Bilderbeitrag: Demonstration in Dessau.
Rund 150 Menschen haben heute (12.06.2010) in Dessau (Sachsen-Anhalt) zum 10. Todestag von Alberto Adriano demonstriert. Es gab viele Redebeiträge die Themen wie das Knastsystem, Kapitalismus, Mord an Alberto oder allgemein den Faschismus thematisierten. Die Polizei hielt sich während der Demo sehr zurück. Stress mit Nazis gab es auch nicht. Trotzdem schade das nicht mehr Menschen zur Demo kamen.
Rund 150 Menschen haben heute (12.06.2010) in Dessau (Sachsen-Anhalt) zum 10. Todestag von Alberto Adriano demonstriert. Es gab viele Redebeiträge die Themen wie das Knastsystem, Kapitalismus, Mord an Alberto oder allgemein den Faschismus thematisierten. Die Polizei hielt sich während der Demo sehr zurück. Stress mit Nazis gab es auch nicht. Trotzdem schade das nicht mehr Menschen zur Demo kamen.
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Ergänzungen
die genannte teilnehmer_innen-zahl
übertreibungen sind doof, tiefstapeln is nun aber auch nicht angesagt!
scheiß wetter, zeitweise unerwartete technikprobleme, aber trotzdem ne schöne demo.
Pressespiegel
MZ-Newsticker: 250 Menschen erinnern an ermordeten Afrikaner
Rund 250 Menschen haben am Samstag in Dessau-Roßlau an den vor zehn Jahren von Neonazis zu Tode geprügelten Mosambikaner Alberto Adriano erinnert. Bei einer Demonstration durch die Innenstadt erinnerten sie daran, das Rechtsextreme bis heute immer wieder Menschen mit ausländischen Wurzeln und Andersdenkende angreifen oder rassistisch beleidigen. Zu der Aktion hatten Gruppen aus dem linken Spektrum aufgerufen, laut Polizei gab es keine Zwischenfälle. Neonazis hatten den Familienvater Alberto Adriano in der Nacht zum 11. Juni 2000 wegen seiner Hautfarbe derart verprügelt, dass er einige Tage später starb.
Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/NewsTicker%2fNTicFrameMeldung&listid=1018973650056&aid=1274172712510
MZ: Mahnungen am flackernden Licht
ESSAU/MZ. Ein vierblättriges Kleeblatt lugt neben der weißen Blüte einer Rose hervor. Ein Glücksbringer. Doch hier ist kein Platz für derlei Zeichen. Hier im Stadtpark unter der Blutbuche, hier ist die weiße Rose ein Zeichen, eines der Trauer und des Nicht-Vergessens.
An der Stele, die an die Ermordung von Alberto Adriano erinnert haben sich Freitagnachmittag Dessauer und Gäste zusammengefunden, um des Mosambikers zu gedenken. Mit afrikanischen Rhythmen der Lebensfreude, mit dem Lärm von Straßenbahn und des Freitagnachmittag-Verkehrs, mit den Rumänischen Tänzen von Béla Bartók, der damit ein Zeichen der Völkerverständigung setzen wollte, mit dem Poltern auf der Ball-Fang-Baustelle im Stadtpark, mit japanischen Liedern von Ferne und Erinnerungen.
Mit mahnenden Worten. Zehn Jahre nach dem Mord an dem dreifachen Familienvater, dessen Kinder damals zwischen sieben Monaten und acht Jahren waren, der schon seit 1988 in Deutschland lebte und 1992 geheiratet hatte, machen die Redner deutlich, dass Rechtsextreme gefährlich sind und bleiben. "Rechtsextremismus ist eine ernst zu nehmende Gefahr für die Demokratie und die Wahrung der Menschenwürde", sagt Stefan Exner, Vorsitzender des Dessau-Roßlauer Stadtrates. Zehn Jahre nach dem Mord, der damals eine bundesweit ernsthaft geführte Debatte auslöste, so der Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt Dieter Steinecke, zehn Jahre danach sei die Welt noch längst nicht in Ordnung und erinnert an weitere Opfer von Neonazis.
Das sieht auch Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann so. Was ihn veranlasst, fünf Aufgaben an die Zivilgesellschaft zu formulieren. Trauer und Erinnerung wach halten, die Verantwortlichen benennen. Denn "Mord ist für Nazis kein Betriebsunfall", er sei das finale Ergebnis ihres Rassenwahns. Dieses Feindbild, das nicht immer gleich sein müsse, aber immer gleich menschenverachtend, dieses Feindbild sei auch in den Köpfen der NPD-Funktionäre, die im nächsten Jahr in den Landtag ziehen wollen. Hövelmann will ein offenes Land, dem eine restruktive Zuwanderungspolitik entgegensteht. Er wünscht sich ein Dessau-Roßlau, in dem Migranten und Deutsche vertrauensvoll zusammenleben und bezieht da ausdrücklich die Polizei mit ein. Diese habe durch den Tod an Oury Jalloh das Vertrauen verloren. Und der Innenminister meint, dass die Ungleichheiten, unter anderem im kommunalen Wahlrecht abgebaut werden müssen.
Bildung mahnt der Vorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen Cem Özdemir an. Damit auch folgende Generationen die Werte des Grundgesetzes leben, dass der Rechtsextremismus keinen Platz in der Mitte der Gesellschaft findet, dass Vorurteile abgebaut werden.
Freunde Alberto Adrianos entzünden das Licht der Erinnerung. Es flackert, aber es bekommt eine schützende Hülle, damit ihm der Wind, der die Schwüle des Sommertags verjagt, nichts anhaben kann. Die weiße Rose liegt jetzt an der Stele. Neben großen Blumengebinden und vielen weiteren weißen Rosen. Der Wind hat den Klee ein wenig gezottelt, nachdem die weiße Rose neben ihm aufgehoben wurde. Das Kleeblatt daneben hatte gar nicht vier Blätter.
Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1276246025005&openMenu=1012569559804&calledPageId=1012569559804&listid=1017162035665
MDR: 10 Jahre danach / Dessau erinnert an erschlagenen Mosambikaner
Zehn Jahre nach dem gewaltsamen Tod des Mosambikaners Alberto Adriano in Dessau ist am Wochenende an den von Skinheads erschlagenen Afrikaner erinnert worden.
An der Gedenkstele für Adriano im Stadtpark legten Vertreter aus Politik und Gesellschaft am Freitag Blumen nieder und zündeten Gedenklichter an. Anschließend zogen Hunderte Menschen durch die Innenstadt. Unter den Teilnehmern war auch Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Hövelmann. Den ganzen Tag fanden Veranstaltungen zum Thema Fremdenfeindlichkeit statt.
Auch am Sonnabend versammelten sich 250 Menschen in Gedenken an das Mordopfer. Bei ihrer Demonstration durch die Innenstadt von Dessau-Roßlau erinnerten sie daran, dass Menschen mit ausländischen Wurzeln und Andersdenkende bis heute von Rechtsextremisten angreifen oder rassistisch beleidigt werden. Zu der Aktion hatten Gruppen aus dem linken Spektrum aufgerufen.
Grüne fordern mehr Einsatz gegen Rechts
Sachsen-Anhalts Grüne forderten aus Anlass des Adriano-Todestages mehr Unterstützung für Initiativen gegen Rechts. Landesvorsitzender Christoph Erdmenger sagte, trotz aller Fortschritte habe die Landesregierung noch nicht erkannt, wie wichtig Aufklärung sei. Das Landesprogramm gegen Rechts müsse auf finanziell stabile Füße gestellt werden.
Von Skinheads zu Tode geprügelt
Der damals 39-jährige Adriano war in der Nacht zum 11. Juni 2000 im Dessauer Stadtpark von drei jungen Neonazis aus ausländerfeindlichen Motiven verprügelt worden. Der Familienvater erlitt dabei derart schwere Verletzungen, dass er drei Tage später im Krankenhaus starb. Die Tat hatte im In- und Ausland für Entsetzen gesorgt. Die Täter wurden wegen gemeinschaftlichen Mordes zu langen Haftstrafen verurteilt.
Quelle: http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/7405319.html
Adriano Beitrag
?
Die Traurige Stadt Dessau
In Dessau geht auf jeden Fall was,nur sind nahegelegenen Großsstädte sehr Kiezbezogen, wodurch die "Provinzen" oft leiden müssen.
Nach dem Motto:Einem Toten gedenken ändert ja auch nichts.
Aber auch das Gedenken im Stadtpark zeigt wie uninteressant das Thema in der Gesellschaft geworden ist.
Dann kommen halt die jährlich eingeladenen Gäste wie der Herr Hövelmann und die sowieso gegen Rechts engagierten Bürger und Bündnisse aus Dessau zum Gedenken in den Stadtpark,sowie die Alternativen jugendlichen die sich noch für Politik interessieren.
Die Rede ist dann immer von erfolgreichen Projekten gegen Rechts die öffentlichkeits wirksam dargestellt werden,aber die,die Angriffen von Nazis ausgesetzt sind stehen im Endefekt alleine da.
Der weg zur Polizei ist nicht leicht und ganz besonders dann wenn man die verhältnisse der Polizei in Dessau kennt und vorweg der Polizei ablehnent gegenüber steht.
Es gab schwere Angriffe auf alternative Menschen in Dessau,die dann halt in der Örtlichen Pressen als "erneuter Angriff durch Rechtsextreme" abgedruckt wird.
Die einzige anlaufstelle in der man sich dann nicht im stich gelassen fühlt,ist die Opferberatung rechter Gewalttaten in Dessau,oftmals werden Angriffe erst durch den Gang zur Opferberatung öffentlich gemacht,weil rechte Übergriffe für die Polizei in Dessau schon Routine ist.
Der Raum für diese jungen Menschen wird auch immer kleiner,das ehmalige AJZ Dessau,nun "Café Panic Room",bietet kaum noch aufenthalt.
Bestehend aus einer Mischung von Kneipe und BC organisierten Konzerten ist kaum noch Platz für politische Veranstaltungen,freie entscheidungen oder den gewissen Freiraum,es ist lediglich ein vorrübergehender rückzugsraum für dessauer Linke.
Es ist nur eine Frage der Zeit das in Dessau ein neuer Freiraum entstehen muss.
Die WM-Spinner sind los
Nach dem 4:0-Auftaktsieg der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika ist es in Bitterfeld-Wolfen zu Ausschreitungen gekommen. Teils stark betrunkene Menschen blockierten am späten Sonntagabend auf der Bundesstraße 100 eine Kreuzung. Es wurden Flaschen gegen Polizisten geworfen. Nach ersten Ermittlungen wurde ein Beamter verletzt, wie eine Polizeisprecherin am Montag in Dessau-Roßlau sagte. Die Polizei sprach mehr als 100 Platzverweise aus. Es wurden auch Beamte der Landesbereitschaftspolizei eingesetzt. Woher die randalierenden Fans plötzlich auf die Bundesstraße kamen, war zunächst unklar.
Quelle: http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/ticker&listid=1018973650056&aid=1274172718235
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Also mein Eindruck
Die Demo selbst war angenehm kämpferisch und der Technikausfall wurde durch energiegeladene Sprechchöre wieder gut gemacht.
???
fazit
Hey,
Tschuldigung´ das ich das so sagen muss,aber ich fand die Demo voll für´n Arsch.
Es waren kaum Leute auf der Straße die man mit der Thematik ansprechen konnte.
(Kein Wunder bei dem Wetter.)
Die Nazi´s in Dessau werden sich jetzt erstmal ins Fäustchen lachen(Vllt. haben die diesmal damit sogar Recht.)
Auf lange Sicht wird die Demo nichts an dessauer und damit auch deutschen Zuständen ändern.
Was mich gestern am meisten aufgeregt hat war der Deutschland-Spinner kurz vor Wiederankommen der Demo am Hbf.
Genau das sind die versifften und gehirnlosen Kunden,die Morde wie dem an Alberto Adriano eine gesellschaftliche Legimitation zuschreiben.
Grüße
Kapitalismus+Rechtsradikalismus=Krise
Trotzdem schade das viele Menschen dieses Thema nicht mehr für wichtig halten.
Gut es gab wichtige Proteste am 12.06. Krisendemos in Berlin und Stuttgart und der Naziaufmarsch in Thüringen,jedoch wurde in Dessau der Vorgang des entstehens dieser Ursachen klar und deutlch auf den Tisch gelegt.
Die Organisatoren haben sich intensiv damit beschäftigt die offene Lücke zwischen Kapitalismus und die entstehung von Rechtsradikalismus zu schließen.
Es waren zum größten Teil Antifas aus Sachsen-Anhalt da,was die Teilnehmerzahl von 300 bestätigt,trotzdem schade wie unwichtig das Thema für die radikale Linke geworden ist,auch in Zeiten der Kapitalismuskrise die unbedingt genutzt werden muss.
Wie der Bombenanschlag in Berlin am 12.06. zeigt ist die Krise unaufhaltbar,die Menschen lassen sich nichts mehr gefallen von den Bonzen da oben,auch wenn das gefährden eines Lebens schon eine sehr hohe Stufe ist.
Bündnisarbeit mit der Zivilgesellschaft sollte angestrebt werden,gerade in Krisenzeiten.
zu wenig menschen vor ort gewesen.
...
Zivilgesellschaft-Fuck Off!
Wer soll das sein?! Was bringt einem die?!
Nüscht!
hey also
Also erstmal finde ich weder die Bilder und erst recht nicht den kurzen Bericht besonders repräsentativ, da garantiert nicht nur 150 leute da waren, sondern locker doppelt so viele.
Es wurden viel Fotos und auch videos gemacht, vielleicht kann die ja mal jemand (mit verwischten gesichtern versteht sich) online stellen was die stimmung und größe der demo besser wiederspiegelt.
Die Redebeiträge waren wirklich gut und fundiert, die technikpanne war schade, aber dann wurden halt die sprechchöre noch intensiver gerufen, sodass ees eine noch bessere stimmung ergab.
Ich hoffe es kommt bald noch ein ausführlicherer bericht, vielleicht von den organisatoren.
Gute Mobi,schlechte resonanz aus der Szene
Besonders über Internet verlinkten viele den Aufruf und Adresse zu den Organisatoren,aber auch wenn es nett gemeint ist,selbst vor Ort zu sein wäre sicher hilfreicher gewesen.
Wenig Teilnehmer