(K)ein Umsonstladen in xberg: Bilderserie

Umbruch Bildarchiv 05.10.2010 16:24 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Am Samstag den 2. Oktober besetzten dutzende AktivistInnen ein leer stehendes Ladengeschäft in der Falckensteinstraße 5 und eröffneten einen Umsonstladen inkl. Kiezkafe und Info-Treffpunkt.
Am Samstag den 2. Oktober besetzten dutzende AktivistInnen ein leer stehendes Ladengeschäft in der Falckensteinstraße 5 und eröffneten einen Umsonstladen inkl. Kiezkafe und Info-Treffpunkt. Damit protestierten sie gegen Gentrifizierung, steigende Mieten und die Verdrängung der AnwohnerInnen aus ihren angestammten Kiezen. Der Mieter (ein alteingesessenes Farbengeschäft) war zuvor vom Hausbesitzer durch eine Erhöhung der Miete um mehr als das Doppelte vertrieben worden.
Über das gesamte Wochenende fanden diverse Veranstaltungen, Workshops und Diskussionsrunden mit mehreren hundert TeilnehmerInnen im Umsonstladen statt. Die Besetzung selbst fand regen Zuspruch bei vielen NachbarInnen, die sich mit der Aktion auch sichtbar durch die Anbringung von Transparenten solidarisierten.
Am Montag den 4. Oktober gegen 15 Uhr erschien ein größeres Polizeiaufgebot, das den Laden stürmte und die Besetzung abrupt beendete. Dabei kam es zu mindestens einer Festnahme.

Die Bilderserie findet Ihr unter:
 http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/041010umsonstladen_xberg.html

www.umbruch-bildarchiv.de
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Ergänzungen

Weitere Fotos ...

... 05.10.2010 - 18:08

Noch ein Ergänzungsfoto

peer 06.10.2010 - 20:01
Ein großes Transparent gehörte nämlich auch dazu.

Sorry größeres Ergänzungsfoto

perr 06.10.2010 - 21:35
....

Besitzer, taz

... 06.10.2010 - 23:58
Der Besitzer heisst wohl Hollmann, und besitzt insgesamt 12 Häuser im Kiez. Hier noch ein taz-Artikel mit weiteren nicht uninteressanten Infos.

Drei Tage umsonst

Umsonstladen im Szenekiez gegen Gentrifizierung wird in Großeinsatz geräumt VON MARTIN RANK

Es sah aus wie nach einem Schwerverbrechen: Mit zehn Mannschaftswagen rückte die Polizei am Montag in Kreuzbergs Boomviertel Wrangelkiez ein. In voller Montur stürmten die Beamten ins Haus Nummer fünf in der Falckensteinstraße. Was die Polizei dort vorfand, war aber recht unspektakulär: Einen Berg gebrauchter Kleider und ein Stapel Bücher.

Rund 30 Aktivisten hatten das Ladengeschäft am Samstag besetzt und einen Umsonstladen eingerichtet, bei dem man Waren abgeben und kostenlos mitnehmen kann. Zuvor war hier ein Maler-Fachgeschäft mit 110-jähriger Tradition. Es habe im Sommer schließen müssen, nachdem sich der Mietpreis von heute auf morgen verdoppelt hätte, so die Besetzer. "Der Umsonst-Laden sollte ein Zeichen setzen gegen rasant steigenden Mieten im Kiez", sagte einer der Besetzer, Peter Naumann*, nach der Räumung. Einer der Besetzer wurde vorläufig festgenommen, verletzt wurde niemand, erklärte Polizeidirektor Dieter Richter gegenüber der taz. Der Eigentümer Sorgertec Hausverwaltung AG hatte die Räumung angeordnet.

Überzogene Mietsteigerungen sind kein Einzelfall im Kiez, der mittlerweile in jedem Reiseführer zu finden ist: Kleine Familienbetriebe müssen immer öfter schicken Restaurants und Cafés weichen. Am Sonntag hatten die Besetzer die Anwohner eingeladen, erzählt einer der Besetzer. Diese hätten die Aktion gut verstehen können.

Auch ein Kinder-Laden und eine Änderungsschneiderei werden wohl bald verschwinden. Die Schneiderin Melahat Bektas stopft seit 30 Jahren Löcher und kürzt Röcke in der Falckensteinstraße 37. Ihr kommen die Tränen, wenn sie erzählt, dass ihr Mietvertrag Mitte November auslaufen wird. Dann wird auch für sie doppelte Miete fällig. "Soviel verdienen wir nicht", erklärt sie der taz. Sie kann noch nicht recht glauben, dass sie im November raus soll. Sie hofft auf ein Wunder.

Auf ein Einsehen ihres Hauseigentümers Schwabinger Immobilienverwaltung muss sie jedenfalls nicht rechnen. Auf seiner Webseite zitiert sie den englischen Sozialphilosophen John Ruskin: "Es ist unklug zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zu wenig zu bezahlen."

 http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/drei-tage-umsonst/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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