Studierende unterstützen Beschäftigte

Tascha Müller 26.09.2009 10:24 Themen: Soziale Kämpfe
Gestern, den 25. September, fand eine Personalversammlung von rund 500 Beschäftigten des Berliner Studentenwerks an der Freien Universität statt. Auf der jährlichen Versammlung wurde auch über drohende Lohnsenkung- und Arbeitszeitsverlängerungspläne des Studentenwerks gesprochen. Studentische AktivistInnen unterbrachen die Versammlung, um ihre Solidarität mit den Beschäftigten zu bekunden und ihre Unterstützung im Falle eines Arbeitskampfes im Studentenwerk zuzusichern.
Die Geschäftsführerin des Studentenwerks, Petra Mai-Hartung, will so genannte "Un- und Angelernte" in eine Niedriglohngruppe abstufen – sie betrachtet diese Gruppe als "Knautschzone", auf deren Rücken Einsparungen erzielt werden sollen. Bereits jetzt sind im Berliner Studentenwerk viele LeiharbeiterInnen beschäftigt, die nur 50% des regulären Lohns bekommen.

Auf dieser Personalversammlung intervenierten etwa 30 studentische AktivistInnen des Bildungsstreiks. In der unter anhaltendem Jubel der Beschäftigten verlesenen Grußbotschaft sicherte die studentische Delegation ihre Solidarität mit den Forderungen der StudentenwerksmitarbeiterInnen zu. Die Studierenden bekräftigten: "Wir werden im Falle eines Arbeitskampfes voll hinter den Streikenden stehen." Unter anderem forderten sie die Verwandlung aller Leiharbeitsplätze in feste Anstellungen und die Angleichung der Löhne an den bundesweit geltenden Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes, aus dem das Land Berlin ausgetreten war, um auf dem Rücken der Beschäftigten Kosten zu senken.

Zusätzlich stellten die Studierenden klar, dass sich die in verschiedene Lohngruppen aufgeteilten Beschäftigten des Studentenwerks nicht gegeneinander ausspielen und spalten lassen dürfen. "Nur gemeinsam – alle Beschäftigten des Studentenwerks zusammen mit Studierenden – können wir uns gegen die Politik der Geschäftsführung und des Senats wehren", meinte Julia Meyer, eine Teilnehmerin der Protestaktion.

Nicht nur die MitarbeiterInnen des Studentenwerks, sondern auch Studierende sehen sich zunehmend Konkurrenz, Leistungsdruck und verschlechterten Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Aus diesem Grund ist es nur logisch, dass Studierende und Beschäftigte zusammen gegen Kürzungen kämpfen, in Arbeitskämpfen an der Uni wie auch auf der Straße. Die Studierenden planen daher auch für den nächsten Bildungsstreik, der Mitte November beginnen soll, gemeinsame Aktionen mit den Beschäftigten im Bildungssystem.

Keine Niedriglöhne beim Studentenwerk und anderswo!
Jede Arbeit muss gut bezahlt werden!
Sichere Arbeitsplätze für alle!

Studierende gegen miese Beschäftigungsverhältnisse von FU, HU, TU, ASH und FHTW
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