Ausstieg aus Atomausstieg beschlossen

Antiatomkraft heißt Angriff 08.10.2009 20:33
Eilmeldung, Eilmeldung... laut Aussagen aus den Koalitionsverhandlungen und einem Bericht in spiegel.de sollen sich CDU/CSU und FDP darauf geeinigt haben, die Beschränkung der Laufzeiten der Reaktoren aufzuheben. Sie machen den Ausstieg aus dem Ausstieg wahr....
Unter angeblich schärferen Sicherheitsbedingungen dürfen Reaktoren länger laufen, als bisher geplant. Der Atomausstieg wird rückgängig gemacht. Gorleben soll weiter als Standort für die Endlagerung "erforscht" werden. Mit etwas Augenwischerei bei den Sicherheitsvorgaben, die evtl. einige Meiler auch vom Netz bringen könnten, macht die sich anschickende neue Regierung das, was befürchtet wurde.

Noch sind es nur Koalitionsverhandlungen, aber der Gesetzentwurf wird nicht lange auf sich warten.

Also wer es immer noch nicht glauben mag: wir befinden uns im Widerstand - jetzt und nicht nur hier.

Schwarz Gelb schickt uns in die 80er, die können sie haben!

auf ausgestrahlt.de könnt ihr neuste Infos zu geplanten Aktionen in Berlin abrufen und vielleicht gibt es ja spontan in den kommenden Tagen ein paar mehr und größere Aktionen - schluss mit Lustig, es wird ernst!

Atomausstieg sofort! Wechsel Deinen Stromanbieter! Und zeigt diesen Ärschen, was wir von ihrer Atomkraftscheiße halten!
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Ergänzungen

Durchbruch

. 08.10.2009 - 21:49
Atommülllager
Decke in der Asse eingestürzt
Neue Probleme im maroden Atommülllager Asse in Niedersachsen: In dem früheren Salzbergwerk ist in rund 500 Meter Tiefe eine Decke zwischen zwei Hohlräumen eingestürzt. In den Kammern sollen sich jedoch keine atomaren Abfälle befunden haben.

Salzgitter - Es bestehe "keine akute Gefahr", das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als Betreiber am Donnerstag in Salzgitter mit. Es handle sich nicht um Kammern, in denen Atomabfall gelagert gewesen sei. Vielmehr seien beide Kammern bereits mit Salz verfüllt gewesen, so dass die gebrochene Decke nur etwa 60 Zentimeter tief eingestürzt sei. Eine Erschütterung hätten die Messegeräte nicht festgestellt. Der Deckenbruch werde weiter beobachtet und geprüft, ob Stabilisierungsmaßnahmen sinnvoll seien.

Die Schachtanlage Asse bei Wolfenbüttel, in der rund 126.000 Fässer mit schwach und mittel radioaktivem Atommüll lagern, ist einsturzgefährdet. Mindestens seit 1988 dringen rund 12.000 Liter Wasser täglich in die Grube ein. Mehrfach - zuletzt im Juli - wurde radioaktive Lauge entdeckt. Auch zu Gesteinsablösungen aus Decken war es in der Asse schon gekommen.

Anders als im aktuellen Fall kann es auch bei Kammern mit eingelagertem Atommüll zu Deckeneinbrüchen kommen. Im April drohten größere Gesteinsbrocken auf gelagerte Fässer zu fallen.

Im Untersuchungsausschuss des Landtages zur Asse wurde am Donnerstag in Hannover deutlich, dass Fachleute schon früh Zweifel hatten, ob die Asse zur Atommüll-Endlagerung geeignet ist. Grund für die Bedenken seien Probleme mit der Standsicherheit und der Wasserzutritt, sagte der ehemalige Präsident der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, Dieter Kind, als Zeuge im Ausschuss. Vor 30 Jahren hätten aber andere Maßstäbe gegolten.

Der frühere Asse-Betreiber wies am Donnerstag jedoch Kritik zurück. Nach Pannen und Ungereimtheiten in dem Salzbergwerk hatte das Helmholtz Zentrum allerdings die Zuständigkeit verloren, Betreiber der Asse ist seit Jahresanfang das Bundesamt für Strahlenschutz.

Das BfS will bis zum Jahresende einen Vorschlag für die endgültige Schließung des Lagers prüfen. Geprüft wird dabei auch, ob der in der Asse lagernde Atommüll ganz oder teilweise aus dem Salzstock zurückgeholt werden soll.

Atomkraftwerke bedueten

zur Erinnerung: 08.10.2009 - 22:40
1. Uranabbau und die damit verbundenen Verstrahlung der Umgebung
2. Vertreibung und Krebserkrankungen der indigenen Bevölkerung
3. Anhäufung und die Möglichkeit zur Nutzung von Plutonium für atomare Waffen oder sog. schmutzige Waffen
4. laufendes Risiko der Kraftwerke mit dem gefürchteten Supergau
5. erhöhte Kinderkrebsraten in der Umgebung laufender Kraftwerke
6. Gefahrentransporte durch dichtbesiedelte Gebiete
7. über Millionen Jahre hoch radioaktiver Müll, der nirgends sicher gelagert werden kann und mit jedem Reaktor und weiteren Betrieb sich vermehrt
8. Gefahr durch Terrorismus
9. Kapital- und Machtgewinn großer Konzerne, die sich einen Dreck um die Folgen kümmern
10. Behinderung der schnellstmöglichen Umstellung zur solaren Energiegewinnung und Einsparung von Energie
11. Gründe für mehr Polizei, mehr Kontrolle, mehr staatliche Gewalt und der absolute Ausnahmezustand bei Castortransporten etc.

auf

 http://www.tagesschau.de/inland/atompolitik106.html

wird bestätigt, was der Artikel oben sagt.

Zur weiteren Erinnerung: liebe Grüne/ SPD - FreundInnen - genau das war zu befürchten und deshalb hat der parteiunabhängige Teil der Antiatombewegung, der ja immer der stärkste war, diesen sogenannten Ausstieg unter anderem kritisiert und vor 10 Jahren klar abgelehnt. Jetzt haben wir den Salat. In zehn Jahren ist praktisch nix passiert. Gorleben und die Wiederaufarbeitung (welch Augenwischerei!) sind immer noch auf der Agenda und aktuell, wie eh und je. Danke! Aber gut, jetzt habt ihr die Möglichkeit zu lernen und den Widerstand mit allen Mitteln zu unterstützen. Das ist das mindeste, aber nicht etwa mit Fähnchen, sondern mit Blokaden, mit Massenprotesten, mit Inhalt, mit Aktionen und mit Ehrlichkeit!

presseerklärung von ausgestrahlt

so sieht es aus 08.10.2009 - 22:53
Hier die aktuelle Presseerklärung von ausgestrahlt:

Koalition will die Begrenzung der AKW-Laufzeiten komplett aufheben

Entwurf der Arbeitsgruppe "Umwelt" liegt .ausgestrahlt vor

Union und FDP planen, die Laufzeitbegrenzung von Atomkraftwerken komplett aufzuheben. Das geht aus einem Entwurf der Arbeitsgruppe „Umwelt“ für den Koalitionsvertrag hervor, der der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt in Auszügen vorliegt. Atomkraft sei „vorerst unverzichtbar und wird als Übergangs- und Brückentechnologie so lange benötigt, bis klimafreundliche und kostengünstige Alternativen zur Stromerzeugung in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen“, heißt es darin. Und weiter: „Daher wird die Laufzeitbefristung der deutschen Kernkraftwerke auf 32 Jahre aufgehoben.“

Hierzu erklärt Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt:

„Das ganze Gerede von nur maßvollen Laufzeitverlängerungen und vom Abschalten alter Atomkraftwerke entpuppt sich als dreiste Lüge. Selbst wenn in einigen Jahren ein Großteil des Stroms aus Erneuerbaren Energien kommen könnte, dürften dem Papier zufolge die angeblich 'sicheren' Atomkraftwerke dann immer noch weiter laufen und immer weiter neuen Atommüll produzieren. Eine völlige Freigabe der Laufzeiten hat auch nichts mehr mit Übergangstechnologie zu tun. Da widersprechen sich die Autoren des Papiers selbst.

CDU, CSU und FDP wollen das Tor für Atomkraft offensichtlich wieder sperrangelweit aufstoßen – und das, obwohl dies zwei Drittel der Bevölkerung ablehnen. Eine Energiepolitik, die auf 'Akzeptanz' setzt, wie es das Papier als Ziel formuliert, ist das genaue Gegenteil dieser Pläne. Die neue Bundesregierung provoziert damit eine erneute, jahrzehntelange Auseinandersetzung mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wir fordern die künftigen Regierungsparteien auf, klar zu benennen, was Sache ist. Wenn sie wirklich alle Atomkraftwerke unbefristet weiter betreiben wollen, dann sollten sie auch öffentlich dazu stehen und sich der gesellschaftlichen Reaktion stellen.

Bei den ebenfalls im Papier der Umwelt-AG angeführten Sicherheitsbedingungen zum Weiterbetrieb der Atomkraftwerke sind wir mehr als skeptisch. Da ist Papier geduldig. Wir haben schon in der Vergangenheit erleben müssen, wie das kerntechnische Regelwerk den unsicheren Reaktoren angepasst wurde und nicht umgekehrt.“

Informationen über aktuell geplante und laufende Protestaktionen:
www.ausgestrahlt.de

Heute fand in Berlin eine Fahrraddemonstration gegen Laufzeitverlängerungen statt. Die Parteivorsitzenden Merkel, Seehofer und Westerwelle wurden nach Ende der heutigen Verhandlungsrunde von Atomenergiegegnern mit einem Klingelkonzert verabschiedet und mit lauten Rufen: "Schluss mit den Atomkraftwerken!"

.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation, die AtomkraftgegnerInnen darin unterstützt, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 12 Kommentare an

die haben sie echt nicht alle!!! — die spinnen, die Römer

muhahahaha! — helmut kohl

egal — nicht egal

that's life — Mark

Resistance! — Kommunist

Die CO2 - Lüge — immer dasselbe

mit spitzem bleistift — rechenkünstler

@ immer dasselbe — erklärer

revolution 2.0 — Soziologi

@soziologi — trolltroller