Brutaler Naziangriff in Merseburg

Das Szenario begann, als sich circa fünf Nazis mit einem Megaphon am Merseburger Hauptbahnhof sammelten und sich mit Parolen wie „Frei-Sozial-National“ skandierend und randalierend durch die Straßen bewegten.

Da diese teils T-Shirts mit der Aufschrift „Todesstrafe für Kinderschänder“ trugen, ist davon auszugehen, dass die Nazis wahrscheinlich von einer Demonstration in Ronneburg wiederkehrten, die sich diese Thematik zum Motto machte.

Als einige linke Jugendliche auf die Nazis aufmerksam wurden, fuhren diese in die Pappe (eine alte leer stehende Papierfabrik) in der Nähe des Schlossgartens, in der sich zu diesem Zeitpunkt mehrere alternative Jugendliche aufhielten und feierten.

Die dort feiernden Menschen wurden darauf hingewiesen, dass sich gerade fünf lautstark grölende Faschos in Richtung der Pappe bewegen.

Da es in den letzten Monaten einige brutale Angriffe auf im Schlossgarten feiernde linke Jugendliche gab, beschlossen einige Alternative, nach den Nazis Ausschau zu halten, um einem erneuten Angriff vorzubeugen.

Schon nach wenigen Minuten, fielen den Jugendlichen mehrere Nazikleingruppen auf, die sich in Richtung Pappe bewegten.

Als die anderen Alternativen in der Pappe über die bedrohliche Lage informiert wurden, beschlossen die meisten Jugendlichen den gemeinsamen Heimweg anzutreten.

Dennoch verweilten circa zehn Jugendliche weiterhin in der Pappe, in der sie kurze Zeit später den Nazis ausgeliefert waren.

Die Polizei, die von einigen Jugendlichen noch vor dem Angriff über die drohende Gefahr informiert wurde, war wie so oft nicht in der Lage, einen Naziangriff zu verhindern.

Die Polizisten entgegneten den Warnungen der Jugendlichen sinngemäß mit den Worten: „Wir fahren mal rum und schauen nach“.

Doch auch in dem konkreten Fall, stellte diese Aussage nichts als leere Worte dar, denn kurz nach dem Gespräch mit der Polizei trafen die circa dreißig bewaffnet Neonazis an der Pappe ein.

Besonders ist dabei ihre paramilitärische Vorgehensweise zu erwähnen.

Ein Nazi wartete am Schlossgarten und sollte die Angreifer vor dem Eintreffen der Polizei warnen, während sich die anderen Nazis in drei Zehnerreihen vor den, an der Pappe verbliebenen, alternativen Jugendlichen postierten.

Zuerst gingen die Angreifer relativ langsam auf die Jugendlichen zu und provozierten diese verbal.

Als die Nazis bemerkten, dass die Linken flüchteten, begannen sie die Verfolgung aufzunehmen.

Einige Alternative konnten flüchten, doch leider schafften es nicht alle.

Drei der feiernden Jugendlichen wurden sofort von mehreren bewaffneten Nazis attackiert, die während des Angriffs nur über Kommandos miteinander kommunizierten.

Die Alternativen wurden mit Fäusten, Eisenstangen und auch mit Tritten attackiert.

Selbst als diese am Boden lagen, ließen die Angreifer nicht von ihnen ab.

Außerdem wurden sie auch massiv bedroht. Einer der Angreifer sagte zu ihnen: „Beim nächsten Mal machen wir euch tot, wir haben uns nicht zum letzten Mal gesehen.“

Die Opfer des Angriffs, konnten erst entkommen, als die Nazis, aufgrund des viel zu späten Eintreffens der Polizei, das Kommando zur Flucht bekamen.

Nun haben sie unter schweren Blessuren zu leiden.

Einer der Betroffenen verlor mehrere Zähne, ein Anderer hat Hämatome und Beulen im Gesicht und am Körper und der Dritte liegt immer noch mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Der Angriff der vergangenen Nacht stellt eine neue Stufe rechter Gewalt in Merseburg dar.

Um dieser Entwicklung in Merseburg entgegen zu wirken, ist es wichtig, solidarisch zu sein und die Opfer zu unterstützen.

Wir werden solche Angriffe auf uns nicht tatenlos hinnehmen und unsere Wut auf die Straße tragen,

denn:



Kein Angriff ist je vergessen!!!