[B] Soli-Besetzung für Brunnen 183

wba-jugend wedding 25.11.2009 05:50 Themen: Freiräume Repression
AktivistInnen haben heute nacht in einer Solidaritätsaktion für die heute nachmittag geräumte Brunnenstraße 183 ein leerstehendes Gebäude am Nordbahnhof besetzt.
Als Reaktion auf die brachiale Räumung des alternativen Wohn- und Kulturprojekts wurde heute nacht ein leerstehendes Gebäude in der Bernauer Straße an der Grenze zwischen Mitte und dem Wedding besetzt. Die BesetzerInnen hissten ein Transparent, auf dem die Aufschrift "183 lebt" eindeutig vom solidarischen Charakter der Aktion zeugte. Nach einer Weile verließen die AktivistInnen den Ort des Geschehens wieder. Zu Personenfeststellungen oder Festnahmen kam es dabei offenbar nicht.

Rache für die Brunnen 183! Kommt zu den Solidaritätsdemonstrationen [ http://de.indymedia.org/2009/11/266943.shtml] ! Zeigt, dass wir uns eine Räumung unserer Projekte nicht gefallen lassen!

Die Häuser denen die drin wohnen!
Wir bleiben alle!!!
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Ergänzungen

Video von der Räumung

Kraaksta 25.11.2009 - 09:01
http://www.youtube.com/user/spreepirat0107#p/a/u/0/ew6r8y1YKi8 hier gibst ein video von der Räumung (akkraak)

Presse berichtet von mehreren Aktionen

Ronja 25.11.2009 - 11:24
-Brandanschlag auf Polizeifahrzeug

Lichtenberg - In der Nacht zu Mittwoch kam es erneut zu einem Brandanschlag auf ein Polizeifahrzeug. Auf dem Gelände des Verkehrsdienstes in der Lichtenberger Haupstraße stand ein Opel der Polizei in Flammen. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. quelle; berlinerzeitung.de

-Barris

-In Prenzlauer Berg ist in der Nacht zu Mittwoch eine Dixi-Toilette in Brand gesteckt worden. Die unbekannten Täter hatten laut Polizei zudem von einer Baustelle zehn bis zwölf Paletten auf die Straße Am Friedrichshain gelegt und versucht, diese anzuzünden. Wenige Stunden zuvor hatten vier vermummte Täter ebenfalls Paletten sowie Verkehrs-Warnbarken auf die Straße Am Falkplatz gelegt. Die Gruppe flüchtete beim Eintreffen der Polizei.
Quelle; berlinerzeitung.de

-Farbbeutel auf Polizeiabschnitt

Unbekannte Täter haben gestern Abend Farbbeutel gegen das Gebäude eines Polizeiabschnitts und einen davor geparkten Streifenwagen in der Rollbergstraße geworfen. Beamte der Dienststelle stellten die Sachbeschädigung gegen 20 Uhr fest und veranlassten die Beseitigung. Die blaue Farbe ließ sich rückstandslos entfernen. Die Ermittlungen dauern an, insbesondere wird geprüft, ob eine politische Motivation oder reiner Vandalismus vorliegt.
Quelle; Polizeiticker

SOLIDARITÄT ZEIGEN

XXX 25.11.2009 - 14:13
HEUTE 20Uhr Kollwitzplatz

Soli-Demo

Verbreitung über alle Kanäle erwünscht...

-Neukölln Soliaktionen anTaskforce und QM

mischa 25.11.2009 - 14:41
In der Nacht zu Mittwoch ca. 3 Uhr, gab es vermeintliche Soliaktionen für die Brunnenstr.183.

Der Rolladen zum Eingang des "Quartiersmanagements Schillerkiez"
wurde mit einer ca. 2,5 Meter langen Stangen eines Verkehrsschildes, beschädigt.
Die Cops wurden durch eine eifrige Nachbarin die direkt darüber wohnt, gerufen.
Der "Täter" wurde evtl. gefasst.

Die Taskforceläden in der Okerstrasse 40 und 44 wurden jeweils mit "Nazis" beschmiert.


Bild dir deine Meinung

Bilder 25.11.2009 - 16:49
Zur Räumung der Brunnenstraße hat offenkundig die Bildzeitung aufgerufen. (sic!)


NACH BILD-BERICHTEN HANDELN ENDLICH DIE BEHÖRDEN
Polizei räumt Chaoten-Haus

VON PETER ROSSBERG UND JAN WEHMEYER
Drei Jahre lang sahen die Behörden untätig zu.
Gestern griff die Polizei endlich durch.
600 Beamte stürmten das besetzte Haus in der Brunnenstraße 183, räumten das linke Terror-Nest.

 http://www.bild.de/BILD/regional/berlin/aktuell/2009/11/25/chaoten-haus/von-polizei-geraeumt.html

Fotos zur Räumung der Brunnenstraße 183

... 25.11.2009 - 16:57
Weitere Fotos zur Räumung der Brunnstraße unter:

 http://www.flickr.com/photos/mikaelzellmann/sets/72157622868952004/

Aufruf zum überregionalen Aktionsmonat

wba 30.11.2009 - 17:40

Unsere Utopien gegen ihren Profit!

Aktionsmonat für autonome Freiräume und gegen Repression!

Die Zeit ist reif für eine unkontrollierbare Bewegung…
Dies ist ein Aufruf, der sich an alle selbst von Repression und Ausgrenzung betroffenen oder solidarischen Menschen, an alle Kleingruppen und linken Zusammenhänge, Künstler_innen und Aktivist_innen wendet. Er wurde formuliert, da die letzten Wochen in Berlin und in anderen Städten und Ländern turbulent waren und die Ereignisse sich überschlugen.
Es ist oft das gleiche Schema: Sobald sich Menschen einen Freiraum schaffen um dort kollektiv neue Formen des Zusammenlebens und -kämpfens zu erproben, schlägt der Staat mit seinen Repressionsorganen zu. Es kommt zu Räumungen, Verhaftungen und letztendlich auch zu Prozessen. Egal ob Erfurt, Magdeburg, Berlin, Hamburg, Dresden oder Oldenburg: in der kapitalistischen Verwertungslogik ist kein Platz für Freiräume. Uns reicht es schon lange und – es wird Zeit das wir gemeinsam zurückschlagen!


Die Situation in Berlin…
In den frühen Morgenstunden des 16. November wurde Tobi in der Nähe von 2 brennenden Autos festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, diese angezündet zu haben, und er sitzt nun in U-Haft. Am selben Nachmittag stürmte die Polizei gleich zwei Hausprojekte in Berlin: die Liebig 14 und die Liebig 34. Menschen wurden in ihren Zimmern eingesperrt und geschlagen, es gab kaum Zeug_innen der Durchsuchung, die Bullen verhielten sich gewohnt rüpelhaft. Eine Woche später wurde die Brunnenstr. 183 widerrechtlich geräumt. Die Einrichtung wurde von den Bullen zerschlagen, alle Fenster herrausgerissen und das Haus unbewohnbar gemacht. 40 Männer, Frauen und Kinder sitzen auf der Straße.
Die Antwort darauf folgte schnell: 3 große Solidemos,und etliche Soli-Aktionen in Berlin und anderen Städten. Viele Menschen wurden dabei festgenommen, gegen mindestens 2 wurde ein Haftbefehl ausgesprochen. Berlin ähnelt zur Zeit einer Polizeistadt, Platzverweise werden ständig wahllos verteilt, Kleingruppen werden verfolgt, Menschen werden auf der Straße kontrolliert und durchsucht, Wannen und Zivis prägen das Stadtbild.
Zugleich hetzt ein Teil der die Medien massiv gegen die linke Szene und die Hausprojekte: Die U-Haft von Alex wurde von der Springerpresse gefordert, Tobi wurde vorverurteilt und mit Namen und Gesicht auf der Titelseite abgedruckt und es wird dazu aufgerufen, die „Terrornester“ endlich zu räumen. Dies ist eingebettet in die staatliche Kampagne gegen „Linksextremismus“, die die linke Szene isolieren und mit Neonazistrukturen gleichsetzen soll.
Dass ein Repressionsschlag kommen musste, war abzusehen: Die linke Szene hat in den letzten Jahren mit vielen Demos und Aktionen dass Thema Stadtumstrukturierung und Freiräume auf die politische Tagesordnung gesetzt und im Bewusstsein der Menschen gehalten. Die Berliner Polizei und Justiz gab in den letzten Monaten wiederholt ihre Hilflosigkeit gegenüber den militanten Aktionen zu, blamierte sich kräftig und verwies die Lösung des Problems an die Politik. Sie beklagte sich vermehrt, dass die verschiedenen Aktivitäten auch von einem großen Teil der Bevölkerung durchaus mit Sympathie begegnet wird. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn unsere Politik betrifft nicht nur unsere Projekte.
Denn nicht nur linke Hausprojekte sind von der Gentrifizierung bedroht, der Prozess der Aufwertung und der damit einhergehenden Verdrängung betrifft einen Großteil der Menschen in den Berliner Innenstadtbezirken! Während die Armut nicht nur in Berlin seit Jahren ständig steigt, explodieren hier gleichzeitig die Mieten. Die verschärfte Ausrichtung der Gesellschaft an Profitinteressen betrifft viele gesellschaftliche Bereiche, und stößt auch an vielen Stellen auf Protest, wie z.B. die weltweite Besetzungswelle an den Unis.
Hetze gegen Hausprojekte ist das eine – vermeintliche politische Kompromisse das andere. Wir befinden uns derzeit in Berlin in der Situation, dass das Thema steigende Mieten und Gentrifzierung gerade von allen Seiten aufgegriffen wird. Das ist erstmal ein Erfolg – aber birgt auch Gefahr. Denn die politische Strategie ist klar: durch ein paar kosmetische Änderungen an den Mietgesetzen sollen die Betroffenen eingelullt werden, soll der alltägliche und allnächtliche Widerstand isoliert werden, um ihn dann durch Bullen und Staat zerschlagen zu lassen. Lassen wir uns nicht isolieren – und lassen wir uns auch nicht mit eine paar kosmetischen Kleinigkeiten abspeisen!

Und darüber hinaus…
Es brodelt nicht nur in Berlin kräftig rund um Freiräume und andere emanzipatorische Bewegungen. Auch in anderen Städten organisiert sich Widerstand auf vielen Ebenen, sind Häuser bedroht, werden besetzt und geräumt, Freiraumbewegungen leben in vielen Städten auf, Menschen wehren sich gegen Repression, Verdrängung und Überwachung. In Hamburg wurde gerade während einer Freiraumdemo ein kurz zuvor besetztes Haus geräumt, und ein Angriff auf die Roten Flora wird medial vorbereitet. In Erfurt wurde das langjährig besetzte Topf und Söhne Gelände mit einem wahnwitzigen Polizeieinsatz geräumt, die anschließende stille Besetzung des Kegelheims wurde noch am selben Abend nach ihrer Bekanntgabe gewaltsam beendet.
In den Niederlanden wurde vor kurzem ein Gesetz verabschiedet, dass die komplette Besetzer_innenszene kriminalisiert und das Besetzen und die Unterstützung dessen illegalisiert. Dies ist auch ein „Erfolg“ von medialer Hetze und mangelnder Solidarität, die nach bekanntgabe hätte erfolgen können. Auch in Lodz/Polen gab es vor kurzem eine brutale Razzia im Squat K50. Des weiteren wurde auch das bekannte Squat Milada in Prag geräumt.
Ob Erfurt, Hamburg, Wien, Magdeburg, Münster, Wilhelmshaven, Oldenburg, Prag, Lodz, Berlin und Dresden – überall die gleiche Scheisse, und die gleiche Repression…
Denn da wo sich Menschen gegen die sich verschärfenden kapitalistischen Verhältnisse wehren, sitzen auch Menschen in den Knästen, die sich für ihre Utopien von einer besseren Welt engagieren. Wenn eine Bewegung zu sehr an Boden gewinnt, kommt es zu Repressionsschlägen, um die Bewegung zu isolieren, zu kriminalisieren und damit zu brechen, wie gerade aktuell in Berlin oder das letzte Jahr in Griechenland. Dagegen müssen wir uns wehren und unsere Solidarität zeigen!
Überregionaler Aktionsmonat…
Wir wollen euch dazu aufrufen, euch mit euren Mitteln und Möglichkeiten an einem Aktionsmonat für unsere Freiräume und gegen die Repression einzubringen. Wir denken dass es wichtig ist, den Gesamtzusammenhang zu sehen und solidarisch zu sein, aber gerade auch lokal zu agieren, um unsere Strukturen auszubauen, Erfahrungen zu sammeln und unkontrollierbar zu sein. Große Demos in Berlin oder Hamburg können genau das momentan nicht leisten. Wir erhoffen uns einen ähnlichen Effekt wie es damals bei der Räumung des Ungdomshuset gab, dort kam es hier spontan in über 20 Städten zu Solidaritätsaktionen, welche die Größe und die Vielfältigkeit unserer Bewegung sehr gut zum Ausdruck brachte. Neben den Aktionen möchten wir euch auffordern eure Sichtweisen auf Freiräume uns mitzuteilen, was bedeutet es in Ostdeutschland oder anderswo ein AJZ aufzubauen, wo sind die Unterschiede zwischen Projekten in Groß- und Kleinstädten, wie entwickeln sich diese Räume? Ziel ist es, möglichst viele Artikel und Berichte zu sammeln und dann diese gemeinsam in eine Broschüre einfließen zu lassen.
Egal ob Straßentheater, Infoveranstaltungen, Reclaim the Streets, spontane Demos, das Schaffen neuer Freiräume, Flugiverteilaktionen, öffentliches Kino, Konzerte im öffentlichen Raum, Straßenbahnpartys, nächtliche Spaziergänge, Solipartys… sucht eure Aktionsformen und zeigen wir gemeinsam, dass wir diese Scheiße satt haben.

Eckdaten:
Der Aktionsmonat beginnt JETZT und wir werden am 3. Januar auf einer SonderVV besprechen wie es weitergeht!
Silvester – beteiligt euch an den lokalen Antirepressions- / Antiknastdemos!
Schickt eure Berichte und alles weitere an:  wba-actionweeks@riseup.net
Unkontrollierbar, vielfältig, subversiv, kreativ – sorgen wir für einen heißen Winter!

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