VIDEO: [BLN] Die Besetzung des Café Jenseits

freundeskreis videoclips 14.04.2010 23:37 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Anwohnerinnen und Anwohner besetzen das ehemalige „Café Jenseits” am Heinrichplatz und eröffnen einen Umsonstladen. Fast 150 Menschen versammeln sich, um sich zu informieren, Dampf abzulassen, Federball zu spielen, die Besetzung zu feiern und Dinge für umsonst abzuholen. Darunter auch Clemens, der ehemalige Betreiber.
Video und Download auf http://freundeskreis-videoclips.de/besetzung-umsonstladen-cafe-diesseits/
Am 10. April 2010 haben Anwohnerinnen und Anwohner am Heinrichplatz das ehemalige „Café Jenseits“ besetzt. Die Wochen und Monate davor hatte sich im Kiez bereits herumgesprochen, dass die „Mähren-Gruppe“ (Mähren-Immobilien, Mähren-Grundbesitz und Mähren-Invest GmbH) die Ladenfläche der Oranienstraße 16 für 3.000 EUR Kaltmiete im Monat bzw. 40 EUR/m² neu vermieten will – eine Mieterhöhung um 100 Prozent für 80m². „Berlins Potential für renditestarke Immobilieninvestments ist längst noch nicht ausgeschöpft“, heißt das in der Sprache visionsloser Sachzwänge.

Das Echo hört sich so an: “Umsonstladen statt Luxusklamotten oder Yuppie-Bar!”. Innerhalb weniger Minuten ist das Schloss aufgebrochen, sind die 2.000 Flyer auf deutsch, türkisch und englisch verteilt, ein Stand mit Kaffee und Kuchen aufgebaut, Punkrock MC mit Strom aus der „Taqueria Florian“ versorgt, der Umsonstladen eingerichtet und die vorbereitete Pressemitteilung veröffentlicht: “Während die Mieten für Wohnungen explodieren und immer mehr Menschen mit geringen Einkommen den Kiez verlassen müssen, ändert sich auch die Gewerbestruktur. Alteingesessene Betriebe mit Angeboten, die auch für Menschen mit wenig Geld erschwinglich waren, werden zugunsten teurer Geschäfte und Restaurants ausgetauscht.”

“Starbucks” hatte der im SO36 ansässigen Luisenstadt-Genossenschaft 40 Euro pro m² für ein Ladengeschäft angeboten, was ohne Kommentar abgelehnt wurde und der Restaurantbetreiber des “Mirchi” hätte glatt 50.000 Euro auf den Tisch gelegt. “Wenn sich solche Mieten für Gewerbeflächen durchsetzen, werden ein grosser Teil der heute existierenden Läden und Gewerbe zur Aufgabe gezwungen sein. Wir sind bereit, mit dem Besitzer des Hauses einen Nutzungsvertrag zu Betriebskosten abzuschliessen. Dies ist unser Angebot für eine friedliche Lösung – befristet bis zum 1. Mai 2010.”

Zwischen 100-150 Anwohnerinnen und Anwohner versammeln sich in den folgenden Stunden am Heinrichplatz, um sich zu informieren, Dampf abzulassen, Federball zu spielen, die Besetzung zu feiern und Dinge für umsonst abzuholen. Darunter auch Clemens, der ehemalige Betreiber des „Café Jenseits“ und der neue Mieter, der am Montag seinen Mietvertrag für eine Cocktailbar unterschreiben wollte.

Für den nächsten Samstag ist um 15 Uhr eine Kundgebung unter dem Motto „Steigende Mieten stoppen, Polizeigewalt entgegentreten“ angesetzt. (Flyer und weitere Infos hier: http://de.indymedia.org/2010/04/277852.shtml)

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Ergänzungen

Brutaler Bulleneinsatz

später 15.04.2010 - 06:57
Das fehlt in dem Artikel: der Besitzer des Hauses ging auf das Angebot einer Nutzung zu Betriebskosten keineswegs ein, sondern liess um 19:30 Uhr räumen, und die Polizei ging dabei ziemlich brutal vor: drei offensichtlich völlig unbeteiligte Menschen wurden gewaltsam und grundlos festgenommen, andere zusammengeschlagen und -getreten, Pfefferspray wurde in nächster Nähe in die Augen gesprüht. Laut Pressemeldung der Polizei selbst wurde ein Mensch während der Festnahme so sehr misshandelt, dass ein Krankenhausbesuch unmittelbar erfolgen musste. Mehr Infos in dem oben verlinkten Indy-Artikel.

Der Server ist

Platt 15.04.2010 - 11:03
Zuviele Klicks, zuwenig outsourcing. Kein Wunder, das der Server da in die Knie geht.

Link zum Video bei Youtube:
 http://www.youtube.com/watch?v=vSi6ZmlpxxI

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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X — Malcolm X [

Massen von Touris — Expertenmeinung

foto castor — kieztaliban 2.0

videoaktivismus... — ist ja

schönes video — ich

Infos — Roland Ionas Bialke