LIEBIG 14 - Der Countdown läuft...

Wir bleiben Alle 22.01.2011 12:08 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe

Lasst es krachen, lasst es knallen...

Das Hausprojekt Liebig 14 in Berlin/Friedrichshain steht kurz vor der Räumung. Nach den Gerichtsverhandlungen im November 2009 ist auf juristischer Ebene nichts mehr zu holen. Runde Tische und Verhandlungen mit Politiker_innen haben sich erwartungsgemäß als nutzlos erwiesen. Schließlich wurden Anfang Januar 2011 Räumungsbescheide für den 2. Februar 2011 zugestellt. D.h. an diesem Tag werden die Bullen versuchen, die Bewohner_innen des Hauses zusammen mit der Wohnungseinrichtung, auf die Straße zu werfen. Was jetzt zählt sind Solidarität und entschlossener Aktionismus. Dies ist ein Aufruf, der sich an radikale Bezugsgruppen und Zusammenhänge sowie an Einzelpersonen richtet. Dabei geht es uns nicht nur um das Haus Liebig 14, sondern vor allem um die Ideen, die hinter diesem Projekt stehen. Wir stellen euch ein mögliches Aktionskonzept vor und liefern auch inhaltliches dazu.
Dezentral und unkontrollierbar

Wir werden uns nicht auf angemeldete Aktionen verlassen, sondern spontan, teuer und unkontrollierbar sein. Unser Antiräumungskonzept heißt: Dezentrale Aktionen.
Angemeldete Demos, werden durch Bullen, Vorkontrollen und Kameras isoliert, überwacht und stehen einer Räumung nicht direkt im Wege. Wir machen unsere Aktionen wann, wo und wie wir es wollen, bei Nacht und Nebel oder spontan auf der Straße. Was nicht angemeldet wird, sondern ständig in der ganzen Stadt passieren könnte, entzieht sich der Kontrolle durch Bullen und bietet somit weniger Angriffsfläche für Repression. Aktionismus ist für uns ein Weg, die Anfang Februar zu erwartenden Ereignisse nicht unkommentiert stehen zu lassen und zu zeigen, dass das Projekt Liebig 14 mehr ist als die Menschen, die drin Wohnen.
Es wurde versucht über Dialoge, Verhandlungen und mit Kompromissbereitschaft den Erhalt des Projekts Liebig 14 zu erwirken, was gescheitert ist. Was uns noch bleibt, ist unsere Solidarität und die aktionistische Ebene. Die Initiatoren für die Scheiße sind: die Hauseigentümer Edwin Thöne und Suitbert Beulker sowie die Justizbehörden, der Senat und die Bullen. Die drohende Räumung sehen wir aber vor allem als Folge des profitorientierten Aufwertungswahns in den Städten und damit als Folge kapitalistischer Verwertungslogik. Wir meinen, dass es Sinn macht, diesem kapitalistischen Normalbetrieb wo und wie es nur geht Steine in den Weg zu legen. Nicht, weil wir Anfang Februar die Revolution vom Zaun brechen wollen, sondern um die Diskrepanz aufzuzeigen zwischen dem „sozialen Anspruch“, welcher uns immer wieder von vielen Seiten (z.b. vom rot-roten Berliner Senat) vorgebetet wird und der Realität. Oder die Diskrepanz zwischen einem „Recht auf Wohnraum“ und dem Preis, der dafür bezahlt werden soll. Diese Widersprüche wollen wir ansprechen, sichtbar machen und überwinden.
Wir wünschen uns Aktionen, die sich auf die drohende Räumung beziehen, und die den emanzipatorischen Anspruch der Menschen, die das Hausprojekt Liebig 14 beleben, unterstreichen. Nicht weil wir die besseren Menschen sind, sondern damit unsere Intentionen nicht durch die Reduzierung auf Gewalt diskreditiert werden. Da militante Aktionen selten selbsterklärend sind, oder zumindest in der Öffentlichkeit nicht als das Wahrgenommen werden wofür sie eigentlich stehen, halten wir es für unumgänglich, das sie erläutert werden. So ist es möglich, das aus vielen kleinen Funken ein Flächenbrand entsteht, der auch in der Gesellschaft als das aufgegriffen werden kann was er ist: Solidarität mit dem akut von Räumung bedrohten Hausprojekt Liebig 14 und keine, wie so oft betitelte „sinnlose Randale“. Es sollte daran gearbeitet werden, dass unsere Politik mehr zum gesellschaftlichen Diskurs wird. Wir denken auch, dass dadurch dem Versuch der Kriminalisierung und Isolation emanzipatorischer Politik entgegen zu wirken ist. Um unsere Vorstellung einer anderen Gesellschaft in eine öffentliche Diskussion zu bringen sollten alle Wege der Kommunikation genutzt werden – Indymedia und die Interim einerseits, auflagenstarke Zeitungen und Massenmedien andererseits.
Solidaritätsbekundungen aus allen möglichen anderen Orten, in welcher Form auch immer, stellen eine Räumung in einen größeren Kontext und schaffen eine größere Öffentlichkeit.

Gentrifizierung und Kritik an der Kritik

Die drohende Räumung der Liebig 14 ist von Politik und Staat gewollt, aber auch Teil des Prozesses der „Gentrifizierung“ und damit folge kapitalisitscher Verwertungslogik. Was in der Stadt einen Großteil der dort lebenden Menschen betrifft, ist im Prinzip dasselbe, was die Bewohner_innen der Liebigstr. 14 betrifft. Aufwertung durch Sanierung und Modernisierung ist der erste logische Schritt, wenn es darum geht aus Wohnraum einen möglichst hohen Profit zu schlagen. Steigende Mieten und dadurch die Verdrängung der Menschen, die sich diese nicht mehr leisten können oder wollen sind die Folge. Doch es regt sich bereits Widerstand gegen Aufwertung, Mietsteigerungen, Verdrängung und Bebauung, der in den unterschiedlichsten Formen sichtbar wird. Das finden wir auch Grundsätztlich gut, jedoch kritisieren wir, dass sich die Kritik an der Umstrukturierung häufig auf den eigenen Kiez, sowie die direkten Auswirkungen dieser diffusen Logik beschränkt. Dabei werden dann oft „Yuppies“, oder zumindest die Politik, Investor_innen und Hauseigentümer_innen als Verantwortliche deklariert. Dies greift zu kurz, denn es verkennt die Totalität kapitalistischer Verwertungslogik. Zudem lenken Personifizierungen von den Grundproblemen ab. Da der Prozess der „Gentrifizierung“ nur in Gesellschaften möglich ist, in denen die Bedürfnisbefriedigung über Markt- und Konkurrenzmechanismen organisiert werden, darf eine umfassende Kritik nicht erst bei der Verdrängung von Menschen durch Mietsteigerungen anfangen, sondern muss die kapitalistische Gesellschaftsordnung an sich angreifen. Der Begriff „Gentrifizierung“ eignet sich aber, um die Grundzüge dieser kapitalistischen Gesellschaft Anhand eines konkreten Problems zu kritisieren, das alle betrifft - nämlich das bezahlen von Miete.
„Gated Communitys“ und „Safety Living“ werden als Antwort auf zukünftig zu erwartende Soziale Spannungen präsentiert. Doch dass sich dadurch Probleme weder verschieben, noch lösen lassen, sondern diese noch verschärfen, dürfte klar sein.

Für eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung und Zwänge

Wir wissen nicht, wann und wie die Abschaffung von Nationalstaatlichkeit, die Kollektivierung von Produktionsmitteln und die Emanzipation aller Individuen stattfindet. Aber wir haben eine Vorstellung davon, wie eine andere Gesellschaft aussehen könnte und außer Zweifel steht für uns, dass dazu die gegenwärtigen Herrschaftsverhältnisse überwunden werden müssen!
Als Möglichkeit für eine linksradikale Kritik an den momentan herrschenden Verhältnissen zählt für uns ein „Freiraum“, in dem Menschen versuchen können, die Idee einer hierarchiefreien Gesellschaft ohne Unterdrückungsmechanismen umzusetzen. Hierbei ist auch ein Begegnungsraum nötig, der es ermöglicht sich zu treffen, gemeinsam zu organisieren und zu vernetzen.
Unter einem „Freiraum“ verstehen wir Orte, an denen sich jeder Mensch frei von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, sexueller Identität, etc. bewegen kann. Da diese Formen der Unterdrückung in unserer Gesellschaft alltäglich reproduziert werden, ist es wichtig, Räume zu schaffen und zu erhalten, in denen diese in frage gestellt, diskutiert und reflektiert werden, sowie eine Loslösung davon praktiziert werden kann. Unserer Meinung nach, ist es aber vor allem wichtig nicht nur all diese tollen Ansprüche zu haben und zu versuchen, sie umzusetzen, sondern der Anspruch sollte es auch sein, einen „Output“ zu haben. D.h., sich nicht die eigene schöne Welt aufzubauen, schließlich gibt es kein richtiges Leben im falschen, sondern zu versuchen mit den Ideen die hinter den Projekten stehen in die Gesellschaft zu intervenieren. Wir sind uns sehr wohl bewusst darüber, dass die Projekte, die sich selbst das Label „Freiraum“ geben, häufig den Ansprüchen, die wir theoretisch unter diesem Begriff einordnen hinterherhinken, darum wollen wir kurz unsere Sicht der Dinge erläutern: Wir wollen den Begriff verwenden, um der Utopie eines Raumes ohne Unterdrückung einen Namen zu geben. D.h. wir sehen hinter dem Begriff „Freiraum“ einen Optimalzustand, den es anzustreben gilt, der jedoch nicht erreicht werden kann, da wir alle in einer kapitalistischen Gesellschaft mit all ihren Unterdrückungsformen sozialisiert sind. Darum verwenden wir den Begriff auch, um einen Raum zu beschreiben, in dem Menschen den Anspruch haben einen „Freiraum“ zu schaffen. „Den Anspruch haben“ heißt für uns dann aber auch, sich aktiv mit Herrschaftsverhältnissen auseinander zu setzen und auch die eigene Rolle darin selbstkritisch ständig zu reflektieren. Ein Raum wie die Liebig 14 bietet auch die Möglichkeit, das Prinzip der Selbstverwaltung praktisch umzusetzen und im kleinen Maßstab lebbar zu machen. Zur individuellen Vereinzelung im Kapitalismus stellt die kollektive Wohnform zudem einen Gegenpol dar, die auch Illegalisierten einen Schutzraum bieten kann.

Repression – business as usual?

Den Verlust eines solchen Freiraumes werden wir nicht hinnehmen! Ein Angriff auf Hausprojekte bedeutet für uns nicht nur einen Angriff auf autonome Strukturen in Berlin, sondern auch ein Angriff auf alle Menschen, die hinter den Ideen einer ganz anderen, emanzipatorischen Gesellschaft stehen.
Des weiteren sehen wir in der Bedrohung der Liebig 14 die Fortführung staatlicher Repression gegen autonome Strukturen und auch gegen Einzelpersonen. Aber auch anderswo wird geräumt, gerazzt und verhaftet. Besetzte Häuser in Erfurt, Hamburg, Wien, Wilhelmshaven, Dresden, Münster, Oldenburg, Wien, Magdeburg und Wittenberg wurden geräumt. Die Bullendichte im Kiez um die Liebig 14 ist so hoch, dass sich die Anwohner_innen an den Kopf fassen. Bei solch einer Überpräsenz ist es zwangsläufig, dass auch mal Bullen durchdrehen und wild um sich schießen, wie in Berlin und anderswo in letzter zeit mehrmals geschehen.
Der bürgerliche Staat und die Ökonomie stehen in einer wechselseitigen Beziehung zueinander – kein Kapitalismus funktioniert ohne eingriffe des Staates. Andererseits ist auch der Staat selbst ein Akteur im Kapitalismus. Eine emanzipatorische Gesellschaft, erreichen wir nur durch die Abschaffung des bürgerlichen Staates und der kapitalistischen Verhältnisse. Repression begreifen wir auch als eine Art Selbsterhaltungsstreben des bestehenden. Darin, und in der Ablehnung hierarchischer Strukturen allgemein, gründet unsere Verweigerung gegenüber dem bürgerlichen Staat und auch gegenüber seinen Repräsentant_innen. Das geht, von der Ablehnung von Forderungen an Politiker_innen, bis zur Freude über Angriffe auf Bullenwachen. Wir erkennen weder diesen Staat als Entscheidungsträger an, noch seine Politiker_innen die sich als unsere Stellvertreter_innen ausgeben. Wir akzeptieren nicht, dass andere Menschen entscheiden wie und wo wir zu leben haben. Es liegt uns fern, mit dem Staat in einen Dialog zu treten oder Forderungen zu stellen. Wir müssen unsere Anliegen in einem Prozess der Selbstorganisation und im Konsens aller betroffenen Menschen umsetzen.
Sollte die Liebig 14 geräumt werden haben die „Verantwortlichen“ aus Justiz, Polizei und Politik das Problem, denn die werden sich in der Öffentlichkeit für die hohen Kosten einer Räumung und ihre Folgen rechtfertigen müssten. Soziale Probleme, die diese Gesellschaftsordnung hervorruft, lassen sich nicht durch Räumungen aus der Welt schaffen – genauso wenig wie unsere Vorstellungen einer anderen Gesellschaft.

Wir haben schon längst keinen Bock mehr auf diesen Staat und seine Repression, wir haben keinen Bock auf Unterdrückung und Konkurrenz und wir haben keinen Bock auf Kapitalismus und seine neoliberalen Versprechen. Eine Räumung der Liebig 14 kommt für uns überhaupt nicht in Frage. Deshalb ist es wichtig, das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen und klar zu machen, dass „die Häuser“ mehr sind als ihre Bewohner_innen und dass eine Räumung eine verdammt teure Sache werden kann.

Der Countdown läuft...



Autonome Gruppen sagen: [Wir bleiben Alle]





Infotelefon: 0157 87210777 sowie 0176 38341342
Infotelefon und Infopoint sind während der Demo am 29.01 um 15:00 am Kottbusser Tor sowie von Dienstag 01.02. um 16:00 bis Donnerstag 03.02 16:00 ständig besetzt.

email Infopunkt: wba-actionweeks@riseup.net

Schlafplatzbörse: schlafplatzberlin@riseup.net

nützliche Internetseiten: liebig14.blogsport.de, wba.blogsport.de, l14soli.blogsport.de
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Ergänzungen

Flyer zum Selberdrucken

Wir bleiben Alle 22.01.2011 - 12:24
hier gibts den Text als DIY-Selbstdruck-Flyer:

...

... 22.01.2011 - 15:41
Wann begreift ihr endlich, dass sich mit solchen Texten kaum noch Menschen, mal abgesehen von relativ jungen und in der Linken neue Menschen, mobilisieren lassen. In dem Viertel wohnen tausende Menschen. In diesem Viertel wurden mindestens 70% der Anwohner durch die Stadtumstrukturierung schon ausgetauscht. Wo wart ihr denn da? Wann macht ihr mal was für die übriggebliebenen 30% statt von diesen immer nur zu fordern was für euch zu machen? Die Leute die neu in das Viertel ziehen sind in der Regel keine Leute die solche Häuser oder allgemein solche Menschen dort haben wollen, die Masse dieser Neuen bleibt gerne unter sich und stört sich schon an den übriggebliebenen 30%. Statt euch mit diesen 30% zu vernetzen vergeigt ihr es euch sogar dank solcher egoistischen Phrasen mit den Linksradikalen unter diesen. Das muss man auch erst mal schaffen.

Nein, es dient nicht der Allgemeinheit wenn diese in einem solchen langen Text nur kurz am Rande erwähnt wird nur um sagen zu können es geht um mehr als dieses Haus, geht es euch nicht und ging es nie. Ihr schafft es nichtmal bei Glatteis 'ne Schippe Sand zu streuen damit die 3 Rentner die in der Straße noch wohnen nicht auf die Fresse fallen und wenn man am "Dorfplatz" (was für ein scheiß Name, reproduziert sich da die zugezogene Landjugend ihre heimische Idylle? die damalige Besetzerbewegung hätte das Ding nach irgendeinem Revolutionär benannt wenn sowas schon sein muss) mal einen drauf anquatscht kommt "mach doch selber", was soll das?

Es haben viele Menschen darüber gesprochen und alle haben sich eine Frage gestellt:
Welchen Unterschied macht es für die Menschen im Viertel, ihre Lebensbedingungen, ihre täglichen Kämpfe, Siege und Niederlagen die sie ja schon immer ohne euch kämpften, nicht ohne Linksradikale aber eben ohne euch, gewannen oder verloren wenn dieses Haus da ist oder wenn es weg ist? Einstimmige Antwort: Keinen! Ihr seid für die Menschen weder ein Freiraum noch eine politische Basis noch sonst was. Für diese Menschen ändert sich gar nichts. Ob diese Menschen im Viertel bleiben können oder ob sie der Stadtumstrukturierung, dem kapitalistischen Druck zum Opfer fallen hängt nicht von eurer Anwesenheit ab. Denn wäre es so wären nicht 70% trotz Widerstandes schon vertrieben worden während ihr mit eurem Mietniveau von 1992 noch im Viertel seid.

Wer von euch will ernsthaft behaupten, dass wenn am 2. Februar das Viertel die Revolution ausrufen würde, ihr eventuell bleiben könntet, dass nicht weitere dieser 30% ihre angestammten Wohnquartiere für nachrückende Yuppieschweine freimachen müssen? Richtig gelesen Yuppieschweine. Es interessiert hier nämlich keinen außer euch ob das zu kurz greift oder nicht! Wenn das Viertel die Initiative ergreift dann nur um seiner selbst Willen.

Fotos Streetparade Berlin

Fhain for ever 22.01.2011 - 19:39
here

 http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157625756327371/

bisher hab ich nichts besseres gefunden :-(

weitere bilder soliparade

neukoellnbild 22.01.2011 - 22:30
weitere bilder zur soliparade gibts unter:
 http://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/sets/72157625757493931/

bilder wie immer zu spät

boeseraltermann 22.01.2011 - 22:54

Video

Nichtarbeit 23.01.2011 - 18:14

Weitere Bilder

... 23.01.2011 - 18:56
Weitere Bilder von der Liebig 14 Streetparade unter:

 http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/sets/72157625763345691/

tagesspitzel

weiss 24.01.2011 - 10:41

Keine Räumung in Wilhelmshaven

Räumung 01.02.2011 - 09:57
In Wilhelmshaven gab es nie eine Räumung eines besetzten Hauses, wie im Text beschrieben. Recherche verhindert solche Fehler.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 14 Kommentare

Kein Bock?

Anti-Hetzer 22.01.2011 - 13:21
Kein Bock auf Repression? Und dann? Dieser Satz spiegelt die tatsächlichen Verhältnisse vieler Hausis und "Autonomen" wieder. Wenn sie Lust haben, machen sie was, wenn nicht, dann nicht. Das eine Aktion aber eine Verantwortlichkeit schafft, vergessen die meisten. Die Lust geht und die Unterstützung für die von Repression betroffenen bleibt weg.

Was hier gatan wird, ist eine Struktur, die die letzten Monate nicht existent war, als stabil hochzuschreiben und damit Leuten das Gefühl zu geben, dass sie Aktionen machen können. Doch dann kommt das böse Erwachen und die Solidarität platzt wie eine Seifenblase. Wie Lemminge.

Jetzt ist es fast schon zu spät, aber wie wäre es, wenn grosse Diskussionrunden organisiert würden?

Endlich

Heiner 23.01.2011 - 02:37
Am 2. Februar bricht die Weltrevolution aus.

Keine Parolen,....

nicht_wichtig 23.01.2011 - 18:11
keine blöden wie die - Fickt das System!

ja, ja, die "kapitalistische Verwertungslogik" wird immer böser und auch die "neoliberalen Versprechen" (Radikal-Individualismus, Eigeninitiative und Selbstorganisation)haben ihre Kehrtseite.
Aber das betrifft vermutlich einen Großteil von euch überhaupt nicht, da (bis jetzt noch) schön gesponsort by Mama und Papa. Und wenn mensch nicht gerade mal an dieser "bürgerlichen Bildungsinstitution" Uni anzutreffen ist, dann eben auf "Weltreise" auf anderen Kontinenten.

Krasse Diskrepanzen gibt es leider auch innerhalb der "Linken", was jede und jeder früher oder später selber schnallt. Bei den einen geht´s schneller, bei anderen dauert es eben ´ne Weile. Solidarität untereinander? Fehlanzeige.
Statt gemeinsam, macht jedeR sein eigenes Ding. Individuum - Vakuum. Aber dabei immer ganz selbstbestimmt, "politisch" und autonom.
Diskrepanzen finden aber auch statt zwischen denen, die von ach so korrekten und wohlmeinenden Eltern unterstützt werden und denen, die schlichtweg der schnöden Lohnarbeit nachgehen müssen um sich halbwegs über Wasser zu halten, oder eben denen, die an selber Miete zahlen schon gar nicht denken, weil voll uncool (+ unpolitisch).
Und es handelt sich bei der Liebig 14 nicht um ein besetztes Haus, in dem mietfrei gewohnt werden kann, sondern ein der "Logik des Kapitals" angepasstes, mit Verträgen abgesichertes Mietverhältnis.
Bezeichnend ist ja auch, dass dieses "Projekt" in den letzten 20 Jahren durchaus davon profitiert hat, war dies doch eines der ersten sanierten Häuser im Kiez.

Und während die TheoretikerInnen unter euch, schön im Warmen sitzend, noch über die "marx´sche Verelendungstheorie" labern, läuft bei anderen schon ein ganz anderer Film der "kapitalistischen Verwertungslogik" ab, wie Lohn prellen, immer schlechtere Arbeitsbedingungen zu immer niedrigeren Löhnen oder eben der Totaluntergang in der Jobcenter-Maschinerie mit blödsinnigen 1-€-Jobs und permanenten Sanktionsandrohungen.
(Aber was kümmerts uns, solange wir unsere "Nischen" haben?!)

"Freiräume" hin oder her: die Verhältnisse sind wie sie sind (noch!). Evtl. muss mensch sich eben neue schaffen. Das hält die "Bewegung" in Schwung und beugt verkrusteten Sturkturen vor. Aber das stumpfsinnige Festhalten am "eigenen Besitzstand" kann es doch wohl auch nicht wirklich sein. Oder doch? (Ist das jetzt "bürgerlich" oder nicht?)

Und dann noch die sehr exklusive, individualistische Forderung:
"Wir akzeptieren nicht, dass andere Menschen entscheiden wie und wo wir zu leben haben."
Schön für euch!!! Das sagen sich die verhassten "Yuppies" eben auch, die traurigerweise sogar aus den eigenen Reihen emporsprießen....

"Wir müssen unsere Anliegen in einem Prozess der Selbstorganisation und im Konsens aller betroffenen Menschen umsetzen."
Super Ansatz! Und der einzigste halbwegs kluge Satz.
An dieser Stelle hoffe ich doch auch, dass sich die Bewohner_innen selbst zumindest halbwegs einig sind, und die ressourcen-mäßig besser gestellten nicht jetzt schon das sinkende Schiff verlassen.

und weiter:
"Soziale Probleme, die diese Gesellschaftsordnung hervorruft, lassen sich nicht durch Räumungen aus der Welt schaffen – genauso wenig wie unsere Vorstellungen einer anderen Gesellschaft."
Kann mensch auch vorbehaltlos zustimmen. Auch im Umkehrschluss: soziale Probleme lassen sich sicherlich auch nicht durch eine Nicht-Räumung und dem wohligen Verharren im eigenen Sumpf aus der Welt schaffen.


Und übrhaupt: wem wollt ihr eigentlich was beweisen? Den ollen Bullen ("hier, wir sind aber ganz gefährlich und ganz viele" - führt zwangsläufig zu mehr Repression, und zwar für alle die sich "solidarisieren")oder den bösen Politiker_innen (Zitat: "Es wurde versucht über Dialoge, Verhandlungen und mit Kompromissbereitschaft den Erhalt des Projekts Liebig 14 zu erwirken, was gescheitert ist" und dann: "Wir erkennen weder diesen Staat als Entscheidungsträger an, noch seine Politiker_innen die sich als unsere Stellvertreter_innen ausgeben." und "Es liegt uns fern, mit dem Staat in einen Dialog zu treten oder Forderungen zu stellen." - also was denn nun???) *großes Fragezeichen*


All diese Widersprüche und Diskrepanzen sollte mensch eben auch im Auge behalten, wenn ihr schon öffentlich zu "militanten", dezentralen Aktionen "bei Nacht und Nebel" für "Freiräume" aufruft.
Denn wenn dabei (möglicherweise)junge, (noch)idealistische und unerfahrene Aktivist_innen aufgerieben werden, weil sie sich dazu treiben lassen Dinge zu tun, die ihnen ´ne ganze Menge Unanehmlichkeiten einbringen (können), frage ich mich mich zugleich schaudernd, wo seid ihr dann, wenn die Leute in der Scheiße sitzen?? Ich will jedenfalls hoffen, die anstehende Hausarbeit oder das eigene "politische Projekt" ist dann nicht wichtiger....


P.S.: für die Paranoiker: ich bin nicht vom VS, um zu spalten od. dgl., ich wollte nur mal meine ernsthafte Besorgnis zum Ausdruck bringen.

P.P.S.: Das alles soll auch nicht heißen, dass ich mich nicht solidarisch verbunden fühle für den Erhalt des "Hausprojekts Liebig 14". Allein schon aus Eigeninteresse: verhindert es doch die Ausweitung der Gentrifizierung auf andere Stadtgebiete (über die ihr früher evtl. sogar verächtlich die Nase gerümpft habt, weil "voll uncool").
Und mit der dahinterstehenden "militanten" Logik : "(...)und dass eine Räumung eine verdammt teure Sache werden kann", gewinnt ihr bestimmt keine Blumentöpfe bei der lohnmalochenden Bevölkerung, die das umglegt nämlich alles bezahlen darf...
Den Politiker_innen ist das eh wurscht, die machen damit Wahlkampf! Und bekommen höchstens noch die Argumente dafür geliefert, schön den Polizeietat zu erhöhen, anstatt das nötige Geld für "soziale Belange" aufzubringen.

Also, wenn schon militant, dann doch bitte mit Herz, Kopf und Verstand. Und bitte nicht mit den ewig gleichen abgedroschenen Parolen!!!













Startseite!

Startseite! 23.01.2011 - 19:19
Startseite!

Endlich aufwachen und ein Zeichen setzen gegen den Verwertungszustand!
Randale,Zerstörung ist nichts Gutes aber eine Möglichkeit der Ausdrucksform.
Wir werden nicht gehört,wir werden ignoriert,wir werden weggeworfen wie Müll also ist es unser Recht uns gehör zu verschaffen mit allen mitteln.

Von Freiraumverlust zu Freiraumverlust, es wird nur gerede,dann endet der nächste Freiraum.
Man muss die Müdigkeit des daseins die uns durch diese Zustände zum erliegen bringen beenden,es ist schwer aber möglich.


"Wir alle tragen die Menschlichkeit in unseren Herzen. Es liegt an uns sie zu erwecken. Dabei ist es nicht notwendig, die Welt zu erobern.
Es geht vielmehr darum, sie neu zu schaffen.
Durch uns. Heute."
Subcomondante Marcos

@spitzel

oli 24.01.2011 - 11:53
so bisschen recht haben die schon. seit 2 wochen konnte noch nichts großes organisiert werden. wenn das so weiter geht wid auch jetzt nichts organisiert. die demo am samstag wird zeigen, wie weit die linke szene mobilisiert wurde. die zahlen können von 500- 5000 leute reichen. wenn nicht sogar mehr, hängt aber alles von der mobilisierung ab. ganz so viel bleibt eigentlich nicht mehr. die medien berichten ja schon so viel. nur die stellung und haltung muss deutlich zu erkennen sein, was bis heute noch nicht der fall war...

@Oli

Ron 24.01.2011 - 12:40
500 ist definitiv zu pessimistisch
5000 wohl realistischer
Wenn Genos_Innen aus ganz Europa kommen, sollte die Zahl aber eher in Richtung 10.000 gehen, alles andere wäre eine derbe Enttäuschung.
Bin gespannt.

andere habens besser gemacht

weiß nicht 24.01.2011 - 13:00
wie kann mensch nur so stur sein
die niederlage war schon sein langer zeit klar
mit ein wenig cleverness hätte es wenigstens noch ne dicke abfindung als abschiedsgeschenk vom vermieterschwein gegeben
die genoss_innen der r84 haben gezeigt, wies geht
die haben nicht in einer traumwelt gelebt, sondern die lage realistisch eingeschätz und gewusst, wie sie handeln müssen um rauszuholen, was rauszuholen war
jetzt wirds zum abschied höchstens ne ladung pfefferspray von den bullen geben
na ja, jede_r wie sie/er mag

@ron

oli 24.01.2011 - 13:05
ich würde selber auch wollen, dass so viele wie möglich kommen und ganz ehrlich 10.000 ist für mich eine reelle zahl, die eigentlich erreicht werden könnte. denn mit unterstützung von ausserhalb ist zu rechnen. allein die berliner würden schon die 2000, die in dem artikel erwähnt wurden, stark übertreffen... bin ebenfalls gespannt....

Das ist die Hölle

Satan 24.01.2011 - 14:03
... Ihr habt die Rechnung ohne die Schatten der Vergangenheit gemacht. Eure Zahlen beziehen sich auf die Menschen. Menschen aber produzieren auch Maschinen, damit sie autonom und von der Szenestruktur unabhängig agierend leben werden können.

Zahlenspiele

Optimist 24.01.2011 - 14:05
Is doch eigentlich ne ganz simble Rechnung:

Bei landesweiter Mobi kommen jedes Jahr zum 1.Mai nach Kreuzberg mindestens 10.000 Menschen. Wenn es diesesmal Unterstützung aus ganz Europa gibt ist die 10.000 ja wol die Mindestgrösse, die auf jedem Fall ereicht oder besser überschritten wirt. Wir werden die Stadt schon rocken. Hoffentlich wirds nicht so ne reine Latschdemo, sondan auch gute Mucke dabei.

keine Sinnlosdiskussionen bitte

mein name 24.01.2011 - 15:47
Hört mal auf mit den blöden Zahlenspielchen. Was soll das werden? Wer reißt den Mund am weitesten auf und liefert die höchste Prognose? Zahlen sind Schall und Rauch. Außerdem wird es erst richtig peinlich, wenn mensch wieder von der Realität auf den Boden geholt wird. Fakt ist, es gibt eine Menge Differenzen beim Thema Liebig14 und sicher sind Mobiliesierungszahlen wie am 1.Mai reines Wunschdenken.

Zur Rigaer 84 kann ich nur sagen: Menschen, die unser aller Ideale für eine Hand voll Euros verkaufen, sind keine Genoss_Innen sondern habgierige Verräter - auch sowas gibts in unseren Häusern.

Soli mit L14

Teilnehmer 24.01.2011 - 17:23
Ich bin mir sicher, dass wir weit mehr als 150000 Menschen auf die Straße bekommen... Ganz einfache Rechnung, wenn jedes Jahr ca 7000000 Menschen Berlin besuchen, dann wird es doch möglich sein einen großen Teil als Unterstützer für die Liebich zu gewinnen.... Dann werden wir alle kraftvoll, entschlossen und kettenbildend die Stadt rocken...
bla, bla, sülz...
Nich quatschen und und vorher ne Milchmädchenrechnung aufmachen, lieber vorbeikommen, das hilft mehr....
Ja ich bin eine Nazi, ja ich bin Bulle, ja ich bin bla, bla, sülz.... usw

zur mobi

S.Crew 25.01.2011 - 02:43
Es heißt wir Berliner sind reise faul
ja vlt.
Trotzdem waren viele bei Antiräumungen in Hamburg,Kiel usw.
dabei.
Ich hoffe das wir gerade von denen Unterstützung bekommen.
Genau so wie ich hoffe das die Gerüchte die zurzeit die runde machen das mobin auch außerhalb von Deutschland im gange ist wirklich wahr ist.
Es wäre schön seite an seite mit leuten aus den Nachbarländern etwas gegen die Räumung zu tun
Es müssen ja nicht gleich die Grichen sein die uns gezeigt haben wie es gehen könnte
aber auch das wäre schön.

Viele von uns sollen nicht gut auf die Liebig zu sprechen sein
genau so viele mögen die Köpi nicht oder andere Hausprojekte
am 2.2 ist es scheiß egal ...
Wenn schon tun alle etwas oder wir brauchen erst gar nicht hin gehen und uns dann am ende wundern das es doch besser gewesen wäre dahin zu gehen

Wir haben gesehen was wir alles mobilisieren können wenn wir wollen erinnert euch an Dresden 2010 ...


Wir können wenn wir wollen
Wir bleiben alle !!!


Hoffnung stirbt zuletzt

Hoffnugsvoll 25.01.2011 - 14:39
Es scheinen viele Emotionen zu bestehen und zu entstehen wenn das nächste Projekt geräumt wird.Ist ja nicht verwunderlich schließlich soll unsere vorstellung vom Leben entsorgt werden.
Wir sollen gezwungen werden uns anzupassen,wenn nicht sind wir nicht verwertbar.

Bisher waren wir zu faul,zu träge,zu hoffnungslos,diesmal kann es ein gewaltiges Echo in diesem Staat geben oder es wird eine derbe entäuschung die das Bild der Radikalen Linken in D-Land derbe verändern wird.


Wir müssen das Echo sein!