Aktuelle Situation der Roma im Bethanien/Ber

new yorck and friends 24.05.2009 12:14 Themen: Antirassismus
Chronologie und aktueller Stand
der Situation der Roma im Bethanien (Berlin)
Sonntag 15 Uhr Treffen für alle Interessierten und Unterstützer*innen

Roma Familien brauchen dringend Unterstützung!

Seit Dienstagabend, 19.05.09, sind mehrere Romafamilien behelfsmäßig im Projekt NewYorck im Bethanien untergebracht. Der Anlass, den Familien schnell und unkompliziert die Hilfe zu leisten, war eine Polizeirazzia gegen sie im Görlitzerpark. Seit mehreren Tagen führte die Polizei dort Vertreibungs- und Einschüchterungsaktionen gegen sie durch. Dazu gehörten nach Angaben der Roma massive nächtliche Störungen, bei denen PolizistInnen mit Taschenlampen nachts fast stündlich in deren Schlafstätte kamen um alle, einschließlich der vielen kleinen Kinder, aufzuwecken.

Am frühen Morgen des 19. Mai kam die Polizei mit einem größeren Aufgebot unter dem Vorwand, gegen die „Verwahrlosung“ der Kinder einschreiten zu müssen. Ein Mann wurde für mehrere Stunden festgenommen und ein Fahrzeug mit dem Großteil der wenigen Sachen der Gruppe wurde beschlagnahmt. Es wurde gedroht, den Eltern ihre Kinder wegzunehmen, wenn sie keine feste Unterkunft vorweisen könnten. Ein später eintreffender Vertreter des Jugendamtes bestand zunächst darauf die Familien zu trennen.

Aufmerksame PassantInnen und die Pfarrerin der nahe gelegenen Martha-Gemeinde griffen ein und alarmierten weitere Organisationen. Es kam zu mehrstündigen Verhandlungen mit der Polizei und einem Vertreter des Jugendamtes. Die ersten Stunden fanden diese an der Straße statt, während die Leute von der Polizei umstellt waren und keine Gelegenheit hatten, Essen für ihre Kinder zu holen oder Toiletten aufzusuchen. Erst auf Drängen der UnterstützerInnen war es schließlich möglich, auf das Gelände von Cabuwazi Kinderzirkus auszuweichen. Die New Yorck im Bethanien bot an, die Gruppe für zwei bis drei Tage aufzunehmen, worauf sich die Polizei und das Jugendamt nach langen Verhandlungen einließ. Die Regionalleitung des zuständigen Jugendamtes und ein Vertreter des Sozialamtes besuchten am Mittwoch die NewYorck und erklärten die Unterbringung für ausreichend, so dass kein Anlaß mehr gegeben sei, die Kinder aus ihren Familien zu nehmen. Allerdings seien sie ansonsten nicht für Roma mit EU-Bürgerschaft zuständig und könnten daher keine konkrete Hilfe bei der Versorgung leisten. Sie wollten jedoch am Montag einen Runden Tisch einberufen, um über eine längerfristige Unterbringungslösung zu beraten.

Die Abgeordneten der LINKEN Evrim Baba, frauenpolitischen Sprecherin, und Giyasettin Sayan, flüchtlingspolitischer Sprecher, besuchten am Mittwoch unabhängig voneinander ebenfalls die Familien in der NewYork. Beiden wurde ausdrücklich vermittelt, dass die NewYorck mit einer Unterbringung für mehr als drei Tage überfordert sei und sagten zu, sich bei der Sozialsenatorin Knake-Werner für eine schnelle Lösung einzusetzen. Frau Baba erklärte, dass dem Land für solche Notlagen Wohnungen zur Verfügung stünden und sie sich dafür einsetzen würde, dass diese genutzt werden können.

Nach einem ersten Hilferuf der UnterstützerInnen brachten Menschen dankenswerter Weise Nahrungsmittel und Hilfsgüter vorbei. Allerdings zeigte sich schnell, dass die Räumlichkeiten für die Unterbringung von etwa 50 Menschen einschließlich vieler Kinder extrem beengt sind und die Kapazitäten des Projektes nicht ausreichen, das Angebot über den Freitag hinaus zu verlängern.

Am Freitag suchten daher VertreterInnen der Romafamilien und UnterstützerInnen die zuständige Sozialsenatorin, Heidi Knake-Werner, auf, um auf die akute Notsituation aufmerksam zu machen und eine bessere Unterbringung bis zur Findung einer permanenten Lösung zu fordern. Zunächst wurde vom Senat nur das „Ausreisezentrum“ / Lager in der Motardstraße als Alternative angeboten, dessen Schließung antirassistische Gruppen wegen der menschenunwürdigen Bedingungen dort seit Jahren fordert. Die Romafamilien lehnten dies ab. Das Kreuzberger Bezirksamt und Giyasettin Sayan wurden in Verhandlungen um eine Unterbringung in städtischen Räumen in Kreuzberg einbezogen. Nach der Information vom Bezirk, eine solche Lösung hinge von der Zustimmung des Senats ab, und der mündlichen Zusage von Herrn Sayan, der Senat würde eine solche Lösung befürworten und finanziell absichern, verließ die Delegation den Sozialsenat. Die konkrete Umsetzung scheiterte dann jedoch, weil die beteiligten Institutionen die Verantwortung zwischen einander bis zum späten Abend hin und her schoben. Angesichts dieser Notsituation wurde eine vorübergehende Lösung in leer stehenden Räumlichkeiten im Bethanien selbstbestimmt umgesetzt.

Am heutigen Samstag ruderten allerdings Bezirksbürgermeister Schulz und Herr Sayan wieder stark zurück und verlegten sich auf den Standpunkt, dass sich die Roma als EU Bürger und Touristen hier aufhielten und die Situation ein privates Problem der UnterstützerInnen sei, deren „Gäste“ sie ja nun mal seien.

Die Position der Familien:

Die Familien wollen als Familien zusammenbleiben. Sie möchten nicht, dass die Eltern von ihren Kindern getrennt werden, was bei einer Verteilung auf mehrere Obdachlosenheime zwangsläufig der Fall wäre. Auch die Verschiebung in das „Ausreisezentrum/Lager Motardstraße“ in Berlin Spandau, bekannt für seine menschenunwürdige Unterbringung, wie sie seitens der Behörden bisher vorgeschlagen wurde, ist nicht akzeptabel. Bei diesem Ort handelt es sich um einen Containertrakt ohne Anbindung an Infrastruktur.

Nach dem bisherigem Vorgehen der Polizei bestehen die sehr verständlichen Befürchtungen,
dass sie, sobald sie getrennt und aus dem Blick der Öffentlichkeit verdrängt sind, weiterhin Repressionsmaßnahmen unterliegen. Aufgrund ihrer persönlichen Geschichte in Rumänien, wo sie durch alltäglichen Rassismus verfolgt, von tätlichen Übergriffe faschistischer Garden bedroht und aus ihren Häusern vertrieben worden sind, kommen sie in ein Land, dass aufgrund seiner Geschichte zur Verantwortung verpflichtet ist.

Wie kann geholfen werden?

Bis eine gute Lösung für die Gäste gefunden wird und auch darüber hinaus, braucht es dringend Unterstützung bei der Unterbringung der rund 50 Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche. Bitte meldet euch, wenn ihr eventuell Unterbringungsmöglichkeiten für einen Teil der Familien habt, Decken und Matratzen zur Verfügung stellen könnt, Nahrungsmittel, Kindernahrung!, Windeln für Kleinstkinder, Hygieneartikel sowie andere Artikel des täglichen Lebens. Ebenso, wenn ihr bei der Vermittlung erster Sprachkenntnisse helfen könnt.

Für eine echte und menschenwürdige Lösung braucht es aber auch politischen Druck!!! Wir bitten alle, per Email, Post oder telefonisch Kontakt mit den oben genannten politisch Verantwortlichen aufzunehmen und die Forderungen nach

feste Wohnmöglichkeit und Meldeadresse, so dass eine Hilfe zum Lebensunterhalt beantragt werden kann
sozialpädagogische und medizinische Versorgung
und den damit verbundenen Schul- und Kitabesuch der Kinder und Jugendlichen

zu unterstützen.

Wir bitten auch alle vernunftbegabten Menschen NICHT den diskriminierenden Schlagzeilen der Boulevardpresse anheim zu fallen, die die Roma per se als Diebe und Bettler abstempeln!

Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Meldet euch bei der NewYorck  ( yorck59bleibt@gmx.net) oder kommt persönlich vorbei (Mariannenplatz 2, Bethanien Südflügel), z.B. am Sonntag um 15 Uhr.
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Ergänzungen

Siehe auch:

NewYorck im Bethanien 24.05.2009 - 12:47
Polizeirazzia gegen Roma in Berlin-Kreuzberg
 http://de.indymedia.org/2009/05/251019.shtml

Fotos Besuch beim Sozialsenat

. 24.05.2009 - 16:00

Antiziganistische Zustände

Berlina 24.05.2009 - 17:27
Antiziganistische Zustände.
Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments.

Antiziganismus ist ein weit verbreitetes und wirkmächtiges Phänomen, das in den westlichen Gesellschaften tief verankert ist. In nahezu allen Staaten Europas werden Menschen als ‚Zigeuner‘ diskriminiert und teilweise verfolgt, im Nationalsozialismus wurden Hunderttausende Roma und andere als ‚Zigeuner‘ Verfolgte aus ganz Europa deportiert und planmäßig vernichtet. Trotzdem mangelt es an politischen und theoretischen Analysen. Das gilt auch für eine linke Kritik, die oft nicht über moralische Empörung hinaus geht. Antiziganistische Zustände.

Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments.
25. Mai 2009 // 19.00 Uhr // Audimax der Alice-Salomon-Hochschule


Markus End und Jan Severin stellen den kürzlichen erschienenen Sammelband „Antiziganistische Zustände“ vor. Dabei werden sie eine Einführung in Geschichte und Gegenwart des Antiziganismus geben und einige Ansätze zur Analyse dieses Ressentiments vorstellen. Während Jan Severin dabei auf die Rolle der Ethnologie bei der Konstruktion rassistischer ‚Zigeuner‘-Bilder eingeht, wird Markus End versuchen, Ansätze zu einer Kritik des Antiziganismus mittels Kritischer Theorie näher zu bringen. Szenarien des Erinnerns.

Die gedenkpolitische Fortschreibung von Antiziganismen.
27. Mai 2009 // 19.00 Uhr // Audimax der Alice-Salomon-Hochschule


Der Gedenkschub der 1990er Jahre hat auch die noch in den 1980er Jahren als die „vergessenen Opfer“ betitelten Roma ins gesamtdeutsche Erinnerungstableau integriert. Dennoch lässt sich zeigen, dass auch forcierte gedenkpolitische Auseinandersetzungen wesentlich in antiziganistischen Diskursmustern verhaftet bleiben. Yvonne Robel beleuchtet die Konstruktion von ‚uneinigen‘ und ‚konkurrierenden‘ Roma im Zuge der Debatten um ein zentrales Mahnmal in Berlin. Kathrin Herold verdeutlicht anhand der Bleiberechtskämpfe Hamburger Roma an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme (1989 und 1993), wie ein Erinnerungsort zum Schauplatz einer gewaltsamen politischen Auseinandersetzung werden kann. Das projektive Bild des ‚Zigeuners‘, so lässt sich zeigen, wird sowohl über offenes staatlich-repressives Handeln als auch in scheinbar politisch-korrekten Gedenkrhetoriken verfestigt.

Organisiert von:
*Bündnis Kein Vergessen
*Antifa-Referat des AStA der ASHB
*Antifaschistisches Bündnis Marzahn-Hellersdorf

Der Sammelband „Antiziganistische Zustände - Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments.“ wurde im April 2009 von Markus End, Kathrin Herold und Yvonne Robel im Unrast-Verlag herausgegeben. Informationen unter www.unrast-verlag.de.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Wer fragt die Roma ?

Zappa 24.05.2009 - 19:00
Eine vllt. dumme Frage....

Aber wollen die Roma überhaupt eine "feste Unterkunft" ? Wollen die Roma überhaupt Schul- und Kitaplätze ?

gute soliaktion

venga 24.05.2009 - 22:17
ich finde es toll vom bethanien, dass ihr die leute so unkompliziert und solidarisch aufgenommen habt, hut ab. trotzde schließe ich mich der frage an, ob die im bethanien aufgenommenen menschen überhaupt sozialpädagogische betreuung, schulplätze und unterkünfte möchten oder ob wir/ihr im bethanien nicht voreilig und gut gemeint lösungen suchen und in aktionismus verfallen der vielleicht eher im interesse der unterstützerinnen liegt anstatt in dem der roma-familien selbst... passt auf vor überforderung und bitte berichtet weiter über den aktuellen stand der verhandlungen.
und an die mods: nazipostings bitte schnell rausnehmen, das geht echt garnicht was hier in dem zusammenhang verlautbart wird...

Niederlassungsfreiheit?

E.M. Pört 25.05.2009 - 11:28
"...Am heutigen Samstag ruderten allerdings Bezirksbürgermeister Schulz und Herr Sayan wieder stark zurück und verlegten sich auf den Standpunkt, dass sich die Roma als EU Bürger und Touristen hier aufhielten und die Situation ein privates Problem der UnterstützerInnen sei, deren „Gäste“ sie ja nun mal seien..."

Soweit also zur vielbeschworenen Niederlassungsfreiheit innerhalb der EU - da sogenannte "Einwanderung in die sozialen Sicherungssysteme" unerwünscht ist und unterbunden werden soll, wird besagte Freiheit schnell zum Privatproblem der einzelnen erklärt. Das EU-Recht spielt hier dem Bezirksbürgermeister noch zu, der vermutlich nur die Folgekosten von 50000 Euro/Monat für die Unterbringung der mehr als 60 Personen als Haushaltsproblem sieht und abwälzen will.
Am besten Privatheit wieder öffentlich machen: erstmal Schulbesuche usw für die Kids checken & solange eben im Bethanien unterbringen. Wann ist das nächste Plenum?

Stress in Athen

Aka 25.05.2009 - 11:55
Läßt sich nicht mit der Situation hier vergleichen ist aber in Bezug auf diskriminierendes Verhalten der Polizei von Interesse  http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30381/1.html .

Skandal um tschechischen Anti-Roma-Wahlspot

Ergänzung 25.05.2009 - 12:06
Quelle:  http://euwahl09.orf.at/stories/1603533/

"Endlösung der Zigeunerfrage" Erstellt um 21.05.2009

Skandal um tschechischen Anti-Roma-Wahlspot
Ein rassistisch eingefärbter Skandal ist in Tschechien im Zusammenhang mit der bevorstehenden Europawahl ausgebrochen. Die außerparlamentarische ultrarechte Nationale Partei (NS) veröffentlichte im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen (CT) einen Wahlspot, in dem sie die "Endlösung der Zigeunerfrage" verspricht.

Dabei handelt es sich um eine offensichtliche Anspielung auf die Nationalsozialisten und ihre "Endlösung der Judenfrage". Der Spot wurde im Rahmen der Zeit ausgestrahlt, die die zur Wahl registrierten Parteien laut dem Gesetz kostenlos zur Verfügung haben, um sich im CT sowie im öffentlich-rechtlichen tschechischen Rundfunk den Wählern zu präsentieren.

Laut Prager Regierung leben in Tschechien mehr als 250.000 Roma, viele von ihnen in "Ghetto-ähnlichen" Verhältnissen, in Plattenbauten und Stadtvierteln mit mehr als 80 Prozent Roma-Anteil und hoher Arbeitslosigkeit.

Die NS und ihre Vorsitzende Petra Edelmannova werben in dem Wahlspot auch für "Stopp dem schwarzen Rassismus", "Nein der Bevorzugung der Zigeuner" und verkünden: "Wir wollen keine Parasiten unter uns." Erstmals wurde der Spot am Mittwoch ausgestrahlt, als die zweiwöchige Serie der Wahlspots der Parteien begonnen hat. Der Wahlwerbefilm sorgte sofort für Aufsehen. CT-Generaldirektor Jiri Janecek erklärte, er habe angeordnet, den Wahlspot der NS nicht mehr auszustrahlen.
Verbot wird geprüft

Nicht nur von der Roma-Gemeinschaft, sondern auch von Spitzenpolitikern wurde der Wahlspot scharf verurteilt. Premier Jan Fischer und der Minister für Menschenrechte Michael Kocab betonten in einer gemeinsamen Erklärung, die NS habe die Straftaten "Hetze zum Hass gegen eine Gruppe von Leuten" sowie "Schmähung eines Volkes und einer ethnischen Gruppe" begangen. Innenminister Martin Pecina lässt unterdessen ein Verbot der NS prüfen.

Kritik an Fernsehanstalt

Die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" kritisierte auch das CT und Janecek dafür, dass sie den Wahlspot überhaupt ausstrahlten. Der Sender verteidigte zunächst die Ausstrahlung mit dem Hinweis auf eine gesetzliche Verpflichtung.

Später änderte das CT teilweise seine Haltung, indem Janecek sagte, man werde den Spot zwar weiterhin ausstrahlen, allerdings werde man eine Strafanzeige gegen die NS erstatten. Erst nachdem die Affäre laut ausgebrochen war, erklärte Janecek, dass er den Wahlspot "auf eigene Verantwortung" aus dem Programm komplett zurückziehen ließ.
Partei spricht von "hysterischer Reaktion"

Die NS wies unterdessen die Kritik und Rassismusvorwürfe als eine "hysterische Reaktion" zurück. "Uns geht es darum, die positive Diskriminierung zu beseitigen und die Leute zu zwingen zu arbeiten", sagte Jiri Gaudin von der NS. Auf eine Frage, was die NS unter "Endlösung" verstehe, antwortete er, es gehe um die "Repatriierung (der Roma) in ihr Herkunftsland, also nach Indien".

Parteivorsitzende Edelmannova hatte mit ähnlichen Aussagen bereits im Vorjahr Aufsehen erregt. Die Politikerin, die auch auf dem ersten Listenplatz der Partei für die EU-Wahl steht, nimmt regelmäßigen an rechtsextremistischen Demonstrationen in ganz Europa teil. Anfang des Jahres gründete die NS einen paramilitärischen Ableger, die "Nationalgarde". Bei Wahlen in Tschechien konnte sie bisher keine nennenswerten Ergebnisse erzielen.

Romafamilien-Obdach im Bethanien - Interview

Radio Corax 25.05.2009 - 17:50
Aus Berlin kamen Nachrichten, die an unsägliche Zeiten erinnern. Da lebten Romafamilien im Stadtgebiet und die wurden von der Polizei angegangen. In der Begründung des Polizeieinsatzes fällt das Wort "Verwahrlosung" - das weckt dann schon sehr unangenehme Gefühle, wenn man die Geschichte Deutschlands kennt. Diese Geschichte der Vernichtung und Vertreibung der Sinti und Roma im Dritten Reich wird ja auch auf Radio Corax seit einigen Wochen beleuchtet. Jetzt ist das sicherlich eher ein großes argumentatives Geschütz, was ich aufgefahren habe. Sehen wir uns die Vorkommnisse und jetzige Situation der 50 Roma in Berlin-Kreuzberg an.

Interview:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=28176

Stand Montagabend...

xxx 25.05.2009 - 22:56
Wie auch im Tagesspiegel (Gäste mit Ansprchen) zu lesen ist, werden am Dienstag Vertreter_innen vom Sozialamt FHain/Kreuzberg und vom Senat mögliche Unterkünfte anbieten. Viel konkreteres ist nicht rausgekommen beim Runden Tisch, Fragen wie die medizinische Versorgung u.a. sind weiterhin nicht geklärt. Auf  http://www.newyorck.net wird versucht, aktuelle Infos bereitzuhalten.
Kontakt für Unterstützer_innen: yorck59bleibt (at) gmx (dot) net.

Antiziganistische Zustände

Radio Corax 26.05.2009 - 08:41
Antiziganismus ist in Europa weit verbreitet. In nahezu allen Staaten werden Menschen als "Zigeuner" diskriminiert und teilweise verfolgt. Außerdem scheint es unmöglich zu sein, eine Beschreibung von Sinti und Roma jenseits romantisierender oder ablehnender Stereotype zu finden. Antiziganismus existiert in verschiedenen Formen seit über 500 Jahren und hat sein Vernichtungspotential im nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma offenbart. Auf diesen Zustand trifft eine auffällige Leerstelle politischer und theoretischer Analysen. Das gilt auch für eine linke Kritik, die oft nicht über moralische Empörung hinaus geht.

Andreas March hat über Geschichte, Kontinuitäten und Ursachen des Antiziganismus mit Kathrin Herold gesprochen. Sie ist Mitherausgeberin des Buches "Antiziganistische Zustände. Zur Kritik eines allgegenwärtigen Ressentiments".

Radiobeitrag:  http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=28183

stand von dienstag nachmittag...

beobachterin 26.05.2009 - 18:12
stand von dienstag nachmittag...

wie oben zu lesen- waren heute vertreterinnen von bezirk und senat da-
konkretes ist nicht herausgekommen und ohne weiteren druck durch politische aktionen- auch nicht zu erwarten

deshalb sind alle menschen und gruppen heute abend !!!dringend!!! eingeladen vorbeizulommen- weiteres zu besprechen und vorzubereiten

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 9 Kommentare an

Kleiner Tipp — Trotzdem toll von euch

@mundtod — egoist