Berliner Naziladen "Harakiri" pleite

Emanzipative Antifaschistische Gruppe (EAG) 10.02.2010 01:30 Themen: Antifa
Berlins ältester Nazishop, der „Harakiri“, schloß in diesen Tagen aus wirtschaftlichen Gründen seine Pforten. Zuletzt hatte das Geschäft in der Bornholmer Straße nur noch sporadisch geöffnet. Der „Harakiri“ existierte mehr als fünfzehn Jahren durch den Verkauf von Neonazi-Devotionalien. Auch „Anti-Antifa“-Arbeit zählte zum Geschäftsfeld des „Harakiri“-Inhabers Henry Harms. Der Laden geriet auch mehrfach ins Visier aktiver Antifas, auch in Form militanter Aktionen. Mit der Schließung verliert die extrem rechte Szene Berlins einen der letzten offen neonazistischen Läden. Erfreulicherweise gibt es nun einen Raum weniger, von dem aus Angriffe auf Linke, alternative Jugendliche, Migrant_innen, Homosexuelle und andere von Neonazigewalt potentiell Betroffene verübt werden.
Berlins ältester Neonaziladen, der „Harakiri“, ist nach Informationen der Emanzipativen Antifaschistischen Gruppe [EAG] in diesen Tagen aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen worden. Bereits in den letzten beiden Wochen hatte das Geschäft nur noch sporadisch geöffnet. Am Dienstag, dem 9. Februar 2010 schließlich räumten die BetreiberInnen die Räumlichkeiten in der Bornholmer Straße.

Der „Harakiri“ im Pankower Ortsteil Prenzlauer Berg existierte mehr als fünfzehn Jahren durch den Verkauf von Neonazi-Devotionalien. Bis 2001 befanden sich die Geschäftsräume in der Grellstraße am S-Bahnhof Prenzlauer Allee, später in der Bornholmer Straße. Auch „Anti-Antifa“-Arbeit zählte zum Geschäftsfeld des „Harakiri“-Inhabers Henry Harms und seiner MitarbeiterInnen. So stellte der „Harakiri“ im Jahr 2007 lokalen Neonazis Aufnahmen vermeintlicher politischer GegnerInnen zur Verfügung, die diese dann - mit Adressen und Namen der Betroffenen versehen - im Internet veröffentlichten. Die Bilder entstanden durch eine am Laden befestigte Überwachungskamera.

Der „Harakiri“ geriet auch mehrfach ins Visier aktiver AntifaschistInnen. Mit den Kampagnen „Nazishops stoppen“ (2003) und „We will rock you“ (2005) versuchten lokale Gruppen die Schließung des Geschäfts zu erreichen. Zudem kam es immer wieder zu militanten Aktionen gegen den „Harakiri“.

Der Neonaziladen vertrieb nicht nur die bei Rechten beliebte Marke „Thor Steinar“, sondern auch T-Shirts sowie Aufnäher mit extrem rechten Inhalten und zumindest zeitweise indizierte Tonträger neofaschistischer Bands – unter anderem der Formationen Spreegeschwader, Screwdriver und Blue Eyed Devils. Darüber hinaus wurde auf Flugblättern im Shop für Aktivitäten der Berliner Neonaziszene geworben.

Nach Einschätzung von EAG-Sprecherin Claudia Franke verliert die extrem rechte Szene Berlins mit der Schließung des „Harakiris“ einen der letzten offen neonazistischen Läden. Franke weiter: „Erfreulicherweise gibt es nun einen Raum weniger, von dem aus Angriffe auf Linke, alternative Jugendliche, MigrantInnen, Homosexuelle und andere von Neonazigewalt potentiell Betroffene verübt werden". Die EAG plane, die lokale Neonaziszene auch zukünftig ins Licht der Öffentlichkeit zu holen und offensiv zu bekämpfen, so Franke.


Ein Beitrag von Emanzipative Antifaschistische Gruppe
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Ergänzungen

Gegen Naziläden überall!

Schlag den Hannes! 10.02.2010 - 04:37
Fast wie in Lüneburg der Hatecore Laden.
Den gibts nur noch als Internet "Lädchen" da der Besitzer Christian Sternberg um sein Leben fürchten mußte wie er in einem Radio Interview im Netz Radio "Shit" selber sagte.

Am Türschutz

lachhaft 10.02.2010 - 13:36
...ein "Lonsdale loves all Colors" Plakat....

McTrend

georgi 11.02.2010 - 16:54
Was sind schon 15 Jahr von Hr. Harms Laden in Bornholmer Strasse (Grellstrasse) und davor in der Nähe des U+bahnhofs Vinetastr. als Tatoo/klamottenladen. In prenzlberg gibt es ja noch den MCTrend (Naziladen-immer noch ?!) in der Dimtroffstasse (für manche die Danziger) oder den etwas unscheinba´ren Tatooladen in christburger schrag gegenüber von der Kaiserlichen Kaffeetante-Emma.Laden .

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--- 10.02.2010 - 12:06
wie kann den "Gewalt gegen potentiell Betroffene verübt" werden??
entweder ist jemand "potentiell" betroffen, es KÖNNTE also sein dasser auffe schnauze kricht, oder es passiert, dann ist er nicht mehr "potentiell betroffen".
Verheddert Euch nicht immer in den schon viel zu oft geschriebenen Flugblatt-Floskeln, ist ja peinlich sowas!

Ich kram nochmal eine raus:

"Wir fordern die Rücknahme der Beugehaft und das Bußgeld gegen [Aktivistenname]!"

Bei der Wahrheit bleiben

Bei der Wahrheit bleiben Schreiber 10.02.2010 - 12:10
Erfreulicherweise gibt es nun einen Raum weniger, von dem aus Angriffe auf Linke, alternative Jugendliche, Migrant_innen, Homosexuelle und andere von Neonazigewalt potentiell Betroffene verübt werden.

Selten so ein Schwachsinn gelesen.

Z.B.: Berliner Zeitung:
Die rund 300 000 homosexuellen Berliner werden nach Angaben des "Schwulen Überfalltelefons" immer häufiger von Ausländern, zumeist von Türken, attackiert.

NAZILÄDEN SCHLIESSEN!

ASF 10.02.2010 - 13:28

@ bei der wahrheit bleiber.

erstdenkendannschreiben 10.02.2010 - 13:38
1. hat das eine garnix mit dem anderen zu tun und
2. sollte doch wohl jedem klar sein dass stumpfsinn, rassismus , homophobie etc. keine nationalität haben.
Vollidiot.

Reaktion

Wirtschaftskrise vs. Saftladen 10.02.2010 - 15:32
Na na na na naaa naaa! :P

Mögen sie sich weiterhin selber abschaffen.

15 Jahre. Wie geht das?

Stonewashed 10.02.2010 - 17:16
hey
ich wundere mich gerade wie dieser Laden sich 15 Jahre in Berlin halten konnte, wenn es einige wussten, dass dieser Laden ein "Naziladen" ist.

Die Thor Steinar Läden machen da wohl schneller dicht. Wo Blieb denn 15 Jahre lang der Widerstand gegen dieses Geschäft?

Homo-Subkultur abschaffen

Jüdischer Verschwörungstheoretiker 10.02.2010 - 17:26
Zitat

Berliner Zeitung: Die rund 300 000 homosexuellen Berliner werden nach Angaben des "Schwulen Überfalltelefons" immer häufiger von Ausländern, zumeist von Türken, attackiert.

Zitat Ende

Nun, das sich die Überfälle mehren ist verständlich. Schließlich springen fast ale linken Gruppen auf den Anti-Homophobie-Zug auf ohne darüber nachzudenken wo der herkommt und wo der hinfährt.

Die ganze kommerzialisierte Pseudo-Alternativ-Homosubkultur geht den meisten Menschen eben, wie auch vielen Linken einfach nur auf die Nerven. Egal ob bei einer Besetzung, beim Bildungsstreik oder bei einer Arbeiterdemo. Überall nerven irgendwelche Ferngesteuerten mit irgendeinem Homophobiegewäsch oder halten den Klimawahn und Ökofgaschismus hoch oder quasseln irgendwas von Staatsauflösung um in der EU-Diktatur aufzugehen.

Die soziale Frage und eigentliche linke Politik geht dabei völlig unter. So kann die alte Mafia weiterregieren, selbst Kriegsminister und Gazprom-Aufsichtsrat J. Fischer (Grüne Kriegspartei) fängt wie eine Aufziehpuppe an zu quatschen wenn es um Homophobie und Diskriminierung geht.

Am stärksten wird die im halbkoma liegende Bevölkerung dirkriminiert, das gilt gerade für fast alle Länder. Schluss mit dem Blödsinn. Homosexualität ist eine psychische Störung die nicht komplett erforscht ist, aber heilbar ist, sonst nichts, etwas ANDERES zu behaupten währe Faschismus - man würde als einzige Alternative dann behaupten, dass ein Schwuler aufgrund seiner Gene eine "Veranlagung" hat. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dies Bullshit ist. Im Gegensatz zu einem Linkshänder - der hat eine genetische Veranlagung zum Schreiben etc mit Links - allerding rennen die auch nicht rum und fordern die Umstellung auf Linksverkehr o.ä.

Es sind ja auch nicht die Linkshänder äh Homos selbst die durch die Straßen rennen und an jedem Laternenpfahl "Dikriminierung! Du bist nen Rechter...und nen Antisemit und Schweinkram-Grippe-Leugner" rufen ... sondern einige Verdächtige, die mit dem echten Leben von Schulen, Lesben oder Linkshändern nichts zu tun haben.

Mit der Emanzipation ist es änlich, umgedreht und auf Verwertbarkeit und Spaltung zur Aufrechterhaltung des Status Quo getrimmt: Die, die Heute im Plena X rumschreien, wenn ein Text nicht gegendert ist - sind oft die, welche in ihrer Jugend und Kindheit recht wenig mit Mädchen gespielt haben.

An dem sozialen Wendepunkt an dem wir sind, spielen die Eliten alle Karten aus. Arbeitszwang, Konditionierung durch Massenmedien, Veramung der Bevölkerung, Einsickern von verstörenden Ideen in Widerstandsbewegungen etc...

...und was in den letzten Jahren besonders zugenommen hat: Das Ausspielen der Geschlechter gegeneinander. Das wurde von oben soweit erfolgreich betrieben das Männlein und Weiblein jetzt Angst voreinander haben wie noch nie.

Also bitte: Hat ja keiner was dagegen, wenn sich zwei Typen knutschen, aber wenn das als "normal" oder "trendy" dargestellt wird, dann gibts eben Burgerkrieg oder zumindest eine Konterrevolution. Darum bitte alle naggisch in die Refektionskammer und die Sozialphobie wegdampfen lassen und dann gegen Genderwahnsinn impfen lassen, denn der ist wirklich tödlich.