Ver.dis Intervention im Babylon

Bernd Basis 27.09.2009 00:59 Themen: Kultur Soziale Kämpfe
Am Freitag fand die Betriebsversammlung im Babylon Mitte statt, gefolgt von Protesten der FAU, ASJ und anderer UnterstützerInnen anlässlich der dort stattfindenden "Linken Kinonacht". Der Tag sorgte für einige Klarheiten. Deutlich wird nun, warum ein Alleingang ver.dis in Sachen Haustarifvertrag nicht akzeptabel ist.
Ver.di-Eingriff im Babylon-Konflikt wurde politisch eingefädelt

Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Seit gestern bekennt sich die Berliner Linkspartei dazu, die Intervention ver.dis im Babylon-Konflikt eingefädelt zu haben. Nachdem die FAU Proteste bei der von der Linkspartei veranstalteten „Linken Kinonacht“ angekündigt hatte, wappneten sich die Veranstalter selbst mit Flugblättern, um dem Protest entgegenzuwirken. Das Flugblatt trug die Schlagzeile: „Ver.di und Geschäftsleitung des Babylon verhandeln nach Vermittlung der Linken über Tarifvertrag“, preist ver.di und deren Tarifverträge in der Kinobranche und bezeichnet die FAU als irrelevante „Kleinstorganisation“, die „auf Kosten einer wertvollen Kultureinrichtung“ eine „Imagekampagne“ führen würde. Damit bestätigten sich die Vermutungen, die die FAU Berlin zuletzt mehrfach geäußert hatte, dass mit dem ver.di-Eingreifen dem Arbeitskampf der Wind aus den Segeln und die FAU ausgebootet werden soll (siehe "Offener Brief an ver.di" auf www.prekba.blogsport.de). Der dahinter zu vermutende Deal, wie ihn zuletzt feinfühlige Beobachter beschrieben (siehe  http://de.indymedia.org/2009/09/261512.shtml), wird somit immer plausibler.

Offensichtlich war das wohl schnell entworfene Flugblatt dazu gedacht, den Protestierenden von der FAU, der ASJ und anderen UnterstützerInnen wichtige Argumente zu nehmen. Der Schuss ging aber eher nach hinten los, empfanden viele BesucherInnen dies doch als ziemliche Dreistigkeit. Aufgebrachte Babylon-Mitarbeiter attackierten verbal die VerteilerInnen scharf und rissen ihnen gar Flugblätter aus der Hand. Auch scheint der Linkspartei im Eifer des Gefechts nicht klar gewesen zu sein, in welche Bredouille sie damit nun ver.di-Verhandlungsführer Andreas Köhn gebracht hat. Bisher hatte dieser den Vorwurf der FAU, sich aufgrund politischer Vermittlung in den Konflikt einzumischen, zurückgewiesen. Zuletzt gab er gegenüber der Labournet-Redaktion auf Nachfrage an, aktiv geworden zu sein, weil vor zwei Monaten ein ver.di Mitglied aus dem Betrieb darum gebeten habe, dass ver.di tarifpolitisch aktiv werde (siehe  http://www.labournet.de/branchen/medien-it/babylon.html). Die Tatsache, auf die einige Babylon-Mitarbeiter, darunter auch ein ver.di-Mitglied kritisch verwiesen, man hätte schon vor acht Monaten ver.di diesbezüglich mehrfach aufgefordert, ohne dass ver.di etwas unternahm, erklärte Köhn zuletzt mit kommunikativen „Missverständnissen“. In der Betriebsversammlung, die gestern unmittelbar vor der „Linken Kinonacht“ stattfand, äußerten FAU-Vertreter gegenüber Köhn erneut ihre Bedenken. Auch hier blieb Köhn bei seiner Version der Geschichte. Direkt im Anschluss der Versammlung wurden die Teilnehmenden dann jedoch mit dem Flugblatt der Linkspartei und damit mit der Wahrheit konfrontiert. Köhn hatte somit die Betriebsversammlung entweder bewusst angelogen oder zumindest bestimmte, substantielle Tatsachen bewusst verschwiegen. Die Aussage Köhns gegenüber Labournet, „Erstaunlicherweise ist ver.di schnell zu einem Termin mit der Geschäftsleitung gekommen“, wirkt mit den neuen Informationen regelrecht scheinheilig.

Auch Klaus Lederer, Vorsitzender der Linkspartei Berlin, äußerte sich zu Beginn seiner „Diskussion“ mit Gregor Gysi nochmals zum Konflikt. In Anbetracht der Proteste vor dem Kino sprach er den tariflosen Zustand im Babylon Mitte an, auf den die FAU mit ihrem Arbeitskampf aufmerksam gemacht habe. Durch Vermittlung der Linkspartei sei aber nun ver.di tarifpolitisch aktiv, um eine tarifliche Absicherung für die Beschäftigten zu erzielen. Damit sollte ausgedrückt werden, dass die FAU Berlin ihre Arbeit gemacht habe, jetzt solle ver.di übernehmen. In einer späteren spontanen Diskussion außerhalb des Babylons, in Anwesenheit von ca. 15-20 ZuhörerInnen, bestätigte Lederer diese Botschaft explizit und gab zu verstehen, dass es ihm ein Anliegen sei, dass nur die „tarifmächtigen“ DGB-Gewerkschaften Tarifverträge abschließen, um damit gelben Gewerkschaften keine Vorlage zu geben. Womöglich meint es Klaus Lederer damit tatsächlich gut, er verkennt damit aber die Situation im Babylon. Zum einen kann die FAU wohl kaum mit gelben Gewerkschaften verglichen werden. Zum anderen müsste die logische Konsequenz dieses Gedankens sein, eher die ver.di-Verhandlungen als die FAU in Frage zu stellen. Schließlich ist die FAU die mitgliederstärkste Gewerkschaft im Betrieb und läuft die ver.di-„Initiative“ – jetzt nach fast einem Monat immer noch! – an den kämpfenden Beschäftigten vorbei, so wie es eigentlich gelbe Gewerkschaften praktizieren.

Köhn selbst trat gestern zum ersten Mal wirklich in Erscheinung. Nachdem er bereits in einem Treffen mit dem Betriebsrat erklärt hatte, dass gemeinsame Verhandlungen mit der FAU prinzipiell möglich seien, bekundete er diesmal erneut diese Bereitschaft. Auf Äußerungen der FAU-Vertreter, es nicht nur bei Willensbekundungen zu belassen, wollte er dennoch nicht konkreter bezüglich eines gemeinsamen Vorgehens werden, auch nicht, nachdem die Betriebsversammlung ohne Gegenstimme einen Beschluss fasste, wonach sie beide Gewerkschaften dazu aufforderte, gemeinsam eine tarifpolitische Lösung zu erreichen. Köhn erwiderte darauf lediglich, dass ja der Arbeitgeber womöglich nicht mit der FAU verhandeln wolle. Zu weiteren konkreten Absprachen vor Ort kam es dann auch in der Folge nicht, da Köhn vorzeitig und abrupt die Versammlung verließ.

Die Notwendigkeit, die kämpferische Gewerkschaftsstruktur der FAU im Betrieb nicht schwächen zu lassen, zeigt sich nun auf ganzer Breite. Dass ver.di sich politisch zu einem Eingriff in einen laufenden Arbeitskampf bewegen lässt, erstmal einvernehmlich Verhandlungen mit den Arbeitgebern einleitet, ohne nur mit Belegschaft und den eigenen Mitgliedern gesprochen zu haben, und die Chefs jubilieren lässt, die freudestrahlend die ver.di-Presseerklärung im Betrieb selbst verteilten (man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen!), ist eine Sache - und nun auch eine Tatsache, mit der angemessenen umgegangen werden muss. Die andere Sache ist, dass Andreas Köhn gestern die Möglichkeit hatte, den Bedürfnissen der kämpferischen Mitarbeiter entgegen zu gehen und die Belegschaft aktiv einzubeziehen. Stattdessen machte er erneut klar, wie der Hase laufen wird.

Abgesehen davon, dass er erklärte, der ver.di-Entwurf werde sich an ihrem Flächentarifvertrag anlehnen und werde nicht darunter liegen (was eigentlich selbstverständlich sein sollte), skizzierte er, dass er sich mit der Geschäftsführung treffen und demnächst die ver.di-Mitglieder darüber „informieren“ werde. Von konkreter Partizipation weiterhin keine Spur. Angesprochen darauf, wie es denn mit der Mitsprache beim Tarifabschluss aussehe, wurde auf das reguläre ver.di-Prozedere verwiesen. Demnach müssten 25% der ver.di-Mitglieder im Betrieb dem Vertragswerk zustimmen. Bei momentan (und angeblich) vier Mitgliedern im Betrieb, kann ein einzelner Mitarbeiter (!) über die Annahme entscheiden. Das ist die organisierte Entmündigung. Vergleicht man dies mit dem FAU-Vorgehen, bei dem die Mitarbeit am Vertragsentwurf und an der Formulierung von Forderungen allen Beschäftigten offen stand (fast alle beteiligten sich an diesem Prozess), bei dem bisher alles und unverzüglich transparent gemacht wurde und das vorsieht, dass alle Beschäftigte über den Tarifabschluss mitbestimmen dürfen, nimmt sich das geradezu despotisch aus. Wem jetzt noch kein Licht aufgeht, der möge ewig im dunklen Jammertal des DGB schmoren.

Kein linker Gewerkschafter kann diese Methoden ernsthaft rechtfertigen, ohne seinen emanzipatorischen Anspruch aufzugeben. Selbst bürgerliche Demokratievorstellungen sind dann fortschrittlicher. Es wird sowohl von ver.di als auch den Linken argumentiert, ver.di habe in der Kinobranche mehrere Tarifverträge abgeschlossen, die FAU dagegen noch nirgends. Wenn die ver.di-Eingleisigkeit auf diese Weise fortgesetzt würde, dann wäre das – um eine Analogie zu ziehen -, als würde die CSU in Bayern den Anspruch erheben, in München den Bürgermeister zu stellen, weil sie landesweit die einzige Regierungspartei ist. Und wenn die Babylon-Geschäftsführung und die Linkspartei behaupten, die FAU sei nicht tariffähig, weil sie noch keinen Tarifvertrag abgeschlossen habe, könnte man genauso gut behaupten, man dürfe eine Partei nicht wählen, die noch nie eine Wahl gewonnen hätte. Rückbezogen auf den Wirtschaftsbereich heißt das folgerichtig, dass es keine gewerkschaftliche Freiheit mehr gäbe – ein sanktionierter Stillstand.

Es ist geradezu ironisch, dass der Konflikt im Babylon wesentlich aus dem patriarchalischen und entmündigenden Gehabe der Geschäftleitung rührte und ver.di nun mit ähnlichen Verfahrensweisen aufschlägt. Es zeigt sich hier die ganze Quintessenz in der Frage unterschiedlicher Gewerkschaftskonzepte. Wie Gregor Gysi richtigerweise gestern feststelle, haben wir demokratische Verhältnisse (zumindest bedingt) nur in der Politik, aber gewiss nicht in der Wirtschaft. Gerade deswegen ist es unumgänglich, dass die Gewerkschaften, die wirtschaftlichen Artikulationsformen der Bevölkerung, so demokratisch und partizipatorisch wie möglich funktionieren. Nur so entsteht eine ökonomische Emanzipation der Beschäftigten. Die Funktionsweise der DGB-Gewerkschaften – man sieht es in diesem kleinen Konflikt ganz deutlich – spiegelt aber zum Großteil nur die Strukturen der Mächtigen wieder und reproduziert sie somit auch. Soll die chefliche Willkür im Babylon Mitte eine Ende haben, genügt kein Tarifvertrag, sondern muss dauerhaft eine kämpferische Struktur der Arbeiterselbstorganisation gesichert werden.

Spätestens jetzt sollte allen klar sein, dass im Babylon Mitte an der FAU Berlin und ihrer Betriebsgruppe kein Weg vorbei gehen darf.
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Ergänzungen

ver.di wird die Belegschaft verarschen

Ex ver.di-Organizer 27.09.2009 - 07:56
Ich war bis vor einem Jahr - mies bezahlter aber motivierter - Organizer für ver.di. Ich werde zum 1. Oktober aus dieser Gewerkschaft, der ich fast zwanzig Jahre lang angehört habe, austreten. Ihr solltet nicht glauben, dass solche Vorfälle wie der im Berliner Kino, in dem ver.di, um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, den Streikbrecher im Auftrag der Geschäftsführung spielt, irgendein Einzelfall sind. Mir reicht es zu sehen, wie diese Apparatschiks mit dem Enthusiasmus der KollegInnen umgegangen sind, die ich in ihrem Auftrag organisiert habe. Da wird sich nie etwas ändern. Ich wünsche der Belegschaft des Babylon und den KollegInnen von der FAU alles Gute in ihrem Arbeitskampf und werde euch die ersten drei eingesparten ver.di-Beiträge als Spende für den Arbeitskampf überweisen. Aber ich kann euch jetzt schon sagen, wie das vermutlich weitergehen wird: ver.di wird sich - wie immer wenn es den Hauptamtlichen nicht in den Kram passt - einen feuchten Dreck darum scheren, was irgendeine Betriebsversammlung einstimmig beschlossen hat. Ebensowenig wird es sie interessieren, dass die ver.di-Mitglieder im Betrieb ihre Funktionäre dazu aufgefordert haben, eine Tarifgemeinschaft mit der FAU zu bilden. Stattdessen wird der Apparat das tun, was er am besten kann: über die Köpfe der Belegschaft hinweg und gegen deren Willen einen Vertrag mit der befreundeten Geschäftsleitung ausdealen. Und selbst wenn sie in einer Urabstimmung nicht einmal die eine Stimme eines Mitglieds bekommen würden, die sie für das 25%-Quorum formal benötigen, wird sie das nicht interessieren. Der Vorstand hat das Recht, sich über Minderquoren hinwegzusetzen und ver.di hat das in Tarifverhandlungen in der Vergangenheit auch schon getan. Was sagt eigentlich die Berliner Politlinke, die ver.di in den letzten zwei, drei Jahren als Bündnispartner entdeckt hat, zu der ganzen Sache? Eigentlich dürften die sich morgens nicht mehr im Spiegel anschauen dürfen. Oder bereiten die schon Protestkundgebungen vor der Berliner ver.di-Zentrale vor?

Selbstorganisierte Arbeitskämpfe wegklüngeln

* aka * 27.09.2009 - 11:51
Die Intransparenz, das Übergehen der gesamten Belegschaft und das öffenlichkeitsscheue Agieren von ver.di in Berlin hat in der Tat System. Im Arbeitskampf im Deutschen Technikmuseum Berlin (DTMB), der erst im Herbst letzten Jahres mäßig erfolgreich beendet werden konnte, passierte ähnliches (Dokumentation und Material bei htt://besucherbetreuung.blogsport.de).

Die Belegschaft hat sich kämpferisch und spontan im Herbst 2007 organisiert. Im Januar wurde ein Betriebsrat von 7 Menschen gewählt, wobei 3 von ihnen ihren Posten nicht antreten konnten, weil sie entlassen wurden. Diejenigen, die sich kämpferisch, transparent, vernetzt für den Bestand der Besucherbetreuung eingesetzt hatten, mußten gehen. Die zweite Garde übernahm mit Hilfe von ver.di das Regiment im Arbeitskampf.

Catharina Huhle wurde zur Vorsitzenden gemacht. Seitdem verschwand der Betriebsrat immer mehr aus der Öffentlichkeit. Eigentlich sollte im Februar 2008 eine Kampagne mit Hilfe von ver.di gestartet werden, um auf die Situation im DTMB aufmerksam zu machen. Es passierte allerdings nicht.

Kritische Interventionen und öffentlichkeitswirksame Aktionen wurden maßgeblich aus der Belegschaft selbst organisiert. Der Betriebsrat blieb distanziert und agierte eher als Störung. Die Kundgebung im März mit der Unterstützung durch das Mayday Bündnis, den Montagsdemosntrationsbündnis, den Jusos und anderen solidarischen Aktivist_innen (siehe  http://de.indymedia.org/2008/03/211720.shtml) war vom Betreibsrat nicht gewollt. Erst kurzfristig, als klar war, daß die Belegschaft in jedem Fall aktiv werden würde, beteiligte sich ver.di - durch verteilen von Mitgliedanträgen und Fähnchen - sowie der Betriebsrat, durch verlesen einer Rede.

Die folgende erfolgreiche Pressearbeit und Intervention auf die verantwortlichen Politiker_innen im Senat wurde komplett aus der Belegschaft von einigen Aktivist_innen organisiert. Der Betriebsrat unter Führung von Catharina Huhle blieb betont still und zurückhaltend. Schließlich saß mensch ja nun am Tisch mit Herr Dirk Böndel (Museumsdirektor udn geschäftsführer der besucherbetreuung). Die Intransparenz gegenüber den Beschäftigten blieb erhalten. Einzelne Aktivist_innen informierten die Belegschaft auf eigene Faust. Diese selbstorganisierten Aktivitäten wurden durch den Betriebsrat und ver.di allerdings durch mobbing und Isolation geahndet.

Die taktischen Fehler - wenn nicht gar bewußte Entscheidungen - von ver.di und dem Betriebsrat sind gravierend und führten dazu, daß insbesondere engagierte Besucherbetreuer_innen das DTMB verließen (siehe  http://aka.blogsport.de/2009/02/25/interview-zur-besucherbetreuung-im-dtmb). Hier eine kleine, unvollständige Zusammenstellung der Versäumnisse des Betriebsrates:

1.) Beschäftigte unterschreiben neue Verträge mit schlechteren Konditionen (Befristung), obwohl die alten (unbefristeten) gerichtlich als wirksam entschieden wurden

2.) andere Einsatzorte wurden akzeptiert, obwohl die alten noch nicht übernommen werden konnten

3.) die Verlagerung des Arbeitszeit in die späten Abendstunden wurden geschluckt ohne neue Konditionen auszuhandeln

4.) die studentischen Mitarbeiter_innen wurden genutzt um feste, besserbezahlte Mitarbeiter_innen der Stiftung Deutsches Technikmuseum zu verdrängen, statt selbst für Lohnerhöhungen zu kämpfen

5.) die Versprecher der Politik werden nicht politisch genutzt, sondern verschwiegen

Diese unsolidarisches Verhalten gegenüber der Belegschaft durch den Betriebsrat um Catharina Huhle und den ver.di Sekretär Jürgen Stahl setzt sich bis heute fort (siehe  http://de.indymedia.org/2009/09/260054.shtml). Ver.di nutzt die Belegschaft lediglich zur Rekrutierung von Mitglieder_innen. Eine Mitgliederbeteiligung ist allerdings nicht erwünscht! Kritische Aktivist_innen und engagierte Mitarbeiter_innen werden verdrängt, gemobbt und gemieden. Vernetzung ist der Berliner ver.di ein Greul. Schließlich müßte es so zu Reibungen mit den Kumpels im Senat kommen. Deshalb wird geklügelt, Gelder herum geschoben, Händchen geschüttelt, offen gelogen und jedesmal neu die arbeitenden Gewerkschafter_innen verarscht!

Pfui ver.di!!!

kein titel

blubb 27.09.2009 - 13:19
Das Verhalten von ver.di ist (in diesem Falle eine Katastrophe).
Der Aufbau einer Opposition ist mehr als nötig.
Den Klüngel zwischen SPD oder Linkspartei und den Gewerkschaften
aufzubrechen muss weiterhin Ziel bleiben.

Veränderungen in ver.di sind aber möglich. Dazu brauchen wir
aber mehr Leute die dabei helfen und nicht nur Kritik von aussen.
Die Erfahrungen von us-amerikanischen Gewerkschaften mit Organizing
beweisen aber, dass auch sowas wie Organizing nur dann ernsthaft
den Laden rumreissen kann, wenn mensch sich für die demokratischen
Grundstrukturen einsetzt die im Organizing überhaupt erst möglich werden.
Das Beispiel SEIU zeigt, dass ein Kampf gegen die Führung geführt werden
muss, und zwar durch die Mitglieder und die fortschrittlichen Kräfte
der Gewerkschaft. Sonst scheitert es wie eben mittlerweile bei der SEIU.
Weitere Infos u.a. in Prokla 153 usw, wens interessiert.

Illusionen, dass Gewerkschaften DAS Kampfmittel seien sind natürlich
keiner weiteren Rede wert, das geht sowohl an ver.di als auch an die FAU.

Aktionsfeld für progressive Kräfte müssen sie jedoch (beide) sein.

Infoveranstaltung zur Situation im Babylon

classwar 27.09.2009 - 13:22
Kommenden Donnerstag, 1. Oktober [20 Uhr]

Seit Monaten kämpfen die Beschäftigten des Kino Babylon Mitte für bessere Löhne und gegen prekäre Arbeitsbedingungen. Durch den Druck, der aufgebaut wurde, scheint nun Bewegung in die Sache zu kommen. Der Geschäftsführung ist klar geworden, dass sie sich nicht länger gegen Verbesserungen sperren kann. Anstatt allerdings auf die Forderungen der Belegschaft einzugehen und mit der arbeitskampfführenden Gewerkschaft FAU in Verhandlungen zu treten, wurden Tarifverhandlungen mit ver.di angekündigt. Nach einem kurzen Film über den Arbeitskampf werden Beschäftigte des Kinos und Mitglieder der FAU den aktuellen Stand kurz referieren und für Fragen zur Verfügung stehen.

Veranstaltungsort: BAIZ (Christinenstr. 1 / Ecke Torstr., U Rosa-Luxemburg-Platz oder Rosenthaler Platz)

genau hinschauen

xxxxxxxxxxxxxxxxxx 27.09.2009 - 16:35
... das vorgehen von ver.di ist mehr als bedenklich. bei einem haustarifvertrag ist durch die mitglieder eine betriebliche tarifkommission und eine verhandlungsgruppe zu bilden, das heißt das die 4 ver.di mitglieder den verhandlungsvorschlag konkret abgestimmt und inhaltlich mitbestimmt haben müssen. haben sie das?

... wenn nicht ist das ein schwerwiegender fehler da nicht einfach ein stellv. landesbezirksleiter haustarifverhandlungen ansetzen kann, und sich so was zur chefsache zu machen, sondern es bedarf einer beteiligung der Mitglieder. es muss wie gesagt eine betriebliche tarifkommission (nur mitglieder des Betriebes und eine Verhandlunsgruppe, mitglieder des betriebes, gebildet werden, die über die konkrete Aufnahme der Haustarifverhandlungen, die die ziele und inhalte des Haustarifvertrages festlegen und, noch wichtiger, über die Annahme und abschluss des Haustarifvertrages entscheiden. dass kann nicht ein stellv. landesbezirksleiter alleine, sondern nur die mitglieder der betrieblichen tarifkommission....Der landesbezirksleiter oder ein anderer hauptamtlicher hätte in den o.g. keine stimmmacht. das heißt die aufnahme von verhandlungen und die verhandlungsergebnisse legen die ehrenamtlichen fest....

die 4 mitglieder können sich bei dem landesfachbereichsvorstand Fachbereich Medien ver.di berlin brandenburg und sich bei dem bundesfachbereichvorstand medien in berlin beschweren und konkret nachfragen:

warum die mitglieder des kino babylon nicht an der aufnahme von haustarifverhandlungen und den inhalten beim babylon beteiligt wurden und werden und hier nicht vernünftig mit der FAU zusammengearbeitet wird.

ein alleingang eines stellv. landesbezirksleiters ist durch nichts legitimiert, sondern es bedarf eines votums von seiten des ehrenamtlichen Gremiums: KONKRET die mitglieder des betriebes....ihr habt die macht ihr 4 mitglieder.. wenn ihr nein zu dem stil und der vorgehensweise sagt... dann ist die klüngelei ZU ENDE

Andreas Köhn - DKP - Dietmar Koschmieder

Dokumentation 27.09.2009 - 17:32
Der Streik

Am 21. Mai tritt die gesamte Redaktion mit Ausnahme von zwei Redakteuren, Holger Becker und Werner Pirker, die sich der Position der Geschäftsführung angeschlossen haben, in den Streik und besetzt die Redaktionsräume.
Im Archiv und im Interviewzimmer werden Isomatten ausgerollt, man sitzt den ganzen Tag zusammen und berät, wie es weitergehen soll. Zwei Wochen wird diese Besetzung dauern,
eine Zeit voller Anspannung, Diskussionen, Kämpfe, Tränen, aber auch bizarrer und
lustiger Momente.
Solidaritätsbekundungen aus aller Welt treffen ein, man rückt zusammen,
zugleich wächst die Feind­se­ligkeit zwischen den streitenden Parteien.

Koschmieder, Pirker, Becker und Mitarbeiter des Verlags, denen der Zutritt zu den Redaktionsräumen verwehrt wird, ziehen in ein provisorisches Büro zwei Stockwerke tiefer. Sie versuchen, die junge Welt weiter herauszugeben, denn klar ist, wenn die Zeitung ein paar Tage hintereinander nicht erscheint, wird das ihr Ende sein.
Auch die streikende Redaktion will weitermachen, hat aber weder Zugriff auf die Abonnentenadressen noch Möglichkeiten für den Druck und den Vertrieb.
Die hat Koschmieder, dem wiederum eine Redak­tion fehlt.
Am 22. Mai wird bekannt, dass Andreas Köhn, der stellvertretende Landesvorsitzende
der IG Medien, statt sich auf die Seite der Streikenden zu stellen, versucht,
innerhalb der Redaktion Streikbrecher für Koschmieder anzuwerben.
Ein entsprechender Rekrutierungsversuch wird auf einem Anrufbeantworter aufgezeichne
 http://jungle-world.com/artikel/2007/26/19892.html

DKP Genossen halten halt zusammen

Andreas Köhn DKP
 http://www.google.de/search?q=Andreas+K%C3%B6hn+DKP
bei all den Veranstaltungen mit DKP`lern,
ist er immer nur der stellv. Landesbezirksleiter ver.di Berlin-Brandenburg
ein Schelm, wer böses dabei denkt ...

2 weitere Beiträge zum Koschmieder Geschäftsführer Putsch,
der Entstehungsphase der "Jungle world"

JUNGE FREIHEIT 23/97 30. Mai 1997
"Junge Welt": Geschäftsführung und Redaktion booten sich gegenseitig aus
"Ihr habt nur Scheiße gebaut"
von Albrecht Eichsfelder
 http://anonym.to/?http://www.jf-archiv.de/archiv/23aa14.htm

Komm in den Dschungel!
Die junge Welt ist tot, es lebe die Jungle World
 http://www.infopartisan.net/archive/INTERIM/HEFT/HEFT426/seite8.html
 http://www.nadir.org/nadir/periodika/interim/heft/heft426/seite8.html


Dietmar Koschmieder Junge Welt Geschäftsführer
 http://www.google.de/search?q=+Dietmar+Koschmieder

AKTUELL: DIETMAR KOSCHMIEDER DKP KANDIDAT NR 13
 http://www.wahlen-berlin.de/wahlen/bundestagswahl-2009/landeslisten/LL11.pdf

KOSCHMIEDERS GROSSER AUFTRITT:
Nein zur Hexenjagd - Solidarität mit Christel Wegner
48:33 - Vor 1 Jahr
Veranstaltung der Tageszeitung junge Welt am 20. Februar 2008 in Berlin über die Medienkampagne gegen die niedersächsische Landtagsabgeordnete Christel Wegner
 http://tinyurl.com/yasezh8

ak - analyse & kritik - zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 526 / 21.3.2008
Konsequent marxistische Positionen
Christel Wegner, die Stasi und der Realitätsverlust des DDR-Fanclubs
 http://www.akweb.de/ak_s/ak526/01.htm

 http://anonym.to/?http://www.dkp-berlin.info/

DKP - Die Nationalen
 http://tinyurl.com/y86rwxm

DKP Terroreinheit
 http://www.youtube.com/watch?v=W66WTe0ZXDc

genauer hinschauen

xxxxxxxxxxxxxxxxxx 27.09.2009 - 18:29
---------- um es noch einmal sehr deutlich zu sagen, dass ein stellv. landesbezirksleiter oder landesfachbereichsleiter koehn für einen kleinen kinobetrieb mit 4 mitgliedern tarifverhandlungen führt ist innerhalb von ver.di mehr als nicht üblich.....

normalerweise wird dass weiter unten auf der ebene des bezirkssekretärs verhandelt, da die landesfachbereichsleitung ODER LANDESBEZIRKSLEITUNG in der Regel keine Ahnung von den Themen und Bedürfnisses eines Kinomitarbeiters hat.............

ich habe als kinobeschäftigte/r UND VER.di mitglied köhn in berlin ZU KEINEM ZEITPUNKT in einen Kinobetrieb GESEHEN, das der uns mal hilft ; DASS HAT IMMER jemand anderEs GEMACHT....ich würde mal behaupten köhn hat keine ahnung wie ein kleines Kino funktioniert..........

... hier geht es ALSO MEHR ALS offensichtlich um eine politische Seilschaft:::::

Die schnellste Intervention wäre, dass alle 4 ver.di Mitglieder gegenüber dem Landesbezirk berlin brandenburg und Bundesfachbereich Medien ERKLÄREN, dass die Forderungen bei den haustarifverhandlungen babylon von ver.di nicht durch DIE EHRENAMTLICHEN mitbestimmt wurden und das hier keine betriebliche verhandlungskommission und betriebliche Tarifkommission gebildet wurde- Stellungnahme unter Fristsetzung einffordern. dies ist zwingend erforderlich.... DAMIT WÜRDE DIE VERHANDLUNGSAUFNAHME INS LEERE LAUFEN::::ALS MITGLIEDER UND BESCHÄFTIGTE DES BETRIEBES HABT IHR DARAUF EINEN ANSPRUCH::::

SPIELEN DIE NICHT MIT; KANN ICH EUCH nUR EMPFEHLEN SOFORT AUSZUTRETEN; WEIL HIER EIN HAUSTARIFVERTRAG OHNE BETEILIGUNG DER MITGLIEDER ABGESCHLOSSEN WIRD .............

OHNE MITGLIEDER IST DER TARIFVERTRAG NICHT GÜLTIG UND ANWENDBAR ::::

IMMER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT DARÜBER MACHEN:::: :::::::::: IMMER

Radikale Linke und Gewerkschaften

Zippi 28.09.2009 - 10:37
Nicht "die Berliner Politlinke" hat die Gewerkschaften für sich entdeckt, sondern die Bewegungslinke aka Fels oder Gruppe Soziale Kämpfe (Liste nicht abgeschlossen)usw. Gibt es von denen eigentlich schon eine Stellungnahme dazu?

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