[Freiburg] Vier Tage Hausbesetzung
Am Freitag vergangener Woche besetzten über 100 Menschen ein seit Jahren leerstehendes Gebäude in der Freiburger Innenstadt. Das ebenerdige Gebäude eignet sich hervorragend als Umsonstladen und Infoladen-Café und findet auch bei vielen Anwohnern und Anwohnerinnen Anklang. Seit einem grösseren Straßenfest, an dessen Rande die Gartenstraße 19 am 23. April besetzt wurde, ist viel passiert...
Die Freiraum-Kampagne „Plätze. Häuser. Alles.“ strebt einen langfristigen Verbleib in dem ehemals Abriss-bedrohten Objekt eines im Rheinland residierenden Eigentümers. Dieser war zuvor mit der geplanten Bebauung des Areals (inklusive Hinterhof und Garage) an der Stadtverwaltung und einem Streit im Quartier gescheitert. Die Situation ist verhältnismäßig entspannt. Straßen-Cafés, Kneipen, viel Schickeria-Troubel. Ein Spätnachmittag im beschaulichen Freiburg, ein warmer Frühlingstag, Entspannung. Doch plötzlich, am Rande einer nie gewesenen Wohnungsbesichtigung, der auf Einladung der Zypresse 40 Leute in die Gartenstraße folgten: Über 100 Personen, die aus allen Richtungen zielstrebig zum Haus Nummer 19 spazieren.
Am 23. April gegen 18 Uhr begann völlig unerhofft ein fröhliches beschauliches Straßenfest in der Freiburger Gartenstraße, Ecke Erbprinzenstraße, das in der Besetzung eines kleinen Gebäudes mündete. Im Rahmen einer seit mehreren Wochen aktiven Kampagne wollen Autonome weitere Räume für selbstbestimmte Zwecke zu „entern“, um mal dem Vokabular der Badischen Zeitung zu frönen.
Nach einer lauten Nacht wurde es in den folgenden Tagen ruhiger, trotz regem Verkehr im neuen Squattle. Dies geschah einerseits, um ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft zu wahren und andererseits, um das Ziel der Besetzung, nämlich den Aufbau eines Cafes mit Info- und Umsonstladen umzusetzen. Die Polizei war vorerst mit mehreren Streifen und Wannen vor Ort, ging aber mehr und mehr auf Distanz und zog ihre Streifen am Montag Vormittag vollständig ab. Das Gerücht einer im gegenüber gelegenen Gebäude installierten Kamera bewahrheitete sich nicht.
In den ersten Tagen der Besetzung konnten mehrere Küfas (Küche Für Alle), Kaffee und Kuchen, Filmvorführungen und Vorträge zu den Themen Freiräume, Häuserkampf und Autonome Bewegung die Räume mit Leben füllen, Nacht für Nacht brennt eine kleine Feuertonne vor dem Haus, die Stadt wimmelt von dunklen Gestalten...
Anlässlich der OB-Wahlen wurde am Sonntag ein Nicht-WählerInnen-Lokal geöffnet, das auch bei der Presse viel Resonanz fand. Der Bereich der Innenstadt erreichte infolge des Boykottaufrufs die größte OB-Ablehnungquote überhaupt: fast 75% der Wahlberechtigten verwendeten die Wahlstimmen lieber anderweitig.
Die politische Besetzung soll andauern und mehr widerständischen Raum schaffen!
Am Dienstag soll es neben dem normalen Infoladen-Betrieb ein Anti-Rassistisches-Cafe geben, am selben Tag wird die Lebenssituation der Freiburger Flüchtlinge im Gemeinderat besprochen. Um 16 Uhr gibt es eine Pro-Bleiberechts-Kundgebung auf dem Rathausplatz. Für Mittwoch wird der gesamte Betrieb der Offenen-Uni in der KTS in die Gartenstraße 19 verlegt.
Unterstützt das BesetzerInnen Kollektiv der Gartenstraße 19!
Ein Haus ist nicht genug, besetzt die Welt!
Am 23. April gegen 18 Uhr begann völlig unerhofft ein fröhliches beschauliches Straßenfest in der Freiburger Gartenstraße, Ecke Erbprinzenstraße, das in der Besetzung eines kleinen Gebäudes mündete. Im Rahmen einer seit mehreren Wochen aktiven Kampagne wollen Autonome weitere Räume für selbstbestimmte Zwecke zu „entern“, um mal dem Vokabular der Badischen Zeitung zu frönen.
Nach einer lauten Nacht wurde es in den folgenden Tagen ruhiger, trotz regem Verkehr im neuen Squattle. Dies geschah einerseits, um ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft zu wahren und andererseits, um das Ziel der Besetzung, nämlich den Aufbau eines Cafes mit Info- und Umsonstladen umzusetzen. Die Polizei war vorerst mit mehreren Streifen und Wannen vor Ort, ging aber mehr und mehr auf Distanz und zog ihre Streifen am Montag Vormittag vollständig ab. Das Gerücht einer im gegenüber gelegenen Gebäude installierten Kamera bewahrheitete sich nicht.
In den ersten Tagen der Besetzung konnten mehrere Küfas (Küche Für Alle), Kaffee und Kuchen, Filmvorführungen und Vorträge zu den Themen Freiräume, Häuserkampf und Autonome Bewegung die Räume mit Leben füllen, Nacht für Nacht brennt eine kleine Feuertonne vor dem Haus, die Stadt wimmelt von dunklen Gestalten...
Anlässlich der OB-Wahlen wurde am Sonntag ein Nicht-WählerInnen-Lokal geöffnet, das auch bei der Presse viel Resonanz fand. Der Bereich der Innenstadt erreichte infolge des Boykottaufrufs die größte OB-Ablehnungquote überhaupt: fast 75% der Wahlberechtigten verwendeten die Wahlstimmen lieber anderweitig.
Die politische Besetzung soll andauern und mehr widerständischen Raum schaffen!
Am Dienstag soll es neben dem normalen Infoladen-Betrieb ein Anti-Rassistisches-Cafe geben, am selben Tag wird die Lebenssituation der Freiburger Flüchtlinge im Gemeinderat besprochen. Um 16 Uhr gibt es eine Pro-Bleiberechts-Kundgebung auf dem Rathausplatz. Für Mittwoch wird der gesamte Betrieb der Offenen-Uni in der KTS in die Gartenstraße 19 verlegt.
Unterstützt das BesetzerInnen Kollektiv der Gartenstraße 19!
Ein Haus ist nicht genug, besetzt die Welt!
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Ergänzungen
Die Besetzung geht weiter
Südkurier berichtet
Fudder berichtet
http://fudder.de/artikel/2010/04/27/gartenstrasse-wie-hausbesetzer-mit-der-oeffentlichkeit-umgehen/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Jaja die Freiburger
@Dynamit
Und jetzt alle: »und wir scheissen auf die szene und wir scheissen auf den stand ... der dinge«
es war einmal
Soli
Die 'oh wie suess' sager koennen in ihrem testosteronrausch offensichtlich erfolge nicht mehr erkennen, wenn sie verbucht werden. In einer randale kann niemand wohnen oder kuefas und umsonstlaeden veranstalten.
Aehnliches haben in berlin in den letzten Jahren nur die wiederbesetzer des RauchHauses (newyork) zu stande gebracht, und zwar mit sehr wenig testosteron aber dafuer mit viel verhandlungstalent.
Und wie jede erfahrene hausbesetzerin weiss: das problem ist nicht das reinkommen (tueren aufbrechen kann jede) sondern das drinnebleiben!
gruesze aus dem aufstaendischen osten von amsterdam, festung europa
http://squat.net/ksuoost
Als berliner
sehr gute sache, respekt! sowas haben wir hier lange nicht mehr geschafft. es wird zeit, liebe genossinnen und genossen.
kuck an
Problematic .. die uns auch vorgeworfen wird ist wohl dad scheißhaus ..
wer hier also rumalbert, bei uns is Hinterhofpisserei angesagt.
Des weiteren gibbet wohl ken Keller für weitere kulturelle ver-
anstaltungen .. welcher Art auch immer .. aber es ist watt im gange...
Mal sehen wie lange diese schon positive Stimmung noch so bleibt, klar
ist wohl das es mal Zeit dafür war .. ich denke wir werden nichtmehr
locker lassen bis wir dort oder anderstwo Alternative Kultur zum festen
Bestandteil der Freiburger Innenstadt gemacht haben, auch wenn wir solch
einen Ort mit dem Gretergelände schon haben .. hatten ..
Grüße nach Berlin, danke für eure Unterstützende Aufmerksamkeit, ..
dieses Land braucht ein Fallnetz für den Kapitalistischen Nonsence, vielleicht
auch in den Köpfen mancher Internetuser .. ob nun aus dem Inneren Radikalen
oder uns doch oft auf Indy nerfenden Nationalistisch Faschistischen Rechten Eck.
von Freiburg lernen, heißt ...
Jedenfalls in manchen Dingen kannst ja nicht schaden mal über den Hauptstadttellerrand zu kieken!
http://www.syndikat.org/ ist doch auch eine Freiburger Idee oder? Hat Berlin/Brandenburg auch nicht geschadet, sich das abzugucken. (derzeit 9 umgesetzte Projekte und einige am anlaufen)
Also Daumen HOCH aus Berlin, wenns hier nur kuschlige 0,5 familienhäuschen gäbe... *seufz*
Infiltration?
Ich halte es zwar für weit hergeholt, aber wir sollten aufpassen, dass keine interne Ausforschung durch Unerwünschte stattfindet.
Die Besetzung geht weiter!