Demo+revolutionärer Block - 12.6 in Stuttgart

copy from ras 19.06.2010 23:33 Themen: Soziale Kämpfe
Tausende bei der Demonstration am 12. Juni in Stuttgart auf der Straße – Proteste gegen RednerInnen von SPD und Grünen

Mehr als 10 000 Menschen nahmen am 12. Juni in Stuttgart an der Demonstration gegen die Krisenpolitik der Regierung teil. Etwa 400 – 500 Menschen haben sich an einem Revolutionären Block auf der Demonstration beteiligt.
Mit zahlreichen Schildern und Transparenten auf denen u.a. Forderungen nach kostenloser Bildung und einem Generalstreik, sowie klassenkämpferische und revolutionäre Parolen zu finden waren, zog die Demonstration durch die Stuttgarter Innenstadt. Insbesondere im Revolutionären Block war die Stimmung kämpferisch und entschlossen, mit Schildern, Transparenten und Parolen wie „Hinter Krieg und Krise steht das Kapital – der Kampf um Befreiung ist international“ und „One solution – revolution“ wurde die Notwendigkeit einer Überwindung des Kapitalismus propagiert. Eine Mobilisierungsaktion für die Proteste gegen das öffentliche Gelöbnis am 30. Juli in Stuttgart, mit Feuerwerk und einem großen Transparent, kam bei den Demo-TeilnehmerInnen gut an.
Trotz provokativen Ankündigungen, Fahnen und Transparente, die gegen beliebige Auflagen verstoßen, zu beschlagnahmen, hielt sich die Polizei vor und während der Demonstration weitgehend im Hintergrund. Der Grund hierfür dürften neben der Größe der Demonstration, die relativ breiten Proteste gegen das polizeiliche Vorgehen bei vergangenen Mobilisierungen, wie zuletzt am 1. Mai und die, durch erneute Provokationen zu erwartenden Auseinandersetzungen, gewesen sein.

Für die Abschlusskundgebung auf dem Schlossplatz waren neben sozialdemokratischen Gewerkschaftern auch Parteifunktionäre von SPD und Grünen angekündigt. Dieser Umstand wurde bereits im Vorfeld kritisiert und Proteste dagegen angekündigt. Während alle anderen Rednerinnen und Redner ungestört auftreten konnten, bekamen der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag Claus Schmiedel und die Parteifunktionärin der Grünen, die Ablehnung eines großen Teils der DemoteilnehmerInnen gegen ihren Auftritt direkt zu spüren. Sie wurden mit Rufen und Eierwürfen weitgehend daran gehindert, die Protestbewegung für ihren Wahlkampf und ihre Werbung für einen „sozialeren“ Kapitalismus zu nutzen. Statt die Reden abzubrechen und eine weitere Eskalation zu vermeiden, wurde von DGB-Ordnern veranlasst, dass die Polizei gegen Protestierende vorgeht und sich vor und auf der Bühne vermummte BFE-Einheiten postierten. Bei Rangeleien und Würfen auf die Bühne, wurden auch die AktivistInnen und OrdnerInnen, die vermitteln und das Vorgehen der Polizei verhindern wollten, gefährdet. Dieser Umstand ist insbesondere den Rednern von SPD und Grünen und den mit der Polizei kooperierenden DGBler, aber auch unbesonnenen Protestierenden vorzuwerfen und muss zweifellos zukünftig vermieden werden. Die Situation wurde insbesondere von Leni Breymaier, die ihrer Verantwortung als Moderatorin nicht gerecht wurde und aus ihrer Zugehörigkeit zur SPD keinen Hehl machte, aufgeheizt. Ihre gegen hunderte Menschen vor der Bühne gerichteten Aussagen wie „mit der Anlage können wir die Proteste vor der Bühne schon übertönen“, zeugen von ihrem Demokratieverständnis. Dass sie zeitgleich einforderte man „müsse doch miteinander reden“ und erklärte „Gewalt sei nicht das richtige Mittel“, wurde für Alle als schlichte Heuchelei offensichtlich, da sie den Polizeieinsatz begrüßte, bei dem durch Pfefferspray weit mehr Menschen Verletzungen erlitten, als durch die Würfe gegen die beiden RednerInnen. Von ihrer Positionierung für Parteien, deren Politik für Kriege, Ausbeutung und Repression stehen, ganz zu schweigen.

Zum Abschluss trat die Hip Hop Combo „Conscious & Ezzcape“ auf. Sie kamen mit politischen Aussagen, nicht zuletzt gegen den Polizeieinsatz und gegen SPD und Grüne, sowie guter Musik gut an und sorgten für gute Stimmung. Bereits nach ihrem ersten Lied wurde der Auftritt allerdings von der Moderation abgebrochen. Dass die Band, anders als die Reden von SPD und Grünen, im Bündnis unumstritten war, zuvor noch „Meinungsfreiheit“ eingefordert wurde und es beim Publikum nur Zustimmung für den Act und keine Proteste gab, macht diesen tatsächlich undemokratischen Eingriff in den Verlauf der Abschlusskundgebung besonders kritikwürdig.

Nach der Beendigung der Kundgebung machten verschiedene BFE-Trupps jagt auf einzelne AktivistInnen, die sie als „Störer“ erkannt haben wollten. Es kam zu etwa 3 Festnahmen. Das Vorgehen der Polizei blieb jedoch nicht unbeantwortet, mehrere Polizeifahrzeuge wurden mit Farbbeuteln attackiert.


Wie weiter? Über die Schlüsse die aus der Mobilisierung gezogen werden können und müssen...

Zum einen hat sich gezeigt, dass trotz der zunehmend offener gestalteten Angriffe von Regierung und Kapital der Protest und Widerstand weit hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. Keine der an der Mobilisierung beteiligten linken Kräfte hat es vermocht eine Dynamik in Gang zu setzen und über das übliche Spektrum hinaus Leute zu mobilisieren. In den Gewerkschaften waren die linken und kämpferischen AktivistInnen bei der Mobilisierung weitgehend auf sich alleine gestellt, viele der Funktionäre konnten oder wollten offenbar der Protestbewegung nicht durch intensives Werben an der Basis den Rücken stärken. In Kreisen der IG Metall gab es gar einen offensiven Boykott der Mobilisierung und es blieb dort bei einzelnen AktivistInnen, gegen die Gewerkschaftsbürokratie selbstständig zu mobilisieren. All das hat gezeigt, dass noch jede Menge Arbeit vor uns liegt. Die linken Gruppen müssen ihre Mobilisierungsstärke ausbauen, innerhalb der Gewerkschaften müssen die linken und kämpferischen Strömungen gestärkt werden um sich gegen die, auf Kompromisse ausgerichtete und für eine Stellvertreterpolitik stehende, Bürokratie durchsetzen zu können.
Die Beteiligung von mehr als 10 000 Menschen an der Demonstration und ein revolutionärer Block mit mehreren hundert Menschen, haben aber auch gezeigt, dass wir bei all dem nicht bei Null anfangen müssen.

An den effektiven Initiativen, die Versuche von SPD und Grünen, die Protest-Bewegung von oben zu dominieren und zu vereinnahmen, zu bekämpfen, muss angeknüpft werden. Beide sind in erster Linie Teil des Problems und nicht Teil einer Lösung. Ihre Politik hat aus gutem Grund viel Zuspruch in der Bevölkerung verloren und ihre Präsenz in sozialen Bewegungen macht diese weder glaubwürdiger noch stärker. Im Gegenteil: eine Bewegung, die den Sozialabbauern und Kriegstreibern ein Podium bietet und ihre Versuche, die klassenkämpferischen und revolutionären Teile auszugrenzen duldet, wird vor allem geschwächt. Eine starke Präsenz der sozialdemokratischen und grünen Parteifunktionäre und ihre Dominanz bei der Außendarstellung, wie auch der konkreten Gestaltung der Proteste, ist antagonistisch zu fortschrittlichen und antikapitalistischen Zielen.

Der Trennungsstrich muss jedoch an der richtigen Stelle gezogen werden. Gerade im Bezug auf die Gewerkschaften muss sehr genau differenziert werden. Die dortige Dominanz der sozialdemokratischen Bürokratie und ihr Vorgehen gegen klassenkämpferische und kapitalismuskritische AktivistInnen darf keinesfalls zu einer generell gewerkschaftsfeindlichen Position führen. Es ist vielmehr zu erkennen, dass gerade dort ihr Einfluss zurückgedrängt und die linken Strömungen unterstützt werden müssen. Das gleiche gilt auch für andere Bereiche, nicht zuletzt die Mobilisierungen zu Sozialprotesten. So richtig und wichtig ein gezieltes Vorgehen gegen die genannten Kräfte ist, so wichtig ist es darauf zu achten, dass Auseinandersetzungen und Streitereien die Bewegungen nicht spalten und schwächen. Widersprüche etwa zwischen fortschrittlichen reformorientierten Ansätzen und revolutionären Strömungen, sowie Widersprüche im Bezug auf unterschiedlichen Aktionsformen, müssen solidarisch und konstruktiv gelöst werden.

Wie handeln? Im Bezug auf die Mobilisierung am 12. Juni, sind die vereinzelten Flaschenwürfe (wohl nicht mehr als ein oder zwei bei hunderten von protestierenden Menschen, von wem sie ausgingen ist uns nicht bekannt) auf die Bühne evtl. durch die aufgeheizte Stimmung zu erklären, zu rechtfertigen sind sie nicht. Das Risiko, mit Eierwürfen evtl. statt den Rednern von SPD und Grünen eine der Personen zu treffen, die sich zu ihrem Schutz daneben auf der Bühne befanden, war in diesem Fall vertretbar, sie aber zu verletzen sicher nicht. Ebenso hätte klar zwischen den Ordnern, die mit der Polizei kooperieren und gegen Protestierende vorgehen und denen, die die Situation entschärfen oder sogar den Polizeieinsatz verhindern wollten, unterschieden werden müssen. Wenngleich die Situation kurzzeitig unübersichtlich war, hätte verstanden werden müssen, dass Rangeleien zwischen Leuten die Teil der selben Bewegung sind, einzig der Gegenseite nutzen und im Zweifelsfall Besonnenheit und Zurückhaltung einzuhalten sind.
Dass die Ursache dieser unglücklichen Situation bei der Weigerung die Reden abzubrechen und den stattdessen erfolgten Provokationen von der Bühne aus, sowie dem gewaltsamen Vorgehen von einigen Ordnern und der Polizei war, bedeutet nicht, dass nicht auch Selbstkritik von unserer Seite angebracht ist. Aus den Erfahrungen ist zu lernen und zukünftig für eine bessere Organisierung der Aktionsformen und eine bewusstere Herangehensweise aller Beteiligten zu sorgen.

Die in den Tagen nach der Demonstration einsetzende Hetze der bürgerlichen Presse, in der vermeintliche Gewaltexzesse herbei phantasiert wurden, ist nicht besonders überraschend. Dass die Kapitalistenklasse in Zeiten der kapitalistischen Krise durch Protestaktionen in die Kritik gerät und ihre politischen Vertreter von SPD und Grünen es nicht schaffen, die Proteste zahm zu halten, sondern stattdessen dort attackiert werden, sorgt natürlich für Empörung im Bürgertum. Etwas verwunderlicher ist es aber, dass sich einige Aktive der Bewegung, insbesondere aus der Wählervereinigung SÖS und den Bündnissen gegen Stuttgart 21, dazu genötigt fühlten, sich von vermeintlichen „Chaoten“ zu distanzieren. Dass ihnen offenbar nichts besseres einfiel, als Proteste und Eierwürfe gegen Parteivertreter, die für eine durch und durch kapitalistische und menschenfeindliche Politik, für Kriege, Aufrüstung, Sozialabbau etc. stehen, als menschenfeindlichen Gewaltakt zu brandmarken, stellt in erster Linie sie selbst in ein fragwürdiges Licht. Einen Gefallen haben sie den Protestbewegungen damit sicher nicht getan. Sie sind der Gegenseite auf den Leim gegangen und haben ihren Teil zu einer Schwächung der Bewegung beigetragen. Sie haben damit aber auch einmal mehr vor Augen geführt, wie wenig sich Bewegungen und Bündnisse auf solche Teile verlassen können und reformistische Positionen immer auch einen zum kapitalistischen Mainstream tendierenden Teil in sich tragen, der manchmal mehr manchmal weniger schnell herausgekitzelt werden kann. Dass die revolutionären Kräfte damit immer rechnen, sich vor allem auf ihre eigenen Strukturen stützen und einen Umgang mit Angriffen auch von dieser Seite finden müssen, wurde damit einmal mehr unter Beweis gestellt. Um so wichtiger ist es jedoch, diesem moralisch-heuchlerischen Distanzierungsdrang, durch eigene Distanzierungen nicht noch mehr Geltung zu verschaffen. Unser Ziel muss eine breite Bewegung, eine Zusammenarbeit mit allen fortschrittlichen Kräften und die Konzentration auf die Ziele der Bewegung bleiben, nicht radikalistische, unüberlegte und emotionale Grabenkämpfe.

Alles in allem kann und muss der Tag als Erfolg verbucht und als Ausgangspunkt für weitere Protest- und Widerstandsaktionen, nicht nur im Rahmen von großen Mobilisierungen, genutzt werden.

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Ergänzungen

SPD will Widerstand einfangen

Georg Elser 20.06.2010 - 05:08
Ich möchte hier aus dem Redebeitrag des Anti-Atom-Büros Hamburg bei der Kundgebung anläßlich der riesigen Menschenkette gegen Atom in Krümmel / Geesthacht zitieren: (sinngemäß und aus der Erinnerung)

"Es muss und klar sein, daß Parteien wie SPD und Grüne sich nicht beteiligen um den Widerstand zu unterstützen, sondern um ihn wieder einzufangen"

Die Bilder der Bullen auf der Bühne und mitten in der Demo im Süden bestätigen diese Mahnung ebenso, wie die aggressive, bestenfalls naive/ kritiklose Unterstützung der Splitterbomben-Lüge in Berlin.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Stuutgart und Nürnberg auf richtigem Weg

Soziale Unruhen fördern 20.06.2010 - 00:17
Es gibt eine Menge zu tun, aber Städte wie Stuttgart und Nürnberg zeigen, dass sich durch
eine nichtspalterische, revolutionäre , gewerkschaftlich intervenierende Klasssenkampfpolitik eine Basis aufgebaut hat, die weit handlungsfähigeres Potential hat als im Rest des Südens von BRD. Klasssenbewusstsein fördern und Unruhe verstärken!

Überrollt

... 20.06.2010 - 01:14
Ich teile die Einschätzung weitestgehend. Sie ist meines Erachtens nicht fehlerhaft, sondern lückenhaft: Ein wesentliches Element wurde viel zu knapp verhandelt. Es ist der organisierten Sozialdemokratie gelungen, das Bündnis der sozialen Bewegungen - das Bündnis "Wir zahlen nicht für Eure Krise" - nicht nur auszubremsen, sondern es auf die Rolle der gefällig Applaudierenden zu reduzieren. Und hierzu brauchte sie Verbündete.
Wie sonst hätte denn denn die höchst umstrittene Redner_innenliste durchgewunken werden können? Wer waren die Türöffner_innen der Sozialdemokraten und der Grünen? Bernd Riexinger vielleicht? Seines Zeichens regionaler ver.di-Chef und Linksparteigänger. War er es nicht, der nach der Demo festgehalten haben wollte, dass er froh sei, dass erstmals die SPD gemeinsam mit der Linkspartei in der Baden-Württemberg auf die Straße gegangen ist? Entspricht es nicht den Interessen seiner Partei mit Blick auf die Landtagswhalen im kommenden Jahr, eine Handreichung für rot-rot-grün zu geben? Mag es nicht sein, dass dieser "verdiente Gewerkschaftsfunktionär" in einer Situation der freien Entscheidung gezeigt hat, wessen Geist er ist? Was heißt also zu differenzieren, wenn wir "die Gewerkschaften" beurteilen wollen?
Wir - als soziale Bewegung - wurden auf's Kreuz gelegt. Die SPD wurde "von unseren Leuten" ins Boot geholt, die mediale Darstellung (man beachte das Bild der Hauptbühne: Banner vom DGB, Banner von ver.di, jedoch keins, dass das Bündnis "wir zahlen nicht für eure Krise" repräsentiert hätte) war sozialdemokratisch abgesteckt.
Wir brauchen also kein differenziertes Bild. Das haben wir hoffentlich. Und das gilt in Bezug auf die Basis. Wir brauchen klare Schutzmechanismen und mehr Autonomie, um uns vor solcher Art feindlicher Übernahme in Zukunft zu schützen!

widerspruch

RalphG 20.06.2010 - 09:06
der darstellung der situation zur demo in stuttgart am 12. juni möchte ich entschieden widersprechen - ich war dabei und denke, ich kann mir dazu ein urteil erlauben. zum einen finde ich es lächerlich, sich als revolutionäre kraft darzustellen, wenn man keine substanziellen beiträge zu einer kundgebung zu leisten hat außer parolen der 68er zu skandieren (wie cool....) und im übrigen die stirn zu haben sogar ein transparent mit sich zu führen, auf dem stalin abgebildet ist - einem diktator und massenmörder par excellence. zum anderen ist das verhalten des schwarzen blocks ("revolutionäre kräfte" - haha...) alles andere als ein unterstützendes element bei der einigung der linken gewesen, nachdem man sich zu eierwerfereien und anderen aktionen genötigt sah, womit einige wenige das anliegen aller in der öffentlichkeit diskreditieren. es ist nichts gegen buh-rufe und pfiffe zu sagen - aber sich das mütchen mit so einem kindischen scheiss zu kühlen ist destruktiv. ähnliche "erfolge" wurden ja in berlin mit der böllerattacke gefeiert - ganz toll. wie auf diese weise "revolutionäre massen" mobilisiert werden sollen, ist nicht nachvollziehbar - revolutionen beginnt man nicht indem man eier wirft, sondern indem man herzen für eine sache gewinnt. wer aber von anfang auf krawall gebürstet auftritt und sich einen dreck darum schert, worum es der überwältigenden mehrheit bei einer demo geht, nämlich einer inhaltlichen auseinandersetzung mit den missständen hierzulande, der schadet der sache. es wird vielmehr der eindruck entwickelt (und das beileibe nicht nur in den angeblich mit dem staat verschworenen medien), das es hier um eine besonders abstruse form der spaßkultur geht, wo es nur darauf ankommt, sich auf kosten anderer auszutoben. dass die anderen beteiligten sich gegen solchen dreck gewehrt haben, wird natürlich als "konterrevolutionär" diskreditiert. dummköpfe wie diese schwarzen kasper sind aber letztlich der grund dafür, dass eine revolution erst gar keine chance bekommt - sie wird von der mehrheit, die sich vielleicht eine veränderung vorstellt mit chaos und antidemokratie gleichgesetzt und entsprechend gemieden. übrigens gelang es sehr wohl, auch menschen gegen das sparpaket zu mobilisieren, die man sonst nicht auf einer solchen kundgebung vermutet hätte - viele ältere menschen, aber auch junge, die man rein optisch eher im JU-lager vermutet hätte waren dabei - setzten sich aber lieber von dem ab, was da pöbelnd und schwarz-blockig uniformiert durch die straßen zog.
im übrigen ist es lächerlich die gefahr zu wittern, dass spd und grüne in irgendeiner weise auch nur den hauch einer chance gehabt hätten, den protest für sich zu vereinnahmen - die spielten unter den rund 10.000 leuten dort so gut wie keine rolle.
mein fazit: dieser artikel ist mehr als nur in der wolle gefärbt, er verzerrt die realitäten deutlich und hat weder etwas mit dem zu tun, was fakt war, noch mit dem, was der sache dienlich wäre.
ich werde auch weiterhin zu kundgebungen gehen und meine linke überzeugung verbreiten - aber ich werde mich so weit es wirklich nur geht von diesen idioten fernhalten und mit sicherheit keinerlei unterstützung dem angedeihen lassen, was von dort ausgeht - mir ist da die polizei noch dreimal lieber als dieser club von spaßorientierten möchtegernrevolutionären, die sich abends beim bier draufgießen ihre heldentaten berichten...

@Soziale Unruhen fördern

Sompl 20.06.2010 - 09:43
Das interessiert mich, was da in Stuttgart läuft. Kannst du ein paar Links hier reintun, wo man mal was nachlesen könnte?

"links" oder "mitte" oder "rechts"

name 20.06.2010 - 10:16
ich bin weder rechts noch mitte noch links.

jeder, der sich zur linken seite zählt unterstützt damit den parlamentarismus, da die bezeichnungen aus diesem stammen.

ich bin für eine selbstverwaltete gesellschaft. also nicht links.

(A)

...

Mama 20.06.2010 - 10:35
RalphG 20.06.2010 - 09:06
"der darstellung der situation zur demo in stuttgart am 12. juni möchte ich entschieden widersprechen - ich war dabei"
oh klasse, ich war auch dabei...

"...unterstützendes element bei der einigung der linken gewesen"
von welcher Linken spricht der Herr? SPD, Grüne, DGB? Oh die sind ja noch so dolle links...

"nachdem man sich zu eierwerfereien und anderen aktionen genötigt sah, womit einige wenige das anliegen aller in der öffentlichkeit diskreditieren."
Tja hätten die halt gleich von Anfang darauf verzichtet, dass Parteifunktionäre die Veranstaltung für ihre Zwecke missbrauchen... sowas kommt von sowas...

"worum es der überwältigenden mehrheit bei einer demo geht, nämlich einer inhaltlichen auseinandersetzung mit den missständen hierzulande"
Ah so!? Ich dachte schon der Mehrheit ginge es darum ihren eigenen Arsch und den Kapitalismus zu retten...

"es wird vielmehr der eindruck entwickelt (und das beileibe nicht nur in den angeblich mit dem staat verschworenen medien), das es hier um eine besonders abstruse form der spaßkultur geht, wo es nur darauf ankommt, sich auf kosten anderer auszutoben."
Na da ist aber jemand ganz dicht an der Basis...

"dass die anderen beteiligten sich gegen solchen dreck gewehrt haben, wird natürlich als "konterrevolutionär" diskreditiert."
na wer hat sich den da gewehrt? waren nicht etwa Partei- und Gewerkschaftsleute die ihren "Führern" sowieso am Arsch kleben?!

"dummköpfe wie diese schwarzen kasper sind aber letztlich der grund dafür, dass eine revolution erst gar keine chance bekommt - sie wird von der mehrheit, die sich vielleicht eine veränderung vorstellt mit chaos und antidemokratie gleichgesetzt und entsprechend gemieden. übrigens gelang es sehr wohl, auch menschen gegen das sparpaket zu mobilisieren, die man sonst nicht auf einer solchen kundgebung vermutet hätte - viele ältere menschen, aber auch junge, die man rein optisch eher im JU-lager vermutet hätte waren dabei - setzten sich aber lieber von dem ab, was da pöbelnd und schwarz-blockig uniformiert durch die straßen zog."
euch Drollen gehts doch wie gesagt eh nur darum den kapitalismus ein klein wenig zu euren persönlichen Vorteilen zu verändern... da pöbeln wir doch gerne weiter gegen euch Vollpfosten...

"im übrigen ist es lächerlich die gefahr zu wittern, dass spd und grüne in irgendeiner weise auch nur den hauch einer chance gehabt hätten, den protest für sich zu vereinnahmen - die spielten unter den rund 10.000 leuten dort so gut wie keine rolle."
ach was? SPG, Grüne und Gewerkschafter die auch diesem erlesenen Kreis zuzurechnen sind waren nicht zufällig doch ein paat tausende auf der Demo?

"mein fazit: dieser artikel ist mehr als nur in der wolle gefärbt, er verzerrt die realitäten deutlich und hat weder etwas mit dem zu tun, was fakt war, noch mit dem, was der sache dienlich wäre."
Mein fazit: schleich dich du Rektum

"ich werde auch weiterhin zu kundgebungen gehen und meine linke überzeugung verbreiten - aber ich werde mich so weit es wirklich nur geht von diesen idioten fernhalten und mit sicherheit keinerlei unterstützung dem angedeihen lassen, was von dort ausgeht - mir ist da die polizei noch dreimal lieber als dieser club von spaßorientierten möchtegernrevolutionären, die sich abends beim bier draufgießen ihre heldentaten berichten..."
Na unter den linken SPD und Gewerkschaftsidioten und den Cops bist du sicherlich gut aufgehoben....

Tschöö du Trollinger

unter

stalin und mao 20.06.2010 - 22:01
hätte es das nicht gegeben, soziale Proteste bäh, und diese Gewerkschaften, konterrevolutionäre Gefahr, sag ich.