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Drogenkrieg - Medienkrieg

ENCOD Deutschland 02.04.2010 04:47
Trotz dass mehr und mehr Personen, Wissenschaftler, Politiker und Intellektuelle bemerken das Drogenprohibition eine schlechte Idee ist, ist es auch wahr, dass die übliche Wahrnehmung für den einfachen Bürger noch immer die gleiche ist wie vor Dekaden. Drogen sind schlecht für die Gesundheit und Töten, deswegen müssen sie Verboten sein! In der öffentlichen Debatte und in den Medien wird nichts gesagt um dem Entgegenzutreten. Es gibt eine große Differenz, zwischem dem was Anti-Prohibitionisten sagen und was von den Menschen gefühlt wird, die dann jene wählen, die neue Gesetze machen.
ENCOD BULLETIN ZU DROGENPOLITIK IN EUROPA

NR. 60, FEBRUAR 2010

DROGENKRIEG - MEDIENKRIEG

Trotz dass mehr und mehr Personen, Wissenschaftler, Politiker und Intellektuelle bemerken dass Drogenprohibition eine schlechte Idee ist, ist es auch wahr, dass die übliche Wahrnehmung für den einfachen Bürger noch immer die gleiche ist wie vor Dekaden. Drogen sind schlecht für die Gesundheit und Töten, deswegen müssen sie Verboten sein! In der öffentlichen Debatte und in den Medien wird nichts gesagt um dem Entgegenzutreten. Es gibt eine große Differenz, zwischem dem was Anti-Prohibitionisten sagen und was von den Menschen gefühlt wird, die dann jene wählen, die neue Gesetze machen.

Aber wenn die wissenschaftlichen Ergebnisse die Ineffektivität des Prohibitionregimes aufzeigen, warum wird das von den Kommunikatoren unserer Gesellschaft ignoriert? Es ist eine seltsame Situation, nicht zuletzt weil Journalisten in den demokratischen Staaten des Westens darauf bestehen, der Welt zu zeigen, dass sie Frei, Fair und Einzigartig sind und dazu tendieren, Länder die Zensur praktizieren, zu kritisieren.

Mag es oder auch nicht, das Kriterium damit eine Story veröffentlicht wird, ist, dass viele Menschen sie lesen, hören oder sehen wollen. Deswegen werden wir konstant überflutet mit Meldungen über enorme Drogenbeschlagnahmen, aufgeflogenen Kriminellen oder wie das schnelle Glück kommt oder geht, oder auf der traurigen Seite der Story: die Toten und Krankheiten von den vielen Opfern die wenig Verantwortung tragen, aber durch das Gesetz bestraft werden.

Warum werden wir nicht Reglär, nicht einmal zufällig, mit Berichten über die letztendlichen Resultate der Verbotsgesetze konfrontiert? Warum sind die Wissenschaftler oder Politiker die dieses System in Frage stellen nicht sichtbar?

Es ist seltsam! Es ist schlimmer als das und es ist nicht nett. Insbesondere wenn wir Berichte in den Nachrichten sehen, welche die Fakten verdrehen.

Anfang des Sommers 2009 hat eine Analyse des Cato Instituts über die Politik der Entkriminalisierung in Portugal ergeben, dass der Konsum sich nicht ausgebreitet hat, und auch nicht die drogenbezogenen Krankheiten und Todesfälle. Letzteres hat sich in einigen Fällen sogar signifikant gemindert.

Somit kannst du dir unsere Überraschung vorstellen, als wir sahen, dass alle portugiesischen Fernsehstationen ein paar Monate danach mit der Schlagzeile "Totesfälle durch Drogen um 45% zugenommen im Jahre 2007 in Portugal!" Wir konnten die Story nicht glauben - eine die auch noch sehr schnell internationale Schlagzeile wurde. Dazu kommt, dass wir alle offiziellen Daten vom Portugisischen Institut zu Drogen besitzen und diese überhaupt nicht diesen Schluss zulassen.

Die Wahrheit wurde einfach aufgedeckt: Die Resultate die gezeigt worden sind, basieren darauf dass die Mittel, Methoden und Mengen von überführten "Drogentoten" erweitert worden sind als noch in dem Jahren zuvor. Es war nicht möglich, an der Zahl der Drogenbezogenen Todesfälle festzuhalten, das mussten auch kompetente Autoritäten feststellen, aber der Schaden war schon passiert. Damit hat die frühere Story den Erfolg der Entkriminalisierung wider in den Schatten gestellt: - "Ah...aber aber, die Toten wurden mehr!"

Wie wir alle wissen, bekommen die durchschnittlichen Bürger ihre Neuigkeiten aus den Schlagzeilen. Sie haben nicht die Zeit oder Kapazitäten alle wissenschaftlichen Berichte zu lesen, oder auch nur die Wahrheit zu überprüfen, noch dazu wenn er oder sie nicht gewillt ist, ihre Meinung zu ändern.

Eine andere Sache die wir nicht verstehen ist, warum, wenn es so viele Journalisten gibt, welche die Wahrheit unter allen Umständen verteidigen, gibt es darunter keinen der gegen den Strom schwimmt und damit beginnt systematisch die Wahrheit über Drogen zu veröffentlichen? Insbesondere weil es so viele Menschen gibt, die Drogen regelmäßig konsumieren!

Ich habe diese Frage vielen Journalisten gestellt und zu meiner Überraschung wollte nicht ein einziger die Frage beantworten, andere haben sie aufgeschoben und wieder andere waren sehr wage, und immer für Ausflüchte gut: "Die negative Message für Kinder, das Stigma, die Angst vor dem Statusverlust.." Am Ende des Tages mag es die Mutter nicht wenn ihre Töchter Junkies treffen, genausowenig mögen Bosse es, ihnen Arbeit zu geben. Andere machten Klar, dass große Teile der Medien heutzutage von Firmen geführt werden, die starke kommerzielle und/oder politische Interessen haben, und es dort kein Interesse an dem Start der Diskussion gibt, oder zumindest bis jetzt, wer weiss was die Zukunft bringt!

Es sagte auch jemand, dass die Information, die sie erhalten sich Widersprechen oder manchmal Falsch wären, oder auf Theorien basieren die nicht wissenschaftlich beweisen sind. Es gibt da was wir als Aktivisten uns überlegen sollten: Sollten wir mehr Energie darin investieren unsere Message an die Öffentlichkeit zu bringen? Das ist möglich, aber nur wenn wir Fakten mit Hintergrund veröffentlichen. Die Zeiten haben sich total geändert, heutzutage ist niemand mehr besorgter als wir, die wirkliche Wahrheit bekannt zu machen.

Unwidersprochen ist das Netz der Prohibition so gut etabliert, das unter den vielen Tentakeln und ihren zahlreichen kreativen Köpfen und unzähligen Wegen wie sie Opfer bekommen, gibt es da eine Funktion die sehr gut in den Presseredaktionen des alten Kontinents funktioniert: Einbildung.

"Ich konsumiere und ich bin so Intelligent und das ermöglicht es mir dass das nichtmal der Chef davon weiß, deswegen behalte ich die Arbeit und in dieser unfairen konkurierenden Welt kann ich vielleicht sogar aufsteigen"! Sind Drogen der Grund und Auslöser für Respektlosigkeit? Nein, die Drogenthematik ist zu wichtig um in dieser Art beandelt oder versteckt zu werden.

Auf der einen Seite die fundamentalistischen Konservativen, auf der anderen die ignoranten Schafe und dazwischen die Aktivisten die den ganzen Tag von der ganzen enormen Ungerechtigkeit und Grausamkeit des Systems, das schon fast ein halbes Jahrhundert besteht, Millionen von menschlichen Wesen auf dieser Gefangen hält und getötet hat

Sind wir alleine? Nun, wir werden mehr von Tag zu Tag, und unsere Beweise und Argumente werden besser und solider. Verpassen wir irgendwas? Wir müssen jeden Bürger erreichen, jedes Individuum, weil sie abstimmen werden und wählen wer das System installieren wird. Heutzutage ist dieser Kurs nur mit den Medien möglich. Von dem Moment an, an dem wir unsere Energien vereinen und uns auf ein Ziel fokussieren können wir auch Berge bewegen.

Wir haben gelernt dass in diesem Kampf immer nur ein Schritt nach dem anderen gemacht werden kann, nichts bewegt sich oder ändert sich schnell. Aber wenn diese Schritte auf sicheren Grund stehen, werden sie nicht verschwinden und viele werden folgen.

Uns wurde gesagt, dass trotz allem es eine saubere Gesellschaft braucht und dafür nur gehandelt und gedacht werden muss. Aber bleibt der Wille clean zu bleiben in dieser Gesellschaft bestehen? Oder wird dieses System fehlschlagen, weil es keinen Platz lässt für Bewusstseinsverändernde Erfahrungen und Sensibilität? Die großen Utopisten des 20. Jahrhunderts verteidigten immer eine bessere Gesellschaft, eine in den Menschen von ihrem "Soma" profitieren. Das menschliche Gehirn braucht Stimulation, mehr, als nur von der Befriedigung von Nahrung und Überleben, wie auch andere Tiere.

Es ist unwiderlegbar das alle anderen Gesellschaften schon immer mindestens eine psychoaktive Substanz genutzt haben. Mit der Zeit kamen weitere Substanzen hinzu. Europa, unter anderen, fand und verbreitete den Tabak. Und exportiert die härteste Droge von allen: Alkohol. Mit der Globalisierung erreichen alle Produkte jeden überall und die Frage ist: Werden die Staaten regulierend in die Verteilung eingreifen oder lassen sie es in den Händen des Schwarzmarkts?

Das menschliche Gehirn ist zu komplex und fordernd um vor ihm irgendetwas zu verbieten. Der Fakt ist, dass Gesundheit sich von einem gesunden Prinzip gin zu etwas unglaub vernichtenden Konzept das von oben verordnetnet wird, verändert hat. Ist dann nicht etwas dass zumindest mal angenommen, studiert und in Frag egestellt werden kann nicht zuindest etwas um die Wahrheit zu erzählen? Oder sollten wir alle mit dem Rauchen aufhören, dem Trinken, dem Abstrahieren, dem Vorstellen, Fühlen und darüber hinaus..? Alles Ignorieren was unter dem Einfluss von Drogen erfahren wurde? Abschwören von Quantenmechanik?

Jemand meinte zu mir, ich solle nicht naive sein und denken dass die großen ökonomischen Interessen die beim Drogenhandel gewinnen langsam in Rente gehen und ihr bestes Geschäft ohne Kampf sausen lassen. Wie es in der Politik ist: Derjenige der die Medien kontrolliert, diktiert was die Bürger wollen.

Der Krieg gegen die Drogen wird in den Medien durch stille Manipulation durchgeführt. Aber da die große Revolution für die Gerechten ist sind wir hier um zu Sprechen, Anzuprangern und überallem: Die Wahrheit zu verbreiten!

Von: Jorge Roque (mit der Hilfe von Peter Webster)

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