Kein Heldengedenken für die Fregatte Köln
Seit 1915 hängt der zerschossene Kriegskutter in der Kölner City. Nach längerer Restauration wurde er zur diesjährigen Feier der 100-jährigen Patenschaft der Stadt mit der Fregatte „Köln“ wieder hergerichtet. Pünktlich zum heutigen Heldengedenken wurden Beiboot und Gedenktafeln blutrot lackiert.
Taubenscheiße machte dem ollen Kahn zu schaffen, deswegen musste das Überbleibsel des am 28. August 1914 gesunkenen Kriegskreuzer „Cöln I“ aufwändig restauriert werden. Doch seit heute sieht das Beiboot erneut wenig heldenhaft aus.
Überhaupt nicht heroisch ist auch die Geschichte der Fregatte Köln. Am 28. August 1914 krepierten auf dem Kreuzer „Cöln“ bei Helgoland 484 Menschen – keine Helden, sondern Rädchen im Getriebe des Angriffskrieges, den das Deutsche Reich angezettelt hatte. In der Nazi-Zeit griff der leichte Kreuzer „Köln III“ auf Seiten des Diktators Franco in den Spanischen Bürgerkrieg ein – mit verheerenden Folgen. Heute, fast 65 Jahre nach dem verbrecherischen Zweiten Weltkrieg -wiederum durch Deutschland verschuldet-, glaubt die Politik erneut in deutschem Namen in aller Welt Kriege führen zu können. Die „Köln V“ war im Rahmen der Operation „Enduring Freedom“ am Horn von Afrika tätig.
Die Stadt Köln und die Bundeswehr feierten am 30. Mai die 100-jährige Patenschaft der Stadt mit der jeweiligen Kriegsmarine und den fünf Kriegsschiffen. Eine Feier zur Rechftfertigung von hundert Jahren Kontinuität ehemaliger und aktueller deutscher Kriegspolitik: Nach Vizeadmiral Nolting sei die Sicherung des Wohlstands nicht ohne Konflikte zu erreichen. Der aktuelle Einsatz der Bundeswehr zu See spiele eine zentrale Rolle im globalen Markt.
Gedacht werden sollte in der Geschichte der deutschen Kriegsmarine weder irgendwelchen Helden zur See noch irgendwelchen Kriegsschiffen, sondern vielmehr den Matrosen, die mit ihrem Aufstand 1918 dazu beitrugen, den Krieg, der für Krupp und Co geführt wurde, zu beenden.
# gegen Heldengedenken und Kriegsgeräte-Huldigung
# für die sofortige Beendigung der Patenschaft mit der Fregatte Köln
# möge der Kahn weiterhin blutig rot in der Eigelstein-Torburg hängen oder beim Hochdruckreinigen auseinander brechen
Viele Grüße an die AntimilitaristInnen in Hannover bei ihrem heutigen Protest gegen die Patenschaft der Stadt Hannover mit der 1. Panzerdivision.
Überhaupt nicht heroisch ist auch die Geschichte der Fregatte Köln. Am 28. August 1914 krepierten auf dem Kreuzer „Cöln“ bei Helgoland 484 Menschen – keine Helden, sondern Rädchen im Getriebe des Angriffskrieges, den das Deutsche Reich angezettelt hatte. In der Nazi-Zeit griff der leichte Kreuzer „Köln III“ auf Seiten des Diktators Franco in den Spanischen Bürgerkrieg ein – mit verheerenden Folgen. Heute, fast 65 Jahre nach dem verbrecherischen Zweiten Weltkrieg -wiederum durch Deutschland verschuldet-, glaubt die Politik erneut in deutschem Namen in aller Welt Kriege führen zu können. Die „Köln V“ war im Rahmen der Operation „Enduring Freedom“ am Horn von Afrika tätig.
Die Stadt Köln und die Bundeswehr feierten am 30. Mai die 100-jährige Patenschaft der Stadt mit der jeweiligen Kriegsmarine und den fünf Kriegsschiffen. Eine Feier zur Rechftfertigung von hundert Jahren Kontinuität ehemaliger und aktueller deutscher Kriegspolitik: Nach Vizeadmiral Nolting sei die Sicherung des Wohlstands nicht ohne Konflikte zu erreichen. Der aktuelle Einsatz der Bundeswehr zu See spiele eine zentrale Rolle im globalen Markt.
Gedacht werden sollte in der Geschichte der deutschen Kriegsmarine weder irgendwelchen Helden zur See noch irgendwelchen Kriegsschiffen, sondern vielmehr den Matrosen, die mit ihrem Aufstand 1918 dazu beitrugen, den Krieg, der für Krupp und Co geführt wurde, zu beenden.
# gegen Heldengedenken und Kriegsgeräte-Huldigung
# für die sofortige Beendigung der Patenschaft mit der Fregatte Köln
# möge der Kahn weiterhin blutig rot in der Eigelstein-Torburg hängen oder beim Hochdruckreinigen auseinander brechen
Viele Grüße an die AntimilitaristInnen in Hannover bei ihrem heutigen Protest gegen die Patenschaft der Stadt Hannover mit der 1. Panzerdivision.
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Ergänzungen
kleine Anmerkung
Weiter so....
Gegen Nation, Krieg & Nazis
Auch dieses Jahr suhlt sich die Nation wieder im eigenen Dreck. Die letzten Jahre zeigten wie sich Deutschland als Kulturnation feiert und nach außen hin als Global Player im weltweiten Hauen und Stechen etablierte. Deutschland präsentiert sich als Friedensmacht und Freiheitsweltmeister mit SoldatInnen in der ganzen Welt. Die BRD agiert als Spezialistin im Nationbuilding, wie z.B. im ehemaligen Jugoslawien, und verfolgt offen ihre nationalen Interessen im Konkurrenzgefl echt der kapitalistisch geordneten Welt.
Nicht nur die Außenminister der BRD sorgen sich um die nationalen Interessen Deutschlands, seit einigen Jahren schicken sich die Nazis an, am besten die Souveränität Deutschlands vertreten zu können.
Am „nationalen Antikriegstag“ verkünden sie im Namen einer angeblichen Antikriegspolitik ihre antisemitischen und völkischen Weltordnungsvorstellungen. Eine Welt ohne Jüdinnen und Juden und ohne USA, in der jedes konstruierte Völkchen auf seiner angestammten Scholle in festen Grenzen lebt, ist ihr massenmörderischer Traum einer Welt von Frieden. Die Sicherung der nationalen Existenz, die Wahrung der nationalen Interessen, der „Platz an der Sonne“ waren die Parolen der Außenpolitik, die schließlich in den Ersten Weltkrieg mündeten.
Auch der vermeintliche Internationalismus der Arbeiter_ innenbewegung erwies sich angesichts nationaler Kriegseuphorie als nichts weiter als eine wohlfeile Phrase. Die „Völker“ hörten die Signale der Kriegstrommeln und zogen begeistert zum letzten Gefecht gegeneinander in die Schlacht.
Es waren wenige, wie Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg oder Rudolf Rocker und Erich Mühsam, die offen die Loyalität zum eigenen Land aufkündigten und der nationalen Kriegsbegeisterung die Parole „Der Hauptfeind steht im eigenen Land“ entgegensetzten.
weiter im antinationalen Aufruf zu Dortmund:
http://media.de.indymedia.org/media/2009/07//256593.pdf
4. September, auf die Straße gegen Krieg und Nation, 18 Uhr HFB Dortmund
Gequirlte Scheiße
Vielleicht denkt ja doch der eine oder andere mal darüber nach ob diese Einstellung so richtig ist.
KLAUS ZIMPEL / KÖLN
noch kleinere Anmerkung (@Entdinglichung)
"auf dem Gelände der Kaserne in Köln-Wahn wurden am 5. September 1917 die beiden Matrosen Max Reichpietsch und Albin Köbis (...) ermordet"
aber auf dem Foto steht eindeutig "erschossen 7. September 1917"
@ noch kleinere Anmerkung
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
wow, — ...
Großartig! — danke
@ danke — sehr gute idde
@ sehr gute idee — danke