Antifa Demo in Dresden Löbtau.

ARAL+AAP 15.03.2010 00:18 Themen: Antifa Freiräume Repression
In Dresden Löbtau demonstrierten gestern ca 60 Personen. Anlass dafür war ein Naziangriff auf das linke Haus- und Kulturprojekt „die Praxis“ in Löbtau, in der Nacht auf den 13.02.2010. In dieser Nacht griffen ca. 20 Nazis vermummt und mit Flaschen bewaffnet das alternative Projekt an. Durch entschlossenes Entgegentreten der Bewohner_innen konnte der Angriff abgewehrt und den Nazis gezeigt werden was sie bei solchen Aktionen erwartet.
Die Demo begann ca. 15uhr mit einer guten Mischung aus black block und pink and silver Aktivist_innen. Die Route führte von der Columbusstraße über die Kesseldorferstraße weiter zur Rudolf-Renner-Straße, Bramschstraße, Lübecker Straße und über die Wernerstraße zurück zur Columbusstraße. Lautstark wurde auf die Naziproblematik und den sinnlosen Verfall von Häusern/Wohnraum im Kiez aufmerksam gemacht. Auf der Kesselsdorferstrasse wurde die Stimmung mit pyrotechnischen Erzeugnissen angeheizt. Kurz vor dem Eintreffen mehrerer Streifenwagen war die Demo bereits an ihrem selbstgewählten Endpunkt angekommen und aufgelöst. Somit entgingen die Demonstrant_innen der Pflicht eineN Anmelder_in zu benennen.
Am Rande der Demo gab es Streetart-Aktionen und es wurden Flyer an Passant_innen verteilt. An den vielen unschönen Bemerkungen und Pöbeleien von Einigen zeigte sich deutlich wie wichtig antifaschistische Arbeit in Löbtau ist.
In Löbtau gibt es wenige alternative Strukturen. Eher prägen Nazis und rechtsoffene Hooligans das Bild. Durch die Demo sowie das radikale Vorgehen bei dem Übergriff der Anstoß für die Spontandemo war zeigen wir den Nazis das wir sie und ihre Aktionen nicht länger dulden werden. Auch in Löbtau wird ihnen keinen Fußbreit die Straße überlassen.
Das die Polizei den 13. Februar immer noch nicht verkraftet hat zeigte sich nicht nur an ihrem überzogenen Einsatz auf der Busfahrt zur Antifademo nach Chemnitz am 5.3.2010, als sie eine 2stündige Vorkontrolle durchführte um den Ablauf der Demo zu behindern, sondern auch an der gestrigen Observation des Haus-und Wohnprojektes „die Praxis“ nach Ende der Demo. Bis in die frühen Morgenstunden fuhr die Polizei Streife, teils im 2-Minuten-Takt am Haus vorbei. Ein- und ausgehende Personen mussten sich teilweise langwierigen Personalienkontrollen unterziehen lassen, mit der Begründung, dass es „am heutigen Tag im Viertel zu Unregelmäßigkeiten kam“. Gegenüber des Hauses postierten sich bis 3.00 Uhr 2 Zivilbullen. Dies tat jedoch der Stimmung keinen Abbruch und so wurde mit Musik und Tanz die Nacht zum Tag.
Vielen Dank an alle die gestern laustark antifaschistischen Protest auf die Straße getragen haben.
Wir kommen wieder - keine Frage...
Antifaschistische Aktion Pennrich, Antifaschistische Revolutionäre Aktion Löbtau
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Ergänzungen

Hausprojekt?

Löbtauer 15.03.2010 - 06:36
Die Praxis ist kein Hausprojekt. Sondern ein ganz normales Mietshaus, in dem sich auch das Wohn- und Kulturprojekt "Die Praxis" befindet. Nicht mehr und nicht weniger.

Kritische Worte

M 07.04.2010 - 13:18
Zu meinem Enttäuschen musste ich fesstellen, dass kritische Worte auf AnarchiaDD anscheinend nicht gerne gesehen sind und mein - in mühe verfasster Artikel, sachlich und Ergebnissorientiert geschrieben, der Öffentlichkeit unterschlagen wurde.

Ich hoffe stark hier ist es anders und möchte mein Kommentar im folgenden nur hier veröffentlichen. Der Kommentar richtet sich an folgende Berichterstattung auf AnarchiaDD:
 http://anarchiadd.blogsport.de/index.php?s=l%C3%B6btau


Hallo Leute,

ersteinmal möchte ich sagen, dass ich die Vorgehnisse in Dresden Löbtau begrüße und mich sehr freue, dass sich anscheinend eine mehr oder weniger kleine Gemeinschaft gefunden hat, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Misstände in der Region aktiv verändern zu wollen.
Es ist schön zu sehen, dass es in einem doch recht unauffälligen Stadtteil wie Löbbe, die Bestrebungen gibt ein freihetlich jugendulturelles Leben auf die manchmal doch sehr vertrakten Straßen, mit ihren zum Teil hochgradig bedenklichen Meinungen bringen zu wollen. Thumbs up!

Doch, wundere ich mich manchmal über die Art und Weise der Berichterstattung welche sich auf manchen Informationsnetzwerken finden lässt und mir manchmal nicht weit weg von einer Propaganda vorkommt, die schon ganz andere, fürchterliche Leute gebrauchten.

Ein Beispiel, nicht das einzige aber ein eindeutiges:
"Löbtau ist einer der strukturschwächsten Stadteile Dresden. Die Bevölkerung setzt sich vorrangig aus Niedrigverdienenden, Arbeitslosen und Studierenden zusammen. Bekannt ist der Stadtteil durch seine hohe Leerstandquote, sterbende Industriegebiete und eine starke, rechtsoffene Hooliganszene"

Sorry, natürlich läuft auch in Löbtau ne menge Scheiße, aber ihr stellt es hier ja dar, wie Hamburg-Wilhelmsburg oder zumindest so wie Chemnitz-Sonnenberg.
Dabei finde ich, sowie viele andere Leute wohl auch, Löbtau eigentlich ganz entspannt, entspannter als selten wo in DD. Deshalb wohnen wir doch dort oder nicht?!
Zudem sind die Behauptungen aus der Luft gegriffen und ich kann es nicht anders sagen, reine Polemik.
Schau ich mir die Statistiken an (s.  http://www.dresden.de/de/02/06/c_055.php)liegt der Leerstand in Löbtau zwischen 15 und 19%, dass ist knapp über den Gesamtdurschnitt von 12/13% und sieht auch in anderen Stadtteilen z.B. der Neustadt! nicht anders aus. Hier also von einem besonders hohen zu sprechen finde ich gewagt.
Ebenso verhält es sich mit den Beschäftigungsraten, wo sich die weiten, endlosen und zefallenden industrielandschaften in Lö. erstrecken sollen ist mir auch ein Rätsel.

Alles im Allem heißt das für mich, Löbtau ist genauso am Arsch wie die meisten der anderen Stadtteile auch, mal abgesehen von der Alstadt und dem ein oder anderen Villenviertel.
Hat im Unterschied aber ne menge Potential, was vor Allem an den Leuten, aber auch den Stadtteil an sich liegt.
Wiki:
"Heute zählt der Stadtteil etwa 15.000 Einwohner und ist von der sozialen Zusammensetzung her sehr gemischt besiedelt, trotz seiner zunehmenden Attraktivität gilt er als einfache Wohnlage. Die zahlreichen Seitenstraßen mit vielen Grünflächen locken Familien und ältere Menschen; wegen der Uninähe und der vielen Altbauten wird die Gegend zunehmend auch für Studenten attraktiv. Löbtau gilt weitenteils als ruhiger und grüner als das Dresdner Kneipenviertel, die Äußere Neustadt."

Wer wirklich etwas verändern möchte, muss Kritik immer fundiert und sachlich formulieren und nicht so plakativ wie es manchmal leider häufiger passiert.
Wir nehmen uns so einfach selbst die Glaubwürdigkeit, das bietet nur Ansatzpunkte uns "Extremistentum" vorzuwerfen, aber keinen die Anwohner von einem schöneren Stadtteilleben zu überzeugen.
Es gibt hier neben den "What's Up Löbtau Anhängern" sicherlich nicht so viele politisch Aufgeklärte und kritisch denkende Leute. Aber ich gehe davon aus, dass ein großer Teil dieser Leute in der Lage ist, zwischen richtig und falsch zu entscheiden.

Lasst und bitte, bitte aufhören immer nur zu jammern, wie Scheiße doch alles ist und einfach darauf konzentrieren, wie schön es doch sein könnte und vor Allem was wir dafür tun können. In kleinen Schritten und unter größtmöglicher Beteiligung aller, alles andere endet nur in Missgunst.

Ich freu mich schon auf ein buntes Löbtau und zugehörigem Straßenfest!

bestes, M.

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hoch den — lokal