Charterdeportation nach Kamerun

Erst kürzlich wurde bekannt, dass erneut eine Charterdeportation vom Frankfurter Flughafen nach Afrika - diesmal wieder Kamerun - ansteht. Diese Information sickerte im Zusammenhang der Kampagne für die Freiheit von Felix Otto durch. Otto wurde zu Beginn dieses Jahres von einem Thüringer Skandalgericht wegen Verstosses gegen die Residenzpflicht, d.h. weil er mehrmals den ihm zugewiesenen Landkreis im Freistaat verlassen hat, zu sechs monaten Haft verurteilt. Und um allen eine tüchtige Lektion in Sachen staatlichem Rassismus (und Rechtlosigkeit von Flüchtlingen) zu erteilen wurde kürzlich - gegen Ende seiner regulären Haftzeit, seine Haftstafe in Abschiebehaft umgewandelt. D.h. am kommenden Dienstag, den 25. soll er mit vielen anderen Flüchtlingen aus der Haft heraus abgeschoben werden.
Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen beschreibt dieses Vorgehen als analogie zu Kolonialismmus und Sklavenhalterrei in der AfrikanerInnen "in Ketten gelegt, von bewaffneter Polizei begleitet und manche mit Drogen willensunfähig gemacht, gesammelt in ein Flugzeug gezwängt und nach Kamerun deportiert" werden. Deportiert in " ein Land, das dank der europäischen Kolonialisierung und der europäischen Förderung einer kleinen willfährigen Machtelite heute despotisch regiert ist und das seinen Machthabern und vor allem seinen europäischen Partner Reichtum beschert, der Mehrheit der Bevölkerung aber Elend und Armut."

D.h. ob Otto und viele andere jemals wieder in Freiheit gelangen werden, wenn dieser Charter durchkommt, ist bei dem Umgang mit oppositionellen und der Menschenrechtslage in dem von Deutschland kolonialisierten und zerstörtem Land fraglich.

Der UnterstützerInnenkreis von Felix Otto ruft auf zur Solidarität und zu Protesten am Dienstag am Flughafen in Frankfurt. Mehr Infos:  http://thecaravan.org/node/2107
und Faxkampagne von der Karawane:  http://thecaravan.org/files/caravan/otto_update_2.pdf