Das SO36 ist bedroht
SO36 - 30 JAHRE OHNE MAUER SIND GENUG
Das Kollektiv für Kultur- und Musikveranstaltungen SO36 in der Kreuzberger Oranienstraße feiert dieses Jahr sein 30jähriges Bestehen.
Doch das SO36 ist gerade jetzt massiv bedroht. Ein gewöhnlicher Nachbarschaftskonflikt um Ruhestörung hat sich zu einer existenz-bedrohenden Krise ausgeweitet. Letztlich scheint eine mehrere Meter hohe Schallschutzmauer die einzige Möglichkeit, das Weiterbestehen des SO36 in Kreuzberg zu sichern.
Was ist passiert? In den letzten Monaten gab es Beschwerden eines Nachbarn, der sich vom SO36 durch sein Küchenfenster gestört fühlt.
Wir haben alles in unserer Macht stehende versucht, zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen, da ein gutes Nachbarschaftsklima immer wichtig für uns war. Der gegenseitige Respekt ist ein Grundbaustein der Vielfältigkeit, die Kreuzberg auszeichnet. Es war uns jedoch diesmal nicht möglich, den Konflikt unbürokratisch zu lösen. Die neuste Entwicklung ist eine offizielle Anordnung vom Wirtschafts- und Ordnungsamt des Bezirks.
Am 27. Februar erreichte uns ein Schreiben mit Auflagen zur Lärmreduzierung. Natürlich bedeutet so ein Brief noch nicht das Ende, aber wir können diese Auflagen so zunächst nicht erfüllen. Denn das, was sich offiziell Lärmreduzierung in Wohn- und Mischgebieten nennt, heißt für uns konkret: Konzerte in "Zimmerlautstärke". Um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, führt letztlich kein Weg an umfangreichen bauakustischen Maßnahmen im SO36 vorbei. Zentrum dieser Maßnahmen wird die Errichtung einer Schallschutzmauer neben unserem Gebäude sein. Das SO36 ist jedoch finanziell nicht in der Lage, die Kosten für den Bau der Mauer zu tragen.
Ohne Unterstützung bedeutet dies das Ende des SO36.
30 Jahre SO36 in Kreuzberg
Seit 30 Jahren spiegelt sich im SO36 das wieder, wofür Kreuzberg geliebt und gehasst wird. Seit 1979 arbeiten wir im und mit dem Kiez für bezahlbare Kultur. 30 Jahre SO36, das heißt 30 Jahre kollektive, linke und schwullesbische Untergrundkultur in Zusammenarbeit mit unzähligen sozialen und politischen Projekten.
Das SO36 ist einer der wenigen Ausbildungsbetriebe im Kiez mit derzeit 6 Auszubildenden! Insgesamt sind es weit über 50 Menschen, die durch das SO36 in ihrem Kiez Arbeit haben, die vom und mit dem SO36 leben. Wir sind alt, jung, schwul, lesbisch oder andersrum, wir sind Punks und StudentInnen, JobberInnen und Festangestellte, Über- und Unterqualifizierte. Viele von uns haben einen sogenannten Migrationshintergrund, haben Wurzeln in Anatolien oder dem Maghreb, im Breisgau oder Cottbus.
Wir reden nicht nur davon - wir sind die kulturelle Vielfalt im Kiez! Wir sind keine neue Alternative zu Media-Spree und Umstrukturierung, wir sind schon lange hier und durch und mit uns ist Kreuzberg erst zu dem geworden, was es heute so außergewöhnlich und weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt macht.
Nach wie vor bedienen wir nicht nur Kommerz und aktuelle Trends - bei uns gibt es fast alles an Subkultur, von Punk und Hardcore über HipHop von und mit Jugendlichen aus dem Kiez bis zu schwullesbischem Standardtanz bei deutscher Schlagermusik. Ein Highlight ist unser monatliches KiezBingo zugunsten sozialer und politischer Projekte, für das Geschäfte und Kneipen aus der Umgebung die Gewinne sponsern.
Was wir wollen
Es war 30 Jahre lang kein Problem das SO36 so zu betreiben wie es ist. So wie die Hochbahn seit 100 Jahren durch den Kiez rattert und trotz Sanierung nachts immer noch lauter ist als wir, muss auch das SO36 erhalten bleiben. In den letzten Jahren hat sich auch bei uns einiges verändert. Durch vielfältige Investitionen zur Soundverbesserung sind wir effizienter und leiser geworden. Aber es gibt eine Grenze, an der es nicht mehr weiter geht. Wir können und wollen keine Konzerte und Partys auf Zimmerlautstärke veranstalten.
Bezirk und Stadt müssen eine Lösung finden! Es sind nicht die oft bemühten Sachzwänge, die dem Fortbestehen des SO36 im Wege stehen, sondern es ist eine politische Entscheidung. Wenn es möglich ist, Großprojekten wie der O2-World Millionen für infrastrukturelle Anbindung zu gewähren und Lärm-Sonderverordnungen zu erlassen, dann kann es nicht unmöglich sein, eine Lärmschutzmauer für das SO36 zu finanzieren.
Wir sind eine kulturelle, soziale und wirtschaftliche Bereicherung.
Deshalb fordern wir von Bezirk und Stadt:
· Gebt uns Geld für eine Schallschutzmauer, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können.
· Es ist nicht an der Zeit dem SO36 Steine in den Weg zu legen, sondern Bedingungen zu schaffen, damit es weiter geht. Wir brauchen weder Lippenbekenntnisse noch Auflagen, sondern konkrete Unterstützung! Es geht um die Entscheidung für oder gegen unsere Kultur.
Wir sind laut und wir wollen es auch bleiben, nicht gegen, sondern mit unseren Nachbarn.
Wir werden nicht kampflos aufgeben.
http://www.so36.de/sobleibt.htm
SPENDENKONTO
Berliner Volksbank
KtoNr.: 209 057 30 23
BLZ: 100 900 00
Das Kollektiv für Kultur- und Musikveranstaltungen SO36 in der Kreuzberger Oranienstraße feiert dieses Jahr sein 30jähriges Bestehen.
Doch das SO36 ist gerade jetzt massiv bedroht. Ein gewöhnlicher Nachbarschaftskonflikt um Ruhestörung hat sich zu einer existenz-bedrohenden Krise ausgeweitet. Letztlich scheint eine mehrere Meter hohe Schallschutzmauer die einzige Möglichkeit, das Weiterbestehen des SO36 in Kreuzberg zu sichern.
Was ist passiert? In den letzten Monaten gab es Beschwerden eines Nachbarn, der sich vom SO36 durch sein Küchenfenster gestört fühlt.
Wir haben alles in unserer Macht stehende versucht, zu einer einvernehmlichen Lösung zu gelangen, da ein gutes Nachbarschaftsklima immer wichtig für uns war. Der gegenseitige Respekt ist ein Grundbaustein der Vielfältigkeit, die Kreuzberg auszeichnet. Es war uns jedoch diesmal nicht möglich, den Konflikt unbürokratisch zu lösen. Die neuste Entwicklung ist eine offizielle Anordnung vom Wirtschafts- und Ordnungsamt des Bezirks.
Am 27. Februar erreichte uns ein Schreiben mit Auflagen zur Lärmreduzierung. Natürlich bedeutet so ein Brief noch nicht das Ende, aber wir können diese Auflagen so zunächst nicht erfüllen. Denn das, was sich offiziell Lärmreduzierung in Wohn- und Mischgebieten nennt, heißt für uns konkret: Konzerte in "Zimmerlautstärke". Um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen, führt letztlich kein Weg an umfangreichen bauakustischen Maßnahmen im SO36 vorbei. Zentrum dieser Maßnahmen wird die Errichtung einer Schallschutzmauer neben unserem Gebäude sein. Das SO36 ist jedoch finanziell nicht in der Lage, die Kosten für den Bau der Mauer zu tragen.
Ohne Unterstützung bedeutet dies das Ende des SO36.
30 Jahre SO36 in Kreuzberg
Seit 30 Jahren spiegelt sich im SO36 das wieder, wofür Kreuzberg geliebt und gehasst wird. Seit 1979 arbeiten wir im und mit dem Kiez für bezahlbare Kultur. 30 Jahre SO36, das heißt 30 Jahre kollektive, linke und schwullesbische Untergrundkultur in Zusammenarbeit mit unzähligen sozialen und politischen Projekten.
Das SO36 ist einer der wenigen Ausbildungsbetriebe im Kiez mit derzeit 6 Auszubildenden! Insgesamt sind es weit über 50 Menschen, die durch das SO36 in ihrem Kiez Arbeit haben, die vom und mit dem SO36 leben. Wir sind alt, jung, schwul, lesbisch oder andersrum, wir sind Punks und StudentInnen, JobberInnen und Festangestellte, Über- und Unterqualifizierte. Viele von uns haben einen sogenannten Migrationshintergrund, haben Wurzeln in Anatolien oder dem Maghreb, im Breisgau oder Cottbus.
Wir reden nicht nur davon - wir sind die kulturelle Vielfalt im Kiez! Wir sind keine neue Alternative zu Media-Spree und Umstrukturierung, wir sind schon lange hier und durch und mit uns ist Kreuzberg erst zu dem geworden, was es heute so außergewöhnlich und weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt macht.
Nach wie vor bedienen wir nicht nur Kommerz und aktuelle Trends - bei uns gibt es fast alles an Subkultur, von Punk und Hardcore über HipHop von und mit Jugendlichen aus dem Kiez bis zu schwullesbischem Standardtanz bei deutscher Schlagermusik. Ein Highlight ist unser monatliches KiezBingo zugunsten sozialer und politischer Projekte, für das Geschäfte und Kneipen aus der Umgebung die Gewinne sponsern.
Was wir wollen
Es war 30 Jahre lang kein Problem das SO36 so zu betreiben wie es ist. So wie die Hochbahn seit 100 Jahren durch den Kiez rattert und trotz Sanierung nachts immer noch lauter ist als wir, muss auch das SO36 erhalten bleiben. In den letzten Jahren hat sich auch bei uns einiges verändert. Durch vielfältige Investitionen zur Soundverbesserung sind wir effizienter und leiser geworden. Aber es gibt eine Grenze, an der es nicht mehr weiter geht. Wir können und wollen keine Konzerte und Partys auf Zimmerlautstärke veranstalten.
Bezirk und Stadt müssen eine Lösung finden! Es sind nicht die oft bemühten Sachzwänge, die dem Fortbestehen des SO36 im Wege stehen, sondern es ist eine politische Entscheidung. Wenn es möglich ist, Großprojekten wie der O2-World Millionen für infrastrukturelle Anbindung zu gewähren und Lärm-Sonderverordnungen zu erlassen, dann kann es nicht unmöglich sein, eine Lärmschutzmauer für das SO36 zu finanzieren.
Wir sind eine kulturelle, soziale und wirtschaftliche Bereicherung.
Deshalb fordern wir von Bezirk und Stadt:
· Gebt uns Geld für eine Schallschutzmauer, damit wir unsere Arbeit fortsetzen können.
· Es ist nicht an der Zeit dem SO36 Steine in den Weg zu legen, sondern Bedingungen zu schaffen, damit es weiter geht. Wir brauchen weder Lippenbekenntnisse noch Auflagen, sondern konkrete Unterstützung! Es geht um die Entscheidung für oder gegen unsere Kultur.
Wir sind laut und wir wollen es auch bleiben, nicht gegen, sondern mit unseren Nachbarn.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
SO is ne gute Sache
Abgesehen davon ist das SO36 ein Ort an dem, wie erwähnt, selbsbestimmtes arbeiten möglich gemacht wird. Immerhin gibt`s da Faire Arbeitsplätze. Die Leute sind nett und völlig ok. Stress an der Tür gibts immer mal.
Überlegt euch mal was ihr für`n Scheiss erzählt. Im So36 zu arbeiten ist 1000x politischer als in irgend nem anderen "Unternehmen". Wo arbeitet ihr denn? Bei der Telekom? Bei Fiat? Beim Bäcker um die Ecke? Oder doch in ner privaten Pflegestation? Seht euch doch um, überall wo`s Arbeitsplätze gibt läufts Scheisse, jedoch ist so etwas wie das So36 die beste Alternative zu Hartz4&co - denn das bringt weder die Revolution in Gang noch Spass in`s Leben.
Ausserdem kostet die "kleine Mauer" mal schlappe 80.000
Bericht in der Berliner Zeitung vom 24.09.09
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0924/seite3/0002/index.html
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Wie
rechtliches
dh. ich kann ja nun auch nicht den kindergarten nebenan oder die kirche 2ecken weiter anzeigen, blos weil die tun was in deren funktion angelegt ist; lärm machen. contact your local anwältin!
auch ne politische lösung wäre besser für das stadtklima, denke ich;)
totenstille wegbassen.
we
wieso wohnen die dann da? gibt wohl genug leute die da gerne wohnen möchten.
Spinner hoch 10!
die ärzte
Sicherlich gut erstmal den Staat auffordern und die Bürger, aber ich denke bevor es dann endgültig zu ist werden die ärzte noch eingreifen.
naja
Geld löst das Problem (nicht)
Trotzdem geht es hier doch um was anderes, eine Situation, die nicht so leicht zu entschärfen ist. Nämlich diejenige in K36, bei der verschiedene (entgegengesetzte) Anwohnerinteressen aufeinanderprallen. Kreuzberg soll Laut und dreckig oder idyllisch und schick sein. Dabei ist meiner Meinung nach sowohl die eine als auch die andere Seite zu verstehen. Trotzdem kann Kreuzberg nicht beides sein. Und der Kampf darum hat schon länger begonnen.
@naja
Sicher ist der Artikel mit "Freiräume" falsch getaggt aber das So36 bietet derzeit um die 50 Menschen relativ angenehme Arbeitsbedingungen, einigen Leuten die Möglichkeit Jobs vom Arbeitsamt da zu machen sowie die Möglichkeit zur "Arbeit statt Strafe".
Es ist sicher nicht mehr der Anarchoschuppen wie Ende der 80er, trotzdem ist es zynisch zu behaupten auf das So36 könne man verzichten.
Die Konzerte sind bei der Größe der Halle relativ günstig und es gibt regelmäßig Kiezveranstaltung mit ermäßigten Getränkepreisen.
Ein Wort zu den Türstehern: willst du diesen Scheißjob machen??? ich glaube um an der Tür zu arbeiten muss man mit der Zeit ein dickes Fell bekommen sonst ist das nicht auszuhalten.
ich weiss ja nicht wie sie dich im Berghain oder Tresor behandeln aber im So36 hast du ne faire Tür.
in diesem Sinne
@kreuzberger
was soll ich in solchen schuppen?
ich meide generell läden, bei denen man erstmal an mackern vorbei muss, die einem nach eigenem gutdünken vorschreiben wollen was man zu tun und zu lassen hat, so auch das SO36...
Und mit deinem Statement versuchst du nicht mehr, als kläglich die rummackereien zu relativieren.
scheiss türsteher! scheiss nachbar!
und im übrigen wäre es wohl di einfachste lösung sich mal persönlich dem "nachbarn" anzunehmen. wenns dem da zu laut ist, muß er halt woanders hinziehen. das dort sone location ist, kann ja nun kaum ne große überraschung für den gewesen sien - nach 30 jahren bestehen...
der
Alle fordern individuelle Freiheiten
Ja er nimmt sie für sich. Für wen denn sonst.
Und dabei werden etliche geschädigt.
Meint Ihr, das wäre bei anederen individuelle Freiheiten anders?
Wir haben doch erlebt, dass in Bayern Traditionelle Gartenrestaurants schliessen mussten, nur weil da irgend so ein Volldepp ein Haus neben dem 150 Jahre bestehenden Gartenlokal baut und anschliessend auf Ruhe klagt,
Unsere Gerichte geben immer dem Individuellen Rechten statt. Oder wie ist das mit den Kindergärten, die schliessen müssen, weil "Kinderlärm" einen Nachbarn stört.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Individuellen Rechte meines Erachtens übertrieben werden. Weil es eben auch andere Rechte gibt, die Vielen nutzen.
Aber es gibt immer noch Menschen, die mehr individuelle Rechte einfordern.
Was daraus gemacht wird, ist nie in unserem Interesse. War es nicht und wird es auch nicht sein.
Ich fürchte, dass das Schreiben vom Ordnungsamt die Vorstufe zur Schliessung ist.
Wenn ihr da was erreichen wollt, geht es bestimmt nur bei breitem öffentlichen Protest.
Andersrum habe ich nicht mehr Hoffnungen, wie bei dem letzten Kindergarten, der "von Kinderlärm belästigte" Bürgern zur Aufgabe gezwungen war. Gräßliche Menschen, denen die nächste Generaton nur lästig ist.
Es ist ja noch nicht einmal erlaubt, die Täter mit Namen und Anschrift zu veröffentlichen, oder?
Schuld eigene...
Ist halt MyFest-Style!
Und immer an die Kinder denken - die wollen schlafen!
Wer ist der Nachbar?
türsteher
Enough is enough
Aber bezahlen sollen sie diesen Blödsinn selbst. Es ist ja auch nicht die erste Schikane dieser Art. Natürlich wurde und wird mit diesem Nachbar geredet, aber das ist überhaupt nicht der Punkt.
Selbstverwaltete Hausprojekte werden allgemein als Freiräume bezeichnet, selbstverwaltetes Arbeiten mag ja nicht mehr "hip" sein, existiert aber in Kreuzberg nach wie vor.
Sicherlich ist das SO36 heute anders als 1978, aber alle grundlegenden Entscheidungen werden auf belegschafts-VVs und in den Deligiertenräten getroffen. Ich kenne kein weiteres Projekt, in dem sich so eine Betriebsstruktur über 30 Jahre gehalten und entwickelt hat.
Die politischen und sozialen Projekte im Kiez und in der Stadt wissen genau, dass der Laden regelmässig solidarisch ist. Im letzten Jahr fanden u.a. "Kiezbingo" für das Berliner Einstelltungsbündnis statt, ein (von allen MitarbeiterInnen kostenlos durchgeführtes) Solikonzert für Mumia Abu-Jamal, ein Solikonzert für die damals noch räumungsbedrohte Köpi, eine Prozeßkostensoliparty gegen eine Abschiebung, monatliche kostenlose Beratungen für Hatz IV EmpfängerInnen...
Was das in einigen Kommentaren geäußerte "Macker" TürstehrInnen Problem bedeuten soll, verstehe ich nicht. Es ist aus langer Erfahrung deutlich, dass ein Club dieser Größe nicht ohne TürsteherInnen (ja, dort arbeiten auch viele Frauen) auskommt. Wer auch nur ein wenig durch die Berliner Veranastaltungshallen gekommen ist, weiss, dass die Crew im SO36 besonnen und reflektiert ist. Natürlich hat es schon mal falsche Entscheidungen gegeben, aber die werden dann auch benannt und gelöst.
Also, das Arbeiten im SO36 ist bestimmt nicht immer einfach und ganz sicher nicht lukrativ. Die persönlichen Vorlieben und politischen Meinungen der Belegschaft unterscheiden sich z.T. sehr stark. Aber alle dort haben genug von dem Generve der Kiezstrategen, die wohlhabende Mittelklasse gegen die bisherige Bevölkerung und ihre eigenen Strukturen austauschen wollen.
Die Mauer wird kommen!
Die wollen die Mauer ums SO36 bauen?
Zu anderen Idioten hier, die den Türstehern im SO "Mackertum" vorwerfen: Ihr tickt doch nicht mehr ganz richtig. Schon an der Tür gestanden, schon das Gefühl für die Tür bekommen?
Die Mädels, Frauen und Jungs im SO machen einen Klassejob für die Besucher da, mit dem Risiko der Milliarden von Verrückten, die auch an so einer Tür auftauchen. Ihr "Meckerbabys" könnt das Klima gerne mal in anderen kommerziellen Clubs hier in Berlin ausprobieren.
ein kommerzschuppen
Kein Mensch braucht das SO
SO36 will ne Mauer
Da ist viel Platz für wirkungsvolle Aktionen. Die Kreuzberger Grünen wollen sich immer noch als "alternativ" vor dem neuen Mittelstand verkaufen. Das SO36 geht hier den richtigen Weg. Schliesslich ist Wahljahr. Warum lassen sich die einzelnen Projekte der WBA Kampagne nicht auch mal auf den Gedanken ein? Angst vor Reformismus? "Blabla bleibt" ist nicht weniger reformistisch - Blockaden stoppen den Kapitalismus nicht. Im Gegenteil, langfristig stärken sie Modernisierungsprozesse. Das gestehen sich in Nord-Neukölln ja sogar schon die linken Student_innen mit ihren Cafés ein.
"Bauen wir die Mauer auf, die uns trennt!"
Eines ist klar: das SO36 ist kein besetztes Haus, aber ein Freiraum für eine Menge
Leute, die etwas mehr Abwechslung als den jeweiliegen Trend der "Squatter-Avantgarde" brauchen, ist es auf jeden Fall. Da laufen auch regelmässig Soli-Veranstaltungen. Bestimmt weniger als in der KÖPI, aber die müssen ja auch nicht einen Bruchteil der Betriebskosten zahlen. Die KÖPI ist klasse, keine Frage. Aber es gibt mehr. Und interne Strukturen sind im SO36 meiner Beobachtung hierarchiefreier als in vielen autonomen Projekten dieser Stadt.
Was ich an der Rezeption dieses Artikels überhaupt nicht verstehe: warum wurden alle Ergänzungen von den Indymedia-Mods als unwichtig zurückgesetzt? Da waren doch einige gute inhaltliche Ergänzungen dabei.
scheiß türsteher
Titel
2) Außerdem beschreibt sicht das SO in diesem Artikel selbst als "Ausbildungsbetrieb" und "Kollektiv", das "mit unzähligen sozialen und politischen Projekten" zusammen arbeitet. Auf ihrer website nennen sie sich einen "wirtschaftlichen Betrieb" ( http://www.so36.de/so36.html) Das Gemaule gegen diesen bösen "Kommerzschuppen" ist demnach auch reichlich überflüssig, da es sowohl den Menschen die dort arbeiten und teilweise auch davon leben, als auch den meisten Gästen durchaus klar ist, dass sie nicht in einem autonomen squat sind, sondern in einem kommerziell agierenden Betrieb.
3) Ich kann das unreflektierte Gedisse gegen Schwaben (Vgl. asdfgh) langsam echt nicht mehr hören. Wer außerdem mit Beleidigungen aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Spastik) argumentiert, sollte vielleicht selber mal auf die Alm ziehen, um endlich mal die Zeit zu haben ein Buch zu lesen. Bis du/ihr soweit seid, erspart mir bitte künftig solche Kommentare und lasst euren Lokal-Patriotismus in Kreuzberg.
Solidarität mit dem SO36 und den wenigen anderen alternativ arbeitenden Betrieben. wba!
Billiges Konzert
Die Morgenpost weiß Bescheid:
Die Sicherheitsbehörde ist im Umgang mit brennenden Autos offenbar sensibler geworden. Vermutlich will man sich aber auch vor Pannen schützen: In der Vergangenheit sollen mehrere angezündete Autos als "nicht politisch motiviert" eingestuft worden sein. Wenig später erhielt die Polizei aber Bekennerschreiben von Linksextremisten.
Sieben Fahrzeuge in Flammen
Allein am Wochenende wurden bei Brandanschlägen sieben Fahrzeuge beschädigt. Seit Jahresbeginn ermittelt die Polizei in 26 Fällen, bei denen 42 Autos und Transporter direkt angezündet und zehn weitere Fahrzeuge durch die Flammen in Mitleidenschaft gerieten. Die Statistik gibt, nach Angaben der Polizeipressestelle, nur die politisch motivierten Zündeleien wieder. Nicht berücksichtigt sind dabei Fahrzeuge, die aus augenscheinlich unpolitischen Ursachen gebrannt haben.
Vielleicht muss die Statistik demnächst überarbeitet werden. Denn bislang war es Praxis, dass kostengünstigere Autos, die in eher unverdächtigen Bezirken in Flammen aufgingen, nach dem Löschen von einem Brandkommissariat bearbeitet wurden. Ein Beispiel: Brannte ein 20 Jahre alter Opel in Charlottenburg-Wilmersdorf, eilten zunächst die Polizisten der örtlichen Direktion zum Tatort. Stuften sie den Angriff auf das Auto als unpolitisch ein, ermittelten die Brandspezialisten des LKA oder die Kripo weiter. Jetzt aber müssen die Polizisten der örtlichen Direktionen jeden Brand an Fahrzeugen den Staatsschützern melden - so schnell wie möglich. Ein Bereitschaftsdienst berät danach über die weitere Vorgehensweise. Die "Verlagerung der Bearbeitungszuständigkeit" ist zunächst auf ein halbes Jahr befristet, heißt es in der Dienstanweisung weiter. Warum sie geändert wurde, ist in dem Papier nicht erklärt.
Schwierige Zuordnung
Die Behörde äußerte sich dazu gestern offiziell: "Aufgrund der Lageentwicklung bei vorsätzlichem Inbrandsetzen von Kraftfahrzeugen, insbesondere weil es zunehmend schwieriger wird, schon am Brandort politisch motivierte von nicht politisch motivierten Inbrandsetzungen zu unterscheiden, werden bis auf Weiteres diese Delikte unabhängig von der Tatmotivation beim Staatsschutz bearbeitet", heißt es in der Mitteilung. Aufgrund der Mehrbelastung werden die Staatschützer dabei von Beamten des Brand-Dezernates unterstützt.
"Die alte Formel 'Szene-Kiez, teures Auto, Brandanschlag' ist aufgeweicht", sagte ein Ermittler. Tatsächlich werde mittlerweile an vielen Fahrzeugmodellen in allen Teilen der Stadt gezündelt. Als Begründung dafür müssen abstruse Argumente herhalten. "Das Abfackeln von privaten Autos, Transportern, Firmenwagen und Baumaschinen hat sich in der autonomen Szene zu einer Art Volkssport entwickelt", so der Beamte weiter. Je höher der Schaden, desto besser.
Polizeipräsident Dieter Glietsch musste bereits im Januar im Innenausschuss zu den Brandanschlägen Stellung nehmen. Er sagte, dass auch mit 2000 Beamten mehr auf den Straßen nicht jeder Anschlag verhindert oder aufgeklärt werden könnte. Die Polizeigewerkschaften kritisieren diese Aussage. "Der Senat hat die Polizei kaputtgespart und sich deshalb wie ein politischer Brandstifter verhalten", sagt Bodo Pfalzgraf, Landes-Chef der DpolG. Personalabbau und Brandanschläge seien durchaus in Beziehung zu setzen. "Wer Personal spart, hilft den Ganoven und ängstigt die Bürger."
Hey Bob
schade das beton nicht brennt
als 83 das letzte mal die 'dead kennedys' dort loslegten...
am schluss ein meer von karlsquelldosen sich tuermten....
das laesst sich doch wiederholen...
ladet mal ' yello biafra' ein....
und wir wuerden auch den aeltestenrat vom turm mobilisieren!!!!
fight back!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das Märchen um die Schwaben
Man überlegt sich, im Erdgeschoss einen Kinderladen aufzumachen und die Eltern der künftigen Besucher sollen renovieren. Machen diese auch und machen auch gleich viele andere Pläne.
Doch, oha, Räume renoviert, Kinder da, aber deren lärm auch. Und den, mittlerweile aus den wilden Mitzwanziger_innen und in die spießigen Endzwanziger_innen reingekommenen, "Hausbesetzer_innen" wird es zu laut. Also, Haus renoviert und Schluss mit dem Kinderladen.
Und die die selbst Kinder haben, ziehen eh alle nach Potsdam, samt ihrem Stammbioladen, da sie ihre Kinder nicht den prolligen Ex-Ost-Erzieher_innen anvertraun, geschweige denn ihre Kinder gemeinsam in eine Klasse mit den Plattenbaukindern zu schicken. Ne, dann doch lieber in ne Privatschule mit den Kindern vom Jauch.
Ach so, an die "angestamten Potsdamler_innen" die dort vertrieben werden denkt dann auch keiner.
Ich will hier über keinen herziehen. Ich Hippie hab für alle verständnis. Ausser für die, die hier gleich ganz dem emanzipatorischen Gedanken verbunden, dem SO Nachbarn gewalt androhn, in als Schwaben abstempeln oder auch als Feind im kampf um den Kiez.
Was man eher deutlich machen müsste, ist doch, dass deutlich mehr Menschen, sein es Nachbarn (egal ob alteingessen oder hinzugezogen) oder Besucher aus anderen Stadtteilen, bzw. Städten ein Interesse am fortbestehn des SO36 haben, als der eine der über Lärmbelästigung klagt.
Dies soll wiederum kein Aufruf zur Diktatur der Mehrheit sein, sondern eher dazu anregen,eine Konfliktlösung zu finden, die allen gerecht wird. Hippie like eben :)
" ES GIBT KEINE KUNST ES GIBT NUR ÄRGER"
"schallschutz und alles ist gut ..?"
Punkrock, Emocore, Hardcore und Ska sind hier ebenso willkommen, wie die schwul-lesbische Szene in Berlin Kreuzberg.
100 Jahre Geschichte, eine Halle in Kreuzberg aber auch ein Stück Kultur einer Bewegung, die nicht den Kampf gegen Nachbarn, sondern auch mit dem Nachbarn führte, bewußt der Tatsache, daß es nur einen Weg gibt, einer ständig forcierten profitorientierten Stadtumgestaltung entgegen zu stehen.
Der Kampf für "Freiräume" und für "Selbstbestimmung" und nicht Profit ist Ausdruck einer Bewegung, die dieses Kreuzberg weiterhin auch für sich einfordert.
Das SO36 ist nicht mehr der Platz, an dem diese Bewegung sich feiert, aber es ist ein Stück Kreuzberg.
WIR BLEIBEN ALLE !!!
Szene-Amigos in die Produktion
Wenn ihr diese Wad von einer Spezialfirma erstellen lassen wollt wundern mich die hohen
Kosten nicht, wie wär´s damit einfach selbst die Ärmel hochzukrempeln ?
Dazu ist sich die schwul-lesbische SO-36 Kiezschickeria wohl zu Schade und sucht ausreichend Dumme, die ihr weiterhin ein bequemes Leben im Kiez ermöglicht. Scheiß Spezi und Amigowirtschaft gibt´s schon bei der CSU und überall sonst wozu gleichartige Strukturen innerhalb der Linken Szene allimentieren ?