Konferenz zur Faschismusforschung in Rostock

boju 09.10.2010 19:51 Themen: Antifa Antirassismus
Die Konferenz knüpfte an die erste Tagung zum Stand der Antifaschismusforschung in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2006 an, die von der Rosa-Luxemburg-Stifung, der VVN-BdA und dem Verein Politische Memoriale veranstaltet wurde. Die diesjährige Konferenz war dem vor einem Jahr verstorbenen Historiker Prof. Dr. Karl Heinz Jahnke, einem der produktivsten Wissenschaftler und Publizisten auf diesem Gebiet, gewidmet.
Konstruktive Konferenz zur Faschismus- und Antifaschismusforschung in Rostock
In Memoriam Prof. Dr. Karl Heinz Jahnke

Heute, am 9. Oktober 2010, fand in der Rostocker Stadthalle die Konferenz zur Erforschung der NS-Geschichte in Mecklenburg-Vorpommern, statt. Eingeladen hatten die Rosa-Luxemburg-Stiftung M-V, die Politische Memoriale M-V und die VVN-BdA M-V.
Pünktlich um 10Uhr vormittags startete die Tagung, die von Prof. Dr. Werner Pade mit einigen kurzen Worten eingeleitet wurde. Offensichtlich guter Dinge schaute Dr. Pade in den Saal, der nahezu voll besetzt war. Mit den Vorträgen „Faschismustheorien – gestern und heute“ und „“Wie lassen sich relevante erinnerungskulturelle Entwicklungen auf die aktuelle Forschung beziehen?“ begann die eigentliche Konferenz. Bürgerliche Definitionen des Faschismus als geschichtliche Erscheinung, wurden dabei genauso berücksichtigt, wie Definitionen linksradikaler Gruppierungen, wie etwa der DKP. „Wie in jeder wissenschaftlichen Auseinandersetzung, gab es auch hier Fortschritte und natürlich auch Fehltritte. [...] Doch bei allen Definitionsversuchen müssen wir heute darauf achten, dass wir die modernen Erscheinungsformen des Neofaschismus nicht vergessen.“ Beschrieb Prof. Weißbecker in seinen Ausführungen.
Nach einer Pause, in der Alle Zeit hatten sich zu stärken und sich zu unterhalten, begann die Vorstellung der verschiedenen Gedenkstättenprojekte in Mecklenburg-Vorpommern. Die Arbeit mit Schulklassen wurde ebenso hervorgehoben, wie die Erarbeitung von Heften und die Errichtung von Stolpersteinen. Nachdem alle vier Rednerblöcke abgehandelt waren, konnte mensch in eine angeregte Diskussion einsteigen. „Es ist oft schwierig, mit jüngeren Schulklassen an diesem Thema zu arbeiten. Ein vorsichtiges und umsichtiges Herangehen ist dabei genauso notwendig, wie die Vermittlung der eigentlichen Inhalte über den Terror des Naziregimes“, flüsterte eine Frau geradezu ins Gastmikrophon.
Mit etwas Verspätung schloss Prof. Pfüller die Tagung. „Wir haben heute viel erfahren und es werden sich sicher neue Projekte aus den heute gewonnenen Informationen ergeben.“ Noch lange nach der Schließung der Konferenz standen Teilnehmer_Innen vor der Stadthalle und unterhielten sich.
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