Hausbesetzung in Dresden
In diesem Moment wird auf der Hechtstraße 7 im Dresdner Hechtviertel gerade ein Haus besetzt. Straßenfest mit Musik und Essen davor...
Kommt alle zum Straßenfest und zur Besetzung der Hechtstraße 7! Das Haus liegt direkt am Bischhofsplatz und ist von dort aus kaum zu übersehen bzw zu überhören. Super Stimmung, noch keine Cops, Vöku und schon einige Leute da...später mehr infos....let's party!!!
Freiräume für alle und zwar umsonst!!
Freiräume für alle und zwar umsonst!!
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Ticker
-Stimmumg ist gut
-es gibt weiterhin Vokü
-3Streifenwagen sind vorbeigefahren, haben aber nichts gesagt uns nicht angehalten
Es sind alle eingeladen noch zur Hechtstasse zu kommen, es wird auf jeden Fal noch nen lustiger Tag werden.
Wir halten euch weiter auf dem laufenden
Wir bleiben!
Infomaterial
Nummer 1:
Watt ist denn hier los?
Wenn du diesen Zettel in der Hand hältst fragst du dich sicherlich, was
hier eigentlich gerade passiert. Vielleicht bist du zufällig hier
vorbeigelaufen, vielleicht hast du aber auch von Freunden und
Freundinnen davon gehört, dass hier ein Straßenfest und eine
Hausbesetzung stattfinden soll.
Ja genau eine Hausbesetzung! Dieses schöne und gut erhaltene,
leerstehende Haus auf der Hechtstraße soll nicht länger dem Verfall
überlassen werden. Deswegen hat sich eine Gruppe aktiver Menschen
zusammengetan um dieses Objekt wieder zu beleben. In Dresden gibt es
nicht viele kulturelle Angebote jenseits von Disco und Shoppingpalast in
der Innenstadt. Wir wollen alternative Lebensräume, frei von
kapitalistischer Verwertungslogik, Konsumfetischismus und staatlicher
Kontrolle.
Dieses Haus bietet so viel Platz und Möglichkeiten. Wir stellen uns da
beispielsweise Dinge, wie Bandproberäume im Keller, Werkstätten,
Ateliers um sich kreativ zu beschäftigen, Büro- oder Plenaräume vor. Ein
Infoladen oder ein Kinder-Umsonstladen oder einfach ein Ort zum
Wohnen, der bezahlbar ist.
Eine Hausbesetzung ist in diesem Zusammenhang die einzige
Möglichkeit diesem gezielten Verfall von Immobilien, welche nur als
reines Spekulationsobjekt behandelt werden, entgegenzuwirken. Die
Hechtstraße 7 soll wieder nutzbar gemacht werden, für alle interessierten
Menschen, die nicht zufrieden sind mit der aktuellen Stadtentwicklung,
die sich nicht damit abfinden wollen, dass nach der Neustadt nun auch
das Hechtviertel aufgewertet wird, die Mieten immer weiter steigen und
Wohnraum unbezahlbar wird. Wir wollen nicht noch mehr
Einkaufszentren, Supermärkte und S-Bahn Stationen haben!
Wir wollen Freiräume schaffen, alternative, libertäre Lebensentwürfe
realisieren und das alles ohne die Stadtdafür anzubetteln.
- Schaut euch das Haus an und feiert mit uns!
Nummer 2:
Besetzung der Hechtstraße 7
Wir, eine Gruppe junger Menschen mit dem Willen zur Veränderung besetzen dieses Haus, nachdem wir vor einigen Wochen auf einer Podiumsdiskussion einer Anwohner_innen-Initiative zur Zukunft des Hechtviertels festgestellt haben, dass es eigene Initiative auf eigene Verantwortung braucht, um die eigenen Vorstellungen von Leben und Wohnen verwirklichen und politische Positionen und Forderungen durchsetzen zu können.
wo liegt das problem?
So konnten wir bei der Podiumsdiskussion am 18. Januar erfahren, wie die Stadtverwaltung ihre Rechte und Kompetenzen verkauft, wenn nicht gar verschenkt. Besonders wenn es um die Deutsche Bahn geht, die nebenbei bemerkt immer wieder durch ihre Politik ins Auge sticht, sei es durch ihren repressiven Umgang mit Arbeitnehmer_innen und deren Rechten oder ihre Politik gegenüber Projekten wie dem "Zug der Erinnerung", hat die Stadt nichts zu sagen, sondern schaut zu, wie diese ihre Pläne umsetzt, nicht zu selten selbst gegen den Willen der Stadtplanung.
Dabei ist speziell im Hechtviertel die Schaffung einer S-Bahn Haltestelle am Bischofsplatz zu nennen. Damit einher geht der Bau eines Supermarktes und natürlich Parkplätzen. Für den Bau müssen u.a. eine Freifläche sowie das Wohnhaus Hechtstraße 5, also das Haus nebenan, weichen. Dieses Bauprojekt halten wir für sinnlos, da die öffentliche Personennahverkehrsanbindung durch die Straßenbahn unserer Meinung nach ausreicht, der Neustädter Bahnhof in wenigen Minuten zu Fuß zu erreichen ist genauso wie Einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind. Außerdem könnten durch die mit dem Bauprojekt verbundene Aufwertung des Viertels die Mietpreise weiter steigen, was eine weitere Verdrängung der Bewohner_innen des Viertels zur Folge hat. Womit wir bei der mittlerweile berüchtigten Gentrifizierung wären.
Auch dass Gentrifizierung kein endlicher bzw. umgehbarer Prozess ist, wurde bei der Podiumsdiskussion deutlich. Er hat keine Lösung und kaum Linderung. Er wird immer und überall stattfinden. Wir, die Menschen, die unter dem Mietpreisregime leben müssen, ziehen weiter. Neustadt. Hecht. Demnächst vielleicht weiter Richtung Leipziger Vorstadt. Und dann noch weiter. Immer in der Hoffnung, dass es strukturschwache" Stadtgebiete weiterhin geben wird, die etwas weniger "entwickelt" sind, als andere und deshalb erschwinglich bleiben.
Das Thema Stadtentwicklung ist uns ein Anliegen, um konkrete Verbesserungen für die Leute vor Ort zu fordern. Und wir wissen dabei auch von den positiven Dingen wie Wohnungen für sozial Benachteiligte, der Bürger_innenbeteiligung, den Ansprechpartner_innen der Stadtentwicklung.
Es ist zweifelsohne ein Interessenkonflikt: So wissen wir zwar auch, dass die Stadtentwicklung dennoch an den Menschen vorbei geht - aber tut sie das doch immer, solange sie nicht von unten her geschieht! Und hier prallen die Interessen der Anwohner_innen auf die Interessen an Verwertung. Deshalb - und hier wollen wir das Problem angesiedelt wissen - richtet sich diese Besetzung bewusst auch als politische Handlung gegen die bestehenden Verhältnisse. Solange Menschen nicht nur für Wohnen (zu) viel bezahlen müssen, sondern vielmehr solange Menschen überhaupt bezahlen müssen, sind wir unzufrieden und besetzen Häuser. Denn die Menschen bezahlen mit ihrer Gesundheit und mit ihrem Glück - und nur allzu oft mit ihrem Leben. Wir richten uns gegen diese Gesellschaft, in der Individuen eben nicht frei, sondern Zwangs- und Herrschaftsverhältnissen unterworfen sind: dem Zwang die eigene Arbeitskraft zu verkaufen, dem Zwang sich Hierarchien, staatlicher Gewalt und dem vermeintlichen Interesse einer deutschen Gemeinschaft unterzuordnen; in der das bestimmende Prinzip des Zusammenlebens Konkurrenz heißt und Menschen noch immer entlang von konstruierten Grenzen und Kategorien, sei es wegen ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts etc. diskriminiert werden.
was wir wollen ist nicht wenig...
Wir wollen dieses Haus auf verschiedene Weisen nutzen für die es genügend Platz gibt, der durch Abriss oder Leerstand und Verfall ungenutzt verloren ginge. Was wir uns dabei vorstellen zu schaffen sind ein Anlaufpunkt und Aufenthaltsort für Jugendliche, Ateliers für Künstler_innen, Proberäume für Musikgruppen, eine Werkstatt, Büro- und Arbeitsräume, Ausstellungsräume sowie v.a. Wohnraum. Wir sind der Meinung, dass die Stadtplanung diesen Bedürfnissen nicht angemessen Rechnung trägt, trotz genannter positiver Punkte. Besonders Wohnraum für nicht verwertbares Zusammenleben liegt uns hier am Herzen.
Dass WGs bereit sind, mehr Geld für das Wohnen auszugeben und damit nebenbei den weniger zahlungsfähigen Menschen mit Kindern Wohnraum wegnehmen, machen sich auch private Wohnungsgesellschaften zu Nutze. Vernünftig ist diese Wohnform für Leute mit wenig Kohle ohne Frage. Und den Wohnungsunternehmen Gier zu unterstellen, hilft hier nicht weiter. Dass ein Unternehmen Gewinn erwirtschaften will, liegt in der Natur desselben. Daher gilt es das Problem zu konkretisieren und es heißt nicht Heuschrecken, Miethaie, Immobilien-Spekulanten... Vielmehr sollten die gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse zum Thema gemacht werden. Somit ist diese Besetzung nicht nur ein Plädoyer gegen die mangelnde Berücksichtigung der Interessen der Anwohner_innen in Stadtplanungsprozessen, gegen die gesamte reaktionäre Politik der Deutschen Bahn, gegen Zweck-Wohngemeinschaften und Verdrängung durch Aufwertung und für die Durchsetzung des Wohnens "von unten", auf eigene Initiative, ob kollektiv oder individuell, ob als politische Gruppe oder stilleR Besetzer_in; für eine Form, die dem Wohnen an sich als Grundbedürfnis gerecht wird, für das nicht bezahlt werden sollte, sondern das mensch einfach macht. Oder um es nach einer bekannten Reklame aus dem Fernsehen zu formulieren: Ein Haus zu besetzen liegt in der Natur des Menschen. Miete zahlen nicht.
Sondern diese Besetzung ist auch und v.a. ein Schritt gegen diese Gesellschaft, in der die Menschen noch immer nicht befreite Individuen sind. Sie sind kleine Zahnräder in einer großen Maschine, die läuft, allein um zu laufen und dabei tagtäglich hier wie anderswo Leid und Zerstörung erzeugt und den Rückfall in die Barbarei hervorgebracht hat.
...aber weniger ist zu wenig!
Wir sind der Sand und wollen die Maschine zum stoppen bringen. Wir handeln mit dieser Besetzung konkret in Opposition zu einer Gesellschaft, in der das Individuum hinter dem großen Ganzen, also den irrationalen Produktionsverhältnissen, der Arbeitsmarktkonkurrenz, der staatlichen Unterdrückung, den populistischen Medien und der ganzen anderen Scheiße verschwindet und sich auf seine Arbeitskraft und seinen Konsum reduziert, statt Kritik an diesen Zuständen und dem im Rückschritt verhafteten Denken zu üben, Veränderungen bewirken und die eigenen Vorstellungen von Leben und Glück entfalten zu können. Wir wollen hiermit Verbesserungen für uns und andere erreichen und unserer Kritik Ausdruck verleihen. Wir hoffen daher auf die Unterstützung aller Menschen und Gruppen, die sich ein besseres Leben noch immer nicht vorenthalten lassen wollen.
Auf geht's - ab geht's!
Freiraum für alle - und zwar umsonst!
Ticker
-es werden weiterhin Leute gebraucht die vorbeikommen um mit uns zu feiern
Ticker
-Party zieht sich langsam ins Haus zurück
Ganz dringend werden wohl noch Feierwillige gebraucht, die untere Etage ist weiterhin geöffnet.
Schlafsack und Verpflegung mitzubringen ist wohl keine schlechte Idee...
Für Unterhaltung ist die ganze Nacht gesorgt.
Wir bleiben alle! Und wir werden immer mehr!
WIR KOMMEN
Party geht weiter!
-Starker Zuspruch. Es kommen immer mehr Leute, das Haus füllt sich. Besetzung wird auch in Neustadt beworben
-Lautstärke soll so gering wie möglich bleiben. Es wird betont, dass alles weiterhin friedlich verlaufen soll
-Jede Art der Unterstützung ist gerne gesehen. Die BesetzerInnen-Gruppe wächst!
-Morgen um zehn Uhr großes Frühstück!!
Details ...
tickernews
Alles andere ist unverändert, ca. 60 Leute, keine Bullen, viel gute Laune und Partystimmung!
Kommt doch einfach noch vorbei!
Infomaterial
Zum kurzen Überblick der Situation der Stadtentwicklung in unserer Umgebung
Wir möchten hier auf Stadtteile Dresden-Neustadt und das Hechtviertel, in geringerem Maße auch Pieschen, und den Rest der Leipziger Vorstadt eingehen, da wir hier wohnen und die Politik der Stadtverwaltung in diesen Stadtteilen einen beträchtlichen Einfluss ausübt, den es näher zu betrachten und zu kritisieren, aber auch in den Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse zu stellen gilt. Die Stadtteile haben verschiedene Gemeinsamkeiten: Zum einen lebt in dem Großteil der erwähnten Gebiete ein überdurchschnittlich hoher Anteil der Bevölkerung an finanziell schwächer gestellten Menschen bzw. Arbeitslosen. Diese werden in den gängigen Veröffentlichungen von Seiten der Stadt von vorneherein als minderwertig bzw. störender Faktor dargestellt (um nur vorab einen Hinweis auf die verbreiteten Denkmuster zu geben, die wir als Bestandteile einer höchst kritik- und veränderungswürdigen gesellschaftlichen Situation ankreiden wollen). Zum anderen sind jedoch auch die Stadtteile teilweise sehr kulturell bzw. subkulturell geprägt. Schlussendlich und v.a. sind alle genannten Stadtteile in großem Ausmaß von Sanierung betroffen.
Wenn mensch sich mit Stadtentwicklung beschäftigen will, gibt es diverse Quellen und Akteur_innen, mit denen sich zuerst vertraut gemacht werden muss. Am wichtigsten sind hierbei die Stadtplanung(sämter) und die STESAD und auf diese möchten wir uns hier auch beschränken. Auf den städtischen Internetseiten finden sich verschiedene Planungskonzepte, denen konkrete Information zu geplanten Veränderungen oft fehlen, die aber leider als Informationsmöglichkeit für interessierte Bürger_innen herhalten und ausreichen müssen. Ein wichtiges Planungskonzept, auf das wir hier auch eingehen ist das Integrierte Stadtentwicklungs Konzept (INSEK), das speziell auch auf die betreffenden Stadtteile eingeht.
Die weitere wichtige Akteurin in der Wohnungs- und Stadtteilpolitik, die Interessierten immer wieder begegnen wird, ist die STESAD. Die STESAD ist so etwas wie ein Tochterunternehmen der Stadt und wird mit der Planung, Durchführung und Überwachung von Sanierungsprojekten betraut. Sie gibt sich mit einer smarten Website, regelmäßigen Sprechzeiten und blumigen Texten freundlich und bürger_innennah. Wer allerdings mit der STESAD etwas mehr zu tun hat, merkt schnell das die Spezialitäten dieser Firma - genau wie mit der Stadtplanung - vor allem darin bestehen angeblich nicht zuständig zu sein oder "da überhaupt nichts machen" zu können.
Zu Aufwertung und Verdrängung (Gentrifizierung)
Da der Prozess der Aufwertung von Quartieren und die folgende Verdrängung von Anwohner_innen räumlich oft von Viertel zu Viertel sich verlagert, ist Gentrifizierung sozusagen eine zyklische Entwicklung: Traditionell eher von finanziell schwächeren Gruppen bewohnte, „strukturschwache“ Viertel erfahren durch den Zuzug (sub)kulturell geprägter Menschen einen Zuwachs an Attraktivität, mit weitere Aufwertung durch Sanierung und den anschließenden Zuzug neuer Bewohner_innen, z.B. Student_innen in das nun hippe Szeneviertel einher geht. Jünger, dynamischer, flexibler und v.a. zahlungskräftiger ist dabei die neue Zielgruppe. Die Verdrängung der früheren Anwohner_innen, Teilhaber_innen vielfältiger gesellschaftlicher Prozesse, die sich nicht unbedingt zu Geld machen lassen fällt dabei politisch nicht oder nur kaum ins Gewicht, jedoch in das Schema einer Logik, die allein der Verwertung folgt.
Durch die Umstrukturierung, wie sie die Stadt plant und die STESAD ausführt profitiert das konservative Dresden gleich mehrfach: zum einen kommt durch Privatisierung von Wohnungsgesellschaften wieder Geld in die städtische Kasse und das Image und die Attraktivität der Tourist_innenmetropole Dresden wird durch die Aufwertung aufgebessert, zum anderen ist die Neustadt aber immer auch ein zentraler Punkt politischer Opposition gewesen, der auf die Dauer die Sicherheit des status quo gefährden könnte.
Die Neustadt
Die Dresdner Neustadt ist weit über die Stadtgrenzen hinaus immer noch als DAS Szeneviertel bekannt. Tourist_innen strömen regelmäßig durch die üppig mit Cafés und Kneipen bestückten Straßen und auch die Stadt spart nicht mit Stolz über ihr trendiges Szeneviertel. Vo rallem ist die Neustadt allerdings eins: Ein anschauliches Beispiel für gängige Praxis in der Sanierungs- und Umstrukturierungspolitik.
Nach dem Ende der DDR sah es in der Neustadt noch anders aus. Das vernachlässigte Viertel zeichnete sich vor allem durch den katastrophalen Bauzustand der meisten Häuser, extrem billige Mieten und hohen Leerstand aus. Die Bevölkerung der Neustadt bestand vor allem aus Arbeiter_innen der (unteren) Mittelschicht und Arbeitslosen.
Da sich die Hausbesitzer_innen nicht um ihre Häuser kümmerten übernahmen viele Anwohner_innen die Initiative. Auch durch den Zuzug von (sub)kulturell geprägten und politisch sich eher links verortenden Menschen kam es wie in den meisten ostdeutschen Städten der Nachwende-Zeit zu einer Vielzahl von Besetzungen. Es entstanden Künstler_innenkollektive, selbstverwaltete Projekte, Initiativen und subkulturelle Räume. Nicht zuletzt die bekannte „Bunte Republik Neustadt“ - damals als mehr oder weniger ernst gemeinte Alternative zur politischen Situation gedacht und heute immer mehr zu einem kommerziellen Stadtteilfest verkommen - geht auf diese Zeit Anfang der 90er Jahre zurück.
Auf der Website der STESAD ist neben einer Luftaufnahme der Dresdner Neustadt folgendes zu lesen:
„Stadtteile zu entwickeln oder neu zu erschließen, setzt ein Gefühl für komplexe Systeme voraus: Zukünftige Trends müssen vorweggedacht und neue Impulse gesetzt werden.
Dabei sind die vielfältigen Belange der Bürger und Investoren ebenso zu berücksichtigen wie das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Landeshauptstadt. Gerade an den Brennpunkten der Elbmetropole, wo es auf besondere Sensibilität für gewachsene Strukturen und zukünftige Chancen ankommt..."
Was das bedeutet wird deutlich wenn mensch sich heute in der Neustadt umschaut. Von den vielen selbstverwalteten Häusern ist nur noch eines geblieben - die Martin Luther-Straße 33. Die meisten unkommerziellen, sozio-kulturellen Projekte sind verschwunden oder halten sich nur mit Mühe. Dank der Politik der Stadt und ihrer Exekutive, der STESAD sind die meisten Grünflächen im am dichtesten besiedelten Viertel Dresdens neuen Wohnungen, Geschäftsflächen oder Parkplätzen gewichen, während das selbe Unternehmen, wenn es um Pieschen geht, permanent über Leerstand klagt. Das einzig alternative an der Neustadt ist heute die Art der Geschäfte, die bunten Fassaden und ihr Ruf eines linksalternativ geprägten Kultur- und Szeneviertels, von dem heute jedoch nicht mehr allzu viel übrig ist.
Die meisten Anwohner_innen die aus dem Ruinenhaufen Neustadt nach der Wende ein „lebendiges, pulsierendes und vielseitiges Stadtviertel“ (STESAD) machten, wurden mittlerweile durch eine gezielte, wirtschaftliche Aufwertung verdrängt. Die Mieten in der Dresdner Neustadt sind durch ständige Sanierung und kostspielige Aufwertung von Seiten der Stadt mittlerweile so hoch, dass Menschen die einen Großteil ihrer Zeit zur aktiven, unkommerziellen Bereicherung ihrer Umgebung aufwenden, sich die Mieten einfach nicht mehr leisten können.
Hecht
Wenn Gentrifizierung ein zyklischer Prozess ist, so kann festgestellt werden, dass die Neustadt, derzeit wohl am Höhepunkt der Gentrifizierung angelangt, bzw. der Prozess hier schon wieder fast abgeschlossen ist. Das Hechtviertel hat dagegen eine Schwellen-Position. Die meisten Häuser sind zwar bereits saniert, allerdings ist das Viertel wirtschaftlich eher gering erschlossen und besitzt weniger Attraktivität für die oben genannte Zielgruppe als die Neustadt.
„Schlüsselprojekte der Stadterneuerung im Hechtviertel sind laut INSEK für die Stadt Dresden der Ausbau der St.-Pauli-Kirchruine als Gemeinbedarfseinrichtung, die Gestaltung des Umfeldes um den künftigen S-Bahn-Haltepunkt am Bischofsplatz und die Gestaltung des Öffentlichen Raums unter Einbeziehung des Lärmminderungsplans für das Sanierungsgebiet Hechtviertel“.
Dient das Hechtviertel nun noch vielen Menschen, die wegen den Mieterhöhungen in der Neustadt abwandern mussten als neuer Wohnort, ist auch hier eine Anhebung des Mietspiegels eingetreten und auch weiterhin zu erwarten. Damit ist v.a. nach der Fertigstellung des geplanten S-Bahn-Haltepunktes am Bischofsweg zu rechnen, da mit diesem Verkehrsknotenpunkt auch die Attraktivität für Gewerbetreibende wachsen würde. Also auch hier ist eine Verdrängung der derzeitigen Bevölkerung zu erwarten, wenn auch nicht in so starkem Maße wie in der Neustadt. Auf die Problematik der aktuellen Entwicklung geht auch die Initiative "Hecht bleibt (H)echt!" ( http://hbh.blogsport.de) ein.
Pieschen und Leipziger Vorstadt
„Pieschen nimmt traditionell überwiegend Wohnfunktionen wahr, in einer kompakten gründerzeitlichen Blockrandstruktur. Generell kann eine leicht positive Entwicklung in den letzten Jahren verzeichnet werden, die aber die weitreichenden vorhandenen Entwicklungsdefizite nicht ausgleichen konnte.“
Im INSEK wird die hohe Armutsquote der in diesen Stadtteilen lebenden Bevölkerung angesprochen. Strukturschwäche im Einzelhandel und Dienstleistungsgewerbe wegen des hohen Wohnungsleerstandes und der geringen Kaufkraft werden genannt und zu den Brachen an der Leipziger Straße heißt es: "Desolater städtebaulicher Eindruck entlang der Leipziger Straße (weiträumige Brachen) schwächt den gesamten Stadtraum." Darüberhinaus werden Wohnungsleerstand und kulturelle, wie soziale Defizite in der Infrastruktur sowie die ungenutzten Flächen der Bahn beklagt. Und es gibt zu wenig Kitas.
Es wäre wünschenswert, wenn die Stadt nationalistischen und rassistischen Parteien mehr Steine in den Weg legen könnte, wenn diese ihre Bürger_innenbüros dort eröffnen, und selbstverwalteten, alternativen Projekten mehr Raum gewährt. Das AZ Conni beispielsweise hat sich in den letzten Jahren im Hechtviertel als konkrete Alternative zur Einbahnstraße der Stadtentwicklungspolitik etabliert. Hier existieren eine Kindertagesstätte sowie ein Kulturangebot für Menschen allen Alters. Steckt hinter dem Projekt zwar natürlich ein emanzipatorisch-politisch-kultureller Anspruch, so ist das Haus mittlerweile trotzdem zum festen Bestandteil des Lebens im Hechtviertel geworden und aus dem Stadtbild nicht weg zu denken.
Unser Anliegen
Das von uns als teilweise sehr widersprüchlich angesehene INSEK weißt darauf hin, dass es vorallem im unteren Teil des Hechtviertels an sozio-kulturellen Einrichtungen und Projekten fehlt. Dem könnte die wohnliche Nutzbarmachung und Gestaltung der Hechtstraße 7 als Anlaufpunkt, Jugendzentrum und Freiraum für (sub)kulturelle Projekte Abhilfe schaffen und die „Mobilisierung von Eigeninitiative und Selbsthilfe der Bewohner“ verbessert werden, v.a. angesichts der „unzureichenden finanziellen Möglichkeiten der Stadt zur Förderung von Initiativen und Akteuren im Jugend- und Kulturbereich“ und dem „unzureichenden Angebot an Projekten für unterschiedliche Nutzergruppen (z.B. Alleinerziehende, Arme, Jugendliche)“. Wenn also das Integrierte Stadtentwicklungskonzept die Schaffung von Strukturen plant oder fordert, die WIR umsetzen, sollte sich eine Stadtverwaltung auch mit Hausbesetzungen und ähnlichen Projekten, wie etwa dem Wächter-Haus auf Dauer „anfreunden“ oder zumindest auf diese eingehen.
Es sollte allerdings auch klar sein, dass wir durch unser Engagement zwar Verbesserungen für die tägliche Situation der Menschen vor Ort schaffen können, unser Anspruch aber weiter geht. Dass eine Stadtentwicklung sich unseren Bedürfnissen möglicherweise annähert sehen wir zwar als möglich an, aber wird sie niemals aus dem Zusammenhang der Gesellschaftsverhältnisse gelöst erfolgen können und somit immer vom Konflikt zwischen den unterschiedlichen Interessen geleitet sein. Das heißt, dass die Stadtentwicklung nicht - so wie wir es fordern - von unten erfolgen kann und wird, solange die Gesellschaft nicht vom Kapitalverhältnis und jedweden Hierarchien befreit ist. Wir möchten das nicht als utopische Spinnerei abgetan sehen, sondern als notwendige Forderung, die unserer Meinung nach immer und überall vertreten werden sollten, auch und v.a. angesichts der zur Zeit in der Finanzkrise verstärkt grassierenden menschenfeindlichen Ideologien wie Antisemitismus, Rassismus und allgemein der unhinterfragten Unterordnung des Menschen unter Zwecke, die er nicht selbst bestimmt. Unser Anliegen ist daher beides und mit beidem meinen wir es ernst: die Verbesserung der Lebenssituation für uns und andere Menschen in ihrem Wohnumfeld und die Kritik der bestehenden Verhältnisse.
Die Besetzer_innen der Hechtstraße 7
SO morgen großes Frühstück
Bitte bringt alle was mit.
Haus wird in diesem Augenblick geräumt!
Räumung konkret
Zum Zeitpunkt der Räumung haben sich schätzungsweise 40-50 Personen im und vorm Haus aufgehalten. Die Bullen haben innerhalb von Sekunden die Straße gesperrt und sind mit Einheiten mit DD und L Kennzeichen in und vor die Straße gefahren und haben ohne Vorwarnung den Vorplatz und wahrscheinlich die offene, untere Etage gestürmt.
Die vordere Teil der Hechtstraße ist komplett von vollgepanzerten Einheiten mit Schildern sowie Fahrzeugen gesperrt.
Zuschauer werden nach und nach immer weiter, zum Teil reichlich brutal, zurückgedrängt, um eine Beobachtung der Räumung zu erschweren.
Es befinden sich noch ungefähr 50 Personen vor der Polizeikette, verhalten sich jedoch (leider) sehr ruhig.
Ungefähr 22.45 befanden sich anscheinend noch alle BesetzerInnen im Haus.
T
Bullen gehen reichlich brutal vor
Leute werden abfotografiert und bekommen mündliche Platzverweise
Zahl der Festnahmen unklar
min 4Verletzte durch Hundebisse
Aktuelle Situation nach der Räumung
gegen 23.30 uhr befanden sich noch rund 60-70 sympathisantInnen der besetzerInnen im hechtviertel und mindestens genauso viele in der neustadt. zum einen ist damit zu rechnen, dass es in der nacht noch einzelne auseinandersetzungen geben wird. zum anderen ist mit dem heutigen tage auch der startschuss für weitere besetzungen in dresden gegeben. wahrscheinlich wird man sich für die zukunft nicht mehr auf so peacige besetzungskonzepte einlassen können und die bullen bei den nächsten malen entsprechend entschlossener am ort des geschehens empfangen.
jede neue besetzung bedeutet für den freistaat sachsen enorme kosten. es liegt jetzt an uns diese kosten weiter in die höhe zu treiben und erst dann ruhe zu geben, wenn es in dresden ein neues linksradikales soziales zentrum gibt.
vielen dank an die leute die heute im haus waren und an alle die ihre solidarität vor und im umfeld des hauses gezeigt haben.
heute ist nicht alle tage, wir besetzen wieder, keine frage!
Hundeführer
Foto
alles vorbei
Mehrere kleine Feuer und Glasbruch in der Neustadt.
Morgen vllt. dann Plan B....
Gedächtnissprotokolle
Einfach Hergang und so weiter beschreiben...
Im Polizeibericht wird schon wieder gelogen das sich die Balken biegen.
Also lasst euch nicht entmutigen
Soli=Waffe
wißt Bescheid:-)
Verschließung Des Hauses
polizeibericht
"Verantwortlich: Thomas Geithner
Stand: 22.03.2009, 01:30 Uhr
Polizeieinsatz nach Hausfriedensbruch
Zeit: 21.03.2009, 22.00 Uhr
Ort: Dresden-Leipziger Vorstadt
Gestern war eine größere Personengruppe unbefugt und gewaltsam in ein leerstehendes Gebäude an der Hechtstraße eingedrungen. Polizeibeamte stellten letztlich vier Frauen und 14 Männer in dem Haus fest. Sie müssen sich wegen schweren Hausfriedensbruchs verantworten.
Anwohner der Hechtstraße hatten die Dresdner Polizei über Lärm aus einem leerstehenden Wohnhaus informiert. Als die Hausbesetzer den Aufforderungen zum Verlassen des Hauses nicht nachkamen, begannen Polizeibeamte ab 22.05 Uhr das Gebäude zu räumen.
23.00 Uhr war die Räumung beendet. Zu dieser Zeit befanden sich neben den 18 Hausbesetzern etwa 150 Sympathisanten und Zuschauer auf der Fritz-Reuter-Straße.
An den Absperrungen kam es in der Folge zu Rangeleien zwischen Sympathisanten und den eingesetzten Polizeikräften. Dabei wurden drei Männer durch Diensthunde gebissen. Sie erlitten leichte Verletzungen.
Die Polizeibeamten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen schweren Hausfriedensbruchs ein, nahmen die Personalien der Hausbesetzer auf und sprachen ihnen Platzverweise aus. Anschließend wurde das Haus baulich gesichert.
Polizeibeamte wurden nicht verletzt. Die Höhe der Sachschäden ist unbekannt.
Zeitweise waren insgesamt rund 100 Polizeibeamte im Einsatz, darunter auch ein Polizeihubschrauber.
Die Fritz-Reuter-Straße war während des Polizeieinsatzes, zwischen der Königsbrücker Straße und der Hansastraße, gesperrt. Es kam zu Verkehrseinschränkungen."
und nun eine kurze Anmerkung zu dieser Realitätsverdrehung:
Es gab keine Aufforderung zum Verlassen des Gebäudes! (zumindest keine Vernehmbare)
Kurz nach 22 Uhr wurden die Bahnen auf der nahe liegenden größeren Straße umgeleitet, der entsprechende Straßenabschnitt abgesperrt. Anschließend kamen mindestens 10 Sixpacks angefahren, die Bullen in voller Montur stürmten in Richtung Haus und wer nicht sofort wegrannte, wurde gewaltsam zu Boden gestoßen. Die schnell geschlossene Eingangstür wurde unmittelbar aufgebrochen und die Räumung begann. Das ganze spielte sich in einem Zeitrahmen von ungefähr 5 Minuten ab (also Straßensperre bis Eindringen in das Haus bzw. ein Streifenwagen in 100 m Entfernung bis Robocops stehen im Haus).
Die Aktion der Bullerei ist vergleichbar wie wenn mensch zu einem Friseur rennt, ihn beim Betreten des Geschäfts nuschelnd (murmelnd) bittet, mensch zu frisieren und im gleichen Moment auf ihn einschlägt, weil er (der Friseur) die Haare noch nicht frisiert hat.
Hecht bleibt dreckig
die sächsiche zeitung dresden hat eins zu eins den bullenbericht kopiert mit einer kleinen ergänzung http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2108166 zum schreien, wenn "sie haben alle einen platzverweis" mehrere Aufforderungen dastellen und sekunden später die bullen mit hunden und kompletter ausrüstung angerannt kommen und gewaltsam räumen "weitgehend friedlich" ist herzlich willkommen repression und polizeistaat.
nur noch kurz zum thema ruhestörung die band packte gerade zusammen und die musik war aus...noch fragen
http://www.addn.me/ gibts nen kleinen bericht
Es war schön, dass so viele menschen da waren und es bis dahin eine schöne party und chilliger tag war
Hecht bleibt dreckig!!!
Soli-Transpis
beamteter
Super Aktion, solidarische Grüße aus ner anderen Stadt!
Noch mehr Hundeführer
Watch the Police.
22.03. 09 hausbesetzung geräumt
ich persönlich fand die polizeiaktion recht gelassen und organisiert.
das was ich vom haus gegenüber gesehen und gefilmt habe, was man als aussenstehender also mitbekommen hat, war harmlos.
einige der besetzer konnten über das dach des hauses auf die dächer der nebenliegenden häuser flüchten und sind so geflüchtet.
paar minuten später war auch die polizei auf dem dach und hat gesucht aber nichts gefunden.
eine situation war recht kritisch.
ein polizist hat einen verhafteten herausgebracht und zum fotografieren und zur lautstarken aufnahme der personalien an die wand gestellt.
irgendwie wurde es verbal und der polizist rückte dem verhafteten näher auf die pelle und es sah aus als würde gleich etwas passieren, aber das sah auch ein anderer (wahrscheinlich höher-rangiger) polizist und tauschte den polizisten sofort aus. der "auf-die-pelle-rücker" wurde ins haus befohlen und der verhaftete an der wand bekam einen neuen bewacher zugeteilt.
solisponti
http://de.indymedia.org/2009/03/244830.shtml
wir bleiben alle
das sagt wohl alles...
squat the world!
Video
http://www.youtube.com/watch?v=jt7qrefK30A
krass!!!!!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
an regine
ich verstehe deine Reaktion, aber es ist nun mal so, dass nicht jeder Mensch in diesem Land sich eine Wohnung leisten kann oder darf - oder diese maximal in ghettoisierten Stadtvierteln bekommen können, in denen sie keine Chance haben, aus ihrer sozialen Lage herauszukommen.
Und auch der Einsatz von körperlicher Polizeigewalt ist ein Teil des täglichen Lebens in Deutschland und der ganzen Welt. Sicher ist/sind dein(e) Kind(er) verängstigt, aber es gibt noch viele Kinder in der ganzen Welt, die täglich unter noch größerer Angst leben, weil sie in Konfliktregionen zur Welt gekommen sind. Vielleicht würde das auch dein Sohn gerne wissen.
Außerdem zum Thema Provokation - wenn Menschen mit friedlichem Protest, Konfetti, kostenlosem Essen und Tee für alle und ein paar Transparente aus einem lange leer stehendem Haus aktiv Gewalt provozieren, dann finde ich das enorm schade. Und so laut waren wir auch nicht. Zumal ab 22.00 Uhr die Lautstärke heruntergedreht worden ist - viele von uns haben schließlich auch Kinder.
Und die Menschen, die heute dieses Haus geräumt haben, schicken zum Beispiel auch AsylbewerberInnen wieder in Länder zurück, in denen sie täglich unter Angst um ihre Gesundheit und Freiheit leben. Dazu gehören auch Mütter mit ihren Kindern. Und wenn das nicht ein Grund ist, gegen die bestehenden Zustände zu agieren, weiß ich auch nicht mehr weiter.
war klar ne
Die Kommentare "besorgter Nachbarn" sind aber auch irgendwie witzig. Da sieht man gleich mal, wie einem der geregelte Alltag die Birne vernebelt. Vielleicht erklärt ihr dem Nachwuchs mal, wieso die nette Polizei in Vollvermummung vorfährt und auch sonst nie einen Zweifel aufkommen läßt, wie man mit Linken so umgeht. Naja, Eure Mieten steigen ja auch demnächst ne? Wird schon alles seine Richtigkeit haben.
Wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, besteht kein Grund zur Beunruhigung.
STOP
Bitte hört auf mit der Zerstörerei! Keine Randale! Ihr zerstört das Umfeld und das Eigentum der Neustadtbewohner! Das ist respektlos und eine Schande für unser Viertel!
@ Bitte
Und warum ???
@ Anwohner
Hätten die Cops die Leute nicht so krass da rausgeholt, wäre heute Nacht wohle kaum wer auf die Idee gekommen, wenigstens ein bisschen rabbatzt zu machen und diesen scheiß Einsatz auf der Kostenseite ind ie Höhe zu treiben. Die Kids sind wütend verdammt! Und das zu Recht.
Ach ja, und falls bei der nächsten Mieterhöhung DEIN Geldbeutel zu eng wird, sei bloß nicht wütend auf die Verhätlnisse, den Mietwucher und all den anderen Kram, der dein freies Leben beschneidet. Ärger dich lieber wieder lauthals, wenn ein paar Menschen ein (seit Jahren) leer stehendes Haus besetzen und zum Dank dafür gnadenlos von der Sattsmacht rausgeprügelt werden.
Mahlzeit, Prost und einen ruhigen Sonntag, an dem kein Mensch deine Ruhe stört.
an die moderation
danke
zensurmedia
Wie kann es sein, dass Kommentare/Ergänzungen welche sich gegen die Hausbesetzung richten über Nacht (kommentarlos) verschwinden?
Nichtmal in der "Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen" Sektion tauchen sie mehr auf...
Ich persönlich halte das Vorgehen der Besetzer und (weil ja so grossen wert darauf gelegt wird) "-_innen" auch für wenig zweckbringend.
Des Weiteren steh ich der aktuellen Entwicklung (geht zwar schon seit Jahren, aber ist immer noch in "Entwicklung") der Gewaltbereitschaft der autonomen linken Szene (k.a. wie Ihr euch selbst bezeichnet, vielleicht "schwarzer Block", whatever..) sehr skeptisch entgegen. Kenne sie zwar nur von Veranstaltungen wie den Demos gegen Nazi-Aufmärsche in Dresden, etc. aber wie aggressiv dort vorgegangen wird, und die unnötigen Ausschreitungen im Nachklang der Demonstrationen sind eher kontraproduktiv.
Das ist allerdings eine Diskussion die hier nicht hingehört.
Ich hoffe es kommt raus, dass nicht jeder mit den Hausbesetzern (ja und auch den Hausbesetzerinnen) sympathisiert.
Das als, meiner Meinung nach wichtiger "inhaltliche Ergänzung", gesagt,
und mit einem weinenden Auge um die Meinungsfreiheit auf Indymedia,
bin ich gespannt wie lang der Beitrag hier verbleibt.
Ullrich
@ ullrich
hallo ullrich
ich wundere mich das so ein informierter mensch wie du öffendliches anspucken
einer wie ich finde guten sache,nämlich eine so gut wie es geht friedlichen hausbesetztung,
als "meinung" verteidigst,und somit genauso kontraproduktiv bist wie du es in deinem beitrag
den sog. "schwarzen block" (richtig?) vorwirfst.
um dann noch deinem eigenen unmut und unmacht luft zu machen in dem du menschen verurteilst
die es als ihre persönliche freiheit sehen was sie für eine aktionsform wählen.
stell dich lieber zu ihnen als sie anzuschwärzen denn ullrich:
das du diese "gewalt" als kontraproduktiv abwertest,liegt zu einem großteil
an dem oppurtonistisch wind der hier über die hügel der gleichgültigkeit weht
und dabei die blätter am baum des pazifismus streichelt,ullrich,du kotzt mich an
@ rfgt
dann helf ich nochmal:
die inhaltliche ergänzung meinerseits ist, dass (entgegen _sämmtlichen_ bisherigen stellungnahmen) nicht jeder mit der hausbesetzung sympathisiert!
da sympathiebekundungen (ala "Wir sind heute Abend auch dabei! Freun uns schon!!! Danke für den Hinweis hier!") hier platz haben bin ich der meinung, dass antypathie auch platz haben sollte.
aber das ist hier anscheinend doch ne stark gelenkte berichterstattung. ich versteh schon, dass man dem generellen journalismus was entgegensetzen muss. man sollte dabei aber nicht die gleichen fehler in die andere richtung machen.
@öl
an dem oppurtonistisch wind der hier über die hügel der gleichgültigkeit weht
und dabei die blätter am baum des pazifismus streichelt,ullrich,du kotzt mich an "
selten so schöne überlegte worte bei indymedia gelesen respekt...
sölidarität an hausbesetzer in dresden und überall...
@öl
"schwarzer block", was auch immer... k.a. wie man sagt. will hier auch auf keinen begriffen rumreiten. dazu kenn ich mich nichtmehr gut genug in der linken szene aus.
ich will hier auch niemanden anspucken. und auch nichts verurteilen. mich ärgert es nur, dass indymedia zu einer so einseitigen sache geworden ist. naja vielleicht werd ich auch alt. und definitiv ist bei einer solchen diskussion im internet noch nie etwas produktives bei rausgekommen.
jeder macht eh was er für richtig hält. schlimm find ich nur wenn leute die nicht mitmachen als "vernebelt" bezeichnet werden. und wenn pazifismus schon zum vorwurf avanciert...
ihr grenzt euch extrem von den mitmenschen ab von denen ihr vorgebt für ihre interessen einzutreten (gegen mietsteigerungen, etc)...
aber das hier ist sicher nicht der richtige ort für eine so ausschweifende diskussion. ich will hier auch keine berge verrücken.
@ullrich
Komischerweise treiben sich genau zu einer Hausbesetzung besorgte Eltern aus dem Hecht auf Indymedia rum und berichten das ihre Kinder Angst haben...:)Das geschieht mit unterschiedlichen Namen, mit demselben Quark als Inhalt.
Wenn für dich die Welt untergeht, weil ein paar Leute in einem leerstehenden Haus Party machen,dann gute Nacht.
Du bist wahrscheinlich derselbe Fake wie der besorgte Klaus Müller plus seine ängstlichen Kinder...lol
Warum ?
sponti.
kommt alle!
an die admins!!
danke!
wegen hautseite
http://de.indymedia.org/static/moderation.shtml
bau doch einfach einen schöne zusammenfassung aus der sammlung
Richtigstellung
2. Bereits am Nachmittag wurden Streifenwagen gesichtet - darüber wurde auf INDYMEDIA.ORG scherzend berichtet.
3. Das Gebäude wurde 22.05 von der Polizei gestürmt. Das ist korrekt.
4. Augenzeugen, die sich gegen Hausbesetzer äußern, werden bei INDYMEDIA.ORG nicht toleriert - Einträge werden gelöscht.
5. Ein Polizist wurde mit Feuerwerkskörper beschossen.
sponti 2
Sowas kommt von Sowas
Sowas kommt nicht von sowas ...
Von was kommt's denn dann?
Eins vorweg: Ich war nicht dabei und kann somit nicht darüber urteilen, was vorgefallen ist. Aber du beziehst dich ja slebst eher auf Verallgemeinerungen.
Generell beführworte ich das "Wenn's einen stört, dann brauch er es nur sagen Prinzip", aber es ist immernoch eine Frage, wie dieses zur Anwendung gebracht werden kann. Denn oftmals führt eben dieses Prinzip - egal in welcher Höflichkeitsform das anliegen Vorgetragen wird - zu neuen Konflikten. Egal ob man es nun mit Linken, Rechten, oder anderen Grüppchen zu tun hat, meist wird einem mit Unverständniss und Aggression gegenüber getreten. Und eben dieses Bild von diversen Richtungen und Subkulturen, dass sich in den letzten Jahren mannifestiert hat, verhindert das "StiNos" auf solch Lautstarke Veranstalungen zu gehen und um Toleranz bitten (das mit dem Oropax hab ich mal dezent überlesen)...
Mehr will ich dazu eigentlich gar nicht sagen ausser, dass ich die Sache an sich für eine gute halte, jedoch als doch eher Kapitalistisch eingestellter Mensch finde, dass die Mittel mit denen versucht wird das ganze zu erreichen wohl nicht die richtigen sind...
MfG noch ein Dresdner
wut danach
foppt doch in zukunft lieber die, die euch in die suppe gespuckt haben!