Leipzig: Mittäter im Mordfall Kamal wieder frei

fassungslos 21.12.2010 00:23 Themen: Antifa Antirassismus
Mittäter im Mordfall Kamal wieder frei
Staatsanwaltschaft spricht nicht von rassistischem Mord
Skandal bleibt anscheinend aus
Daniel K., einer der beiden seit Ende Oktober wegen gemeinschaftlichen Mordes an Kamal. Angeklagten befindet sich wieder auf freiem Fuß .
Ihm konnte offenbar keine direkte Beteiligung an dem vermutlich rassistischem Mord nachgewiesen werden.
Mit der Mordwaffe wurden die beiden mutmaßlichen Täter Daniel K. und Marcus E. in der Nähe des Tatortes aufgegriffen vorher attackierten beide den 19 jährigen Kamal welcher dann niedergestochen wurde und kurz darauf an seinen Verletzungen starb.
Gegen Daniel K. wird jetzt offenbar nur noch wegen „schwerer Körperverletzung“ ermittelt.
Daniel K. gab bei der Polizei an von den Messerstichen nichts mitbekommen zu haben beide hätten vorher “viel getrunken“.

Einem LVZ online Bericht zufolge seien die Ermittlungen zu dem Fall laut Staatsanwaltschaft nahezu abgeschlossen . Ein Sprecher sagte es gäbe auch keinen Anhaltspunkt für einen rechtsradikalen oder fremdenfeindlichen Hintergrund. Ebnen so der Anwalt von Daniel K. der behauptet sein Mandant habe als ehemaliger Mitläufer der Rechten Szene schon vor einiger Zeit mit dieser gebrochen.
Da mutet es schon seltsam dass dieser bei seiner Verhaftung ein Kapuzen- Shirt mit der Neonazi-Parole „Kick off Antifascism“ trug .

In einem anderem ,für LVZ Verhältnisse eher seltenem Artikel unter dem Titel“ ein Hart gesonnener Nazi“ wird über Daniel K `s Verbindung zu Rechten Szene berichtet.
Der Artikel grifft dass auf, worauf Antirassistische und Antifaschistische Gruppen schon seit Wochen versuchen hinzuweisen dass es sich bei Daniel K um ein ehemaliges Mitglied der Rechtsextremen Kameradschaftsszene handelt und der Mord auch in diesem Kontext zu betrachten ist . Bei der Kameradschaft Aachener Land (KAL) sei er laut des Aachener Journalist und Szenekenner Michael Klarmann als Mann fürs grobe bekannt gewesen..
Weiterhin berichtete die LVZ:
„ Für den Experten, dessen Analysen über das rechtsextreme Milieu unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung publiziert werden, besteht jedoch kein Zweifel, dass Daniel K. „ein hartgesottener Neonazi“ ist. Regelmäßig sei er bei Aufmärschen gewesen. Bilder zeigen Daniel K. in Marschblöcken vor einem NPD-Plakat „Todesstrafe für Kinderschänder“ oder in vorderster Front als Träger eines KAL -Transparents „Die Wehrmacht kämpfte tapfer und anständig“. Dabei sei er überwiegend „sehr provokativ“ aufgetreten, erinnert sich Klarmann. „Der war kein Mitläufer, sondern ideologisch außerordentlich gefestigt“.

Als Daniel K der wegen Geiselnahme eine Haftstrafe verbüßte reagierte die Rechte Szene Solidarisch und nahm ihn auf ihre liste politischer gefangener auf damit er wie andere Nazis im Knast von den Kameraden Unterstützung erhalten sollte.

Anhand dieser Fakten und der Tatsache dass er bei seiner Verhaftung eben jene Nazipullover trug scheint es ausgeschlossen dass es sich bei ihm nur um einen „ehemaligen Mitläufer handelt“ .
WIE KANN DIE STTATANWALTSCHAFT DA BEHAUPTEN DASS RASSISTISCHE MOTIVE AUSSGESCHLOSSEN SIND???
Auf den Seiten von Lvz online mussten alle Kommentare gesperrt werden da sie, obgleich die LVZ selbst für ihre tendeszösen Berichterstattung bekannt ist, anscheinend so rassistisch waren dass es selbst für diese Zeitung peinlich gewesen wäre .

Ein Mensch stirbt von Nazis ermordet WO BLEIBT DER AUFSCHREI?

Die Stadt schweigt sich aus eine öffentliche Diskussin bleibt aus.
Dass ist nicht hinnehmbar. Rassistische zustände müssen überwunden werden.
Dieser rassistische mord darf nicht untergehen
Sorgt dafür dass der Tot Kamal nicht vergessen wird egal in welcher Stadt solidarisiert euch seid kreativ .....
Kommt zu Demo am 29.12. 10 Schletterplatz in Leipzig und lasst es euch darüber hinaus nicht die Energie nehmen weiterhin mit allen mittel dafür zu sorgen dass dieser Mord ins Bewusstsein der Menschen rückt und nicht vergessen wird
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Ergänzungen

Schön und (nicht) gut, aber...

Rio 21.12.2010 - 03:34
...wenn 2 Tatverdächtige festgenommen werden, weil mit einem Messer zugestochen wurde, dann ist es doch nach geltender Rechtslage eigentlich logisch, daß einer von beiden wieder (vorerst) rausgelassen wird, wenn der Täter ermittelt ist.
Daniel K. mag ein Faschoschwein und ein rassistischer Dummkopf sein, aber wenn er nicht zugestochen hat, muß er dann trotzdem lebenslang sitzen?
Ich denke, sein Prozess wird ihm auch noch gemacht, man sollte sich da (auch wenn es zugegebenermaßen schwer fällt) nicht von Emotionen leiten lassen, sondern muß die Faktenlage beurteilen.
Er wird mit seiner Vorgeschichte ohnehin eine mehrjährige Haftstrafe bekommen und ich denke nicht, daß ihn die Geschichte kalt lassen wird.
Wer weiß, ob er überhaupt ruhig schlafen kann, mit dem Gewissen, Zeuge eines Mordes zu sein, den er vielleicht sogar hätte verhindern können.
Möglicherweise bewegt es ihn ja sogar dazu, einzusehen, daß die Nazi-Ideologie konsequenterweise immer in Tod und Verderben endet.
Da ist es eher kontraproduktiv, sich auf ihn so extrem einzuschießen.
Was mir ohnehin auffällt:
Wieso wurde bisher nur über Daniel K. geschrieben und nichts über den anderen Tatverdächtigen?

Typisch BRD

Anarcho 21.12.2010 - 10:39
Wieder wird dieser Mord nicht in der Statistik derer mit rechtsextremen Hintergrund auftauchen. Darum geht es den Herrschenden, Schaden von der Bundesrepublik Deutschland abzuhalten. Selbst wenn die Fakten, wie hier z.B. das Sweatshirt eine deutliche Sprach sprechene, wird behauptet, er hätte sich von der rechten Szene losgesagt.

Gab es in der Geschichte der BRD nicht die skandalöseren Falle, wie z.B: Anschlag auf das Münchener Okoberfest (Einzeltäter), Rostock (Angriff auf Antifas durch die Polizei, kein Schutz der Flüchtlinge und "Vertragsarbeiter" durch die Polizei, Lübeck (Nazis mit versengtem Haar, Safwan Eid als Tatverdächtiger)

Es soll nicht nur Deutschland in ein besseres Licht gerückt werden, da gibt es auch noch die Extremismustheorie die negiert, dass Rechtsextremismus der Mitte der Gesellschaft entspringt.

Dazu kommt, dass die Verantwortlichen der drei Gewalten dann teilweise mit Rechts sympathisieren.

Mitnichten keine Aufruf zum Marsch durch die Institutionen, sondern vielmehr der Aufruf genau zu wissen, wo Antifaschismus anzusetzen hat.

Es reicht nicht aus ein paar Straßennazis auf die Fresse zu geben!

Stellungnahme zur vorzeitigen Entlassung ...

MS Copypaisting 21.12.2010 - 13:41
Leipzig: Stellungnahme zur vorzeitigen Entlassung eines Tatverdächtigen aus der U-Haft zum Mord an Kamal K
Created by: Miriam Schleicher. Created on: 20.12.2010 - 14:21. Comments: 1
Leipzig - Kamal S. von Nazis ermordet

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat einen der mutmaßlichen Mörder Kamals, den 28-Jährigen Leipziger Daniel K., wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Das berichtet heute die BILD-Regionalsausgabe mit Berufung auf Daniel K.s Verteidiger Rainer Wittner. Mit seinem Kumpanen, dem 32-Jährigen Marcus E. aus Erfurt, hatte Daniel K. den 19-Jährigen Kamal in der Nacht zum 24. Oktober 2010 niedergestochen, der kurz darauf seinen schweren Verletzungen erlag.

Die mutmaßlichen Täter Daniel K. und Marcus E. waren von der Polizei in der Nähe des Tatortes aufgegriffen worden – inklusive Mordwaffe. Offenbar wird gegen Daniel K. jetzt nur noch wegen „gefährlicher Körperverletzung“ ermittelt. Der Verdächtige hatte in einer Aussage seinen Kumpanen Marcus E. bezichtigt, die tödlichen Messerstiche verursacht zu haben.

Beide hätten „viel getrunken“, Daniel K. habe jedoch laut Verteidiger „von den Messerstichen nichts mitbekommen“. Er habe im übrigen „im März 2008 mit der rechten Szene gebrochen.“ Die Tat habe folglich „kein fremdenfeindliches Motiv“.

Der Initiativkreis Antirassismus weist darauf hin, dass diese Angaben nicht den Tatsachen entsprechen. Bekannt ist dagegen folgendes:

* Daniel K. hat eine langjährige Karriere als Neonazi hinter sich, war u.a. in der gewaltbereiten „Kameradschaft Aachener Land“ (KAL) aktiv.
* In seiner 2007 angetretenen Haftzeit – in der er auch Marcus E. kennenlernte – wurde Daniel K. laut Presseberichten von der einschlägigen neonazistischen „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige“ (HNG) unterstützt.
* Daniel K. war zu keinem Zeitpunkt Szene-“Aussteiger“. Es gibt keinerlei Hinweise, keine eigenen Statements und keine Informationen entsprechender Beratungsstellen, dass er mit der Szene „gebrochen“ haben könnte. Noch bei seiner Verhaftung trug er einen Pullover mit der Aufschrift „Kick off Antifascism“.

„Der Initiativkreis Antirassismus ist erschüttert über die vorzeitige Freilassung des Daniel K.“, erklärt Pressesprecherin Miriam Schleicher. „Noch schwerer aber wiegt der dreiste Versuch, die Ermordung eines Migranten durch zwei deutsche Rassisten mit dem Hinweis auf einen Alkoholrausch zu bagatellisieren. Als würde das irgendetwas besser machen.“
Demonstration zur Erinnerung an den Mord an Kamal K.

Mit einer Demonstration durch die Leipziger Innenstadt wird am Mittwoch, 29. Dezember, des vor wenigen Wochen ermordeten Kamal K. gedacht. Der 19-Jährige war in der Nacht zum 24. Oktober vor dem Hauptbahnhof von zwei deutschen Rassisten attackiert und niedergestochen worden, anschließend erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. „Wir wollen die Erinnerung an diesen schrecklichen Fall wach halten“, sagt Miriam Schleicher, Pressesprecherin des Initiativkreises Antirassismus Leipzig. „Wer etwas gegen Rassismus unternehmen will, darf nicht wegsehen, sondern muss sich seine schrecklichen Konsequenzen vor Augen führen.“

Die Demonstration steht unter dem Motto „Das Schweigen brechen, Rassismus bekämpfen“. Im Aufruf des Initiativkreises wird unter anderem kritisiert, dass der Fall Kamals in der Öffentlichkeit überhaupt nicht mehr präsent ist, obwohl es sich um das sechste Todesopfer rassistischer und nazistischer Gewalt in Leipzig seit 1990 handelt. Auch weitere Fälle, etwa die Ermordung des Obdachlosen Karl-Heinz Teichmann in der Leipziger Innenstadt durch einen Neonazi im August 2008, spielen in der öffentlichen Auseinandersetzung keine Rolle und sind praktisch vergessen worden. „Dabei machen solche Fälle deutlich, dass rechte und menschenfeindliche Gewalt eine reale Bedrohung darstellt, auch und besonders in Leipzig, wie die Statistiken von Opferberatungsstellen belegen“, so Schleicher.

Die Reaktionen darauf werden der Bedrohung allerdings nicht gerecht, wie der Initiativkreis betont. So existiert beispielsweise nach wie vor keine Stellungnahme des Oberbürgermeisters zur Ermordung Kamals. Schleicher: „Wenn ein Mensch aus ideologischen Gründen umgebracht wird und die Stadt danach zum Alltag zurückkehrt, stimmt etwas mit diesem Alltag nicht.“ Bereits am 4. November waren bis zu 1200 Menschen einem Aufruf des Initiaitvkreises gefolgt, bei einer Demonstration auf die Ermordung Kamals und den alltäglichen Rassismus aufmerksam zu machen.

„Diese Auseinandersetzung muss kontinuierlich erfolgen“, sagt Schleicher. Am 29. Dezember wird daher nicht nur in Leipzig auf die Straße gegangen – zeitgleich werden in anderen Städten Solidaritäts-Aktionen stattfinden und auf den Fall Kamal Bezug nehmen. Treffpunkt für die Demonstration in Leipzig ist 17.30 Uhr am Schletterplatz (Evangelisches Schulzentrum/Petrikirche).

 https://linksunten.indymedia.org/en/node/30945

mobi-video für die demo am 29.12.

anna 21.12.2010 - 14:02

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