PM zur Gedenk-Demo in Bln.-Buch am Sonntag

Presseerklärung zur antifaschistischen Gedenkdemonstration / Berlin-Buch

Anlässlich des 10. Todestages von Dieter Eich, der im Mai 2000 von vier Neonazis ermordet wurde, findet am 23. Mai im Berliner Stadtteil Pankow-Buch eine Gedenkdemonstration für den Ermordeten statt. Antifaschistische Gruppen mobilisieren überregional.

Resort: Inland, Berlin, Soziales

Bündnis “Niemand ist vergessen!”
Kontakt:e-Mail:  niv-northeast@riseup.net | Internet: www.niemand-ist-vergessen.de


Presseerklärung zur antifaschistischen Gedenkdemonstration am 23. Mai

In der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 2000 erstach ein 18 jähriger Bucher Neonazi unter Mithilfe von drei weiteren Neonazis den 60 jährigen Sozialhilfeempfänger Dieter Eich. Sie ermordeten ihn aufgrund seiner vermeintlichen Schädlichkeit für den deutschen Steuerzahler. „Das hast du gut gemacht. Der musste weg, der war asozialer Dreck.“ bestärkte einer der Täter Eichs Mörder nach der Tat in seinem Handeln.
10 Jahre nach dem Mord gedenkt ein breites Bündnis antifaschistischer Gruppen, unterstützt durch weitere Initiativen dem Ermordeten mit einer Gedenkdemonstration am 23. Mai um 14 Uhr am S-Bhf. Buch. Am 25. Mai um 18 Uhr wird vor dem ehemaligen Wohnhaus von Dieter Eich eine Kranzniederlegung stattfinden. „Mit den Gedenkveranstaltungen möchten wir nicht nur das Gedenken an den brutalen Mord in Buch wach halten, sondern auch der Bundesregierung den Finger in die Wunde legen.“ So Patrik Technau, Sprecher des Bündnisses. Weiterhin sagte er „Die schwarz/gelbe Bundesregierung blässt derzeit massiv zur Hatz auf Erwerbslose. Diese Hetze ist es, welche letzten Endes auch die ideologische Munition für einen Mord wie den an Dieter Eich liefert.“.

Opferberatungsstellen und Antifa-Gruppen zählen derzeit 149 Morde durch Neonazis. Das Innenministerium hingegen registriert offiziell nur 46 Morde rechter Gesinnung. Dieter Eich ist einer dieser „Unbekannten“. Mit der Demonstration und dem Gedenken wendet sich das Bündnis auch gegen die Praxis der Verschleierung durch Innenministerien, Bund und Länder. Das Bündnis “Niemand ist vergessen!” möchte mit den Gedenkveranstaltungen eine eigenständige Erinnerungspolitik forcieren, die die Schicksale der Opfer in den Mittelpunkt rückt und diese nicht aus Imagegründen, zu gunsten des Standort Deutschlands, bagatellisiert.

Wir bitten sie hiermit um Veröffentlichung.
Für weitere Fragen stehen wir ihnen zur Verfügung.
e-Mail:  niv-northeast@riseup.net


>> weitere Informationen:
Aufruf: www.niemand-ist-vergessen.de
Mobilisierungsvideo:  http://www.youtube.com/watch?v=ZI4PVdtnLJk

Hintergründe zum Mord:  http://de.indymedia.org/2010/05/280683.shtml
Kritische Betrachtung des Prozesses:  http://de.indymedia.org/2010/05/281004.shtml


Bündnis „Niemand ist Vergessen!“, 19. Mai 2010