumutungen, die Nazis für uns alle bereit halten, ist es geradezu irrwitzig, für ein unerträglich langatmiges, nicht-enden-wollendes Sinnlos-Pamphlet wie dieses seine Kraft und Energie zu verschwenden, anstatt sich einfach den Nazis in Dresden in den Weg zu stellen!

Das schließt selbstverständlich in keiner Weise aus, Aktionen gegen andere Formen von gesellschaftlichen Missständen zu organisieren. JA, DANN MACHT DOCH MAL, UND SCHREIBT NICHT NUR GROSSARTIG DARÜBER!!! In der Zeit, in der Ihr diesen elend langen Text geschrieben habt, hättet ihr schon so viel wichtigeres und sinnvolleres tun können!

Aber wann haben denn die VerfasserInnen dieses Textes das letzte Mal mit einer großen Mobilisierungskampagne - wie von Ihnen gefordert - eine Abschiebung verhindert? Wäre mir nicht bekannt. Und wahrscheinlich wären die VerfasserInnen dazu auch gar nicht in der Lage - denn alles, was Massen begeistern oder in Bewegung setzen könnte, ist ja "LTI".

Nun wird wahrscheinlich nicht jede/r hier wissen, welche bodenlose Unverschämtheit sich die VerfasserInnen geleistet haben, indem sie harmlose, vielleicht etwas "knackig" formulierte Blockade-Aufrufe gegen Nazis mit dem Buchstabenkürzel "LTI" in Verbindung bringen. Deshalb nur mal kurz zur allgemeinen Information: "LTI" steht füt "Lingua Tertii Imperii" - die "Sprache des Dritten Reiches"!

Mit anderen Worten: wer auch immer dieses unsägliche Geschwurbel hier (das MICH übrigens ganz fatal an den ebenso unsäglichen Schreibstil aus Adolf Hitlers "Mein Kampf" erinnert!) verfasst hat, wollte damit die zur Blockade von Neonazis in Dresden aufrufenden Organisationen mit dem historischen Nazismus vergleichen und auf eine Stufe setzen.

Damit erübrigt sich eigentlich jeder weitere Kommentar... Extremismus- und Totalitarismustheorie, wie sie schlimmer kaum sein könnte.

@kommt noch

s 24.01.2011 - 18:38
Das was die Bahamas Fraktion von sich gibt hat nichts mit Adorno zu tun. Es ist maximal eine krude Deformation von Adorno. Die hierarischen Strukturen die es bei der Fraktion gibt erlauben aber nicht sich kritisch damit zu beschäftigen ;)
Also - Adorno lesen und verstehen anstatt Bahmas auswendig lernen ;)

dankedankedanke

bambam geröllheimer 24.01.2011 - 18:46
Vielen Dank nach Freiberg für diesen Beitrag !

Auch wenn die Blockade der Schwachmatentrauerparade in DD taktisch richtig und sinnvoll ist, fragt man sich bei jedem "Mobi-Video" von "no pasaran", wann denn endlich das "Switch reloaded"-Logo eingeblendet wird...die geben sich eine unglaubliche Mühe, auch noch das letzte und flachste Negativklischee von Bewegungslinken zu erfüllen. Da wird sich schwarz vermummt Allmachtsfantasien hingegeben, Gewalt ästhetisiert und die Einheitsfront beschworen.
Leider sind solche Leute auf dem Weg zum Communismus eher Teil des Problems als der Lösung.

Sehr gute

Kritik! 24.01.2011 - 18:55
Eine angemessene Kritik an dem Blockade-Hype war längst überfällig. Diese Großevents sind gruselig und ihr Charakter sollte jeden Menschen stutzig machen. Es hat nichts mit Spaß zu tun, es ist nicht cool, nicht hip, Naziaufmärsche zu blockieren. Es ist Überzeugung, kein verdammter Wochenendausflug. Das Problem bei diesen Events ist, daß nur die Aktion im Vordergrund steht, nicht hinterfragt aber, ihr Sinn, ihre Wirkung und ihre Initiatoren. Abgesehen davon, würden tausende Bullen nicht vor den Nasen schützen, würde auch kaum jemand den Versuch wagen. Wahrscheinlich nur diejenigen, die es aus Überzeugung tun. Es könnten aber auch die deutschen Wohnzimmer blockiert werden, als potenzieller Nährboden für die menschenverachtende Propaganda der Faschisten. Dresden nazifrei? Was soll das überhaupt bedeuten? Also, eine deutsche Stadt "nazifrei", für einen Tag? Kann nicht sein, es werden tausende erwartet.

naja

mister moe 24.01.2011 - 18:56
finde den text primär erstmal recht verharmlosend gegenüber faschistoider ideologie. aus der gleichen ecke, aus der was weiß ich für shoarelativierungsvorwürfe kommen, wird einem antifa bündnis plötzlich nähe zu geistiger bräune an die laschen gehangen. sachliche kritik an der bündnispolitik und der verschiebung eigener inhalte finde ich angebracht, aber dieser text ist wieder einmal nen infantiles hirngespinnste, wahrscheinlich von angehenden sozialwissenschaftlern im zweiten semester. ihr nervt. geht in die uni!

Ach man...

xvx 24.01.2011 - 18:57
...ich frage mich grade wirklich wie man eigentlich recht viele wichtige und durchaus richtige Sachen schreiben kann und denoch so weit danebenliegen kann. Nur soviel, Theorien müssen sich an der Realität messen lassen und bisher war das letzte Jahr das erfolgreichste, bezüglich der Verhinderrung eines, zumindest in der westeuropäischen Hemisphere einmaligen, Massenspektakels deutscher und europäischer Nazis. Ich kenne aktuell, ausser vielleicht in Russland, keine vergleichbaren Veranstaltungen.

Das hier temporäre Prioritäten bei der radikalen Linken aufblitzen erscheint mir alleine daher mehr als logisch und das hiervon auch identitätstiftende und politisierende Impulse ausgehen, sehe ich erstmal als unproblematisch.

Ich verstehe euer Ziel und heisse es gut aber der Weg dahin leuchtet mir nicht ein und daher frage ich mich wirklich was eure Intention hier ist?!

antifa bis zum endsieg

antifa bis zum endsieg 24.01.2011 - 19:47
wichtige und richtige kritik.
wie unreflektiert der blockademob unterwegs ist, konnte man letztes jahr auch gut sehen. auf der "hauptblockade" trat spontan ein "rapper" auf, der u.a. zum besten gab, dass man die bullen allesamt aufhängen sollte. keiner, wirklich keiner, hat sich davon distanziert oder auch nur irgendwas dagegen gesagt.
aber wozu auch selbstkritik und nachdenken, wenn man den größten "mobilisierungsschwanz" hat und einfach mal den fetteren mob auf die straße bekommt.

viel spaß im dresdner sandkasten, zusammen mit linkspartei und alb... antifa bis zum endsieg!

was soll

der scheiß? 24.01.2011 - 19:56
ideologiekritik, die nazis lieber laufen lassen als blockieren will, finde ich nicht gut.
sätze und texte, die man nur versteht, wenn man studiert hat, finde ich nicht gut.
bei dem bündnis sind so viele dabei,die nicht mackern, die stalinos doof finden und auch gut und niveauvoll diskutieren können.
immer nur ätzen, schachtelsätze bauen und selber nicht besser sein... lacht mal, politik kannspaß machen und trotzdem ernst sein.
if I can't dance to it it's not my revolution - emma goldman

inhaltliche Kritik?

Kritikaster 24.01.2011 - 20:06
Und ist die Behauptung kein Schlag ins Gesicht jener Antifaschist_innen in Ungarn und Russland, die dort einer organisierten rechten Pogromstimmung ausgesetzt sind?

Warum sollte das ein Schlag ins Gesicht dieser Antifaschisten sein? Es ging um Naziaufmärsche nicht um generelle Pogromstimmung. Es ist doch wohl eher ein Schlag ins Gesicht der dortigen Antifaschisten, ihre Situation als Begründung dafür herzunehmen, hier nicht mehr gegen Nazis aktiv zu werden.

Offenbar seid ihr zu jung. Sonst wüsstet ihr, wenn ihr vor 2006 neben so einem Naziaufmarsch gestanden hättet, warum das Einzige, was gegen Naziaufmärsche dieser Dimension hilft, eben Massenmobilisierungen sind, und genau diese Massenmobilisierungen haben nebenbei dazu geführt, dass das ganze Thema viel intensiver und auch kritischer in allen Teilen der Gesellschaft diskutiert wird. Dass euch das Thema jetzt abgelutscht vorkommt, ist gerade ein Erfolg dieser Mobilisierung. Durch ist das Thema in Dresden deswegen noch lange nicht und darin liegt auch eure logische Inkonsistenz, auch die ganzen anderen Naziaufmärsche die ihr anführt, werden von der politischen Elite im Land abgelehnt, also müsste man dann gegen die genauso wenig aktiv werden. Wichtiger können sie dann definitiv nicht sein.

Gegen Nazis zu sein ist OK, den Kapitalismus zu kritisieren und mit ihm verbundene Phänomene, wie Vereinzelung, Entfremdung, empfundene Ohnmacht und die fehlende Subjektivität der Individuen, als eine der Ursachen für Massenbewegungen und kollektive Identifizierung zu benennen, zu viel des Guten.

Das zeigt auch sehr schön euren beschränkten geistigen Horizont, ihr seid dermaßen auf Dresden fixiert, dass ihr gar nicht mehr wahrnehmt, was die Gruppen sonst noch so machen (von der Free-Gaza-Aktion, die sich so schön ausschlachten lässt mal abgesehen). Natürlich geht es in Dresden nicht um Kapitalismus. Wenn ihr zu der (im übrigen begrüßenswerten) Schockengedenkaktion mobilisiert, gehts auch nicht um Kapitalismus, soll man euch deswegen jetzt unterstellen, dass ihr zu dem Thema nichts zu sagen habt? Und im Gegensatz zu euch, sind viele der organisatorisch Wirkenden aus dem Dunstkreis gerade von No pasarán im Zuge von Antira und gegen Abschiebungen aktiv tätig. Wer hat denn z.B. die großen Demos gegen den Abschiebeknast in Grünau (im Jahr 2000 warn das 10.0000 Teilnehmer) organisiert?

Da kann man wirklich nur entgegen halten, wann werdet ihr denn da mal aktiv? Warum verschwendet ihr eure Energie immer wieder in solchen Texten, anstatt mal was Produktives im Sinne der Asylpolitik zu machen? Dass in Dresden solche Bündnisse garnicht erst zustande kommen, liegt doch nicht zuletzt an solchen Verweigerergruppen wie euch, die sofort anfangen rumzumäkeln, wenn jemand ein großes Bündnis egal zu was anfängt aufzuziehen. Wo wart ihr, als Sarrazin in Dresden war? Am Ende fandet ihr den sogar gut, weil einiges schließlich, was der da erzählt, durchaus auch (früher) in der Bahamas hätte stehen können?

So das muss für den Anfang erst mal reichen. Ich könnte, den Text auch noch viel ausführlicher beantworten und auseinander nehmen, aber dann würde ich mich auf dasselbe Niveau wie ihr begeben, und meine ganze Energie sinnlos verschwenden.

früher war alles besser...

sir arthur harris 24.01.2011 - 20:13
und einfacher. hier die "guten" nationalfahnenträger (gb, usa, frankreich, israel,...) mit so hippen sprüchen wie: "was tut allen deutschen gut? bomber harris und die flut!" (familiär, so 150), auf der andren seite die "bösen" nationalfahnenträger (deutsches reich, brd, belgien, nl, cz,..) mit so verabscheungswürdigen sprüchen wie: "was tut allen juden gut, hitler und die deutsche wut!" (mehrere hundert bis tausend) und die bösen fast nazis (bürger) und überhaupt alle, die nicht zu uns gehörten.
jaja, damals konnte man sich noch voll auf sein germanistik/ethnologie studium konzentrieren, ohne diesen scheiss lästigen realpolitischen einfluss...

*

Hans 24.01.2011 - 20:46
zeigt einmal mehr, welche objektive funktion ihr mit diesem emo-gewichse erfüllt ! ihr seid längst teil des problems, nicht mehr lösung !!!

der tod ist ein schulmeister aus d

dr. shmock 24.01.2011 - 21:18
schöner aufsatz. brav.

Hust

Doppel-Hust 24.01.2011 - 21:23
"Auch wir bleiben Dresden fern
Carlos 24.01.2011 - 18:29
auch wir bleiben dresden fern, da es sich bei den blockaden nicht mehr um widerstandformen gegen die herrschende gesellschaft handelt, sondern teil dessen ist. wer mit staatsanwälten ins bett geht, kann sich nicht mehr als gegepol zum herschenden staatsapparatt bezeichnen. no pasaran no antifaschismus no alternanative"

Hallo Carlos und morgen brennt dann der Bundestag. Sofern ich mich an Antideutsche in Dresden erinnern kann oder die sich dafür halten oder ausgegeben haben, rennen die in Carhart, JackWolfskin, Adidas und ähnlichen Klamotten rum. Gut, könnten ja geklaut sein und ja es ist nicht immer schwarz weiß. Jedoch bevor ich anfange zu polesmisiern und mich meinen kleingeistigen Gefühlen hingebe, kann ich ja immer noch innehalten und nachdenken. Ich finde das deine Ergänzung ein wichtiger Beitrag dazu ist, wie viel Quatsch in dem obigen Artikel verfasst wurde. Da eben diese "Aktionen", welche von der Antifa-Freiberg angegriffen wurden, vorher ebenso vollzogen wurden. "Mit Anwälten ins Bett zu steigen" oder mit Parteinen zusammenzuarbeiten ist und bleibt gängige Praxis, sowohl bei dem einen wie auch bei dem anderen VK, rund um den 13. Februar. Inhaltliche Kritik an den Texten finde ich berechtigt nicht immer, weil es meist nur darum geht sich gegenseitig Spitzfindigkeiten unterzuschieben, die keine Relevanz haben.
Dazu das eine Gesellschaft verändert wird, ich habe nicht mitbekommen, dass die sogenannten "retter aus dieser Gesellschaft" egal ob Anti-Imp-deutsch-national-blubber, es bis jetzt geschafft hätten, irgendetwas zu verändern und zwar so das es in den grundfesten der Gesellschaftsform geknackt hätte. Das haben bis jetzt nur, eher nicht polkitisch korrekte Menschen geschafft. Zu dem finde ich es auch vermessen, eine Provinz erst mal als solche zu bezeichnen, weil das Wort wertend ist, zudem muss man strukturelle, informelle "usw. usf." Gesamtaspekte einer Stadt und der dort lebenden und auch durchreisenden Menschen mit betrachten. Es können Projekte sinnvoll sein, die in der Stadt X funktionieren, aber in Stadt Y völliger Quatsch wären. Erst über das verallgemeiner beschweren und dann die ganze Zeit mit Allgemeinheit an und über alles herantreten, hat dann wohl den Sinn der Übung mehr als nur verfehlt. Um gleich dabei zu bleiben, ich finde es irre witzig, dass sie die Szeneaffen hinstellen und behaupten, ich zitiere "Geht ja mal gar nicht!", dass mit den und den Gruppen zusammengearbeitet wird, klar verstehe ich, weil mitlererweile sind die Antideutschen, so von ihrer political correctness zerfressen, dass sie nur noch gegen sich selbst vorgehen können und in ihren Freundeskreis Lesegruppen sich gegenseitig bei dem bestätigen was sie sagen, damit sie ja auch alle wissen das es richtig ist. Was wiederrum auch bei No Pasaran die Konsequenz ist, die Crux an der Sache ist, dass sich immer alle gegenseitig sagen müssen, wie toll sie das machen. Nur damit sie weiter dran glauben können und weitermachen können. Was bei -No Pasaran jedoch an Texten entsteht ist ein gutes Beispiel, dafür was passiert, wenn man versucht, auf die Tasten zu hauen und einen Text zu schreiben. Ich finde es nicht sinnvoll Nicht-Intelektuelle Standpunkte zu vertreten, wenn wir bald alle nicht mehr schreiben und lesen können wär es auch fatal. Ob die Sinnhaftigkeiteines Textes und damit auch die Kritik an der Verwendung von Fremdwörtern festgemacht wird, ist kurz gesagt dumm. Es könnte vielmerh versucht werden, es so zu formulieren, das der Gehalt der Wörter erhalten, aber der Inhalt nicht verloren geht. Das was No Pasaran vergeblich versucht und die Anti-Deutschen zwar mit Perfektion beherrschen, aber den Sinn schon lange aus den Augen verloren haben. Außer am 13. Februar, denn dort kann man noch einmal gegen die anderen bösen schlechten Gruppen wettern. Nicht das es andersherum besser wäre. Verhält sich nur wie ein lange, harte Bronchitis und abgehustet wird am 13. Februar. Schrecklich sich dann den verbal Schleim immer wieder antun zu müssen.
So viele Lorbeeren müssen, sie die militanten nicht national-anti-militaristischen Menschen von No Pasaran, auch nicht anstecken. Sie sind nur ein weiteres Beispiel dafür, dass die linke Szene nur eine große Spielwiese für Machtversessene Menschen ist. Wird nicht nach der Pfeife getanzt, wird in den eigenen Reihen aufgeräumt, ich meine das hat ja stalinistische Tradition und da gehen alle davon aus sie wären Linke, die sowas völlig anders sehen und sowas nie unterschreiben könnten.
Anzumerken bleibt nur noch, das es ein netter Versuch von No Pasaran und den Anti-D´s war, mittlererweile seid ihr ja bei der Planung der Demos gegen die Nazis auf einer Linie angekommen. Beide seit ihr, die einen nach fast 10 Jahren, die anderen schon anch drei auf die Idee gekommen, ach wist ihr was, dass ist alles so anstrengend, wir machen nur noch was an einem Tag. Wo ist denn da die Logik. Die Logik sich drüber zu beschweren, wenn vorher die gleichen dummen Fehler gemacht wurden, die Logik sich besser u fühlen, weil No Pasaran denkt es besser zu machen und mit Texten ohne Gehalt und jetzt noch mit den gleichen "taktischen Kalkül" an die Nazidemos herantritt.

lest ihr eure scheiße auch selber mal???

Antifa RGB 24.01.2011 - 22:46
Also um eure hülle mal in Freiberg fallen zu lassen, solltet ihr euch wahrscheinlich weder als antifaschisten noch als kommunisten noch als irgendwas betrachten. Eure nationalpredigen sparen und euch auf die seite der rassisten stellen. eure menschenverachtenden thesen, euer schwarz weiß denken hat nichts mit individualismus oder meinungsfreiheit oder sonstigen zu tun. ist es auf der einen seite eure haltung im nahost konflikt, wo ihr einseitige nationale bis hin zu rassistiche thesen vertretet. auf der anderen seite eure stellung in mittelsachsen und euer wirklich wiederstand gegen hier auftretende naziproblem völlig ignoriert.
keine sollte gezwungen sein, aber jeder sollte das recht auf freiheit und gleichheit besitzen statt im nationaltaumel zu schweben und von nationen in seiner existens beraubt zu werden. für viele menschen stehen frankreich, GB, USA etc. nicht als befreier sondern als ausbeuter, unterdrücker. viele unschuldige wurden in ihren existensen beraubt, abtransportiert, gefoltert und ermordet. Wir reden hier bewusst von UNSCHULDIGEN! Aber das recht auf freiheit haben diese menschen nicht, wenn es nach euren leeren thesen geht...

Schlicht weg muss man mal sagen... ihr könnt die klappe halten in feiberg und weiter euch briefchen zuschieben damit es bei euren endlos plenums nicht zu langweilig wird...

oder einfach daheim bleiben...

Von NRW nach Dresden

DD-Nazifrei 24.01.2011 - 23:02
In NRW gibt es zahlreiche Mobiveranstaltungen und Blockadetrainings. Alle Termine hier:  http://nrwdresden.blogsport.de/termine/

Außerdem gibt es inzwischen in acht Städten Plakate von "Dresden Nazifrei" zum Abholen:  http://nrwdresden.blogsport.de/2011/01/21/plakate-landesweit-erhaeltlich/


Von NRW nach Dresden! No pasarán!

felix, halt's maul

afa dd 24.01.2011 - 23:05
"Angesichts all der Zumutungen, die diese Gesellschaft bereit hält, ist es geradezu irrwitzig, für ein Event, wie den 13. Februar, seine Kraft und Energie zu verschwenden, wo es an anderen Stellen so viele Gründe gibt, sich einzumischen. Welche Fortschritte könnten im Asylrecht und der deutschen Abschiebepraxis erreicht werden, gäbe es einen annähernd vergleichbaren Protest dagegen. Wie viele Menschen könnten vor widrigen Lebensumständen oder ihrem Tod bewahrt werden, riefe einmal ein Bündnis dazu auf, Abschiebungen zu verhindern. Und wie viel reicher an Perspektiven wäre die Provinz, flösse Engagement auch einmal dort hin."

wie könnt ihr denn sowas ernsthaft schreiben, wenn ihr auf einer von euch organisierten demo durch freiberg tatsächlich so etwas zu stande bringt?:

"Außerdem wurde ein Spendenaufruf der Bomber Command Association aus London für ein Denkmal für die gefallenen britischen Bomberpiloten verlesen."

und dann tatsächlich auch geld dorthin spendet. das vor euren haustüren geschäfte von migrant_innen abgefackelt werden habt ihr ja bemerkt.. wie wär's denn gewesen denen etwas kohle zukommen zu lassen? vor diesem hintergrund ist die zitierte passage eine ziemliche frechheit!

und mal noch so viel:

"Wir wollen [...] eine offene, pluralistische und demokratische Gesellschaft, in der soziale Rechte jedem und jeder zustehen! [...] Bringt so viele Leute wie möglich mit. Rechte Aufmärsche verhindern – den Nazis keinen Meter!"

das steht ebenfalls auf eurer seite.. vll solltet ihr ein paar absätze eures textes nochmal durchlesen...

Richtigstellung

Antifaschistische Gruppe Freiberg 24.01.2011 - 23:22
zur Richtigstellung:
Wir haben kein Geld nach London gespendet und zudem die Spendenaufrufe wegen der Anschläge publik gemacht und uns in diesem Zusammenhang immer wieder kritisch zu Wort gemeldet.

aja

aja-macheri_in 25.01.2011 - 01:37
Daran schließt ein weiteres zentrales Merkmal der Verlautbarungen no pasaráns und Dresden-Nazifreis an: Das der Behauptung. Der Naziaufmarsch am 13. Februar wäre der wichtigste Naziaufmarsch Europas, ist etwa zu lesen. Doch Belege dafür finden sich höchstens rudimentär zwischen den drei Sätzen, die als Begründung nicht durchgehen können.

Okay, dann sagt doch einfach, welchen Aufmarsch es in Europa gibt, welchen ihr eine ähnliche oder gar höhere Bedeutung beimesst...

Toll!

Unglaublich! 25.01.2011 - 11:31
Wie für die L.T.I., so gilt auch für die Sprache der Mobilisierung

Ja der Unterschied ist nur, dass im Dritten Reich immer mobilisiert worden ist (einfach mal wieder die gute alte Hannah rausholen), aber no pasaran vorzuwerfen, sie hätten bei einer Mobilisierung Sprachelemente einer Mobilisierung. Also wie dumm ist das denn.

wo habt ihr die denn ausgegraben?

Stargate 25.01.2011 - 18:41
nach den ersten paar Sätzen musste ich erst mal innehalten...

Ihr werft no pasarán vor, eine totalitäre Sprache zu nutzen. Von wegen "wir blockieren". Unter Umständen hat es etwas damit zu tun das der Widerstand in Dresden am 13/19 Februar als Kollektiv arbeitet, weil ein blockieren, organisieren und verwalten der Blockaden ohne Kollektiv gar nicht möglich ist? Wer zwischen Herrschafts- und Organisationsstruktur (in der zweiten steht es jedem frei der Bitte zu folgen)nicht versteht, sollte erst mal nen Duden wälzen.

Über die anschließende Kritik an der Wortwahl (Saison) lasse ich mich nicht aus... Der Sprachantifaschismus sollte kurz innehalten und nachdenken was er die letzten Jahre geleistet hat.
Ok, wir schreiben jetzt an jedes 2 Wort _innen dran. Der reale Sexismus hat sich damit aber noch nicht abgeschwächt.

Worte statt Taten - Antifa heißt Angriff!

Alerta

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Naja geht so — Sächsischer Antifa

Schwätzer... — Auf nach Dresden

GENAU DESWEGEN... — 80/90/2011

Ein — allerherzlichstes

@afg — ich

wer möchte mit mir sandburgen bauen?? — lol, was für opfer

oha, die antifa RGB — RGBistLUSTIG

Endlich — Moishe bin Laden